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Motoren und Antriebstechnik Technikfragen speziell für Motoren und Antriebstechnik. |
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Themen-Optionen |
#1
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Chip-Tuning an Bootsmotoren
Hallo zusammen,
es gibt ja inzwischen zahlreiche Anbieter von Chip Tuning - auch für Bootsmotoren. Deshalb würde es mich interessieren ob jemand hier im Forum bereits ein Chip Tuning an seinem Bootsmotor durchgeführt hat. Wenn ja, mit welchem Anbieter und welchen Erfahrungen in der Praxis? Freue mich auf Eure Erfahrungsberichte! Viele Grüße, Roland |
#2
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Hallo,
wenn du magst, kannst du ja hier schon mal ein bisschen lesen: http://www.boote-forum.de/showthread.php?t=134647 http://www.boote-forum.de/showthread.php?t=115942
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Gruß Richard Den Unterschied zwischen "lernen" und "verstehen" kann man nicht lernen, den muss man verstehen |
#3
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Hallo Richard,
ich habe mir Die von Dir empfohlenen Links angeschaut, jedoch nichts zu meinem Thema gefunden. Ich interessiere mich speziell für Chip Tuning moderner Common Rail Dieselmotoren wie z.B. der Volvo-Penta D3-220. Gruß, Roland |
#4
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.............nen D3-220 tunen????? Da lass mal lieber die Finger von !!!
Gruss Martin |
#5
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Zitat:
Gruß, Roland |
#6
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Was soll das bringen außer dem Tuner Geld vor die Füße werfen??
Der Motor wird auf die Rumpfform abgestimmt. Mehr Leistung erzeugt nur höhere Welle und damit Widerstand und steigert den Treibstoffverbrauch.
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Grüße Karl-Heinz ---------------- "Elektronische Bauteile kennen 3 Zustände: Ein-Aus-Kaputt". (Wau Holland) |
#7
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Zitat:
Bei einem Verdränger ja, aber doch nicht bei seinem Boot, oder?
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gregor
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#8
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Zitat:
Wer nach dem Chiptuning seinen Fahrstil einigermaßen beibehält spart u.U. erheblich Kraftstoff sein. Wer die Mehrleistung ständig ausreizt hat einen höheren Verbrauch und riskiert eventuell auf Dauer auch Schäden. Aber das ist ein anderes Thema, ob Chiptuning schädlich ist oder nicht... Es ist oft eben ein Rechenspiel, so etwas kann sich amortisieren, dann fährt man günstiger.
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#9
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Zitat:
Diese Seite macht einen ganz guten Eindruck, der Chip ist auch schnell wider zu entfernen. http://www.chipexpress.com/products/2448/
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Grüße Michael |
#10
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Im Auto habe ich eine Anpassung der Einspritzung der Fa. Steinbauer und bin sehr zufrieden damit.
Die modifizieren auch Bootsmotoren
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Grüße aus der Wiege des Ruhrbergbaus
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#11
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Geht alles musst du nur einen finden der das macht, bzw. dir das so einstellt, dass die Drehmoment - Kurve stimmt, der D3 ist glaube ich mit 220 PS schon fast am Ende, klar geht immer noch was aber ob das haltbar ist?
Z antrieb oder Welle? Frage nur wegen dem Drehmoment |
#12
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Zitat:
pauschale Empfehlungen wie "Firma xy macht für alle Common Rail Dieselmotoren Motoren prima Tuning" wirst du nicht finden. Erstens ist das Tuning an sich schon mit sagen wir mal Begleiterscheinungen verbunden. Zum anderen kommt es immer auch auf den Einzelfall des Motortyps an, ggf. auch die Einbausituation, Getriebe. Beim Auto ist das einfacher, weil es nicht nur tausende identische Motoren gibt, sondern die sind dann auch noch in tausenden identischen Fahrzeugen drin. Das macht die Entwicklung leichter. Wenn man dann auch noch tausende Käufer findet, kann man sogar Geld damit verdienen. Was es wiederun erleichtert einen Investor zu finden, der die Entwicklung vorfinanziert.
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Gruß Richard Den Unterschied zwischen "lernen" und "verstehen" kann man nicht lernen, den muss man verstehen |
#13
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Interessant ist auch die Anzahl der Betriebsstunden, die er auf dem Buckel hat. Einem "alten Herrn" macht man kein Feuer unterm Hintern.
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gregor |
#14
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Zitat:
....Erfahrungswerte ???? Bisher hatte ich zwei D-3 220 "auf Steroiden" auf der Werkbank. Beide Tunings waren von sog. "seriösen" Chip-Tunern durgeführt worden. Beide Motoren verstarben leider frühzeitig. Ein Motor lief nach dem Tuning noch 56 Stunden, der andere schaffte 132 Stunden. Beide Motoren hatten zum Zeitpunkt des Umbaus 44, resp. 70 Betriebsstunden auf der Uhr. Gefahren wurden beide Motoren auf der Unterweser/Nordsee, ihren Tod starben die Maschinen im Urlaub. ein Motor in Kroatien, einer in Südfrankreich. Das festgestellte Schadensbild an den Motoren und der Umstand, dass beide Maschinen in "warmen" Wasser das Zeitliche segneten, lässt für mich nur einen Schluss zu, die Dinger sind von ihrer thermischen Beanspruchung mit ihren 220 PS schon recht nah an der Grenze des Gesunden. Gruss Martin
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#15
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Hallo Martin,
das ist ein "Erfahrungswert" den ich meinte, damit ist mein Vorhaben gestorben. Ich bin froh hier gefragt zu haben, denn was auf der Straße seit einigen Jahren bei mehereren meiner Fahrzeuge mehr Drehmoment und Spritrersparnis bringt läßt sich offenbar nicht 1:1 auf Bootsmotoren übertragen. Gruß, Roland |
#16
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Hallo Roland,
du hast aber meine Frage noch nicht beantwortet, ich bat um Erfahrungswerte mit dem Motor.
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Grüße Michael |
#17
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Hi!
Chiptuning beim Auto funktioniert deutlich bessser als bei einem Bootsmotor. Im Auto wird der Motor normalerweise nur im Teillastbereich betrieben. Beim Boot fährt man dagegen immer im obersten Leistungsbereich, quasi mit einer festen Gaspedalstellung immer den Berg hoch. Deshalb ist auch der Verbrauch bei einem Bootsmotor überproportional höher als beim gleichen Motor im Auto. Das Chiptuning verbessert das Drehmoment und die Leistung eigentlich nur bei voll geöffneter Drosselklappe, nicht jedoch in einem konstanten Teillastbereich. Die Kurven die dazu von den Tunern herausgegeben werden sind immer im Rahmen einer Vollastbeschleunigung gemessen. Wenn Ihr auch mit dem Auto nur "Halbgas" fahrt habt Ihr gechippt kein höheres Drehmoment anliegen als ungechippt. Das Chippen bei Marinemotoren bringt also nur in der Beschleunigung bei Vollgas was oder in der Endgeschwindigkeit, wenn der Propeller angepasst wird und damit wieder einen Vollastzustand erzeugt. Deshalb ist auch bei Marinemotoren beim Tuning maximales Fingerspitzengefühl gefragt. Erstens ist die Belastung durch die konstant anliegende Last (Es geht nie den Berg runter!!) enorm hoch, und zweitens fehlt schon den Auto-Tunern die tatsächliche Erprobungsbreite für Ihre Änderungen. Beim Boots-Tuning ist das noch viel gravierender....Wieviel Testfahrten in verschiedenen Booten unter verschiedensten Seebedingungen und Außentemperaturen haben die wohl durchgeführt? So verlockend das ja auch sein mag, ich würde mich da nicht rantrauen - irgendwo mitten auf dem Meer einen Kolbenfresser zu bekommen - keine schöne Vorstellung..... Das ist aber wie immer nur meine ganz persönliche Meinung und jetzt hoffe ich nur, daß ich keine "Trolle" gefüttert habe... Viele Grüße Markus
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#18
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Zitat:
Steinbauer-Tunig wird auch nicht als "Fehler" im Steuergerät abgelegt. Es wird lediglich nur die Einspritzung optimiert. Wie sich das aber nun mit permanenten Vollgassbetrieb verhält (Kolbendruck - Antriebsstrang - Getriebe) ist mir unbekannt. Der Steinbauer dient bei mir in erster Linie nur zum kurzzeitigen Gebrauch der Mehrleistung. Eine Dieselersparnis ist zwar messbar aber nicht sehr signifikant es grüßt Hajo vom 3Ländereck
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wo die Politik versagt, wuchert eine völlig bürokratisch überzogene Handlungsorientierung ! |
#19
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Zitat:
Gruß, Roland |
#20
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Ich bekomme 2 Stück, die sollen meine 4.3 MPI ersetzen.
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Grüße Michael |
#21
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Zitat:
Darum wird das Drehmoment durch (korrekt durchgeführtes) Tuning bei allen Drehzahlen höher sein. Korrekt ist, dass dies nur für gleiche Gasstellung gilt. Allerdings wird beim Tuning in der Regel nicht nur die Einspritzmenge, sondern auch Einspritzdruck und Ladedruck erhöht. Hierdurch wird die Verbrennung effizienter und der spezifische Verbrauch geringer. Das höhere Drehmoment (und damit die höhere Leistung) wird die Verwendung einer höheren Propellersteigung ermöglichen und hierdurch den Verbrauch bei gleicher Geschwindigkeit zusätzlich reduzieren. Wenn man nach dem Tuning die Fahrgewohnheiten nicht ändert, wird auch der Motor nicht meßbar mehr verschleißen (die Cruisinggeschwindigkeit wird man wohl nicht verändern). Auch die thermische Belastung wird dann nicht nennenswert steigen. Soweit die guten Nachrichten. Die schlechten Nachrichten sind, - dass meist der Einspritzdruck erhöht wird und die Einspritzdüsen und Pumpe hierdurch schneller verschleißen können bzw. den Drücken nicht dauerhaft standhalten könnten - dass das deutlich höhere Drehmoment den Antrieb zerlegen könnte - dass Vollgasfahrten den Motor überfordern könnten (unwahrscheinlich) Im Prinzip sind die Vorteile, aber auch die Risiken und Nebenwirkungen nicht anders als beim PKW-Tuning. Gruß Götz |
#22
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Hallo Götz!
Richtig ist: ein Diesel hat keine Drosselklappe. Er wird über eine Qualitätsregelung betrieben. Drosselklappe war hier für mich mal verallgemeinert als Gaspedal bzw. Gashebel gedacht. Flasch ist: Die Volumetrische Effizienz wird beim Chiptuning nicht über das gesamte Kennfeld verändert sondern nur in den Vollastzuständen (alles andere ist eine leider von den Tunern gerne verbreitete "Optimierung der Wahrheit".......) Dies kann man dann wie Du richtig schreibst durch die Anpassung des Propellers nutzen, dann bewegt man sich aber im Konstantbetrieb beim Boot immer nur auf einem Punkt innerhalb des Muscheldiagramms. Somit hat man nur dann einen Verbrauchsvorteil beim chipgetunten Bootsdiesel wenn man ganz exakt innerhalb der opitimierten Pe und Me-Bereiche unterwegs ist. Der für jedes Boot ideale Betriebszustand ist aber dem Chiptuner nicht bekannt, ebensowenig liefert er dem Nutzer das Muscheldiagramm bzw. Motorkennfeld zur Propellerabstimmung mit. Der Nachteil der konstant höheren Belastung durch erhöhten Ladedruck und damit zwangsläufig erhöhter Einspritzmenge ist m.E. nach größer als der theroretische Gewinn an Effizienz. Daß die thermische Belastung dabei nicht steigen soll leuchtet mir nicht ein. Mehr Leistung bei niedrigerer Drehzahl bedeutet, daß hier mehr Moment abgebeben wird. Dies kann nur durch einen höheren Verbrennungsdruck erreicht werden. Und dadurch steigt die thermische Belastung im spezifischen Betriebszustand an. Das Risiko bleibt dennoch ungleich größer, da kein Tuner irgendeine Basis zur Absicherung seiner Tuningfiles im Marinebetrieb hat. Aber Chippt ruhig, ich glaub auch nicht daß da wirklich was passiert. Die paar Stunden die wir die Motoren nutzen sind gemessen an den Laufzeiten in den Autos eh ein Witz! Und überhaupt, ich arbeite bei einem Autohersteller.......Jeder zusätzlich verkaufte Motorblock sichert mein Weihnachtsgeld ....Also 200PS aus 1.7l Turbodiesel weiter so!!! Viele Grüße Markus
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#23
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Zitat:
es stimmt, das der volle Effizienzgewinn durch Tuning nur bei Vollast (also bei Vollgas, egal bei welcher Drehzahl) eintritt. Allerdings tritt auch im Teillastbereich ein Effizienzgewinn auf (allerdings kleiner wie Du richtig schreibst). Der Haup-Effizienzvorteil ergibt sich aber dadurch, dass ein größerer Propeller gefahren werden kann, das Boot also quasi mit längerer Übersetzung fährt. Dabei liefert der Motor bei niedrigerer Drehzahl ein höheres Drehmoment und läuft damit prinzipiell schon effizienter (zusätzlich zum kleineren Effizienzgewinn oben). Die thermische Belastung steigt (bei gleicher Bootsgeschwindigkeit) deshalb nicht, weil ich für ein gegebenes Boot bei gegebener Geschwindigkeit (und ansonsten gleichen Bedingungen) eine bestimmte Leistung benötige. Ein getunter Motor wird dabei - wenn er effizienter läuft - weniger Wärme erzeugen, d.h. die thermische Belastung sinkt sogar (geringfügig). Die mechanische Belastung dagegen steigt (es wird ein höheres Drehmoment benötigt). Bei Vollgas ist die thermische Belastung des getunten Motors größer, schlicht und einfach weil er deutlich mehr Leistung erzeugt, aber nur geringfügig effizienter arbeitet. Ob der Nutzen nun den Aufwand und das Risiko lohnt, darüber läßt sich streiten. Bisland habe ich noch jeden Motor getunt, mit folgendem Ergebnis: - Mofa: Keine Probleme - Mokick: Keine Probleme - Verschiedene Motorräder: Keine Probleme - Mercedes SLK 230 Kompressor (197 PS auf ca. 250 PS): Keine Probleme - Kia Sorento Diesel (140 PS auf ca 185 PS): Getriebeschaden (das zusätzliche Drehmoment war beim Hängerbetrieb in den Alpen wohl doch zuviel; falsch war aber auch, dass ich im hohen Gang bei niedrigen Drehzahlen und Vollgas die Berge hoch bin, dem Motor also langfristig maximales Drehmoment abverlangt habe. Ohne Tuning wäre das aber wohl dennoch nicht schädlich hgewesen) - Boot mit Mercruiser 5.7: Kein Problem Wird mich der Schaden des Sorentogetriebes nun künftig vom Tuning abhalten? Sicher nicht! Allerdings werde ich künftig vorsichtiger sein dem Motor dauerhaft volles Drehmoment abzuverlangen (Achtung: Nicht Höchstgeschwindigkeit ist die größte mechanische Belastung für ein Getriebe sondern Vollgas im Drehzahlbereich mit höchstem Drehmoment. Beim Motor sieht es etwas komplizierter aus und für die thermische Belastung stimmt es auch nicht. Allerdings sterben wohl die wenigsten getriebe den Hitzetod, eher den Drehmomenttod). Außerdem wirft mich ein kaputter Motor oder Getriebe finanziell auch nicht aus der Bahn. Wer sich einen Motorschaden finanziell absolut nicht leisten kann, der sollte auch kein Risiko eingehen! Gruß Götz
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#24
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Das hättest du mal den alten Amis erzählen sollen, (Camaro & Co....), die haben sich da leider nicht dran gehalten. Waren zwar meist Automatikgetriebe, aber du hast ja nicht unterschieden....
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gregor |
#25
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Da bringst du schon den Unterschied. Bei Automatikgetrieben hast du durch die deutlich höheren Verluste eine starke Ölerwärmung. Wenn der Schmierfilm dann abreisst ist Feierabend.
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