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Selbstbauer von neuen Booten und solche die es werden wollen.

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Alt 01.12.2007, 22:40
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Boot: die "Tosa", fast fertig...
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Standard Neubau eines kleinen Kajütbootes in einer vorhandenen Rumpfschale

Moin moin.

Nachdem ich hier schon seit Längerem im Forum ehr sporadisch aktiv bin, möchte ich nun auch mal mein derzeitiges Projekt vorstellen, ein kleines Kajütboot in einer ehemaligen Rumpfschale.
Erst mal kurz zu meiner Person: Ich bin Mitte 30, habe Tischler gelernt, bin aber derzeit als selbstständiger Kaufmann in der Medizin- und Hilfsmittelbranche tätig. Die Tischlerei ist aber dennoch meine Leidenschaft geblieben und ich habe auch bereits mehrer Boote- Projekte realisiert, siehe auch meinen ersten Kurzbericht hier:

http://www.boote-forum.de/showthread.php?t=42008

Angefangen hat es mit GFK- Kanus in Negativformen, dann ein größeres Wanderkajak in Leistenbautechnik. Als letztes dann die Überholung des Metzeler- Schlauchbootes.
Im letzen Jahr reifte dann aber der Wunsch nach einem Boot auf dem man auch mal ein Wochenende verbringen kann. Es sollte eine gemütliche Kajüte mit ausreichenden Sitz-/ Schlafplatz, eine kleine Kombüse und wenn möglich eine Toilette haben. Außerdem sollte es leicht zu trailern sein um auch mal an die Ostsee damit zu fahren. Es durfte also nicht zu groß und zu schwer sein. So ging es dann auf die Suche. Nachdem ich mir mehrere Boote angeschaut hatte, fand ich dann im März 06 auf Ebay endlich ein einigermaßen passendes Bastelprojekt, das ich dann für 700 Euronen ersteigert habe. Und das hier ist es dann:
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Alt 01.12.2007, 22:41
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Boot: die "Tosa", fast fertig...
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Von den Maßen her hat es genau die richtige Größe: 5,70m lang und 2,05m breit. Ich hätte zwar gerne noch einen halben Meter mehr gehabt, aber ich glaube, egal wir groß letztlich ein Boot ist, man hätte immer gerne noch eine halben Meter mehr .
Eigentlich war der Grundgedanke, die Kajüte zu lassen und nur den hinteren Bereich umzubauen. Schnell wurde aber klar, das ich mir das aus dem Kopf schlagen musste. Und dann war da noch der Wunsch meiner Obrigkeit nach einem extra Raum für das WC. Also blieb mir nichts anders übrig als die kompletten Aufbauten rauszureißen und alles neu zu machen. Die Ausgangsbasis, also der Rumpf, stellte sich als sehr gut heraus. Es gab weder Osmose, noch irgendwelche Risse oder ähnliches und ist auch ziemlich stabil laminiert. Auch die übrigen Randbedingungen für ein solches Projekt sind dank der Halle in dem das Boot jetzt liegt denkbar günstig. Die Halle ist direkt neben meiner eigenen Lagerhalle (in der ich das Boot aber nicht rein bekommen hätte), wo ich auch eine eigene Werkstatt habe. Zudem gibt es in der Halle einen 2T- Bockkran der sich mehr als einmal als äußerst nützlich heraus stellen sollte. Um alle Selbstbauer hier endgültig neidisch zu machen, ist das ganze nur ca. 300m von zu Hause entfernt J. Somit lohnt sich selbst eine 30 Minuten- Basteleinheit abends vorm Abendbrot.
Hier die Bilder vom Entkernen. Interessant, was man alles unterm Boden so alles findet, ich glaube ein paar menschliche Knochen hätten mich auch nicht mehr gewundert.
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Alt 01.12.2007, 22:43
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Der Heckspiegel war leider nur noch als Blumenerde zu nutzen, was aufgrund der Tatsache dass oben Wasser eindringen konnte kein Wunder war. Da ich eine relativ starken Motor montieren will, ich aber nicht das komplette Heck auseinander reißen wollte, war meine erste Tat, von außen eine 22 mm Platte gegen das Heck zu kleben, die zusätzliche später noch mit Schrauben gesichert wird.
Um den Rumpf zu schleifen habe ich das Boot erst mal umgedreht. Dann ging es der alten Farbe, die recht grob mit Pinsel aufgetragen wurde, an den Kragen. Anschließend wurde der Boden mit Epoxi- Grundierung gestrichen und unten auch schon die erste Farbe aufgetragen. Da ich die Wände mit Spritzpistole lackieren will kommen die später noch extra dran.
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Alt 01.12.2007, 22:44
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Wer mich jetzt nach Plänen fragt, den muss ich enttäuschen. Ich bin reiner Kopf- Planer und mache höchstens mal Skizzen auf einem Stück Karton (Wobei ich nicht selten vergesse, auf welchen Karton ich denn nun die dringend benötigten Maße raufgekritzelt hatte L )
Aussehen soll das Boot später mal ein wenig nach einem Mix aus klassischer Form leicht angelehnt an Backdecker und einem modernen Kajütboot. Ungefähr so:
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Alt 01.12.2007, 22:45
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Durch die Erhöhung der Back gewinne ich Platz für einen moderaten Ankerkasten. Vorne kommt eine Bugspriet mit Ankerhalterung ran. Die Liegefläche in der Kajüte wird ca. 205cm lang und vorne ca. 170 cm breit werden. Backbords kommt ein kleiner Toilettenraum mit Pump-WC und steuerbords eine kleine Kombüse. Im hinteren Bereich kommen auf beiden Seiten längs durchgehende Sitzbänke die man zu einer Liegefläche wandeln kann. In den Sitzbänken habe ich dann genügend Platz für den Tank und reichlich Kleinkram.
Nachdem ich das Boot mit Hilfe des Krans und eines Kumpels wieder umgedreht habe ich als den Fußboden grob zurechtgeschnitten und reingelegt um einigermaßen vernünftig im Boot laufen zu können. Dann ging es als erstes an die Seitenspanten für die Deckerhöhung. Eine wahnsinns Fummelarbeit. Für jede Spante habe ich erst Pappschablonen gemacht, die aufs Holz übertragen und musste anschließend dennoch 1070x nachbessern. Aber irgendwann passten sie dann exakt. Ich habe sie dann mit ordentlich viel Epoxi/ Baumwollflocken/ Glasfaserschipzel- Spachtel an die Wände geklebt. Generell verwende ich ausschließlich Epoxid zum Kleben und Laminieren. Als Holz nehme ich Industriesperrholz AW100 in 5mm, 10mm und 22mm für den Fußboden. Es ist recht preisgünstig und absolut ausreichend. Das teure Bootsbausperrholz mag ja von der Oberfläche und Verarbeitung her vielleicht ein wenig besser sein, von der Haltbarkeit aber auch bloß nicht. Da das Boot sowieso überlaminiert und gestrichen wird, spielt die Oberfläche eh eine geringe Rolle.
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Die schwierigste Arbeit stellte die Verkleidungen des Bugs dar. Zum einen weil sie stark gebogen werden musste und gleichzeitig dabei vorne schräg nach innen fallen. Nach diversen Verwünschungen und Schablonen habe ich diese dann aus 3mm Sperrholz gesägt, mit zwei miteinander verleimten Schichten formverleimt und an die Spanten geklebt. Vorne habe ich das ehemalige Deck gelassen, er dient jetzt als Boden für den Ankerkasten. Die Laufflächen für den vorderen Bereich habe ich dann auch schon gesägt, aber noch nicht montiert. Um die Lauffläche an den Seiten noch zu unterstützen habe ich zusätzlich Leisten zwischen die Spanten eingefügt.
Zwischendurch war dann auch noch immer Zeit für eine Tasse Tee, wir leben schließlich in Ostfriesland !!
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Die Laufflächen habe ich erst mal grob zurechtgesägt, dann aufgelegt und provisorisch festgeschraubt. Mit der Oberfräse und einem Bündigfräser wurden diese dann genau angepasst. Anschließend wurden die Kanten noch rund gefräst.
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Dann kam der Decksprung dran. Für die Rundung dafür habe ich auch erst mal wieder Schablone aus Pappe geschnitten, die dann aufs Holz übertragen und ausgesägt. Nachdem die dann montiert waren, habe ich die Deckfläche aus 4 Schichten 3mm Sperrholz zusammengeleimt. Auf diese Weise erhält man eine feste und belastbare Formverleimung. Das Ganze wurde dann wieder bündig gefräst, beigeschliffen und abgerundet.
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Danach habe ich mich schon mal an die hinteren Seitenteile gemacht. Auch hier macht es sich immer besser, erst mal Pappschablonen zu machen bevor man hinterher feststellt, dass es doof aussieht und man teueres Holz verschnitten hat. Die Rundung der Seitenteile habe ich mit einer sogenannten Strackeleiste gezeichnet, eine dünne, lange Holzleiste, mit der im Schiffbau( in den Vor-CAD-Zeiten) Rundungen auf die Stahlplatten aufgezeichnet wurden. Rein aus optischen Gründen habe ich dann auf beiden Seiten der Platten oben eine 5 cm breite Leiste aufgedoppelt. Die habe ich auch erst grob zugesägt, dann aufgeschraubt, mit dem Bündigfräser angepasst und anschließend rund gefräst. Um eine gleichmäßige Breite der Leiste zu bekommen, habe ich den Fräser kopfüber in die Werkbank eingespannt und dann ein Kugellager in 5 cm Abstand zum Fräser auf die Werkplatte geschraubt. Auf diese Weise erhält man eine perfekt gleich breite Leiste, der Rundung der Seitenteile genau angepasst.
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Parallel habe ich die Bugspriet grob ausgesägt und erst mal aufgelegt. Die alte Bugreling passt noch sehr gut und wird wiederverwendet. Meine Freundin fragte allerdings, ob wir das komische Ding vorne am Boot gelb anmalen und das Boot „Donald“ nennen wollen. Ob sie mir irgendwas damit sagen will ?!?
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Die vorderen Seitenteile wurden mit gleicher Vorgehensweise angefertigt: Pappschablone -> Grobzuschnitt -> Feinarbeit. Im Nachherein muss ich allerdings sagen, das die Fensterrahmen ein wenig zu schmal geworden sind, ich hatte schlicht vergessen, das die Fenster 20mm über die eigentliche Öffnung ragen. Für die Fenster habe ich später dann eine entsprechend breite Kehle gefräst. Dadurch wird das Holz geschwächt und das ganze nicht mehr allzu stabil. Aber auch das Problem ließ sich im Nachherein noch lösen.
Vorne in der Halle kann man schon den fast fertigen und bereits angemeldeten Trailer sehen.
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Der Trailer:
Zum Trailer eines Bootes gehört bekanntlich nicht nur das Boots selbst sonder auch ein Trailer . Es sollte einer sein, der mind. bis 1,5T zugelassen ist und aus Sicherheitsgründen Doppelachsen hat. Am besten mit zusätzlichen Stoßdämpfern für eine eventuelle 100Km/h Zulassung. Da mir solch ein Trailer neu mindestens um den Faktor 10 zu teuer ist, ging es also mal wieder auf die Suche. Zeitungsanzeigen und örtliche Händler brachten nichts. Mal wieder wurde ich bei Ebay fündig und für 360,- € erhielt ich den Zuschlag. Sehr günstig, eigentlich schon zu günstig. Im Nachherein wusste ich dann auch warum. Die anderen Bieter hatten sich das Teil wohl vorher angeschaut und lieber die Finger von gelassen. Da der Trailer in Lübeck stand, fiel eine Begutachtung meinerseits aus und ich ging auf Risiko. Das Beste war dann auch nicht der Trailer für günstig Geld, sonder ehr das schöne Wochenende, das wir gemeinsam in Kiel bei dem Bruder meiner Freundin und in dann Lübeck verbracht haben. Bei der Gelegenheit konnten wir die 100m Jacht von Abromowitsch (oder so) betrachten um ein paar Ideen fürs eigene Boot abzuschauen .
Die Überführung des Trailers nach Emden ging reibungslos, was aber eigentlich schon fast ein Wunder war. Ein Kotflügel hatte sich gelöst und schlitzte während der Fahrt in aller Ruhe einen Reifen fast komplett auf. Bei der Bestandsaufnahme merkte ich dann schnell das nur noch der Rahmen zu gebrauchen war und alles andere- Fahrgestell, Bremssystem, Kotflügel, Kielrollen, etc.- ein Fall für die Schrottpresse war . Aber jammern nützt nichts und ist auch nicht meine Art. Wieder über Ebay besorgte ich mir für 300,- € ein Fahrgestell komplett mit Bremssystem und nagelneuer Bereifung. Das Fahrgestell ist sogar bis 2T zugelassen und hat doppelte Stoßdämpfer für eine 100 km/h Zulassung, also genau richtig. Dann noch über Ebay Kielrollen (St. 4,70€), neue Kotflügel (Paar 50,-€), neuer Beleuchtungsbalken (29,00€) und ein paar Kleinteile.
Erst mal habe ich den Rahmen komplett gestrippt und alles an Halterungen etc. abgeflext was nicht mehr benötigt wurde oder neu gemacht werden musste. Außerdem musste der Windenstand weiter nach vorne versetzt werden. Auf der Unterseite des Rahmens, dort wo das alte Fahrgestell war, war der Rahmen leider an 2 –3 Stellen durchgerostet. In diesem Bereich habe ich durchgehend ein 5mm Flacheisen aufgeschweißt. Die Rohre habe ich dann von Innen mit Hohlraumversiegelung versehen. Von Außen kam Hammerlit Farbe rauf. Mit dieser Farbe hatte ich eigentlich immer gute Erfahrung gemacht, in diesem Fall stellte sie sich aber nicht als so geeignet heraus. Wahrscheinlich darf ich den Trailer noch mal auseinander nehmen, entlacken und mit geeigneter Farbe neu lackieren . Übrigens hat die Pinselarbeit meine Freundin übernommen, die sich wenn es irgendwie geht, an dem Bau des Bootes gerne beteiligt.
Als großen Vorteil des Fahrgestells hat sich dann noch herausgestellt das er Fahrzeugpapiere hatte, die der eigentliche Trailer nicht hatte. Und sage und schreibe genau an dem Tag, an dem die Papiere ihre Gültigkeit verloren hätten, war ich mit dem Trailer beim TÜV und anschließend gleich bei der Zulassungsstelle. Somit ist der Trailer jetzt bereits wieder zugelassen. Die fehlenden Anbauteile wie Kielrollen, Stützen und Winde kamen später noch dran.
Wenn ich alle Kosten zusammenzähle, komme ich auf ca. 900,- Euro für den Trailer. Für einen guten 2T-Trailer mit neuem Tüv, vielen Neuteilen, etc. ein mehr als fairer Preis wie ich finde. Ärgern tun mich nur die ca. 2 Monate, die mich der Trailer vom eigentlichen Projekt, dem Boot, abgehalten hat. Aber nun gut, jammern ist ja bekanntlich nicht mein Ding

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Weiter mit dem Boot:
Nun ging es an die vorderen Seitenteile. Durch die Erhöhung der Lauffläche habe ich hinter den Seitenteilen Platz bekommen. Eigentlich hatte anfänglich ich nicht an Schwalbennester gedacht aber das sind so die Sachen, die sich erst beim bauen ergeben. Also mussten noch Öffnungen in die Seitenteile für die Schwalbennester. Dank Stichsäge geht das ja recht flott. Die Eckenrundungen habe ich mit einer Sprühdose als Schablone aufgezeichnet. Die langen Geraden habe ich einfach eine Führungsleiste auf die Platten geschraubt. Bei den Rundungen heißt es dann Drehzahl runter, Pendelhub raus und ganz piano um die Kurve. Sonst erhält man mehr ein Vieleck als eine Rundung. Das untere Schwalbennest wird mit einer Klappe verschließbar sein, für Wertsachen oder Pyrotechnik.
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Dann kam auch schon mal versuchsweise das Dach drauf. Also Holzplatte raufgelegt, angezeichnet und grob ausgesägt. Das musste fürs erste reichen, angepasst wurde später. Innen kann man schon das Gestell für die Sitzbänke sehen. Aber auch dazu später mehr.
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Allmählich wurde es Herbst 06 und immer kälter. Eine Heizung gab es in der Halle nicht (und wenn wäre ich nicht bereit gewesen die Energiekosten dafür zu tragen!!!). Nicht das ich ein Klönmors wäre, aber Epoxi u.a. will einfach unter 10/15 Grad nicht härten. Ich habe mir dann einfach zwei alte Pavillons über das Boot aufgestellt und eine große Plane rübergeschmissen. Mittels eines kleinen Heizlüfters wurde es muckelig warm darin, bis zu 22°.
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Alt 01.12.2007, 23:00
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Nun ging es daran, alle Unebenheiten zu spachteln. Als Spachtelmasse kam Epoxy/ Baumwollflocken zu tragen. Das wurde dann noch geschliffen um einen guten Untergrund für das anschließende laminieren zu bekommen. Vor dem eigentlichen Laminieren habe ich das gesamte Holz erst mal mit Epoxi als Sperrschicht gestrichen. Einen Tag später war das Epoxi fest aber noch klebrig, beste Voraussetzungen zum Laminieren. Wieder half mir meine Freundin tatkräftig mit, frei nach dem Motto, wer Bügeln kann, kann auch laminieren (aber nicht unbedingt umgekehrt)
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Es kamen zwei Schichten 300g Flies drauf. Das Ergebnis ist eine schöne feste und stabile Oberfläche. Als letztes kam Abreißgewebe drauf. Überstehendes Gewebe lässt sich sehr gut mit einem Cuttermesser abtrennen wenn das Epoxi noch nicht vollständig gehärtet ist, ehr so eine Kaugummi- Konsistenz hat.
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Alt 01.12.2007, 23:03
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Nach dem runterziehen des Abreißgewebes einen Tag später war die Oberfläche schon ziemlich glatt, musste aber natürlich noch gespachtelt werden. Dafür habe ich als Spachtelmasse Tixotrophierpulver ( sch... Wort!!!) und Microballons ins Epoxi gemischt. Das ergibt eine wunderbar zu verarbeitende Spachtelmasse, die sich leicht auftragen lässt und sich hinterher auch gut schleifen lässt. Sieht lecker nach Zuckerguss aus.
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Alt 01.12.2007, 23:04
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Jetzt konnte ich mich endlich an den Aufbau der Kajüte machen. Bevor ich die Seitenteile aber fest montiert habe, mussten aber erst noch die Fensterrahmen fertig gemacht werden. Die Fenster sollen später nicht einfach auf die Seitenwand geschraubt werden, sonder sollten schon eingelassen werden damit sie plan mit der Oberfläche abschließen. Also habe ich die Rahmen 5mm tief und 25mm breit gefalzt. Die Tiefe lässt sich bei einer Oberfräse ohne Probleme einstellen, die Breite war da ein wenig schwieriger. Es gibt zwar Abstandshalter, die die Fräser theoretisch genau führen, aber in den Ecken funktioniert das leider nicht. Ich habe mir damit beholfen, indem ich ein Kugellager im gewünschten Abstand zum Fräskopf auf die Fräserplatte geschraubt habe. Dazu musste ich zwar die Fräsmaschine ein wenig malträtieren, in dem ich ein Loch in die Platte gebohrt habe, das fällt aber neben den ganzen anderen Befestigungspunkten auch nicht mehr auf.
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Alt 01.12.2007, 23:05
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Hallo Dirk H.,
Resepkt vor dem was du da schon geschaft hast, gefällt mir gut

beim WC wollte ich dich warnen, es gibt kaum noch Gebiete wo man ein einfaches Pump WC ohne Abwassertank getreiben darf
__________________
Es ist ein Jammer, dass die Dummköpfe so selbstsicher sind und die Klugen so voller Zweifel.
Bertrand Russell
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Alt 01.12.2007, 23:05
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Probeweise habe ich die Wände nochmals angeschraubt und schon mal mit Pappe den Toilettenraum hingebastelt. Von der Größe her misst er ca. 80cm x 60cm, ist zwar nicht riesig, es soll ja aber auch keine Badewannen rein. Ich mit meinen 1,85m passe ganz gut rein und wer größer ist, muss sich halt an die Reling stellen! Den Rest der Kajüte hab ich auch schon maleingerichtet, d.h. Sitzbänke mit provisorischen Polster rein, Tisch aufgestellt (Tischbein 19,00€/ Ebay- Händler, hält super) Küchenblock angedeutet und vordere Scheibenrahmen mit Pappe vorgefertigt. Als letztes dann noch den Steuerstuhl. Das Ergebnis hat mich von meiner eigentlich nicht vorhandenen Planung voll und ganz überzeugt.
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Als kleinen Gimmick habe ich vor dem Montieren der Seitenteile eine indirekte Beleuchtung für die Schwalbennester eingebaut. Dafür habe ich bei Ebay Kaltlichtkathoden in weiß und blau für 4,90/ Paar besorgt. Die kann man dann getrennt anschalten, je nach Laune. Das ganze hat eigentlich überhaupt keinen Nutzen, sieht aber cool aus (Pimp my Boot ).
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Alt 01.12.2007, 23:09
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Auf dem nächsten Bild sind die Seitenteile bereits montiert. Dort, wo Holz direkt auf Holz traf, habe ich den guten alten Ponal- Leim genommen und die Seiten mit einem ganzen Schwung Schrauben an die Spanten gezogen. Wo sich Spaltmaße ergeben, habe ich wieder Epoxy/ Glasfaserschnipzel genommen. Das Ganze hält absolut bombenfest. Wie man sieht, habe ich vor dem montieren die Wände bereits grundiert gehabt und auch schon geschliffen. Ich hab keinen Bock im Nachherein in orthopädisch völlig unkorrekter Haltung am besten noch Kopfüber die Schleifmaschine zu schwingen.
Zum montieren der vorderen Seiten musste ich erst mal die Hinteren provisorisch ranschrauben um später keine Passungsprobleme zu bekommen. Da ich hinten noch nicht ganz fertig bin, kommen die hinteren Seitenteile erst mal wieder ab und werden später endmontiert.
Dann kam auch wieder das grob vorgesägte Dach drauf und wurde jetzt mit dem Fräser genau angepasst. Da ich es nicht nur einfach stumpf von oben auf die Platten draufschrauben wollte, habe ich an beiden Seiten noch eine Falz in der Tiefe der Seitenwände gefräst. Nun liegt es zwar immer noch von oben auf, aber gleichzeitig kann ich die Wände seitlich gegenleimen und mit Schrauben festziehen.
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Für die vorderen Scheibenrahmen habe ich erst mal ein stabiles Grundgerüst aus Buche gefertigt. Die Leisten dafür habe ich einfach aus Massivholzplatten von Praktiker gesägt. Durch diese Konstruktion hat die Kajüte auch gleich die nötige Steifigkeit bekommen und außerdem ist gleichzeitig das Dach im vorderen Bereich gut abgestützt worden. Die eigentlichen Scheibenrahmen habe ich nicht aus der vollen Platte gesägt, was nur unnötig viel Verschnitt ergeben hätte. Sie bestehen aus je vier Einzelteilen. War zwar ein wenig fummelig, die genau passend zurechtzusägen, aber wozu gibt es denn Spachtelmasse?!
Sieht es zwar noch recht grob aus, aber die Schrauben kommen wieder raus und dann wird kräftig geschliffen.
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Nun wurde es allmählich Zeit, den Boden einzukleben. Vorne war das kein Thema, das Loch für das Tischbein war schon fertig und sonst musste nichts weiter gemacht werden. Nur hinten musste ich die Bodenplatte noch ein wenig bearbeiten. Es musste noch das Loch für die Bilgepumpe, für eine Inspektionsluke und für das Tischbein eingearbeitet werden. Der Boden selbst wird so eingeklebt, dass eigentlich kein Wasser unter die Platte eindringen kann. Dafür werden auf beiden Seiten jeweils Leisten gegen die Bodenplatten geklebt. An diese kann ich dann später auch die Wände für die Sitzbänke anleimen. Ich habe dann sozusagen einen versiegelten Doppelboden. Schwallwasser o.ä. wird dann mit der Bilgepumpe im Heck Außerbords gepumpt. Um aber dennoch unter den Boden eindringende Feuchtigkeit (z.B. Kondenswasser) abtrocknen lassen zu können, gibt es die Inspektionsluke. Die alle paar Wochen für ein paar Tage auf und die eigentliche Bilge sollte schön trocken bleiben. Luke und Tischbeinhalterung werden versenkt eingebaut so das die Fläche plan bleibt und man sich keine blauen Zehen holt.
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