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Alt 08.04.2009, 20:31
toredofarmer toredofarmer ist offline
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Registriert seit: 14.02.2008
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Beiträge: 116
Boot: Kleiner Mahagoniegleiter
21 Danke in 15 Beiträgen
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Ich war schon öfters mit dem Kahn in den Threads. Ihr werdet es noch wissen. 2-TaktWartburg ohne Getriebe. Flache offene Nußschale aus Holz, leicht anzutreiben.


...mir ist noch ein Licht aufgegangen.
1)Bei einer Wellenanlage zeigt der Prop immer etwas nach unten. Bei meiner platzsparend eingebauten Wellenanlege ist diese sehr schräg.
Also ist der ermittelte Schlupf nicht nur Propellerschlupf. Der wird nur einen Teil ausmachen.
Grundlogik: Würde der Prop senkrecht nach unten zeigen so würde das Boot bei drehendem Prop gar nicht fahren und hätte demzufolge 100% Schlupf. Also erzeugt Wellenwinkel zusätzlichen Verlußt der im errechneten Schlupf versteckt ist.
2)Dabei ist noch garnicht berücksichtigt, daß der Prop schräg durchs Wasser dreht. Auf der einen Seite hebt der Wellenwinkel den Anstellwinkel auf, auf der anderen Seite addiert sich beides.
Bei derartigen Arbeitsbedingungen gibts sicher nochmals Abstriche beim Wirkungsgrad.

3)Wenn man bedenkt, daß ein Prop im Wasser auch einen Triebstrahl erzeugt der im umgebenden Wasser nach hinten strömt, so fällt auf daß im errechneten Schlupf auch dies mit drin ist. Also ist der Prop garnicht mit soviel Schlupf direkt beaufschlagt wie es scheint.

-Der Prop dreht und hat im selbst erzeugten Triebstrahl möglicherweise sehr wenig Schlupf und somit einen kleinen Anstellwinkel.
-Der abgehende Triebstrahl ist achtern zu sehen und hat also wiederum "Schlupf" im ihn umgebenden Wasser.
-Trimmwinkel des Props nach oben oder unten bringt auch eigenen Verlust.
Genau horizontal - Schubfaktor 1 in Fahrtrichtung=100%. Theoretischer Zustand Prop zeigt nach unten Schubfaktor 0 in Fahrtrichtung=0%.
-Prop zeigt 19 Grad schräg nach unten -> cosinus 19 Schubfaktor 0,95 -> also nur durch den Winkel 95% - die fehlenden 5% sind Auftrieb

Das ist nach meinem Verständnis alles im Schlupf enthalten.
Wenn man aus der tatsächlich erreichten Geschwindigkeit 10% Verlust errechnet hat, so würde ich sagen heißt das keinesfalls daß der Prop 10% "durchdreht". Das spielt aber bei der Bewertung eigentlich keine Rolle. Es geht ja nur darum die Differenz zwischen theoretischer und tatsächlicher Geschwindigkeit auszudrücken. Nur der Begriff Schlupf, finde ich, ist sehr irreführend! Die Vorstellung daß sich ein Prop im Wasser mit seiner Steigung wie ein Gewinde in einem nachgiebigen Medium verhält ist eine gute Veranschaulichung aber nicht realistisch.

Mittlerweile bin ich sogar der Meinung, daß ein kleiner Prop auch mehr "Schlupf" haben muß! Das hat nichts damit zu tun daß er durchdreht weil zu wenig Fläche hat, sondern einfach nur weil der erzeugte Triebstrahl einen kleineren Durchmesser hat. Somit hat er weniger Masse und erzeugt auch weniger Schub. Man stellt dann einen Verlustwert fest und denkt daß ist Propellerschlupf - das scheint mir völlig falsch zu sein!

Ich würde sagen ein Propeller schraubt sich nicht durchs Wasser sondern wirft Masse nach achtern. Dadurch wird ein Vortriebsmoment erzeugt. Das gleiche würde passieren wenn man im Angelkahn steht und mit dem Gartenschlauch einen Wasserstrahl nach achtern richten würde. Oder man schmeist den Anker nach hinten weg. Der Kahn bewegt sich vorwärts.

Egal. Das Geschreibe bringt niemanden weiter. Finde ich aber interessant!

Eine sehr wichtige Frage ist für meinen Fall, auf die ich gerne von den Spezialisten eine Antwort hätte: Welchen Durchmesser dürfe denn mein mit 4300 Umin drehender Prop haben wenn mehr Platz wäre? Welche Faktoren (begrenzter Platz mal außer acht gelassen) setzen in erster Linie die Grenzen für einen größeren Durchmesser?
-Maximale Blattgeschwindigkeit(Reibungsverluste, Dampfbildung)?
-Bruchgefahr durch zu hohe Fliehkräfte?
-Krängungsmoment durch Radeffekt?

Grüße!

Geändert von toredofarmer (09.04.2009 um 20:07 Uhr)
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