#1
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"flüssiges" Holz
beim holzbau hat man oft die problematik, spalte, risse, falsch gebohrte löcher oder beschädigungen auszubessern. hierzu gibt es mehrere möglichkeiten:
1. sägemehl oder schleifstaub mit weissleim vermischen und als "kitt" benützen. vorteil: die mischung behält eine gewisse elastizität und reisst nicht wenn das holz arbeitet. nachteil: wegen des weissleimanteils wird farbloser lack nicht richtig angenommen, es bleibt ein farbunterschied 2. sägemehl oder schleifstaub mit kunstharz vermischen und als "kitt" benützen. vorteil: die mischung härtete schnell und hart aus nachteil: wegen des harzanteils wird farbloser lack nicht richtig angenommen, es bleibt ein farbunterschied. ausserdem ist die ausgehärtete mischung spröde und reisst früher oder später 3. sägemehl oder schleifstaub mit zellulose vermischen und als "kitt" benützen. vorteil: die mischung behält eine gewisse elastizität und reisst nicht wenn das holz arbeitet. die zellulose hat holzeigenschaften, deshalb wird farbloser lack ohne farbunterschied angenommen. diese holzmehl-zellulose-mischung wird unter der bezeichnung "flüssiges holz" angeboten. nachteilig ist die geringe farbauswahl, das schnelle austrocknen wenn man die dose mal geöffnet hat und der hohe preis. abhilfe: selbst holzstaub herstellen. ich verwende dazu einen normalen exzenterschleifer mit eigenabsaugung und staubbehälter. da kommt ein neues schleifpapier drauf und dann wird das gewünschte holz geschliffen. das kann man während der normalen holzarbeiten machen. der inhalt des staubbehälters wird dann nach holzsorte in marmeladengläsern gesammelt. wichtig: beim wechsel der zu schleifenden holzsorte den staubbehälter vorher reinigen oder neuen staubbehälter verwenden. dann zum fachhandel für schreinereibedarf gehen. dort gibt es zelluloselösung in 1kg-gebinden, zb. Bindan-Flu. dürfte so etwa um 15 euro kosten. zur herstellung wie folgt verfahren: in ein kleines kunstoffgefäß einen teelöffel holzstaub mit ein paar tropfen zellulose mischen bis die gewünschte konsistenz entsteht. weil das zeug sehr schnell trocknet immer nur kleine mengen anmachen. der dunklere farbton verschwindet nach der trocknung. die zellulosebüchse immer sofort schließen, dann hält sie bis zum letzten tropfen holger
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jack of all trades - master of none Geändert von Holger (08.02.2009 um 15:31 Uhr)
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#2
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Deckspropfen damit füllen, geht das auch?
Moin Holger,
mein Stabdeck - Teak - kommt in die Jahre und einige Teakpropfen sind lose oder schon weg. Macht es Sinn, die Löcher mit Deiner Methode zu füllen? Deine Meinung?
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Es grüßt Dich / Euch der PETER. |
#3
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Peter,
da wo die Proppen wegfliegen, kommen natürlich neue rein! Dazu kann es erforderlich sein, die Schrauben etwas weiter zu versenken (oder zu entfernen, wenn das Deck zusätzlich verklebt ist). Das Austauschen von Proppen geht ratz-fatz, ein scharfes Stecheisen, den richtigen Bohrer (Forstner), ein paar Proppen und den richtigen Leim vorausgesetzt. Das "Auffüllen mit Matsche" wäre hier m.E. Pfusch.
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Gruß, Philip |
#4
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Moin Philip,
tja, die Propfen sind leider nur ca. 2 mm dick und nein - die Schrauben lassen sich nicht weiter reindrehen. Das Deck ist verklebt und geschraubt, die Schrauben mit Dichtungsmittel eingesetzt und es ist 26 Jahre alt, also entspechend dünner als Original. Deshalb die Anfrage an Holger.
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Es grüßt Dich / Euch der PETER. |
#5
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Ich meinte: Schraube raus, weiter ansenken, Schraube wieder rein. Ein paar mm kriegt man dich immer raus (zur Not eben ganz ohne Schraube). Wenn der neue Proppen dann 4-5mm lang ist, hält das doch wieder ein bißchen (in der Zeit kannst Du Dich an den Gedanken eines neuen Decks gewöhnen - ein Vierteljahrhundert ist ja auch schon was).
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Gruß, Philip
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#6
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peter:
nein, wie die kollegen schon richtig sagen: neuer propf! holger
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jack of all trades - master of none |
#7
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Neuer Propf!
OK ihr beiden, das habe ich nun verstanden, die VA-Schrauben kann ich ja auch Ausbohren, um größere Tiefe zu bekommen. Welcher Krebstoff wäre dann geeignet, spaltfüllung die NEUEN einzuzesetzen? Epoxi - Sica - Weißleim (wasserfest), - oder was?
PS.: Philip, das Deck erneuern - neeeeee, wenn überhaupt, das muß mein Nachfolder machen, sowas bekomme ich nich mehr auf die Reihe.
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Es grüßt Dich / Euch der PETER. Geändert von PS-skipper (08.02.2009 um 19:01 Uhr) Grund: Nachtrag.
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#8
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Man kann den Schleifstaub auch mit farblosem Lack vermischen.
Dann treten die oben genannten Probleme mit dem Farbunterschied nicht auf.
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Gruß Christian Abstinenz ist die Kunst, das nicht zu mögen, was man ohnehin nicht bekommt. |
#9
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Hallo Peter!
Wenn Du Lust hast kann ich mir das gerne mal anschauen.Steht Dein Boot direkt in Achim? Bisschen Teak zum ausbessern müßte ich noch haben. Gruß Thomas
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_______________________________________ Meine ewige Baustelle http://www.boote-forum.de/showthread.php?t=63404 |
#10
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Zitat:
mein Schiff ist das erste neben Halle drei (links v. d. anderen Hallen. Würde mich freuen, Dich zu sehen! Vorerst zwei Tage nicht da, wengen OP am linken Daumen, Arthrose! Ich melde mich wieder.
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Es grüßt Dich / Euch der PETER. |
#11
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Ähhh Leute
abgesehen von den anderen Beiträgen hier. Ist der Beitrag von Holger doch wert in das -Archiv aufgenommen zu werden oder. Carsten
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Das Leben ist zu schön um ständig zu arbeiten, aber wie soll man sonst leben.
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#12
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Der erste Beitrag ist im Archiv.
Danke Carsten für den Hinweis.
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#13
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sorry, habe den markennamen der zellulose falsch angegeben.
er heisst richtig "Bindemittel-Fu" der Bindan-Werke. ist im schreinerfachhandel erhältlich. es gibt natürlich auch von anderen herstellern gleichwertige produkte, das wissen die fachhandelsverkäufer, also einfach fragen. hier ein weblink http://www.hoess-lacke.de/produkte/b...mittel-fu.html http://www.bindulin.com/bindulin_art...e_fuerholz.htm wolf: kannst du bitte entsprechend im archiv berichtigen? holger
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jack of all trades - master of none Geändert von Holger (10.02.2009 um 11:33 Uhr) |
#14
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Na klar, habe ich aber nicht berichtigt, sondern angefügt.
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#15
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Hallo Peter!
Ich wünsche Dir erstmal gute Besserung! Sag bescheid wann es Dir paßt. Gruß Thomas
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_______________________________________ Meine ewige Baustelle http://www.boote-forum.de/showthread.php?t=63404
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#16
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Hallo Holger
OT kann man mit deiner Rezeptur auch breitere (4-5mm) Fugen in alten Dielenböden verspachteln oder ist die nicht elastisch genug. Die speziellen Fugenlösungen von Henkel sind zwar brauchbar aber bei größeren Flächen arg teuer... ach ja, die Optik (Aufnahme von Lack) ist nicht so wichtig... vielen Dank Oskar
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http://www.Tonboot.de |
#17
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hallo oskar,
eher nicht, weil sich die bodendielen beim betreten ja stets etwas bewegen. bei einer tischplatte dagegen wäre es beispielsweise möglich holger
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jack of all trades - master of none |
#18
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Moin,
Ich hätte ein paar Schadstellen im unbehandeltem Teakdeck zu reparieren. Schleifstaub könnte man ja von einem Stück den Naturgewalten ausgesetztem, silbergrauem Stück Teak nehmen. Ist es mit Bindan FU möglich, einen Kitt anzurühren, der nach dem Austrocknen eine passende Färbung annimmt, oder ist damit zu rechnen, dass auch mit diesem Bindemittel die dunklere Farbe erreicht wird, wie beim Anrühren mit Epo oder Leim? Dank und Gruß, uglyripper |
#19
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habe ich kürzlich mit epoxy und teak schnipseln gemacht.
man sieht aber einen unterscheid - wohl auch weil meine schnipsel zu grob waren.
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Niemals mit den Händen in den Taschen auf dem Hof stehen, wenn die Frau vorbeikommt! |
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