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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art. |
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Themen-Optionen |
#1
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Refit einer Chaparral
Seit über einem Jahr möchte ich die Auskleidung der Kajüte erneuern. Ich habe ziemliche Angst davor, da ich mir das bei den vielen Unebenheiten und Rundungen sehr schwierig vorstelle. Auch fehlt mir Erfahrung in diesem Bereich.
Zufrieden war ich mit der Original-Auskleidung noch nie. Das Textil-Verkleidungsmaterial war empfindlich und schlecht zu reinigen, die Wärmeisolierung bestand lediglich aus der Schaumstoffkaschierung. Das ganze war nicht dampfdicht und somit in der Heizperiode meistens feucht, was wiederum zu Schimmelbildung führte. Nachdem die Textilverkleidung durch häufige Anwendung von starkem Anti-Schimmel-Mittel begonnen hat sich aufzulösen und herunterzurieseln, habe ich mich endlich durchgerungen mit der Renovierung anzufangen. Ich nenne das mal großspurig Refit, da man ja vorher nie weiß, was noch so alles neu gemacht wird, wenn man erst einmal angefangen hat. Da so eine Renovierung sicher vielen irgendwann bevorsteht, möchte ich das hier einmal dokumentieren. Über Tips von Leuten, die soetwas schon gemacht haben, freue ich mich natürlich auch. Äußerlich sah die Innenverkleidung eigentlich noch gar nicht so schlecht aus:
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#2
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Nach dem Ausbau der Rückenlehnen kam schon erster Schimmel zum Vorschein:
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#3
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Hinter einem Schrank wurde es dann richtig ekelig:
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#4
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Dass die Schimmelentfernung bei diesem offenporigen Material immer nur oberflächlich wirkt, sieht man erst, wenn man das Material herunter gerissen hat. Der Schimmel geht einfach durch und durch, auch wenn man es äußerlich nicht sieht.
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#5
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Hier sieht man schön, wie US-Bootsbau funktioniert. Die Möbel werden gut 3 Zoll zu klein gebaut und die Ritzen werden mit REICHLICH Schaumstoff zugestopft.
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#6
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Hier kommt dann auch schon richtiger Murks zu Tage.
Die Mittelklampe wurde offenbar zu hoch montiert. So nützt das Verstärkungsbrettchen nicht wirklich viel. Da werde ich wohl oder übel mal wieder laminieren müssen. |
#7
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Die heutige Fotoserie will ich mit einer Frage beenden:
Den Innenrahmen der Luke Marke Taylor bekomme ich nicht ab. Ich habe die Befestigungsschrauben enfernt und mit einer Brechstange!!! an dem Rahmen herumgemacht. Es bewegt sich nichts. Hat jemand so eine Luke schon mal eingebaut? Gibt es einen Trick? |
#8
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Moin Moin,
ähhhh Vorsicht mit der Brechstange, Ruck zuck ist ne neue Luke fällig. Kontrollier mal, ob da nicht noch ein paar Schrauben/Nieten fest sind. Wenn nicht, kann die Luke auch eingeklebt sein!!! Das mit dem Schimmel ist der Hammer. Da muß der ganze Mist raus. Kann es sein, das das Fenster auch nicht ganz dicht ist (weil da unten drunter auch so viel Schimmel ist???). Gruß ALF
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... Wasserwandern macht auch Spaß - schönes Abenteuer ... |
#9
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Inzwischen ist die Kajüte weitgehend entkernt. Auf den Fotos sieht man es nicht so gut, die Decke ist aber nirgends eben; überall sind Stringer und Absätze. Die Decke zu verkleiden wird somit ein richtiger "Spaß".
Jetzt muß ich "nur" noch die Schaumstoffreste und den alten Klebstoff irgendwie vom Gfk abbekommen, dann geht es an den Neuaufbau. |
#10
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Die interessanteste Erkenntnis bisher:
Neben dem mit Schaumstoff kaschierten Stoff war in Teilbereichen auch Kunstleder (ebenfalls mit Schaumstoff) verbaut. Da wo Stoff war, ging der Schimmel durch den Schaumstoff durch und durch. Selbst auf dem Gfk darunter waren noch Schimmelflecken. Bei der Kunstlederverkleidung war der Schimmel dagegen nur oberflächlich und hätte leicht abgewaschen werden können. Der darunterliegende Schaumstoff war sauber. Daran sieht man, wie wichtig eine diffusionsdichte Deckschicht als Dampfsperre ist. Zwar ist das kaschierte Kunstleder bauphysikalisch auch nicht ganz OK, da die Schaumstoffkascherung offenporig (diffusionsoffen) aber in ihrer Eigenschaft als Dämmschicht trotzdem nicht belüftet ist. Im Vergleich mit der komplett dampfoffenen Textilauskleidung war diese Lösung aber offensichtlich schon wesentlich besser. "Atmungsaktive" Verkleidungsmaterialien sind also Mist. Nach meiner Theorie ist eine geschlossenporige (dampfdichte) Dämmung (z.B. Armaflex/Kaiflex oder PE-Schaum) in Verbindung mit einer ebenfalls dampfdichten Deckschicht (Vinylschaum) die beste Lösung. Durch die beschriebenen Beobachtungen bestätigt werde ich den Neuaufbau entsprechend machen. Natürlich muß man die Dämmung vollflächig verkleben und Hohlräume vermeiden. Letzteres wird durch die Unebenheiten und Absätze jedoch nicht ganz einfach. |
#11
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Zitat:
Das Boot muss eine Tropfsteinhöhle sein. Ich habe das gleiche Material in meiner Chap und keine Stockflecken. Auch nicht hinter den Polster oder hinter den Schränken. Boot 10 Jahren alt: Also Jürgen, Suche die Lecktagen.
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Mit sportlichen Grüßen ᴒɦᴚᴝϩ Mercruiser, Mercury, Mariner, Force, Westerbeke, Universal Propeller - Abgasanlagen - Generatoren Qualität zu kaufen ist die cleverste Art des Sparens. Siehe auch www.kegel.de Anfragen bitte telefonisch 04508/777 77 10 oder per WhatsApp 04508/777 77 10 stellen. Kontaktdaten und Impressum |
#12
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Morgen will ich mit dem Gartenschlauch auf die Fenster losgehen. Man müßte ja gut sehen, wenn etwas nicht dicht ist, jetzt wo die Verkleidung ab ist.
Ich denke aber, die Intensität des Schimmelbefalls liegt vor allem an der Nutzung. Mein Boot wird eben extrem viel und auch im Winter genutzt und auch in Revieren mit viel Regen (z.B. England). Geduscht wird auch immer an Bord und das Fenster im Bad läßt sich ja dummerweise nicht öffnen. Ich habe im Bad zwar eine Gebläselüftung eingebaut, diese läßt man aber halt auch nicht immer stundenlang laufen. Hast Du mal bei Dir die Rückenlehnen abgeschraubt? Bevor ich das gemacht habe, war bei mir auch nicht so viel zu sehen. Das Bild unten wurde unmittelbar vor dem Refit aufgenommen. Wegen dem Schimmel hinter dem Schrank muß ich mir noch was überlegen. Ich habe da nachträglich einen zusätzlichen Schrank eingebaut, der einen kleinen Teil des Fensters verdeckt. Wenn das Fenster beschlägt, was sich wohl kaum bei einem beheizten Boot ohne Doppelverglasung vermeiden läßt, kann die Feuchtigkeit hinter dem Schrank nicht mehr richtig abtrocknen. |
#13
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Hallo Jürgen,
deine Bilder zeigen jedenfalls ganz deutlich, warum du Angst hattest damit anzufangen. Hätte ich auch gehabt. Viel Erfolg! Gruß Peter
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Ich bin kein Tourist, ich lebe so. |
#14
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Zitat:
aber ich lag mit dem Kopf darunter, als ich Heizungsrohre verlegt habe. Da war nichts. P.S.Wir duschen und kochen viel, aber dann gut belüftet und benutzen zum Kochen keinen Spiritus.
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#15
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... uns fällt auch nicht die Decke auf den Kopf.
Jürgen wo ich Deine Ankerkette so sehe... Ist der Ablauf vom dem Kettenkasten modifiziert worden? Das ist ein Chap-Bug!
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#16
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#17
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Zitat:
Die Motorraumbelüftung habe ich auch mit Rohrbögen schwanenhalsartig modifiziert, damit da kein Wasser eindringt. |
#18
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Das Ablaufloch ist viel zu klein.
Auf 10mm aufbohren und ein Rohr einkleben ansonsten schwappt das Wasser in die Kanbine.
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#19
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Wasserschlauch bringt bei Fenstern gar nix, da das Wasser meistens erst eindring wenn das Schiff arbeitet
Wegen des Duschens würde ich jetzt die Gelegenheit nutzen ein Klappfenster einzubauen...
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mit sportlichem Gruß Hendrik __________________ (Stan 4 / Abt. FW) |
#20
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Zitat:
Die Feuchtigkeit im Schiff ist im Herbst/Winter bei Regenwetter am schlimmsten. Im Herbst/Winter fahre ich jedoch ausschließlich binnen. Seegang, der bis zu den Fenstern hochschwappen könnte, ist da nicht. Wenn Wasser von außen eindringt, kann es nur Regenwasser sein. |
#21
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Zitat:
Ich würde Wasser mit wenig Druck über die Scheiben laufen lassen und das längere Zeit 15- 20 min und innen Haushaltstücher an die Scheiben und schaun obs irgendwo naß wird, aber das ist dann trotzdem keine Garantie das es dicht ist
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mit sportlichem Gruß Hendrik __________________ (Stan 4 / Abt. FW) |
#22
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Habe gerade Antwort wegen der Luke auf meine Anfrage beim Hersteller erhalten:
Zitat:
Ist zwar super Service von Talyor, dass die so schnell geantwortet haben, aber vor dem Problem stehe ich mit wachsender Ratlosigkeit. |
#23
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Zitat:
da diese durch den Regen bereits gesättigt ist. Da kann u.U. der Eindruck entstehen, dass es reinregnet, die Feuchtigkeit aber innen entsteht.
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Gruß Horst Das Leben ist zu kurz, um es nicht ernst zu nehmen. Man muss aber nicht immer alles super wichtig nehmen. |
#24
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du hast dein bootchen ja in einer garage.. da hilft nur heizen drin was das zeug hält, damit die warme luft die feuchtigkeit aufnimmt und nach ausen damti entweicht..
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#25
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Moin,
nur heizen bringt nichts, da sollte ein Luftentfeuchter ran. Die kannste schon günstig im Baumarkt bekommen. Das Granulat zieht die Feuchtigkeit wie bekloppt. Wenn Du "nur" heizt, ist die Feuchtigkeit immer noch da... Wird schon. Das mit dem Luk hab ich mir schon gedacht. Kommst Du da mit ner Spachtel ran (Japanspachtel, vorne schön scharf...)? Damit müßtest Du dann Stück für Stück das Luk los bekommen. Dazu noch ein paar kleine Holzkeile, um ein wenig (!!!!) Spannung / Luft zum Arbeiten zu erhalten. Gruß ALF
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