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Brasilien - Ordem e Progresso
Da euch mein letzter Reisebericht über die "Motherroad", die Route 66 in den USA (hier zu finden: http://www.boote-forum.de/showthread.php?t=90985 ) ja so gut gefallen hat, dachte ich mir dass ich noch einen weiteren Bericht schreiben werde..
(Falls die Seite bei einigen nicht auf den Bildschirm passt, STRG gedrückt halten und einmal am Mausrad scrollen.) Dieses mal jedoch über ein anderes Land. Und zwar Brasilien. Passend zur kalten Jahreszeit gibt es also wieder etwas zum dahin träumen... Im Grunde knöpft diese Geschichte auch an meine USA-Story an, da alles hier anfing. Als ich als Austauschschüler in Illinois war lernte ich viele weitere "Foreign exchange students" kennen, so auch meine Freundin. Nachdem unsere Zeit in den USA dann irgendwann zu Ende war kam ich im Oktober 2008 nochmal nach Brasilien um sie zu besuchen. Daher hatte ich das große Glück einen eigenen "Tourguide" zu haben der mir nicht nur die touristischen Zentren zeigte. Abflughafen war Hamburg, Ankunft in Sao Paulo (18 Millionen Einwohner) war dann 15 Stunden Flug später... Es war wie mir ihr Vater sagte momentan schlechtes Wetter denn es war ja schließlich erst Frühling, daher hatten wir nur um die 22°C. Von Sao Paulo ging es dann erstmal nach Hause, ca. 1 Stunde Fahrt auf der ich schon so einiges vom Land sehen durfte. Nachdem wir angekommen waren ging es auch gleich schon wieder weiter zu Orten die sie mir zeigen wollten, so fuhren wir zu einem Dorf in dem es einen großen Markt gibt der alles hat was man sich vorstellen kann. Viele touristische, aber auch sehr viele einheimische Dinge. Hier durfte ich zum ersten Mal Zuckerrohrsaft probieren. Es schmeckt wirklich wie der Name schon sagt nur nach Zucker! Aber irgendwie war es trotzdem sehr lecker! Acai, eine kalte Speise die aus Acai Beeren und Müsli mit Bananen als leckerer Snack gilt. (wirklich sehr lecker!) Auf dem Rückweg, gut gestärkt mit Früchten und allen möglichen Dingen die ich noch nie zuvor gesehen hatte, sah ich zum ersten mal jedoch auch den nicht so schönen Teil Brasiliens. Die Slums, oder auch "Favelas" genannt... Nach einigen Tagen fuhren wir dann nach diesem wunderschönen Sonnenaufgang nach Curitiba um ihren Bruder zu besuchen (den ich bereits in den USA kennengelernt hatte), mit dem wir dann nach Florianopolis weiter fuhren. Die Fahrt nach Curitiba war unglaublich, es ging durch die Berge, vorbei an den größten Bananenplantagen Brasiliens (hier sind überall Stände am Straßenrand die alle möglichen Größen von Bananen anbieten), durch nebeldurchzogene Hügel und Urwälder. Obwohl wir uns hier auf der Hauptverkehrsstraße zwischen Argentinien und Brasilien befanden war es eine unglaublich Vielfalt an Tieren und Pflanzen die wir sahen. Nach einiger Zeit verließen wir diese viel befahrene Straße um eine Schleichroute zu nehmen die noch atemberaubender war! Durch Palmenwälder, vorbei an Flüssen und bunten Blumen. Mit Curitiba geht es dann im nächsten Teil weiter, dann bekommt ihr auch die Traumstrände zu sehen...
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Geändert von Carlson (16.02.2010 um 15:16 Uhr)
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Wann geht es denn weiter?
Sehr schöne Bilder und eine interresante Gegend. |
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Jetzt... Also, über Curitiba gibt es eigentlich nicht soviel zu erzählen. Wir haben an dem Tag an dem wir ankamen uns in einen Touristenbus gesetzt, dieser kostete ca. 30 Euro. Die Route des Busses ging durch die gesamte Stadt zu allen touristischen Attraktionen, man konnte ein und aussteigen wann man wollte da ca. alle halbe Std. ein neuer Bus vorbei fuhr. Sobald man ausstieg wurde die Karte einmal abgestempelt denn für diese 30 Euro durfte man sich insgesamt 5 Attraktionen angucken. Die Dinge waren alle nur bei schönem Wetter interessant, da wir jedoch nur die erste Stunde Sonnenschein hatten durften wir uns die anderen im Monsunregen angucken. Daher gibt es nur schöne Fotos vom Tropenhaus. Nach einem sehr leckeren Abendbrot in einem wie wir es nennen Rodizio oder eben Churrascaria, einem Restaurant in dem es alle möglichen Sorten von Fleisch satt gibt (hierzu später mehr) ging es am Folgetag in Richtung Florianopolis (ca. 350Km). Florianopolis liegt zur Hälfte auf einer Insel und zur anderen Hälfte auf dem Festland. Unsere Pension befand sich auf der Insel, hier waren hauptsächlich die Ferienhäuser der etwas wohl betuchteren. Daher waren die Strände menschenleer. Das Wetter spielte den ersten Tag leider nicht so mit, die folgenden Tage war es jedoch deutlich schöner. Hier einige Strandbilder zum dahin träumen… Im nächsten Teil geht es dann wieder nach Sao Paulo und weiter nach Rio de Janeiro...
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Teil 3
Und weiter geht’s, wir befinden uns nun auf dem Weg von Florianopolis nach Rio de Janeiro, Zwischenhalt in Curitiba und Sao Paulo wo wir jeweils noch ein Tag Aufenthalt hatten. Dieses mal fuhren wir mit dem Bus zurück, sehr entspannt und man konnte einfach schön ausgucken.
Von Sao Paulo nach Rio sind es ca. 450Km. Das Wetter war die letzten Tage durchgehend schön und es war immer um die 30°C. In Rio de Janeiro angekommen hatten wir ein kleines Problem, das Hotel was wir vorher aus Florianopolis gebucht hatten lag direkt an dem Berg wo die Favelas waren. Für die die es sich nicht vorstellen können wie es dort aussieht, guckt euch mal den Film City of God, City of Men oder Elite Squad an, dann wisst ihr was ich meine. Das Hotel hatte einen Zaun der ca. 3 Meter hoch war, mit Kameras, Stacheldraht und Securityguards mit MGs. Aus diesem Grund entschieden wir uns möglichst schnell in ein anderes Hotel zu wechseln, was sich leider nicht als leicht erwies denn momentan war ein riesen Großes Event in Rio (ich weiss nicht mehr was es war) aufjedenfall war kein Hotel mehr frei, außer eins was 500€ die Nacht kosten sollte. Als erstes haben wir uns dann ein Taxi genommen um aus der Gegend rauszukommen, und was ich dann sah wird mir nie wieder aus dem Kopf gehen, wir fuhren so dicht an den Slums vorbei das ich mich in den Film versetzt fühlte, man konnte das Elend und die Brutalität förmlich sehen. Es hätte zwar keinen Unterschied gemacht aber ich habe zur Sicherheit einfach mal den Knopf vom Taxi runter gedrückt. Wir fuhren zu einer Straße direkt an den Strand, hier waren weitere Hotels bei denen wir unser Glück versuchten. Und wir wurden fündig, jemand hatte sich verspätet und konnte sein Zimmer erst einen Tag später beziehen, somit hatten wir ein Zimmer für eine Nacht. Am nächsten Tag (es war bei der Hotelsuche bereits dunkel, und daher noch unsicherer) hatten wir geplant mit einem Taxi von Attraktion zu Attraktion zu fahren, als wir dann jedoch erfuhren dass unser Hotel ein eigenen klimatisierten Reisebus hatte der täglich eine solche Tour anbot entschieden wir uns um und bezahlten hier ca. genauso viel wie wir für die Taxis hätten bezahlen müssen. Weiterer Vorteil war jedoch das es klimatisiert war, das ein Mittagessen im Preis mit dabei war und das es deutlich sicherer war. So fing es also an, wir wurden um 10 abgeholt, die Koffer durften wir im Hotel lassen, und los ging es durch Rio de Janeiro mit seinen ca. 8.5 Millionen Einwohnern (und einer der höchsten Kriminalitätsraten der Welt). Wir fuhren so viele Attraktionen an das ich gar nicht mehr alle zusammenbekomme da ich nur von den Fotos gemacht habe die mir gut gefielen. Als erstes fällt mir da das Fußballstadion ein, das größte der Welt! Ca. 200.000 Zuschauer können hier platznehmen. Sehr gigantisch! Weiter ging es zum Samba Dromo, wo die Brasilianer jetzt gerade ausgelassen feierten. Uns wurde erzählt dass die Preise für gute Karten häufig 5 stellige Summen sind. Für mich kam jetzt das Highlight des Tages... Der Zuckerhut. Unterteilt in 2 Berge fährt man erst mit der Seilbahn zum ersten Level, von dort aus geht es dann auf den echten Zuckerhut. Mit einer Gondel in der ca. 30 Menschen stehen, hoch über dem Boden, schwebten wir hoch. Nach der ersten Ebene ging es dann erst richtig hoch hinaus... Unser Guide, die sich selbt crazy Tanja nannte, sagte uns wir sollen nicht in den Wald auf dem Zuckerhut gehen da es hier von wilden und auch giftigen Tieren nur so wimmelt, tja was macht man wohl wenn man so etwas hört? Aber es war gut, auf diesem Wege haben wir Geier gesehen die in den Bäumen sitzen, riesige Echsen, und viele Affen, unteranderem auch diesen mit 2 kleinen auf dem Rücken. Nachdem wir nun den halben Tag rumhatten ging es zum Mittagessen, das wie bereits erwähnte Rodizio Restaurant stand auch heute auf dem Plan. Für diejenigen die noch nie in einem solchen Restaurant waren erzähle ich jetzt mal ein wenig dazu. Also bei einem Rodizio (hier bei uns zahlt man ca. 22€ p.P.) gibt es alles was das (Fleischer-) Herz begehrt. Hier habe ich dann auch zum ersten Mal Herz, Leber und andere Sachen gegessen, aber nur weil meine Freundin es mir aus Spaß falsch übersetzt hatte und sagte das es etwas anderes ist. Die Bedienungen kommen rum mit riesigen Fleischspießen von denen sie einem dann mit einem großen scharfen Messer die Stücke abschneiden die man gerne hätte, sieht man eine besonders leckere Stelle möchte sie jedoch noch etwas besser durch haben kommt die Bedienung nach ein bis zwei Minuten wieder um einen das perfekte Stück Fleisch vorzulegen. Ein großes Buffet hat weitere leckere (dort) heimische Speisen. Also kann ich nur jedem empfehlen mal in ein solches Restaurant zu gehen. Nach einer sehr großen Mahlzeit ging es dann weiter, einen weiteren Berg hinauf. Hier befand sich eine verstecke Aussichtsplattform die sich als ein Helikopter Landeplatz herausstellte. Von hier aus hatte man die Stadt dann noch einmal aus einem anderen Blickwinkel zusehen bekommen. Nun kam etwas was mich etwas enttäuscht hatte, bzw. hatte ich es mir größer vorgestellt. Die Jesus Statue von Rio. Jesus der mit ausgebreiteten Armen die Stadt überwacht. Wenn ich mich recht erinnere ist die Statue um die 38 Meter hoch, in Filmen sah sie jedoch immer viel größer aus. Im Endeffekt war es natürlich schon irre dort zu stehen und ein weiteres mal über die gesamte Stadt zu gucken. Am Ende unseres Tagesausfluges ging es noch einmal zum Strand an dem wir im Sonnenuntergang die heutigen Erlebnisse verarbeiteten… Wir waren knapp eine Woche in Rio und haben uns die meiste Zeit natürlich am Strand von Ipanema und der Copacabana aufgehalten. Da es uns jedoch zu unsicher war eine Kamera mitzunehmen, für den Fall das man ja auch mal Schwimmen gehen möchte, habe ich diese nur an einem Tag mitgehabt. Was ich trotzdem noch erzählen möchte ist dass man an diese Strände gehen kann ohne etwas mitzunehmen. Hier gibt es Duschen, kühler Wasserdampf kommt aus jedem Werbeschild am Strand, die Strandhändler bieten einem alles was man benötigt, Klamotten, Strandtücher, Sonnencreme, Essen, kühle Getränke und natürlich Caipirinhas die wir dann den ganzen Tag an unserem gemieteten Sonnenschirm stehen hatten. Ein bis zwei frische Kokosnüsse holten wir uns außerdem, man sieht die Leute überall mit diesen in dem Arm mit einem langen Strohhalm schlürfend. Nachdem ich meine Schulferien nun schon etwas länger gemacht hatte als sie eigentlich waren hieß es nun langsam die Heimreise anzutreten. Eins ist jedoch sicher, es war nicht das letzte Mal das ich in Brasilien war! Ich hoffe euch hat auch dieser Bericht gut gefallen und freue mich über Kommentare oder Fragen...
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Brasilien scheint euch ja nicht so zu interessieren wie die USA...
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Ich hatte ja meine Freundin dort, daher habe ich natürlich keine Fotos von anderen Mädels gemacht
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Wäre das jetzt nicht schön?
(man beachte die Uhrzeit...)
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Zitat:
Bei mir war es noch Frühling...
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