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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art. |
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Themen-Optionen |
#1
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Rumpf-Kiel-Verbindung
Hallo,
bin neu hier, und habe kürzlich eine betagte Varianta 65 gekauft (mein erstes Boot, daher keine Erfahrung). Laut Vorbesitzer brauche ich nur Antifouling streichen und dann rein ins Wasser. Ein wenig Sorgen macht mir jedoch ein schmaler Riss beim Rumpf-Kiel-Übergang. Was meint ihr : ist da nur die x-te Antifouling-Schicht geplatzt oder muss ich da schleifen und spachteln. Wenn ja, wie macht man das am klügsten ?
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Gruß Peter |
#2
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Re: Rumpf-Kiel-Verbindung
Zitat:
zunächst mal das wichtigste: herzlich willkommen im forum. und dann natürlich glückwunsch zum ersten eigenen boot. der leichte knubbel vor dem riss lässt vermuten, das an der stelle schonmal rumgefrickelt wurde. die schadstelle freilegen ist sicher ne gute idee. ich würde das alte AF parallel zum riss mit nem guten lackschaber (zb. von Sandvik) abtragen. so veränderst du - im gegensatz zum schleifen - die aufgerisse stelle nicht und erhältst ne bessere information zur art des schadens im laufe des tages werden bestimmt weitere antworten zu deiner frage eintreffen. le loup
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www.oldieboote.de - der treffpunkt für das klassische motorboot mit wartburg, trabant, P70, lada, skoda oder auch modernem motor und dessen eigner/eignerinnen . |
#3
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Re: Rumpf-Kiel-Verbindung
Danke für die Einschätzung. Ich habe mir mal den Lackschaber angesehen. Nicht gerade günstig, aber egal. Nur mit solchen Sachen stelle ich mich meistens etwas ungeschickt an. Wird die Klinge senkrecht oder fast senkrecht angesetzt oder wie beim Ceranfeldschaber eher flach ? Mit vieviel Druck arbeitet man und wieviel soll ich abschaben ? Unter dem Antifouling befindet sich meines Wissens Gelschield 200, zumindest im GFK-Bereich. Was auf dem Kiel drauf ist, weiß ich nicht. Was sollte denn drauf, wenn ich das abgeschabt habe ? Vermutlich wird mir Rost entgegenkommen. Sorry für die vielen Fragen, ist halt mein erstes Projekt.
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Gruß Peter |
#4
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Moin Moin,
auch Willkommen Rost kommt da nicht ( Ist doch ein Kunststoffboot !?! ). Sieht mir mehr nach einem guten Riß aus. Da ist innen bestimmt auch was zu machen. Mit bisserl ausflicken kommst da nicht lange weiter. Erst mal den Lack / Antifoulingkram runterschleifen (120-180er Papier), bis du auf das Gelcoat kommst. Um den Riß mindestens 20 cm alles sauber machen. Kannst Du von innen die Schadstelle sehen ???? Mehr Bilder. Gruß ALF
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... Wasserwandern macht auch Spaß - schönes Abenteuer ... |
#5
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Hallo!
Für mich sieht das nach einem angebolzten, gusseisernen Kiel aus. Bei unserer Leisure 17 war das genauso. Der Rumpf besaß einen Übergang im Laminat, wo der Kiel angebolzt war. Dieser Übergang war deutlich erkennbar. Vielleicht passte dem Vorbesitzer Deines Bootes diese "Kante" nicht und er hat sie ausgespachtelt? Und durch die üblichen Bewegungen im Boot ist diese Verspachtelung vielleicht gerissen. Ist jetzt nur eine Mutmaßung, weil das bei uns so war. Und WENN es so ist: kein Grund zur Sorge .
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Gruß Nils |
#6
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Moin Moin,
dann also doch mal abschleifen, um genaues zu sehen. Wenn der Kiel so sehr arbeitet, daß der Lack abplatzt... Mal die Befestigung kontrollieren. Gruß ALF
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#7
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Ja, wenn die Bolzen nicht einlaminiert sind (wo wir wieder bei der Leisure 17 währen).... .
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Gruß Nils |
#8
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Gibt es da keine Kontrollmöglichkeiten ???
Wenn der Kiel achtern ebenfalls arbeitet (Rißbildungen), würd ich mir gedanken machen. Gruß ALF
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#9
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Hy Puster,
ich kann dich hier etwas beruhigen. Dieser sichtbare Riß wird nie für lange weg sein und immer wieder kommen. Es ist genau die Stelle, wo der Gußkiel (Stummelkiel mit einem innenliegenden Schwert) an das GFK Unterschiff angebolzt ist. Dieser Übergang wird nie 100% unsichtbar bleiben, da der Ausdehnungskoeffizient von Guß und GFK etwas unterschiedlich ist, und der Hauptgrund, da der Gußkiel durch eine Rostschicht sich selbst schützt. Genau an diesen übergangsstellen kommt es dann auch bei Belastungen wie beim Trailern oder beim Aufsitzen im Schiet usw.. zu kleinen Bewegungen, die diese optischen Haarrisse verursachen. Achtung: wichtig ist, einige Personen sollten das Boot am Hänger stark rütteln und Wackeln, und einer sollte mit dem Finger und einer Lupe den Riß an der Kieloberkante beobachten, der Riß darf sich nicht verändern oder der Kiel wackeln, da sonst irgendwas locker ist. Viele Werften haben diese Stelle mit einem harten Sikaflex abgedichtet, das sicht etwas dehnt aber trotzdem gut dichtet. Das einzige Problem kann eine Undichtheit an den Gußkielbolzen sein. Hier müßtest du nachsehen, ob die Kielbolzen einlamminiert sind, dann kannst du die undichtheit vergessen, ansonst würde ich die Kielbolzen innen nachziehen und nacher mit GFK Matten überziehen und ein Gelcoat darüberstreichen. Achtung: wenn du die Stellen aufschleifst, unbedingt eine schicht gelcoat über den Wasserfesten GFK Kitt streichen, ansonst hast du hier eine Tolle Osmosestelle. Ich habe ebenso einen Segler der nahezu ident wie die Varianta gebaut ist. Herzliche Grüße und einen guten Rutsch ins 2007 Mantaspeed
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PS: "Lieber ein schlechter Segeltag als ein guter Arbeitstag" |
#10
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@mantaspeed
Danke, das ist genau das, was ich meinte. Hast das viel besser erklärt. Gruß ALF
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#11
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Moin Puster,
ich habe drei Jahre eine Varianta 65 und auch diesen "Riß" gehabt. Vergiß ihn einfach. Mal drüber und gut is. Ich habe noch nie gehört, daß eine Varianta den Kiel verloren hat, oder daß da was gewackelt hat. Ist einfach frühere Dehler-Qualität. Freu Dich an dem schönen und gut segelndem Boot . ( Nicht umsonst gibt´s davon über 4000 ! ) Gruß Martin P.S. das einzige Problem bei unserer: das ziemlich verrostete Schwert wollte nicht runter. Abhilfe: im Boot ( am Kran oder im Wasser) richtig kräftig herumhüpfen äh, stampfen... Hatte sich mit neuem Schwert dann auch erledigt.
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Denken hilft. |
#12
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Hy Martin,
das mit dem Kiel und dem feinen Haarriß ist sicher ok. Aber ich habe kleine Kielschwerter gesehen, die sind auf etwas aufgefahren (felsen oder andere feste Untergründe, bei denen hat sich der Haarriß zu einem je nach Belastung veränderbaren Spalt entwickelt. Der Kiel kann durch eine entsprechende überbelastung sehr wohl locker werden. Das ist sogar möglich, wenn bei langen Trailerfahrten die Seitenstützen zu tief eingestellt sind, da kommt dann die ganze Kraft auf die GFK Kielbefestigungsbereiche. Die Kontrolle würde ich bei einem neu gekauften gebrauchten Kielschwerter immer machen. Weiters ist ein verrostetes Schwert immer eine große Gefahr, wenn der Drehpunkt Bolzen zum Beispiel zerrieben ist, das kommt sehr oft nach vielen Jahren vor, da die Hersteller das Schwert lieber um einige Millimeter zu dünn gemacht haben, da ansonst der Rost das Teil festfressen würde. Durch das ewige Wakeln und arbeiten am Kielbolzen ist hier ein signifikanter Schwachpunkt. Ich habe 2006 erst einen totalverlust eines Kielschwerters in meinem Revier gehabt, da ist bei stürmischer fahrt hart am WInd wahrscheinlich der Drehbolzen gebrochen und das Schwert ist bei voller Fahrt nur am Verstellniroseil gehangen und hat durch das unkontrollierte Umherschlagen, ein großes Loch ins Unterwasserschiff geschlagen. Das 6 Meterbötchen ist nach einigen Minuten gesunken und der Eigner konnte gerade noch gerettet werden. Der Kiel war bei dem Schiff sicher OK, der wurde vor dem zum Wasser lassen kontrolliert, nur das Schwert wird gerne vergessen. Also auf jeden Fall das Schwert kontrollieren, da ist ein Ausbau unbedingt notwendig. Ich habe vor jahren bei meinem Kielschwerter das alte noch voll funktionierende Schwert ausgebaut. viele im Club haben mich mitleidig belächelt, was soll das, brauchst ja nicht usw.... Mein original Drehbolzen war 8mm und hatte wo das Schwert auflag nur mehr 1,5 mm Stärke. Das Teil hing nur mehr auf einem Fingernagel. Ich habe dann das Schwert auf ein doppelt so dickes VA4 Schwert umgebaut und den Drehbolzen auf M 14 geändert. Seit dem Umbau gibt es auch kein klappern im Kielkstummel mehr und das Teil bringt einiges mehr an aufrichtenden Moment. Ca nach einem Jahr hat ein Clubkollege mit dem gleichen Boot wie meinem auch einen gebrochenen Kielschwertbolzen, das Schwert ist unterm Segeln unten rausgefallen. Zum Glück hatte er keine Beschädigung am Schiff, sondern mußte nach vielen Tauchgängen das Verstellfall abzwicken und das Schwert vorher mit einer Schotleine gesichert, bergen. Den ein Weiterfahren mit einem nach unten hängenden Schwert ist nicht möglich, da das Ding unkontrolliert anschlägt. Für Fragen stehe ich gerne per PN zur Verfügung. Mein Boot ist übrigends von einer Qualitätswerft gebaut und wird qualitativ eher als unkapputbar bezeichnet, aber nur wenn gewisse wichtige Teile auch gewartet werden. LG Mantaspeed
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PS: "Lieber ein schlechter Segeltag als ein guter Arbeitstag" |
#13
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Hallo und ein frohes Neues an alle !
Danke für die interessanten Antworten. Ihr seid einfach Klasse. Wenn ich hier noch ein bischen weiter lese, bin ich bald kein Anfänger mehr ) Zum Thema : Ich bin ziemlich sicher, dass es ein angebolzter Gusseinsenkiel (mit Schwert) ist. Von innen gibt es zwei "Löcher" im Kajütboden wodurch man nichts sieht, da müste man schon den Boden aufsägen. Daher gehe ich auch davon aus, dass die Bolzen laminiert sind. Auf jeden Fall werde ich das Boot aufbocken und Kielfestigkeit und Schwert prüfen. Ein V4A-Schwert wäre sicherlich gut, würde aber den Wert meines Bootes annähernd verdoppeln
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Gruß Peter |
#14
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Hy
Der Preis vom VA4 Schwert ist sicher nicht so dramatisch, das alte Schwert ausbauen, mit einer Holzschablone messen, welche dicke man maximal nehmen kann, dann das alte Muster zu einem Schlosser oder einer Firma die mit Niroplatten arbeitet bringen. Anahnd von meinem Muster hat man mir um 350 € ein VA4 Schwert mit genau der Musterform herausgeschnitten, ich brauchte nur mehr die Kanten etwas mit der kleinen Flex entgraten fertig. Übrigends wenn deine Kielbolzen einlamminiert sind, gibts es normal nie undichtheiten. LG Mantaspeed
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PS: "Lieber ein schlechter Segeltag als ein guter Arbeitstag" |
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