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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art. |
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Themen-Optionen |
#26
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Hallo Ralf,
ich bin seebaer150 und Präsident des Tümmler Owners Club und Initiator des Xylon Tümmler Forums im Freundeskreis klassischer Yachten. Ich möchte Dich herzlich willkommen heißen in unserem Forum, in dem mannigfaltige technische Problemstellungen zu Xylon Tümmlern besprochen werden. Die heutige Herrschaft des Xylon Werks hat mit den ursprünglichen Herstellern des Xylon-Werks nichts zu tun. Die heute dort geschäftsführende Familie Willenbüscher übernahm die Werft in den Achtzigern des letzten Jahrhunderts und war ursprünglich selbst Eigner einer Xylon Tümmler 123 mit Hardtop. Der Sohn der Familie lernte bei einem renommierten Betrieb am Bodensee und machte den Meister im Bootsbauerhandwerk und versteht infolge dessen sein Handwerk. Ein anderer Absolvent dieser Werft ist sogar mit dem Bayrischen Staatspreis für besondere Leistungen im Bootsbauerhandwerk ausgezeichnet worden. Rudi Willenbüscher und ich sind beide auf Tümmlern groß geworden und kennen die spezifischen Problemstellungen vollumfänglich, wie auch alle zur Lösung der Problematik erforderlichen Vorgehensweisen. Ich verbrachte seinerzeit fast alle Schulferien auf der Werft und durfte mitarbeiten und habe viel gelernt. Moderne klassische Tümmler weisen die tümmlerspezifische Decksbauweise in Bootsbausperrholzunterlage mit Lackfilmbeschichtung zum Innenraum hin auf, die dann mit Teakholzleisten mit Nut und Feder in ein Phenol-Resorcin- Formaldehydharz-Leimbett mit Tackernägeln in die Nut eingelegt worden sind. Ganz frühe Modelle der Baureihe 81 oder 101 differieren davon erheblich. Hier wurden tatsächlich dicke Nadelholzleisten verwendet, wobei die Wahl des Materials experimentell variierte. Oregon Pine war de facto auch darunter. Letztlich spielt dies aber keine Rolle, weil die Leisten in Nadelholz ab Werk mit einer elastischen Versiegelung vorgesehen waren, während die Teakholzdecks ab Werk unversiegelt bleiben sollten. Bei Deinem Schiff, Ralf, stelle ich die ursprünglich ab Werk gewählte Fugenbreite fest. Zumindest was das Photo angeht. Im Querschnitt des Decks erkennst Du die Nut und Feder-Bauweise. Problematisch wird die klassische Decksrestauration, wenn der Oberteil der Nut so dünn geworden ist, dass er wegbricht. Das ist in Deinem Fall, zumindest auf dem Photo nicht der Fall. Ist die Nut zu dünn geworden, gibt es zwei Möglichkeiten: Die Decksfuge wird auf 8 mm Breite ausgefräst, was sehr gut aussieht, womit der komplette Nut/Feder-Komplex herausgefräst wird und nur noch die blanke rechteckige Leiste wie neu übrigbleibt. Die Fuge kann perfekt neu verfugt werden. Dafür gibt es anerkannte Techniken, die mehr oder weniger lange halten. Es gibt auch die sogenannte beim Patentamt nachzulesende Doppelkonkav-Teakdecksfuge, die bedeutend länger hält, aber patentrechtlichen Schutz geniesst. Sie hat nur einen minimalen Kraft übertragenden Querschnitt und hohe Haftflankenhöhen. Es entsteht bei ihr nahezu keine Abreisskraft. Für Liebhaber von schlanken Fugen bestünde in Deinem Fall die Möglichkeit der Ausfräsung der Fugen auf ca. 5 mm Breite. Damit sollten alle Nachbesserungen, und damit örtliche Verbreiterungen, abgedeckt sein. ( Gilt nur, falls Dein Deck überall so wenig Substanz verloren hat, wie auf dem Bild ) Falls der Oberteil der Nut durch Substanzverlust so dünn geworden ist, dass er wegbrechen könnte, und die Breite der Fuge nicht 8 mm sein soll, verbleibt nur die klassische Teakdeckneubaumethode, wie sie von der Xylon und auch mir oftmals praktiziert wurde. Sie basiert auf der Absperrung des alten Teakdecks nach vollkommen erfolgter Durchtrocknung. Dann wird eine Sperrholzplatte um die 10 mm Stärke aufgeleimt, wobei alle Stoßstellen nach Norm geschäftet auszuführen sind. Dies ist für mich insofern wichtig, als dass ich alle Arbeiten von einem vom Germanischen Lloyd anerkannten Sachverständigen abnehmen lasse, der die Ordnungmäßigkeit der Arbeit feststellt, damit die komplette auf einem Notaranderkonto im Voraus hinterlegte Bausumme zur Auszahlung kommt. Auf die Sperrholzunterlage werden die neuen Teakstäbe aufgeleimt und vergossen. Die detaillierte Ausführung unterscheidet sich von einem zum anderen Ausführenden gewaltig und ist je nach Budget des Auftraggebers mehr oder weniger ausgefeilt. Hier stoßen Welten aufeinander. Lieber Ralf, wir heißen Dich herzlich willkommen im Xylon Tümmler Forum. Sag mal, Dein Schiff liegt nicht zufällig hinter der Mucki ? Gruß seebaer150 |
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Wie kann man hier Bilder einstellen. Helft mal einem kleinen Dummen.
seebaer150 |
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Hallo Ralf,
ich hab Dir was Wichtiges geschrieben im Forum. Lies es, ehe der Tischler Dein Schiff ruiniert. Kannst mich anrufen 0177 21 77 379 oder 06871 9098712 Kurt Joachim Maass |
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halloBF gemeinde @ Seebaer. ich kann euch- dich beruhigen das Deck wird nicht ruiniert.
Habe es heute zusammen mit Ralf besichtigt und es ist in einem sehr hervorragendem Zustand. Die Fugen sind bis auf 3 mm zusammengedrückt mache sogar auf 1 mm . Habe geraten das Deck zu schleifen die Fugen als leichtes V zufräsen ca 5 - 6 mm breit diese zu verfugen und neu Lackiern Beim vorhandenen Deck handelt es sich um Carolina/ oregon Pine oder Handelsbez. pitchpine. Oberhalb der Federverbindung ist noch ca 6 mm Material zur Verfügung. Solltest du Infos zur werksseitigen Orginalversiegelung haben würden die mich bzw. die anderen user und besonders Ralf interssieren.
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Gruß Volker Nur Tischler können Frauen glücklich machen |
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Hallo Volker,
ich wollte Deine Fähigkeiten nicht in Frage stellen. Wenn Du echt gut bist, solltest Du in unserem Bootsbauerservice "Robin Hood" mitmachen. Das ist was speziell für Klassikerliebhaber mit kleinen Budget. Kannst ja mal im Xylon Tümmler-Forum nachsehen. Übrigens: Du solltest die Fugen mit einer Tauchsäge ausschneiden. Die Haftung ist deutlich besser, weil die Rauhtiefe der Schnittfläche größer ist als bei der Fräsung mit Oberfräse, die nahezu polierte Flanken hinterläßt. Das hat die Xylon schon Mitte / Ende der siebziger Jahre erkannt. Owatrol D1 und D2 ist ein wirklich guter Weg, das Material zu schützen. Ansonsten würde ich mich wirklich freuen, wenn wir, Ralf, Du und ich mal telefonieren könnten. Ich habe auch einen Tümmler 125. Der ist momentan im Retrofit. Interessiert Euch vielleicht. Das Deck bekommt ein völlig neues Schandeck mit traditionellen Rundbutten. Auch das Achterdeck ist jetzt in Mahagoni eingerahmt. Das letzte Bild zeigt das Schiff vor dem Retrofit. Die Kuchenbude hintendrauf dürft Ihr Euch getrost wegdenken. Wo liegt das Schiff von Ralf? Liebe Grüße seebär |
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Und so Sachen machen wir auch. Wir haben nämlich auch so´n büschen Ahnung davon
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Ich habe lange darüber nachgedacht wie ich meine neue Armaturentafel gestalten sollte, jetzt weiss ich es
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Gruß Hans Folge dem Fluß und finde das Meer
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Schaaaaaalllllllllllllllllllllllllllllllendlach
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Gruß Hans Folge dem Fluß und finde das Meer |
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Klar, vor Freude. Schließlich freut es einen, wenn ein Werk gewürdigt wird.
Gruß seebaer |
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Jetzt werde ich aber mutig und zeige mal ein paar Bilder vom Retrofit des xylon Tümmler 125 "Louise".
Damit es hinterher alles wie neu aussieht und damit ein vom germanischen Lloyd anerkannter Sachverständige den Schiffswert nach dem Retrofit auch entsprechend bewertet, werden alle hochglanzlackierten Mahagoniteile abgehobelt und neu furniert, oder ausgetauscht. Dann sieht es wirklich aus wie ein neues Schiff klassischer Bauart. Die Rückwand von Steuerhaus und Seitenwände wurden komplett mit Bootsbausperrholz mit Messerfurnier aufgedoppelt. Das Achterdeck ist nun auch komplett mit hochglanzpoliertem Mahagoni umrandet. Die 20 Lackschichten aus 3-komponentigem AWL-Grip (AWL Brite ) des Mahagoni reichen bin in die Fugen hinein. Erst danach wird das Deck vergossen. Umrandet wird das Fenster mit einem hochglanzpolierten 30 mm breiten Edelstahlrahmen. Beim letzten Bild sieht man auch den zusätzlich eingesetzten Längsträger aus Mahagoni auf Deckshöhe, der optisch gut da hinpasst und eine Schnittstelle zur Krafteinleitung der Kräfte bildet, die bei Sturm vom Aufbau in den Rumpf übertragen werden müssen, damit der Aufbau auch auf dem Schiff bleibt. Viel Spaß an den Bildern Gruß seebaer150 Geändert von seebaer150 (26.11.2009 um 08:24 Uhr) |
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Das wird ein Schmuckstück
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Gruß Hans Folge dem Fluß und finde das Meer |
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Wow
Da guckt man mal 2 Tage nicht ins Forum, und dann das hier.
Ich bin echt platt! Zuerst einmal Danke an Volker, der sich viel Teit genommen hat und meine Baustelle inspiziert hat. Er hat mir richtig Mut gemacht. Kurt: das wird ja ein Schmuckstück ! Ich werde mir Euer Forum (selbstverständlich) gerne einmal ansehen. (und sicher wieder viel lernen können) Ich rufe dich dann mal an. PS. das Boot hat 2 Jahre in Herten im Hafen "de Rosslag" am Steg "H" gelegen. Nun steht es bei mir in der Werkstatt und bekommt einen Refit. Ich bin auf der dringenden Suche nach einem (ALU) Abgassammler für die Ford 6 Zyl. Maschinen. Hat jemand eine Idee?
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Grüße von Ralf
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Hallo Ralf,
was sind das denn für Maschinen? Wieviel Hubraum, PS, wie schnell ist der Tümmler damit? Welche Antriebe hat er? Kannst Du mal Bilder vom Schiff einstellen? Gruß Jo PS.: Ich hab vor Monaten damit angefangen, all die verstreuten Tümmler-Fahrer unter einen Hut zu bringen. Oft stehen die allzu alleine in der Landschaft |
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Hallo Jo,
es sind wie gesagt 6 Zyl Motoren. Sie haben 2,6 ltr. Hubraum und 125 PS. Das Boot soll damit 20 Knoten gemacht haben. Ich denke, es sind aber eher 20km/h. Die Knoten waren wohl eher Wunschdenken des Vorbesitzers. Bei ihm hiess es " Cavallino Rampante" Na, ja Ferrari Fan ohne was auf der Tasche.
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Grüße von Ralf |
#41
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Hallo Ralf,
was ist denn mit den Sammlern passiert? Hier noch ein paar Bilder von unserm noch wüsten Maschinenraum. Die Maschinen kommen raus und werden gesandstrahlt und neu lackiert. Sie haben erst 3500 Langstreckenstunden drauf. Caterpillar meinte, die wären wie neu und bis 15.000 Std wäre ja noch Zeit. Brauchen kein Öl und die Kompression ist wie neu. 213 PS V8 - Diesel und 10,4 Liter Hubraum. Baggermotoren eben. Louise macht 27 Knoten und 24 Knoten vollgetankt unf Urlaubsgepäck. Gleitfahrt 20 Knoten. Unterm Schiff die 60 cm großen Propeller. Das Schiff ist inzwischen vollkommen entlackt. Die Kimmleiste ist ausgehobelt und sieht wie neu aus. Ach ja. Das letzte Bild zeigt das Retrofit-Emblem ( Grafik angehangen), das auf jeden komplett retrofitteten Xylon Tümmler kommt. Es ist 207 mm im Durchmesser und in Edelstahl gewölbt dreidimensional gefräst und hochglanzpoliert. Damit der investierten Arbeit und Geld auch ein Erkennungswert zugeordnet werden kann. Es basiert auf dem Ocean Roadster-Emblem. Oftmal bekommen die Verkäufer von Klassikern ja nicht einmal das investierte Geld heraus. Bei den Tümmlern, die fachgerecht retrofittet sind, ( hier zählt der Effekt und nicht, wer es gemacht hat, denn es wird Gutachterlich abgesegnet ), wird sich das ändern. Deshalb haben wir den Bootsbauerservice "Robin Hood" gegründet. Der soll helfen, dass die richtigen Wege eingeschlagen werden können und die Arbeit der Eigner und Helfer zu kanalisieren und zu unterstützen und übernehmen, wo der Eigner nicht weiterkommt. Effekt soll in jedem Fall eine verifizierbare 100% ige Arbeit an den Schiffen sein. Im Regelfall mache ich ein vollumfängliches Gutachten mit allen ausgeführten Arbeitsschritten und Kosten, das dann durch den berühmten Klassiker-Sachverständigen Uwe Baykowski verifiziert wird. Wenn jemand einen Klassiker kauft und wahnsinnig viel Geld dafür bezahlen soll, muss er überzeugt davon sein, dass diejenigen, die dem Boot zu neuem Glanz verholfen haben erstens die nötige Ahnung davon hatten und zweiten mit dem unwiderstehlichen Drang nach Vollendung daran gearbeitet haben, ohne einem verwässernden Kosten-Nutzen-Spar-Überlebenszwang ausgeliefert gewesen zu sein, der die Qualität der Arbeit sonst doch irgendwie beschädigt. Oder wie sehr Ihr das? Gruß Jo Geändert von seebaer150 (27.11.2009 um 12:25 Uhr) |
#42
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Hallo Tischler,
irgendwie ist eben die Telefonverbindung abgebrochen. Du kannst mir mailen unter maass_marine@yahoo.de maass (Unterstrich) marine ätt yahoo.de Liebe Grüße seebaer150 PS.: ich häng Dir mal noch ein paar Bilder von dem Teakdeck auf dem Tümmler 154 an |
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Hallo Tischler,
dann noch zwei Bilder von einem 13 meter Spitzgatter mit neu gebautem Teakdeck und von einem Teakdeck auf einer Luke und der Aufkleber vom Qualitätssicherungssystems für Top Tec Coating, dem speziellen Interieurbeschichtungsverfahren für Top Tec Moduling, das beim Ocean Ranger verwendet wird. Liebe Grüße Kurt Joachim Maass |
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