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Technik-Talk Alles was nicht Bootspezifisch ist! Einbauten, Strom, Heizung, ... Zubehör für Motor und Segel |
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#1
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DAF 575 Öldruckanzeige
Hallo und Ahoi!
Wir haben uns gestern zum zweiten Mal eine Cascaruda 1100 AK Bj. 82 mit DAF 575 (120 PS) angesehen, nachdem wir eine Woche vorher eine zufriedenstellende Probefahrt unternommen hatten. Diesmal hatten wir einen Techniker mit und das Boot auch herauskranen lassen. Alles okay! Außer ein Manko: Die Öldruckanzeige geht nicht über 1 bar. Auch nicht, wenn man ausgekuppelt auf 1.800/2.000 U/min drückt. Der Zeiger wackelt zwar, aber das war's. Die Eigner und der befreundete Techniker der Eigner (alle so ab 60 Jahre aufwärts) beteuern, dass der Motor gut lief (und läuft) und es nie Probleme mit Öl gab. Das Öl wurde frisch gewechselt, lt. Eigner-Techniker 15W40. Und laut unserem Techniker wahrscheinlich noch mit Additiv, da es sehr dickflüssig wirkte. Einen Betriebsstundenzähler hat das Boot nicht, so dass wir also auch nicht wissen, ob der Motor nicht schon ausgenudelt war, wobei der Motor sonst einen altersentsprechenden, sehr guten und ehrlichen Eindruck machte. Er nahm gut Gas an (das Boot war schnell), der anfängliche Qualm beim Starten war nach ca. 5 Min. weg., keine Ablagerungen, keine öligen Rotznasen etc... Irgendwas haben die Eigner auch von 12V erzählt, obwohl der Motor lt. Betriebsanleitung z.B. für den Starter 24V benötigt. Kann da irgendwo ein Fehler sein? Dass die Elektrik zwischenzeitlich auf 12V ausgelegt ist, die alten Instrumenter jedoch auf 24V? Es wird vom Eigner-Techniker vermutet, dass der Abnehmer für den Öldruck defekt ist, welcher jetzt ausgetauscht werden soll. Kann man mich durch den Einbau eines falschen Gebers, der dann einen für mich akzeptablen Öldruck anzeigt, irgendwie betuppen? Wie kann ich das feststellen? Was können noch für alternative Gründe vorhanden sein und wie hoch sind dann die Kosten? By the way: wie sind Eure Öldrucke, insbesondere bei den DAF-Fahrern, so? Vielen Dank. Glück Auf und 'ne Handbreit Wasser! Ralf
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Wer, wie, was, wieso, weshalb, warum - wer nicht fragt, bleibt dumm... |
#2
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Also 1 bar ist zu wenig. Am besten kann man den Öldruck mit einem Manometer messen. D.h. Dsn Öldruckgeber rausnehmen und dort ein Manometer(bis 10 bar ) einschrauben dann erhält man realistische Werte und da kann auch nicht geschummelt werden. Wenn dann eine vernünftige Anzeige bei wechselnden Drehzahlen erreicht wird ist alles Gut.
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Gruß Rüdiger |
#3
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Mein DAF hat so um die 3,5 - 4 bar Öldruck. Bei ruhiger Fahrt und 1100 U/min liegen bei richtig warmer Maschine 3,5 bar an, bei Leerlauf gehts auf 2,5 runter und der zeiger zittert etwas.
Normal hatten diese Maschinen 24V, ein Umbau auf 12V ist denkbar, wenn es einen passenden Anlasser gibt. Hat das Boot 2 Steuerstände? Dann könnte hier eine falsche Verkabelung vorliegen. Mein Motor hatte bereits im Stand 40° Wassertemperatur - am Fühler hingen beide Anzeigen, was den Fehler auslöste. Vielleicht ist bei diesem Boot irgendwas mit dem Öldruckmesser falsch verschaltet?
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Gruß Ewald
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#4
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Bei meinem DAF575 decken sich die Werte mit denen von Libertad.
Der Vorschlag von Rüdiger erscheint mir am vernünftigsten, so ein Manometer sollte man sich ja recht einfach in einer KFZ Werkstatt ausborgen können. Gruß hubert |
#5
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Manometer, das ist ein brauchbarer Tipp. Danke! Zwei Steuerstände sind vorhanden, jedoch hat der Außensteuerstand gar keine Instrumente, insofern kann hier also ein Verkabelungsfehler ausgeschlossen werden. Aber das mit dem Manometer werde ich wohl machen.
Jetzt habe ich auch gelesen, dass z.B. ein verschmutzter Ölfilter auch den niedrigen Druck verursachen kann. Oder aber, dass man neben dem Ölfilter mittels einer Regulierschraube den Öldruck auch einstellen kann. Ist das so (an die DAF-Eigner gestellt)? Gruß, Ralf
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#6
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Man kann beim Daf den Öldruck einstellen laut Handbuch.
Minimum 1bar Leerlauf. Dafür muss man trotzdem erst mal rausfinden, ob da Manometer oder Geber nicht einen Schuss haben. Also externes Manometer einsschrauben. Wenn der Druck zu weit unten ist, deutet das auf Verschleiss hin. Kompression würde ich auch mal testen.
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Gruss Robert |
#7
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Hallo!
Nur angenommen, der Öldruck war bewusst auf "minimal", also vielleicht so ca. 1bar (bei ca. 2.000 U/min) eingestellt und wird nun, weil ich (!) ja gerne die 3,5 bar bei Last sehen möchte, entsprechend eingestellt: Schmeisst der Motor dann womöglich mehr Öl heraus bzw. verbrennt mehr Öl, wenn er verschlissen ist? Bzw. umgekehrt: Kann man also bei einem Motor mit Verschleißerscheinungen durch viele Betriebsstunden den (beim Starten anfänglichen) Qualm und ggf. Öl in der Bilge reduzieren/vermeiden, in dem man bewusst den Öldruck ganz niedrig einstellt, um bei der Probefahrt ein besseres Bild abzugeben? Mal abgesehen davon: in welcher Bandbreite "von/bis" kann man denn den Öldruck (an einer Schraube neben dem Ölfilter`) einstellen? Gruß, Ralf
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#8
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Das jemand den Öldruck absichtlich runterdreht halte ich für unwarscheinlich.
Lagerschäden könnte man mit hohem Öldruck kurzfristig überdecken. Ölverbrauch wird während der Probefahrt eher nicht auffallen. Blauer Rauch dagegen eher. Verschlissene Motoren bringen auch nicht mehr volle Leistung. Bei Probefahrt, wenn erst warm ist mal den Hebel auf den Tisch. Und mal eine Weile stehen lassen. Temperatur beobachten, Abgasfarbe ansehen. Kommt er etwa auf Nenndrehzahl? Steht auf dem Typenschild, etwa 2300-2400 Mit GPS Tempo messen, liegt die bei Rumpfgeschwindigkeit oder deutlich darunter?
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Gruss Robert
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#9
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Das beruhigt mich etwas:
1. DAF-typischer Rauch mit Blauanteilen nach 5 Min. weg. 2. Nahm gut Gas an, kam sehr gut auf Geschwindigkeit (gefühlt: auf jeden Fall Rumpfgeschwindigkeit, allerdings nicht mit GPS gemessen) 3. Lagerschäden mit Hand-auf-offenen-Öleinlass-Druck-Test (sage ich mal dazu) getestet. Der Motor hat keinen Druck rausgeblasen, dann kann man Lagerschäden doch auch ausschließen, oder? Hoffentlich ist es wirklich nur der Druckabnehmer/-anzeige: Wir wollen das Boot nämlich gerne haben.... Gruß, Ralf
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#10
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Kein Betriebsstundenzähler?
Wie willst du dann wissen, wieviel der Jockel runter hat? Ich will ja nicht unken aber das wäre für mich ein Grund, mir ein anderes Schiff auszusuchen. Und das wäre bei eventuellem Wiederverkauf bestimmt auch ein Manko, was manchen abschrecken würde, denke ich. Muss man ja auch alles mit bedenken.
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“I don’t feel very much like Pooh today," said Pooh. Gruß Volker Geändert von Puuh (18.02.2013 um 15:09 Uhr) |
#11
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Hallo Ralf,
wenn Du Gewissheit haben willst nimm mal einen Mechaniker der DAF beherrst mit zur Probefahrt. Ruf mal bei Driessen in Roermond an und spreche mit Herrn Dr. sen. 0031475318269. Gegen Kostenerstattung ist der bestimmt bereit Dir bei der Urteilsfindung zu helfen. Mit hat er es damals angeboten. Bestelle Ihm Grüße von mir (Heinz Wiesen von der PIK7), dann ist es evtl. etwas leichter. Viel Erfolg.
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Gruß Heinz --------------------------------------------------------------- der Herrgott gab mir 2 Ohren doch leider nichts dazwischen, was gesprochene Worte aufhalten könnte. |
#12
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Hallo!
Hui, erstmal lasse ich den Eigner und seinen Techniker das Problem lösen, da ich für meinen begleitenden Techniker schon gutes Geld gezahlt habe und für´s Rein- und Rauskranen ebenso. In Meppel gibt es aber wohl auch eine Firma, die u.a. DAF-Motoren instandsetzt bzw. austauscht. Das ist ja nicht weit weg von Zwolle. Jetzt kam mir schon ein anderer Gedanke: Den Öldruck haben wir zwar bei geschätzten ca. 2.000 U/min (max. 1 min.) getestet, das Boot lief vorher aber auch nur vielleicht max. 4-5 min. (vom Kran zum Liegeplatz und dort dann ausgekuppelt weiter). Wie schnell hätte der Öldruck denn kommen sollen? Ist die erforderliche Betriebstemeperatur dann überhaupt schon erreicht? Oder hätte der Öldruck gar noch ein bar höher sein müssen, als die sonst geforderten 3,5 bar? Mist, ich hätte bei der ausgiebigen Probefahrt ein Woche vorher innen (mit Instrumentenbeobachtung) statt außen (ohne Instrumente) fahren sollen! Mit dem Betriebsstundenzähler... tja, ist eh so eine Glaubenssache, glaube ich... Gruß, Ralf
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#13
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Normalerweise ist der Öldruck bei "kaltem Motor" höher als bei "warmem Motor".
Und auf Betriebstemperatur ist das Öl bestimmt nicht nach 5 Minuten Fahrtzeit. Im PKW sagt man: ca. 15 km Fahrt werden von "kalt" bis "betrieb" benötigt. Selbst habe ich festgestellt, dass es im Winter auch mal länger dauert.
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Gruß Heinz --------------------------------------------------------------- der Herrgott gab mir 2 Ohren doch leider nichts dazwischen, was gesprochene Worte aufhalten könnte.
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#14
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Kalt kommt mein DAF auf 4 bar, und zwar max. 10 Sekunden nach dem anspringen, und egal, ob 1000 oder 2000 U/min. Erst wenn die Maschine richtig warm ist, geht der Druck bei 1100 U/min auf 3,5 bar zurück - und bleibt dort auf ewig.
Betriebsstundenzähler zeigen, wenn man will, den gewünschten Stand an. Man kann die Geräteabklemmen, manipulieren oder einfach ein anderes einbauen. Mehr über die echte Laufleistung hört man aus Gesprächen mit dem Eigner raus: wieviel ist er gefahren, wo war er überall...... Bei meinem Boot lief der Betriebsstundenzähler nur, wenn unten gestartet wurde, daher fehlen ihm auch diverse Stunden. Hat mit der Vorbesitzer aber gesagt - war halt ein ehrlicher Mensch.
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Gruß Ewald
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#15
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Dann ist auch immer noch die Frage, was ist besser.
Standuhr mit 1000h oder gefahren mit 6000h, jeweils in 20 oder mehr Jahren. Tendiere zum zweiten. Der Bock ist wenigstens einigermassen regelmässig bewegt. Und hoffentlich auch gewartet. Gibt es ein Maschinenlogbuch? Da steht vielleicht drin, was wann gemacht wurde.
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Gruss Robert
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#16
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Bewegt: ja
Gewartet: ja Maschinenlogbuch oder sonstige Nachweise: jedenfalls nicht vorgelgt Mh, man hat dem Bötchen nun etwas Gutes gegönnt und Öl (ggf. 15W40 mit Additiven) eingeflößt. Nun könnte dies ja der Grund sein, warum der Öldruck in den Keller gegangen ist: vielleicht haben sich die alten Ablagerungen abgebaut und der kapitale Lagerschaden steht kurz bevor. Es ist zum Heulen... Gruß, Ralf
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#17
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ich denke das solche Motoren vom stehen nicht vom fahren kaputt gehen. Jeder von diesen Std zählern kann manipuliert sein. Vor Betriebsstunden eines solchen Motors, da mach dir keine Sorgen. So viel kann der in einem Boot nicht laufen, wichtig ist die Pflege. 6lieter Diesel mit 6 Zylinder im Niederturenbereich, der überlebt dich und deine Kinder.
michael der einen 60 jahre alten 6 Zylinder Ford im Schiff hat.
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Hubraum ist durch nichts zu ersetzen
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#18
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Ja, wenn der Öldruck im Normbereich liegt, bestimmt. Aber wie lange überlebt er mit diesem niedrigen Öldruck und was kann der Grund dafür sein? Ich höre nur noch Horrorinfos und überlege doch, ob ich nicht grundsätzlich von dem Boot ablassen sollte. Aber vielleicht bekomme ich die Tage ja einen Anruf aus Holland und man sagt mir, dass der Öldruck nun wieder stimmt... *hoff*
Gruß, Ralf
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#19
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Zitat:
ich wusste gar nicht, dass Öldruckanzeigen zuverlässig anzeigen können. Yanmar bietet die Anzeigen nur optional an und verweist auf die Warnleuchte. Die Öldruckanzeige meines bisherigen 100 PS-Diesels blieb regelmäßig auf Null hängen, bis der Motor betriebswarm war - Anzeige also erst nach ein bis fünf Kilometern Fahrt je nach Wassertemperatur. Wegen dieser lustigen Anzeigen haben wir bei unseren aktuellen Klein-Dieseln von vornherein auf die Anzeige verzichtet. Außer den Warnleuchten ginge bei ungenügendem Druck ja auch noch der Summer an. .................. Als Kaufinteressent sei natürlich vorsichtig.
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Gruß Wilfried
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#20
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Ahoi!
So, soeben das Telefonat mit "Holland" geführt: Der Techniker (ca. Anfang/Mitte 60) des Eigners (ca. Mitte 60 bis Anfang 70) fährt selbst DAF (615) und sagte uns, es sei alles erledigt. Der Filter wurde gewechselt und der Sensor für den Öldruck wurde ausgewechselt. Jetzt werde bei kaltem Motor ca. 4 bar, bei warmen Motor ca. 2,5 bis 3 bar angezeigt. Wollen wir es mal glauben, dass (auch sonst) alles i.O. ist. Am Samstag noch einmal hinfahren, noch einmal probefahren und dann Vertrag abschließen.... irgendwann muss man es ja doch wagen. Oder? Wir wollen uns auf jeden Fall freuen, vielleicht dieses Jahr doch noch aktive Skipper zu werden! Gruß, Ralf
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