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  #1  
Alt 28.07.2013, 23:08
Benutzerbild von JulianBuss
JulianBuss JulianBuss ist offline
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Standard Raymarine Radpilot SPX-5 auf 12m, 14 Tonnen Stahlverdränger - Erfahrungsbericht

Moin,

seit langer Zeit überlege ich, wie ich meinen Dampfer mit einem Autopiloten ausstatten kann. Grund ist, dass wir häufig längere Touren über die freie See machen (6 Stunden und mehr, auch mal 12 Stunden und über Nacht).

Unbestritten ist für meinen Dampfer (14 Tonnen) ein Autopilot mit hydraulischem Antrieb die beste Lösung.
Aber: ein hydraulischer Antrieb kostet richtig Geld, und ich kann ihn nicht alleine installieren. Vor allem müsste die Hydraulikpumpe dann in der Achterkajüte plaziert werden - exakt dort, wo unterwegs auch geschlafen werden soll. Man hat dann also ein ständig nervendes Geräusch quasi gleich neben der Koje.

Daher hab ich in Richtung Radpilot überlegt, den es als Modell SPX-5 von Raymarine gibt, z.B. günstig bei Compass: http://www.compass24.de/product/17845111/spx-5-radpilot

Irritiert hatte mich nur immer die Aussage, dass der Radpilot nur bis 7,5 Tonnen Verdrängung zugelassen ist (steht u.a. auf der Raymarine Seite). Eine Diskussion darüber findet Ihr hier: http://www.boote-forum.de/showthread...light=radpilot

Nach langer Recherche bin ich zu dem Schluss gekommen, dass das 7,5t Limit für Segelboote gedacht ist, weil dort je nach Wind ein erheblicher Ruderdruck auftreten kann. Beim Verdränger-Motorboot ist das meiner Erfahrung nach nicht der Fall, daher bin ich das Risiko eingegangen und habe den SPX-5 Radpilot bestellt und installiert (in der Variante mit dem p70 Bedienelement).

Es ist mein erstes Raymarine Produkt und ich war vom Lieferumfang, der Dokumentation und der Einfachheit der Installation sehr positiv überrascht. Raymarine liefert eine Reihe von Installationsmaterialien mit (z.B. auch Kabelbinder!) und gestaltet die Installation m.E. nach so einfach wie nur möglich.

Der Radpilot ist für Segelboote gedacht, das sieht man daran, dass das Teil, mit dem der Radkranz fixiert wird, für eine runde Steuersäule gedacht ist - da musste ich etwas improvisieren, aber das war die einzige Unschönheit.

Den Kompass-Sensor (Fluxgate) habe ich am Geräteträger außerhalb der Stahlhülle montiert. Dort war vorher schon ein sehr alter Fluxgate Sensor montiert, und ich konnte dessen Kabel zum Glück wiederverwenden, was mir stundenlanges, quälendes Kabelziehen erspart hat.

Also: die Installation ist im Grunde simpel. Dann habe ich bei ruhigem Wetter die Kalibrierungsfahrt gemacht, was auch ganz einfach und sehr gut erklärt war.

Anschließend hatte ich in drei Wochen Urlaub ausgiebig Zeit, das System zu testen und bin bisher sehr zufrieden!

Wie erwartet hat der Radpilot keinerlei Probleme damit, meinen Dampfer zu steuern. Die Zentraleinheit ist sowieso die Gleiche, egal ob man nun einen Radpiloten oder eine hydraulische Lösung hat.

Wir hatten mehrere Törns um die 8 Stunden und einen Törn von 12 Stunden, jeweils bei relativ ruhiger See (max 0,5m Welle), da lief der Pilot absolut zuverlässig. Mehr Welle hatten wir bisher nicht, da fehlen mir also noch Erfahrungswerte.

Der Autopilot bekommt über mein Navigationssystem (Laptop mit Coastal Explorer) Navigationsdaten über NMEA0183 und ich kann daher auch den Wegpunktmodus nutzen, d.h. das System fährt die Wegpunkte automatisch ab und gleicht Versetzung durch Wind und Strom aus. Auch das klappt wunderbar.

Ein nettes Plus ist übrigens, dass die Zentraleinheit alle NMEA0183 Daten nach NMEA2000 konvertiert und in das SeatalkNG (=NMEA2000) Netz einspeist. Das ist nötig, damit das p70 Instrument z.B. die Geschwindigkeit geliefert bekommt. Aber nun könnte ich auch weitere NMEA2000 Instrumente einsetzen, die Daten aus meinem bisherigen NMEA0183-Netz verwenden können.

Also: für mich ist der SPX-5 Radpilot eine relativ günstige und sehr gute Autopilot-Lösung, auch für ein Verdränger mit über 7,5t Verdrängung.

Von Busse Yachtshop gibt es übrigens ein schönes Video, in dem der Radpilot ausgepackt und gezeigt wird: http://www.youtube.com/watch?v=5LAhi8x0dxA
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  #2  
Alt 20.10.2016, 09:14
Benutzerbild von KaiB
KaiB KaiB ist offline
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6.572 Danke in 2.631 Beiträgen
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Ich hänge mich hier mal mit einer Frage an.

Ich grübele über den Nachfolger des Modells an, also EV 100 oder wie der heißt.

Hat jemand Erfahrungen wie dieser oder ähnliche Radpiloten mit etwas Spiel in der Radnabe klarkommen?

Ich habe ein altertümliches Zugsystem mit zwei Zügen/Bowdenzügen.

Irritiert das die Teile oder regeln die einfach weiter bis die Fuhre den Kurs ändert?

Das Rad, ca 40-45 Durchmesser, hat außen wenige cm Spiel, leider momentan nur schätzbar, aber wohl unter 5cm.

Meinen alten störte das kaum, war aber uralt, analog Technik und mit Ritzel an einen Nebenantrieb des Lenkgetriebes gekoppelt.

Viel hätte er erfahrungsgemäß eh nicht zu tun.
Unter Segeln kaum, wenn dann hauptsächlich bei sonst rammdösig machenden Flautendieseleien mit überschaubarem Ruderdruck.
__________________
Gruß
Kai
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  #3  
Alt 20.10.2016, 09:54
Hehehe Hehehe ist offline
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Ziemlich alter Thread, aber ich sehe ihn jetzt erst Ist auch nicht mehr das aktuelle Boot, oder? Egal ... was mich interessiert, ist, weshalb du schreibst, du müsstest die Pumpe im bereich der AK montieren. Ich baue meine direkt am Steuerstand ein, ist doch Hydraulik.
Zitat:
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Vor allem müsste die Hydraulikpumpe dann in der Achterkajüte plaziert werden - exakt dort, wo unterwegs auch geschlafen werden soll
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  #4  
Alt 20.10.2016, 09:57
Benutzerbild von Emotion
Emotion Emotion ist offline
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Hallo Kai,
Ich hatte auf der alten Emotion auch einen Radpiloten, der wurde auch gut genutzt. Aber nichts im Vergleich zu dem auf der neuen Emotion (linearantrieb am Runderquandrant). Der wird bei jeder Fahrt genutzt (er ist immer nur einen Knopfdruck entfernt) und so hält er den Kurs beim Leinen und Fender vorbereiten, wenn ich einen Blick in die Karte oder durch Fernglass werfen will oder den Kaffee trinken.... Dazu kommt das er dank Kopplung mit der Windanzeige auch den Kurs zum Wind halten kann - schön beim entspannten segeln, aber viel interessanter beim Segel Bergen, da kann man ihm nämlich sagen halt die Nase exakt im Wind und das macht er mit Bravour und man kann in Ruhe die Segel stauen! Von daher würde ich immer die teurere Festeinbaulösung bevorzugen.
__________________
mit sportlichem Gruß
Hendrik
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(Stan 4 / Abt. FW)
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  #5  
Alt 20.10.2016, 14:57
XXXXXXX
Gast
 
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Hi, warum der Radpilot auf eine bestimmte Verdrängung abgestimmt ist, kann ich verstehen.
Ich hatte vor 2 Monaten einen Radpiloten zur Reparatur. Das Segelschiff wurde während der Fahrt mit dem Autopilot laut Eigner von einer Windböhe erwischt, die Innereien des Radpilotes einige Plastikführungsschienen sind kurzerhand zerbröselt. Da drinnen ist u.a. nur ein Zahnriemen, der die Steuerung des Motors auf das Steuerrad umsetzt. Der Radpilot war unbrauchbar.
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