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Selbstbauer von neuen Booten und solche die es werden wollen.

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  #1  
Alt 13.10.2005, 15:08
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Holger Holger ist offline
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Standard Bau einer Gräting

aufgabe:
bau einer gräting als einsatz in einer duschwanne

material:
sapeli (mahagoni), rohmaterial: treppenstufen 40mm aus einer althaussanierung

maschinenpark:
kreissäge, oberfräse, exzenterschleifer

bauprinzip:
einfach genutete gräting (d.h. nur ein leistensatz wird genutet, der andere nicht). das geht schneller und ist wegen der verwendung handgeführter werkzeuge günstiger, weil sich ungenauigkeiten nur in einer dimension auswirken. doppelt genutete grätings setzen eine hohe genauigkeit voraus wenn sie passen sollen. dies ist in vernünftigem zeitaufwand nur mit stationärmaschinen zu erreichen.

baufolge:

1. ausrechnen wieviele quer-und längsleisten man benötigt.
längsleisten sägen, maß 40x30mm, querleisten sägen, maß 30x30mm

2. längsleisten zusammenspannen, nuten anzeichnen, nuten markieren, nutenränder mit kreissäge auf tiefe sägen. hierzu unbedingt führungsschiene benützen (bild 01)

3. längsleisten zusammengespannt lassen, mit oberfräse und breitem nutfräser innerhalb der sägeschlitze nut in 3 arbeitsgängen auf tiefe fräsen. weil die nutränder bereits gesägt sind reissen die kanten nicht ein. das fräsen mit unterschiedlichen tiefeneinstellungen belastet die maschine weniger, ausrisse werden verhindert und die späne werden besser abgeführt. (bild 02)

4. probeweises zusammensetzen der gräting. kleine ungenauigkeiten können meist durch entsprechende leistenpaarung ausgeglichen werden. leistenzusammenstellung entsprechend kennzeichnen. (bild 3)
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  #2  
Alt 13.10.2005, 15:22
Benutzerbild von Holger
Holger Holger ist offline
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5. gräting verleimen. ich habe dazu transparenten pu-leim (uhu-bison) genommen, der garantiert seewasserfest ist. dadurch, dass dieser leim quillt werden eventuelle ungenauigkeitsfugen geschlossen.

6. gräting schleifen (exzenterschleifer), endschliff mit körnung 240. (bild 04)

7. ausschnitte und ränder abrunden. hierzu oberfräse mit eingesetztem viertelstabfräser r=12mm verwenden. der fräser hat eine sogenannte anlaufrolle (führungsrolle) am unteren ende, man kann also nicht zuviel wegräsen. ebenso die aussenkanten bearbeiten. (bild 05)

8. lackieren. da diese gräting im naßbereich verwendet wird, habe ich sie mit einem leinölbasislack gestrichen (le tonkinois). insgesamt 5 aufträge im abstand von 24 stunden. der lack bleibt zähelastisch glänzend und bekommt keine risse. (bild 06)

9. fertig. arbeitsaufwand ohne lackieren (das macht meine frau) ca 1 tag.

10. zuhause eine flasche wein trinken, den beitrag ins forum stellen und die nächste arbeitsaufgabe planen.

holger
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  #3  
Alt 13.10.2005, 15:48
Benutzerbild von Oscar
Oscar Oscar ist offline
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Respekt,

sieht Klasse aus und ist gut umzusetzen.


Wieder was gelernt.
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Gruß

Oscar
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  #4  
Alt 13.10.2005, 17:52
Benutzerbild von Christo Cologne
Christo Cologne Christo Cologne ist offline
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Irgendwie ist der Holger ja gemein.
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Niemals mit den Händen in den Taschen
auf dem Hof stehen, wenn die Frau vorbeikommt!
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  #5  
Alt 13.10.2005, 18:03
Benutzerbild von Thomas aus Schwaben
Thomas aus Schwaben Thomas aus Schwaben ist offline
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Zitat:
Zitat von Chris
Irgendwie ist der Holger ja gemein.

Ne, ne Holger kommt aus Baden-Württemberg.....

Holger das sieht echt super und irgendwie fachmännisch aus !!
Echt toll!!

Grüße
Thomas
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-Grüße Thomas-
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  #6  
Alt 13.10.2005, 19:10
Godewind-Skipper Godewind-Skipper ist offline
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Holger - GROSSE KLASSE !!!! Aber was haben die vier häßlichen Schrauben da zu suchen !!!

Gruß Jörg
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  #7  
Alt 13.10.2005, 20:04
Benutzerbild von Holger
Holger Holger ist offline
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.... ja, das habe ich fast vergessen.... jedes ding hat 2 seiten. und wenn man es auf einer seite lackiert hat und umdreht, dann klebt ja die eine seite auf der unterlage. deshalb auf jeder seite die 4 schrauben (3 reichen auch). wenn man dann das ding umdreht. steht es auf den schrauben und klebt nicht an der unterlage fest. wenn das ding fertig ist dreht man die schrauben raus und gibt auf jedes schraubenloch einen tropfen lack.... fertig !

holger
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  #8  
Alt 13.10.2005, 20:59
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Eckaat Eckaat ist offline
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Saubere Arbeit!

zollt Ecki
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Wenn uns etwas aus dem gewohnten Gleis wirft, bilden wir uns ein, alles sei verloren; dabei fängt nur etwas Neues an.
Leo Tolstoi


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  #9  
Alt 13.10.2005, 21:04
Amigo Amigo ist offline
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Boot: Touring 670
124 Danke in 66 Beiträgen
Standard Gräting

Hallo Holger!

Super sauber gemacht, hätte ein Fachmann nicht besser machen können.
Und mit den 4 Schrauben. Doof kann man sein, man muß sich nur zu helfen wissen.

Super Klasse.

Amigo
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  #10  
Alt 13.10.2005, 21:34
willie willie ist offline
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tsssssssssss (durch die Zähne pfeif...)

Auch haben wollen... (wenn denn mal mein Boot fertig ist. )
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bei Fragen fragen...

--------------------
und Tschoe
Willie
http://www.cheesebuerger.de/images/s...shalt/d058.gif
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  #11  
Alt 14.10.2005, 08:39
bimiob bimiob ist offline
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Oh, mann, da bin ich damals (vor 5 Jahren) nicht draufgekommen, hätte das nicht jemand mir früher sagen können ???????

Na ja, Spass beiseite, ich hab mal Heizkörperverkleidungen so ähnlich gebastelt, die Längsstreifen durchgängig, die Querstreifen nur aus kleinen Würfelchen, alles auf die Längsstreifen geklebt..........

Habt Ihr mal 2000 Holzwürfelchen gesägt und "entspant" ???????

Viele Grüße, Michael derdasmalsomachtwennsmalwiederansteht!!!!!
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  #12  
Alt 16.10.2005, 09:47
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Holger Holger ist offline
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hallo bimiob,
bei mehreren heizkörperverkleidungen hätte ich das anders gemacht: vom prinzip her gleich, aber die leisten als meterware zum schreiner getragen und dort auf der stationärmaschine sägen lassen. das ist akkurater, auch wenns etwas kostet.

holger
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  #13  
Alt 16.10.2005, 18:42
Daki Daki ist offline
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Hallo Holger

Super bebilderter Beitrag und super Arbeit, sieht wirklich gut aus!

Habe auch schon einiges mit Le tonkinois gestrichen, ist ein tolles Zeug!
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Immer eine handbreit Wasser unterm Kiel

MfG Andre
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  #14  
Alt 17.10.2005, 08:37
bimiob bimiob ist offline
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Zitat:
Zitat von Holger
hallo bimiob,
bei mehreren heizkörperverkleidungen hätte ich das anders gemacht: vom prinzip her gleich, aber die leisten als meterware zum schreiner getragen und dort auf der stationärmaschine sägen lassen. das ist akkurater, auch wenns etwas kostet.

holger
Hallo Holger,

jaaaaa, ich weiß, damals war halt selbermachen angesagt..... Musste "dringend" über Weihnachten/Betriebsurlaub fertigwerden, hat Haushaltsvorstand so angeordnet.........Der hat dafür dann beim "enstpanen" helfen müssen

Wir haben nämlich eine komplette Schreinerei in der Firma, hätte mich also ausser einem müden Lächeln garnix gekostet, selber hinzustehen......

Aber, war halt alles zu, niemand da, Inspektionen der Maschinen frisch, alles sauber........

Na ja, tuts bis heute, klar, jetzt würde ich es auch so machen !!!!

Gruß Michael
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  #15  
Alt 03.02.2008, 09:05
Benutzerbild von Rolle
Rolle Rolle ist offline
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Einfach nur Klasse -Vielen Dank-

LG Rolle
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Als guter Affe ist der Mensch ein soziales Wesen, und als wesentliche Norm ethischen Verhaltens zeichnen ihn Nepotismus, Schwindel und Klatsch aus.
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  #16  
Alt 14.06.2008, 22:46
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Hobgoblin Hobgoblin ist offline
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Ort: Raum München
Beiträge: 4
Boot: Reinke 13M
1 Danke in 1 Beitrag
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Hi Holger,
sieht toll aus.... bei uns gingen die Verleimungen nach 4 Jahren wieder auf und wir haben das ganze nachträglich zusätzlich gedübelt.
ciao Hobgoblin
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  #17  
Alt 16.06.2008, 09:01
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agapanthus agapanthus ist offline
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Moin.

Zitat:
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.... ja, das habe ich fast vergessen.... jedes ding hat 2 seiten. und wenn man es auf einer seite lackiert hat und umdreht, dann klebt ja die eine seite auf der unterlage. deshalb auf jeder seite die 4 schrauben (3 reichen auch). wenn man dann das ding umdreht.
Um Holzteile zweiseitig ohne Wartezeit zu lackieren gibts noch eine andere Lösung: in ein dünnes Brett werden 3 lange, schön spitze (!) Schrauben komplett eingeschraubt, daß sie mit der der Spitze auf der anderen Seite rausschauen. Mit den Spitzen nach oben gelegt, kann man darauf das zu lakierende Teil ablegen, es ruht wie ein Fakir auf den Schraubenspitzen. Ich nehme dazu gern Terassenschrauben, die sind (angeblich) selbstbohrend, also entsprechend spitz (Vorsicht). Die Auflagepunkte sind hinterher, wenn überhaupt, nur als kleiner "Fehler" im Lack zu sehen.

Gruß Frank
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Ogen op, hool rechten Kurs, sunst suppst du af un büst in Mors!
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