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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art. |
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Themen-Optionen |
#1
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Finnsport 420 - meine erste Rumpfresto innen und viele Fragen
Moin,
Ich möchte in den nächsten Wochen meinen Spiegel und meinen Rumpf von innen erneuern. Da ich bei der Aussenrestauration des Rumpfes mangels Erfahrung anfänglich ziemlich auf die Nase gefallen bin, möchte ich jetzt vor dem Beginn der Arbeiten mal fachlichen Rat einholen. Ich habe bei Euch in meinem Tröt "Osmoseschäden, wie schlimm" bereits eine super Hilfestellung bekommen. Ich habe bereits den Beitrag von ars71 (Neuaufbau Hellwig Triton)gelesen welcher mich sehr inspiriert hat, danke ars71 und den anderen Ist Zustand: Ich habe die Oberschale vom Boot mit integrierter Sitzwanne (war mit dem Rumpf verklebt) komplett abgenommen. Der Rumpf scheint an den Stellen wo keine Sitzwanne bzw. Bauschaum war mit einer schwarzen und Steinharten Farbe oder Harz (?) versiegelt zu sein hinterher ordentlich weiße Farbe drüber. Das Schwarze hat Risse und birgt somit fürs Laminat die Gefahr von Staunässe und die weiße Farbe blättert teilweise schon beim Angucken ab. Mein Plan ist das ganze mit Schlacke abzustrahlen oder anzurauen und es dann mit zu versiegeln, womit weiß ich allerdings nicht. Nachdem ich beim Rumpf von aussen mit Epoxi gearbeitet habe würde ich bei Laminierarbeiten im Innenbereich Polyester bevorzugen. Welche Stellen sollte ich überlaminieren und verstärken und welche nur Versiegeln? Der Rumpf ist im rosanen Bereich doppelt, und innerhalb des grünen Bereiches setzt sich ein ein offener Hohlraum der Bilge fort, da kommt also Wasser rein. Die roten Markierungen sind Löcher über die wohl Wasser ablaufen soll. Die Hohlräume im grünen Bereich habe ich mit einer HD Rohrkamera beim örtlichen GasWasserSch.... Betrieb unter die Lupe genommen und die sehen top aus. Das würde ich dann auch gerne nicht auseinander reissen. Bis auf den hinteren Bereich, im Bereich um die Bilge denn da sind in den gelben Quadraten Holzklötze (als Spiegelstütze?) dem Wasser ausgesetzt, den Bereich würde ich im Zuge der Spiegelresto erneuern und vom Rest der potentiell wasserführenden Hohlräume abgrenzen und versiegeln (siehe schwarze Markierung). Ich hoffe meine Beschreibung ist nicht allzu kompliziert. Kann mann das so machen? Vielen Dank schon einmal an alle, die sich mit mir den Kopf zerbrechen mögen. Mfg, der W. Geändert von dümpelsorum (06.05.2015 um 18:56 Uhr)
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#2
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Und noch ein paar Bilder, insbesondere der Hohlraum von innen.
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#3
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Moin,
so, der Spiegel ist jetzt raus und die Polyesterwürste sind auch schon fast entfernt. Das Stabilisierunggsrohr in der Bilge war ein einlaminiertes Drainagerohr. Leider war unten im Inneren des Konstruktes eine Hohlkehle zwischen Rohr und Laminat in welcher sich über die 44 Jahre Dreck sammelte dieser war natürlich nass, also alles raus und dann (demnächst) neue Versärkung rein. Unter dem Rohr scheint das Polyester aber seltsamerweise OK zu sein. Hinten in der Bilge scheint der Dreck oder Öl / Benzin / Wasser unters Laminat gedrungen zu sein, siehe dunkler Bereich. Da scheint ein Druck im Inneren zu herschen denn da kommt nach dem Anschleifen dunkle Flüssigkeit an zwei Stellen nach außen (geruchlos). Den Spiegel werde ich mit drei Schichten Okoume WBP Sperrholz, je 10 mm (dazwischen Glasmatte) über die komplette Breite wieder herstellen und mit einem Spiegelknie nach unten abstützen. die herausgetrennten Bereiche neben der Bilge werden auch strukturell wieder rekonstruiert. Ist mein Plan denn so weit in Ordnung? Ich denke mal ich werde auch diese Stelle noch einmal vorsichtig ausschleifen und einen Monat unterm Pvillion trocknen bevor ich diese Stellen neu auslaminiere. Ich werde jetzt im Übrigen doch Epoxy für die Reparaturen nehmen weil doch mehr rott ist als ich dachte.
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#4
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So und nun darf laminiert werden. Zuerst die Bilge und CO und dann kann der neue Spiegel eingesetzt werden. Okoume WBP 10mm, drei Schichten, werde wohl jede einzelne Platte erstmal mit Epoxy tränken und dann je zwei Schichten 300er Gewebe dazwischen. Bin mir nur noch nicht so ganz schlüssig wie ich den Spiegel da rein bekomme weil der Spiegelgrund nicht gerade ist. Und stückeln will ich nicht. Werde wohl jede Schicht einzeln ankleben müssen. Dann für jede Schicht eine Hohlkehle am Rand formen und die Zwischenlagen aus Glas gfleich an die Seitenwand anlaminieren. Dann am Ende noch eine Schicht von 5mm Glas als Abschluss.
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#5
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So endlich Urlaub... Habe den Rest jetzt doch noch entkernt und überall da wo der schwarze Dreck zu sehen ist mit Topfbürste und Bohrmaschine sauber gemacht. Sämtliches nicht tragfähige Material entfernt. Ab Morgen wird gesäubert und dann gespachtelt mit Epoxy und Microspheres. Dann noch bisl schleifen um erstmal eine Oberfläche zu bekommen auf der ich auch anständig laminieren kann.
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#6
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Meine Bestellung ist auch angekommen und damit gehts morgen weiter. Epoxidharz, Härter, 15 qm Biaxialgelege 450 gr, Abreißgewebe, 10m Glasband 10cm, 10 Köperband 15cm, Tixotropiermittel, 1,2 kg Microsperes, Dosierespritzen, Schutzhandschuhe und -Anzüge, neue Atemschutzfilter, Pinsel, Rührbecher und Rührstäbchen. Uii, ich bin schon ganz wuselig
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#7
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Zum Stand der Dinge:
1. Die drei 10mm Spiegelplatten aus Okumé WBP Sperrholz sind zugeschnitten und mit Epoxy getränkt. 2. Das zweimeterdreißig lange 45x45mm Kielschwein, ebensfalls aus Okumé 10mm, ist mit PUR-Leim verleimt und zugeschnitten und in Form geschliffen. Morgen wirds getränkt, schön eingepackt und findet seinen Platz im Boot. 3. Ein bereits vom Vorbesitzer mehr oder weniger fachgerecht reparierter Schaden an der rechten Seite wurde mit 3 Bahnen 450er Biax-Gelege und einer Lage Leinwand 280gr. verstärkt. 4. Der hintere Teil (ca. 1m) wurde bis Freibord mit 2 mal 450er Biax-Matte neu laminiert. Und der tiefste Teil des Rumpfes (unter den Zwischenböden) ist nun von der Bugspitze bis zum Heck drei mal mit 450er Biax-Matte und einer Bahn 280er Leinwand laminiert, woraus sich hinten in der Bilge sechs Schichten Ergeben. Zusätzlich habe ich dem Epoxy einen 2500W Elektroheizkörper zum Aushärten spendiert. Unters Boot gelegt war das Laminat dann auf fast der ganzen Länge wohl temperiert (Stromanbieter wirds mir danken). 5. Die Zwischenböden sind auf den Unterseite auch schon zwei mal mit angedicktem Epoxy vesiegelt. Wo ist nur der ganze Epoxy geblieben Geändert von dümpelsorum (20.06.2015 um 15:40 Uhr)
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#8
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Kielschwein eingesetzt
Vorgestern hab ich das Kielschwein laminiert. Okumé auf 50x50 mit PUR verleimt, in Form geschliffen doppelt getränkt und zweischichtig mit 425er Köper eingepackt. Leider hatte ich nur noch 15 und 10 cm breites Köperband. Also mußte ich pro Lage je zwei Streifen auflaminieren. Das ging ziemlich bescheiden, denn überall hat sich wieder Luft drunter geschummel. Und da die enden im 45 Grad - Winkel abgeschrägt waren mußten die wie ein Geschenk eingepakt werden. Hat alles nicht funktioniert . Als das ganze drohte mächtig schief zu gehen umwickelte ich das Teil einfach mit ca. 15 m Packetschnur. Als das Harz soweit reagiert war, dass es gerade noch klebrig war entfernte ich die Schnur wieder. Sah zwar irgendwie aus wie ein Michelinmänchen aber alles war dicht und ohne Blasen (zumindest flächig,, an den Enden hatte ich noch Sorge).
Als nächstes Microballons angerührt und das Schwein auf einer Wurst im Boot platziert und die Reste am Rand enfernt. Dann Baumwollflocken und Glasschnitzel angerührt und ringsum eine starke Hohlkehle geformt, hinterher wieder mit 450er Biax dreischichtig einlaminiert. Die Enden noch einmal mit drei Lagen 450er Biax verstärkt (weil ich Sorge hatte, dass gerade die Ecken des Kielschweins beim erstmaligen umlaminieren nicht dicht geworden sind). Gewartet bis alles schon klebrig geworden ist und dann zweimal weiß eingefärbten Epoxy drüber gerollt. Zum Laminieren sind die kleinen Mohair-Rollen übrigens super geeignet. Biaxialgelege hatte ich vorher nie verwendet, immer nur so Leinwandgedöns. Läst sich super verarbeiten, auch an Kanten und Konturen. Nur Ecken mag es gar überhaupt nicht weil die Ecken da dann durchstoßen. |
#9
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Moinsen allerseits,
jetzt mache ich mir doch ein bisl Sorgen ob meine Installation des Kielschweins so ausreicht, oder ob doch mehr Laminat ums Holz aufgebaut werden muss. Also die Zwischenböden werden ja auch noch einlaminiert und vorher war ja gar kein Kielschwein drin bis auf dieses olle Drainagerohr auf dem hinteren Meter. Vielleicht hat ja jemand ausreichend Plan von dieser Sache, ich jedenfalls nicht. Vielen Dank LG |
#10
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So... Der Zwischenboden ist wieder an einem Stück sowie einlaminiert im Boot. Oberhalb des Zwischenbodens wurde der komplette Rumpf nun auch mit einer Lage 450er Biax sowie mit einer Lage 580er Roving verstärkt und mit weißem Epoxy gestrichen. Die erste Lage des Spiegels ist verklebt. Es folgen noch drei weitere von je 10mm. Leider muss ich sie einzeln einsetzen, da der Spiegel nach aussen gewölbt ist. Nach jeder Schicht kommt ringsum eine Hohlkehle aus Epoxy, Baumwollflocken und Glasschnitzeln. Das nehme ich auch zum einkleben. Hinterher alles mit 450er Biax und 580er Roving zu laminieren. Ich denke mal sechs bis acht Schichten im Wechsel sollten reichen.
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#11
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Moinsen,
nach einer etwas längeren Pause kann ich nächste Woche nun endlich weiter machen. Zum Stand der Dinge: Das Boot ist so weit wie auf den vorherigen Bildern zu sehen. Der Spiegel besteht nun aus vier Schichten 10mm-Sperrholz welche ich aufgrund der Wölbungen des Spiegels alle einzeln eingeklebt habe. Nun meine Frage mit der ich mir schon seit längerer zeit das Hirn zerbreche: Wie viele Lagen Laminat und in welcher Kombination muss ich auf der Innenseite auflaminieren, damit das auch alles dicht und stabil bleibt? Ich habe noch 450er Biaxial ausreichend für vier Lagen, 600er Roving (ausreichend für 2 Lagen) und 280 Leinwand (nur für maximal zwei Lagen ausreichend). Zum Laminieren verwende ich Epoxy-300 Laminierharz. Auch werde ich das Laminat 20 bis 30 Zentimeter in den Boden und in die Wände übergehen lassen. Um die Obere Kante des Spiegels werde ich herumlaminieren um alles gut einzupacken. Oh man, hoffentlich wird das nicht zu schwer (50 PS 2-Takt). Vielen Dank für Eure Hilfe. MfG |
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