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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art. |
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Themen-Optionen |
#1
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Altes Antifouling entfernen, neues drauf
Hallo Liebe ler,
ich dachte mir mal das ich meine leidigen Erfahrungen hier im Forum veröffentliche . Das übliche Problem, wenn ein neues AF drauf soll, sollte das Alte runter, aber wie? Also erstmal hier gelesen was Computer und Augen hergeben. Mit dem Erfolg man ist nicht viel schlauer ist als vorher. Die Idee kam auf der Boot2010 nachzufragen. Dort entschieden wir uns dann für das AF von Coppercoat. Einmal richtig aufgetragen und min. 10 Jahr Ruhe klingt gut. Vorbedingung das alte AF muß komplett runter . Nur wie, war die Frage. Jeder sucht den besten und einfachsten Weg. Auch hier im Forum hat jeder seine Methode. Empfehlung des Verkäufers, Abbeizen, Vorschlag Dilunett. Das war aber teuerer als Abeizer von Grüneck im Baumarkt. Die Theoretisch fast identisch sind. Nun ja, der üblich 'ich brauch was für's Boot' -Zuschlag. Mit Grüneck an einer Trimmklappe probiert, das ging wunderbar. Also letzten Freitag zum Boot und drauf damit. Vorher Schutzanzüge, Handschuhe und Gummistiefel angezogen. Erster Versuch mit Rolle klappte nicht, es war zu dünn aufgetragen. Dann mit Spartel dick aufgetragen und Folie drauf damit es nicht so schnell trocknet. Sehr Materialintensiv. Die Bilder zeigen Zustand vorher und Beize mit Folie:
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Gruß, Rolf |
#2
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Als dann nach ca. 20-30 Einwirkzeit die Folie wieder runtergenommen wurde lösten sich schon große Farbteile mit ab. Etwas nachschaben mit einem Spachtel brachte noch mehr mit runter. Nicht schlecht dachten wir. Also nochmal ne Lage drauf, um die darunterliegende Farbschicht auch zu lösen.
Nach der dritten Lage sah es so aus:
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Gruß, Rolf |
#3
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Ernüchterung machte sich breit. Nach 2,5h, 2,5kg Beize sahen wir aus wie Sau und das AF, der damals ersten Schicht, war immer noch nicht unten.
Gottseidank sah uns ein freundlicher Bootsnachbar zu, der sein Gelcoat gerade abschliff. Er sagte uns, dass er sein AF runtergekratzt hatte. Nun ja, da kam er mit seinem Kratzer an und kratzte zweimal: Rechts im Bild das Ergebnis
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Gruß, Rolf |
#4
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Zitat:
Wenn denn das AF wirklich vollständig runter muss, habe ich super Erfahrung mit einem Hochleistungshochdruckreiniger gemacht. Wir haben so ein Teil bei der Feuerwehr, da geht einfach alles mit weg, inkl. Autolacke Und wenn ich Deine Bilder so sehe, wäre das mit so einem Teil in einer halben Stunde erledigt.
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Grüsse Ulli |
#5
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Wir also auf in den Baumarkt und zwei Farbkratzer besorgt und fleißig gekratzt.
Irgendetwas war aber anders. Es ging zwar runter, aber nicht wie bei Ihm. Waren wir zu schach? Also nochmal rüber und gefragt. Da gab er uns seinen Abkratzer. Der war von Sandvik mit Vidia Klinge und das war ein riesen Unterschied. Also haben wir abwechselnd mit seinem Kratzer gearbeitet und ca. 3Stunden später war das Boot erstmal grob vom AF befreit. Das linke Bild zeigt den Baumarkt Kratzer mit schnell stumpfer Klinge und rechts den Hochleistungskratzer
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Gruß, Rolf |
#6
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Hallo Rolf,
mit was hat er es denn runtergekratzt? Spachtel, Cerankochfeldkratzer? Gibt es da was Spezielles? Gruß Stefan |
#7
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Schon beantwortet.
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#8
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Wie man leider im linken Bild sieht, ist an einigen Stellen das Gelcoat defekt. Teilweise wurde sogar das AF über gelcoatfreie Stellen gestrichen . Das erklärt warum das Boot ca. 200kg zu schwer war/ist .
Das müssen wir jetzt noch alles reparieren. Frage ans Forum: Muß dann alles Gelcoat runtergeschliffen werden? Oder reicht es, die defekten Stellen am Boot auszubessern? Das Gelcoat platzt an einigen Stellen 'leider' gut ab. Und dann, welches Gelcoat ist zu empfehlen? Und wo kann ich das am besten beziehen? Fortsetzung folgt...
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Gruß, Rolf |
#9
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Zitat:
Strahlen ist auch nicht erlaubt. Die abgekratzten Reste haben wir auf einer Folie aufgefangen. Aber danke für den Tipp.
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Gruß, Rolf |
#10
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Zitat:
dfür kannst jetzt mit grobem werkzeug ran, bandschleifer und flex - aber trotzdem mit gefühl arbeiten, alles was du wegschleifst musst nachher wieder aufbauen. wenn alles was defekt ist herunten ist muss der rumpf ordentlich trocknen, am besten in einer geheizten halle ein paar monate stehen lassen oder/und ordentlich beheizen, das glasgewebe saugt wasser wie ein schwamm über die kapilarwirkung der glasfasern - übrigens, nicht alle 200 kg müssen wasser sein (hoffentlich), boote sind immer schwerer als sie sein sollten. wenns dann trocken ist mit epoxy unterwasser spachtel vom hersteller deines vertrauens alles ordentlich verschliessen, schön schleifen (ev mehrfach wiederholen) und 4-5 schichten von einem epo-sperrgrund drauf, dann die grundierung vom neuen af und das af wie geplant auftragen...... wünsch dir viel erfolg, ist an sich nicht so viel arbeit, mit der trockenzeit wird aber zumindest die halbe saison heuer draufgehen. |
#11
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Grüsse Ulli |
#12
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Zitat:
a) das solltet Ihr auch UNBEDINGT reaprieren: die (hochwertigeren und wasserbeständigeren) Gelcoats sind die Schichten, die das dahinter liegende Laminat vor Wasser und Osmose schützen, wenn die fehlt, kann "großes Ungemach" (=Osmose) leichter folgen! b) Du schreibst selbst, dass das Gelcoat sehr leicht abplatzt, das deutet auf keine gute Verbindung zum dahinter liegenden Laminat hin; wenn es nicht nur einen vorrübergehende Reparatur sein soll, würde ich Dir empfehlen, alles herunter zu holen! c) da für den "privaten" wesentlich leichter und angenehmer- da lösungsmittelfrei mit "einstellbarer" sowohl in der Verarbeitungszeit als auch in der Viskosität (Fließfähigkeit) die Empfehlung: nimm Epoxydharz mit entsprechendem beimischbarem Füllstoff! Wenn Du mehr Details benötigst, sende mir doch eine mail! Gruß Michael
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#13
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Wenn ich mal etwas einwerfen darf Der Abbeizer von Owatrol geht super und man braucht nix mit Folie abdecken. Natürlich gibt es auch eine Sauerei aber wenn man es an seinem Platz darf, kann ich nur empfehlen. Leider mussten wir unser Boot auch abkratzen, da der Grundbesitzer das Abbeizen nicht erlaubt hat. Wir wären locker in der Hälfte der Zeit fertig gewesen und das Gelcoat nicht mit der Kratzer/Schleifer beschädigt.
Jürgen
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Dieser Beitrag wurde Maschinell erstellt und trägt daher keine Signatur |
#14
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Zitat:
Mit dem 'guten' Abkratzer ging es auch sehr schnell. Das Gelcoat ist an den Stellen auch glatt und nicht zerkratzt. Aber es platzt leider an einigen Stellen ab. @ Michael. Danke für Dein Angebot. Du bekommst noch ne Mail, denn ich haben noch einige Fragen zur Gelcoat-Reparatur . Wohne ja auch nicht weit weg... Ich will am WE nochmal zum Boot um bessere Bilder zu machen von den schadhaften Stellen. Außerdem wollen wir die Feuchtigkeit im GFK messen und die Reste abschleifen. Ich fürchte das die Wasserung diese Jahr noch dauern kann.
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Gruß, Rolf |
#15
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So, heute wieder beim Boot gewesen und angefangen zu schleifen. Teilweise sind die Farbreste des AF so tief, dass das mit dem Exenterschleifer und 50er Papier ewig dauert.
Auch das Multitool von Fein mit 60 Körnung bekommt das nicht so richtig weg. Als nächstes muß wohl die Flex ran. Das lose Gelcoat habe ich erstmal soweit wie möglich mit Hilfe des Schabers vom Multitool entfernt und dann geschliffen. Unter dem Gelcoat ist eine dünne braune Schicht. Ich dachte ursprünglich, das es das Laminat ist. Aber wenn man es wegschleift, kommt wieder eine weiße Schicht??!. Weiß einer was das Braune für eine Schicht ist ? Das darunterliegende weiße Material riecht nach Schachtelmasse, wenn man es anschleift. Ich nehme an das ist Polyester auf dem GFK oder? Etwas feuchter ist es nur im ganz unteren Teil. Alle Boote die wir zum Vergleich auch gemessen hatten, waren da aber auch feuchter d.h. hatten ähnliche Werte. Es scheint also kein bzw. kaum Wasser eingedrungen zu sein. Das linke Bild zeigt das abgeplatzte Gelcoat mit der darunterliegenden braunen Schicht. Das rechte Bild ist eine Nahaufnahme. Der weiße Fleck in der Mitte ist die Schicht unterhalb dem braunen Zeug und rechts darüber das Gelcoat mit blauen AF Resten.
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Gruß, Rolf |
#16
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Es ist vollbracht. Das alte AF zusammen mit dem Primer ist runter. Ebenso defektes Gelcoat bzw. zuviel abgenommenes Gelcoat an einigen Stellen. Eine Woche schleifen mit anschließendem Abwaschen des Staubes. Der dringt wirklich überall ein, trotz Brille, Maske und Schutzanzug.
Nun habe ich auch möglichen alle Werkzeuge durch. Mit dem Abkratzer ging es nur bis zu vorletzten Schicht. Das erste AF und der Primer sind eine derartige Verbindung eingegangen, dass mit dem Abkrazer nichts mehr zu holen war. Das war übrigens auch das Material was abgeplatzt war. Darunter saß noch das intakte Gelcoat. Also mit dem Exenterschleifer von Bosch und einem Winkelschleifer von Kress mit Klettgummischeibe und Drehzahlverstellung versucht. 50er und 60er Schmirgel drauf und los gings. Der Exenterschleifer war nur für die Eckengut, verlor auch mit seinen 170W an Drehzahl, wenn man ihn andrückte. Der Winkelschleifer war brutal. Kurz nicht aufgepaßt und man war auf dem GFK. Aber es ging wenigstens runter. Das erste Sechstel war geschafft. Hier im Forum und auf anderen Seiten habe ich mir dann alles über Exenterschleifer reingezogen, denn unsere vermutung war, dass wenn der Exenterschleifer die Drehzahl hält müßte er fast so gut wie der Winkelschleifer sein nur nicht so brutal. Ein guter Exenterschleifer liegt so bei 400 Euronen, also lieber erstmal leihen und testen. Das war die beste Entscheidung. Über Ostern hat uns das nur 20 Euro gekostet für einen Exenterschleifer von Flex. Auch einen 150er von Festo hatten wir. Aber die Entäuchung war riesig. Die Dinger schliffen nicht viel mehr weg als der kleine Bosch. Die Drehzahl wurde zwar gehalten aber der Effekt war nicht sehr groß, dafür waren sie aber schwer. Für Reste, die mit dem Winkelschleifer übersehen worden, wegen des vielen Staubes, und für Ecken und Kanten waren sie gut genug. Also haben wir wieder den Winkelschleifer ausgepackt und damit ging es richtig voran. Das Gelcoat war dem nicht immer gewachsen, aber wir wollen eh neue Schichten Gelcoat auftragen, bevor das AF wieder draufkommt.
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Gruß, Rolf |
#17
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Zitat:
Oder des war ein 150er von Festool, dann hast Du die Excenterfunktion nicht zugeschaltet, sondern nur mit rotierender Platte geschliffen. Oder Du hast das Schleifmittel falschrum benutzt ? Aber hat ja jetzt alles geklappt. Viel Erfolg weiterhin.
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#18
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Zitat:
Der Kostet euch dann auch nict wesentlich mehr, der Kahn ist dann aber dicht wenn ihr nun schon so weit seit!
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Grüße der Thorsten ________________________________________
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#19
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Zitat:
Schleifpapier war richtig rum . Die arme Socke, die uns das Ding geliehen hat, hat dann das eigene Schiff versucht vom AF zu befreien. Nach 2 Stunden hatten wir Erbarmen und gaben ihm den Kress Winkelschleifer. In den 2 Stunden mit der Festo hatte er ca. 1 qm angeraut aber nicht richtig entfernt. In den folgenden 2 Stunden mit der Kress hatte er die Steuerboardseite fertig...
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Gruß, Rolf |
#20
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Dann war das Ding kaputt.
In 2 Stunden schleife ich mit der Festool auch mein halbes Schiff. |
#21
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moin
ja der der rotex ist klasse den haben wir auf arbeit und wir schleifen wirklich viel
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gruß Dirk Keiner ist so verrückt, dass er nicht einen noch verrückteren fände, der ihn versteht...Heinrich Heine |
#22
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Zitat:
kann ich nur bestätigen, habe noch nie so ein gutes Gerät gehabt wie die Rotex 150. Gruß Stefan |
#23
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So sah er definitiv nicht aus. Wie gesagt, er sah dem Flex Exenterschleifer X1107 VE ähnlich. Das Biest kostet auch ca. 400 Euronen, holt aber nicht viel runter und ist nur schwer.
Das Problem ist, dass die Exenterbewegung nicht viel bringt. Die Flex hat zwar 8,8mm Hub, dass nützt aber nix, wenn man so ein hartes Zeug drauf hat. Der Primer und das AF sind eine gute Verbindung eingangen. Die Scheibe/Teller muß sich drehen, sonst geht da gar nichts. Kann man den Teller bei der Flextool festsetzen, sodaß er sich dreht und nicht nur schwingt? Ich hoffe ich habe mich verständlich ausgedrückt. Ich wollte mir ursprünglich so eine Maschine zulegen, nur nach der Erfahrung der letzten Woche bin ich sehr skeptisch dafür 400€ auf den Tisch zu legen. Kann man mit der Flextool auch polieren oder nimmt man dann besser die 125er? Da der Bosch langsam den Geist aufgibt (hat die massive Staubattacke nicht ganz überstanden, er heult jetzt wie ein Schosshund) brauche ich was neues Gutes. Nach dem Tip vom Müritzfan84, werde wir als nächstes von Rüegg ACRÜ Gigant 200, in drei Schichten auftragen. Ich hoffe das reicht. Danach müssen wir aber nochmal anschleifen und das will ich nicht mit dem Winkelschleifer machen, sonst ist der Primer wieder weg . Hier im wurde auch mal die Mirka CEROS-650CV gelobt. Aber wenn der Teller nur schwing und nicht mehr dreht, wenn man ihn aufs Material aufsetzt, bringt das nichts. Anbei noch ein paar Schleifbilder.
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Gruß, Rolf
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#24
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Zitat:
Die Festool FEQ 150 kostet ein bißchen über 500 Euronen und hat so einen Anrieb, dass man das Ding anstelle eines Hobels zum Begradigen von Holzplatten nehmen kann.
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