boote-forum.de - Das Forum rund um Boote  

Zurück   boote-forum.de - Das Forum rund um Boote > Alles was schwimmt! > Selbstbauer



Selbstbauer von neuen Booten und solche die es werden wollen.

Antwort
 
Themen-Optionen
  #1  
Alt 20.05.2011, 18:57
c@dman c@dman ist offline
Deckschrubber
 
Registriert seit: 20.05.2011
Beiträge: 3
0 Danke in 0 Beiträgen
Standard Boots Rumpf

Hallo Allerseits,

ich habe mich gerade registriert, um mir einige Tips
und Meinungen zum Thema Schiffsrumpf ( Seegelboot ) zu holen.
ich habe mit Autodesk Inventor einen Rumpf gebastelt.

Die Flächen-Übergänge von Spant zu Spant sind noch sichtbar
Aber darum geht es mir jetzt erstmal nicht.

Mir geht es jetzt um die Form des Rumpfes.
Ist der Eurer Meinung nach schwimmfähig?
Gibt es evtl. grobe Richtlinien wie der Kurvenverlauf von Spant zu Spant
aussehen sollte?

Ich möchte gerne einen funktionellen schönen Segelschiffsrumpf ( Yacht )
nicht alzu modern, konstruieren und bauen. Ca 60 cm lang. aus
Holz am besten aus Abfallholz ( Apfelsinenkisten ........).

Ich habe eine STEP Datei ( 3D Grafik) angehängt.
Falls Ihr keinen passenden Viewer habt, hänge ich Bilder an.

Gruß
Uwe
Angehängte Dateien
Dateityp: zip Rumpf.zip (180,4 KB, 463x aufgerufen)
Mit Zitat antworten top
  #2  
Alt 20.05.2011, 19:05
chromofish chromofish ist offline
Fleet Captain
 
Registriert seit: 21.02.2009
Beiträge: 751
1.362 Danke in 495 Beiträgen
Standard

Welcome Uwe !

Ist es ein Modell (60cm lang)?

Apfelsinenkisten finde ich gut!

Aber ich kann deine Step-Datei nicht öffnen.

Bilder fügt man recht einfach ein:

Dateien anhängen>Anhänge verwalten-Button klicken.
Mit Zitat antworten top
  #3  
Alt 20.05.2011, 20:16
c@dman c@dman ist offline
Deckschrubber
 
Registriert seit: 20.05.2011
Beiträge: 3
0 Danke in 0 Beiträgen
Standard Bootsrumpf

Hallo nochmal,

... ja es soll ein Modell sein.
Erst mal klein anfangen bevor es auf Weltreise geht.

Das Modell muss nicht wirklich wasserdicht sein.
Mein Anspruch ist, das Boot mittels CAD konstruieren zu können,und dabei was an Schiffsbauwissen mitzunehmen.

Wenn ich das hinbekomme freue ich mich schon auf's Schablonenausschneiden, montieren, schleifen, lackieren....!

Ich hoffe die Bilder sind ausreichend zur Beurteilung

Gruß
Uwe
Angehängte Dateien
Dateityp: zip Rumpfneu.zip (238,7 KB, 283x aufgerufen)
Mit Zitat antworten top
  #4  
Alt 20.05.2011, 21:14
chromofish chromofish ist offline
Fleet Captain
 
Registriert seit: 21.02.2009
Beiträge: 751
1.362 Danke in 495 Beiträgen
Standard

Zitat:
Zitat von c@dman Beitrag anzeigen
Mir geht es jetzt um die Form des Rumpfes.
Ist der Eurer Meinung nach schwimmfähig?
Gibt es evtl. grobe Richtlinien wie der Kurvenverlauf von Spant zu Spant
aussehen sollte?

Ich möchte gerne einen funktionellen schönen Segelschiffsrumpf ( Yacht )
nicht alzu modern, konstruieren und bauen.
1. schwimmfähig: kommt darauf an, was du an Gewicht hineinpackst (Volumen des verdrängten Wassers entspricht dem Gewicht)
2. Grobe Richtlinien: Das ist wohl das am besten gehütete Geheimnis der Konstrukteure
Es gibt Schiffe, die laufen aufgrund ihrer Form sehr gut, andere nicht. Dazu ein Credo von MacNaughton und Herreshoff: Die Diagonalen (das sind gerade Linien, die von der senkrechten Mittellinie aus rechtwinklig zur Vorausrichtung des Fahrzeugs leicht abfallend nach unten die Außenhaut treffen) sollen diese Außenhaut möglichst im rechten Winkel schneiden.


Der Winkel der Diagonalen (ein sogenanntes "set") zur senkrechten Mittelachse ist für jeden Spant gleich. Kürzere Diagonalen ergeben Rumpfverjüngungen, längere die Verbreiterung. Wichtig ist der rechte Winkel der Außenhauttangente zur auftreffenden Diagonale. Aber heute konstruiert fast niemand mehr mit diesem Hilfsmittel.

Weitere wichtige Kriterien für die Beurteilung von Rümpfen:
Länge-Breite Verhältnis
Displacement-Length-Ratio
Prismatischer Koeffizient

und manches mehr.

Gut erklärt findest Du das in folgenden Büchern:
Nicolson, Ian
Understanding Yacht Design

- Januar 2003
Brewer, Ted

Understanding Boat Design




Du hast hier einen S-Spanter gebaut, die Frage ist: Warum? Und wie setzt der Kiel an?
S-Spanter haben einen integrierten Kiel und sind im Allgemeinen Langkieler, d.h. nachgesagtes angenehmes Seegangsverhalten, aber auch mehr benetzte Wasserfläche und dadurch weniger Performance.

Schau dir doch mal die Schiffe von Herreshoff an und orientiere dich an seinen Linien (unübertroffen !)

Geändert von chromofish (18.02.2017 um 13:14 Uhr)
Mit Zitat antworten top
  #5  
Alt 20.05.2011, 22:32
chromofish chromofish ist offline
Fleet Captain
 
Registriert seit: 21.02.2009
Beiträge: 751
1.362 Danke in 495 Beiträgen
Standard

Nachtrag:

So konstruiert Tom MacNaughton:

"
Characteristics
The lines have a heavy wine glass section with long keel, relatively great weight and smooth flow. She was developed by my usual methods. First, choosing a midships section with the best characteristics for the general type and of appropriate area to give the desired displacement and prismatic coefficient. Then, drawing in the section at the forward end of the waterline from sheer half breadth to waterline half breadth. Third, the section at the aft end of the waterline is roughed in. Then a few diagonals are sprung in using a fairly stiff batten. As far as possible, these are “straightened" by changing the sweep of them as necessary. This is most often done by changing the section at the aft end of the waterline. Less often it may involve the alteration of the forward section. When these look good, the diagonals are used to develop some intermediate sections. If these are odd or unfair the diagonals are reworked until acceptable shapes appear. We then work back and forth between sections and diagonals producing the fairest set of lines we can. This produces waterlines and buttocks conforming closely to the ideal lines described by tank test data. These days, since we can do this in the computer to an extraordinary degree of precision, our boats seem to be getting easier and easier to loft and build."


Quelle: http://www.macnaughtongroup.com/shilling.htm



Mit Zitat antworten top
  #6  
Alt 21.05.2011, 07:58
c@dman c@dman ist offline
Deckschrubber
 
Registriert seit: 20.05.2011
Beiträge: 3
0 Danke in 0 Beiträgen
Standard

Guten Morgen,

diese Rumpf-Form von MacNaughton gefällt mir rein optisch ganz gut.
Danke für deine ausführliche Beschreibung zur Herangehensweise an die
diversen Möglichkeiten.

Ist wirklich eine Wissenschaft. Das hab ich schon gemerkt als ich die Spantenpoligone konstruiert habe. Man weiss als Leihe ja nie wie die fertige Form nachher aussieht.

Ich werdel mir auf jeden Fall ein paar Zeichnungen mit diversen Rissen anschauhen müssen.

Die Konstruktionshilfe ( Diagonale auf Ausenhaut ) ist dass, was ich mit Richtlinien gemeint habe.

Sollte mir die Puste bei meinem Vorhaben nicht ausgehen, werde ich mal wieder ein Bild hochladen.

Also nochmal's Danke für deine Starthilfe und ein schönes Wochenende.

Gruß
Uwe
Mit Zitat antworten top
  #7  
Alt 21.05.2011, 08:20
else else ist offline
Admiral
 
Registriert seit: 11.10.2005
Beiträge: 4.053
Boot: 5 KR Mahagonie-Vertens Modell: Schweriner Jolle "Elseken"
6.651 Danke in 2.652 Beiträgen
Standard

Versuch Dich mal mit "Freeship".
Mit Zitat antworten top
  #8  
Alt 21.05.2011, 09:13
chromofish chromofish ist offline
Fleet Captain
 
Registriert seit: 21.02.2009
Beiträge: 751
1.362 Danke in 495 Beiträgen
Standard Diagonals

Noch ein Wort zu den diagonals:

Sie zeigen im Allgemeinen den Verlauf des vorbeifließenden Wassers an, je weicher geschwungen, desto leichter bewegt sich das Schiff.
Die Forderung nach dem 90° Winkel zur Außenhaut ist ein Ideal, das in der Praxis nie ganz erreicht wird.

Hier noch ein Link zu einer Erklärung über das Loften und ein Riss, auf dem die diagonals gezeichnet sind.

Fig1:
http://www.dixdesign.com/lofting1.htm
Mit Zitat antworten top
  #9  
Alt 21.05.2011, 12:28
Benutzerbild von hein mk
hein mk hein mk ist offline
Fleet Admiral
 
Registriert seit: 05.01.2010
Ort: hamburg
Beiträge: 8.958
Boot: van de stadt 29
9.221 Danke in 4.865 Beiträgen
Standard

moin
die diagonalen heissen bei deutschen boots-u.schiffsbauern Senten,und ergeben zusätzlich zu den waagerechten wasserlinien schnitten in der draufsicht des linienrisses eine zusätzliche kontrolle für einen harmonisch strakenden rumpf.
Meine meinung zur rumpfform ist:ein klassischer S-spant mit der entsprechenden verdrängungsverteilung bei der das verhältnis der eintauchenden spantflächen, beim segeln,vorn wie achtern etwa gleich ist lässt sich unter allen umständen (seegang;wind)am besten kontrollieren.
Ein gutes beispiel sind die trotz ihrer geringen grösse äusserst seetüchtiegen Folkeboote,die mangelnde "Performance"tritt natürlich vorallem bei raum-und vorwindkursen auf da solche konstruktionen nicht surfen.
Beim entwurf und bau von booten und schiffen ist es nun mal nicht möglich die "Eierlegende wollmilchsau" zu bekommen.
Aus meiner segelerfahrung weiss ich das ein U-spantiger cruiser-racerer bei wenig seegang und windverhältnissen bei denen ich als fahrtensegler schon den jockel zur hilfe nehme,eine klasse geschichte ist,aber unter fast hochsee bedingungen mit kleiner besatzung echt zur herausforderung wird,soll heissen zb sieben beufort von achtern bei drei bis vier meter welle.
gruss hein
Mit Zitat antworten top
Antwort


Themen-Optionen

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 10:37 Uhr.


Powered by vBulletin® Version 3.8.11 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, vBulletin Solutions, Inc.