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Technik-Talk Alles was nicht Bootspezifisch ist! Einbauten, Strom, Heizung, ... Zubehör für Motor und Segel |
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Themen-Optionen
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#1
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Es wird in der einschlägigen Literatur ja immer davon geschrieben das Bleibatterien mit flüssigem Elektrolyt leicht gasen können wenn die Ladeschlussspannung zu hoch ist. Das betrifft die wieder befüllbaren und solche die zwar nicht befüllbar sind aber ein Ventil besitzen. Der entstehende Wasserstoff ist in Verbindung mit Sauerstoff hochexplosiv und könnte im Motorraum oder in der Bilge (Batterie für`s BSR) zu einem ordentlichen Bumms führen wenn ein Funke entsteht
Meine Frage ist nun wie realistisch ist ein solches Szenario überhaupt ? Wer hat in Praxis schon einmal dieses auch als Knallgas bezeichnete Gemisch im Motorraum / Bilge gehabt. Es ist ja leicht zu lokalsieren da es schwefelig riecht.
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Gruss - Peter Man sollte dem Leib etwas gutes bieten, damit die Seele Lust hat darin zu wohnen ![]() |
#2
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Hi,
mir ist mal eine Motorradbatterie im Motorrad explodiert. Ich drücke den Anlasser, es gibt einen Knall, der Anlasser bleibt stehen und die Batteriesäure plätschert über den Auspuff auf den Garagenboden. ![]() War keine Gasbildung beim Laden, zeigt aber, dass eine Gefahr besteht. Im Boot würde ich dafür sorgen, dass keine Überladung statt findet und die Sache belüftet wird. Gruß Willy |
#3
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moderne Ladegeräte sollten eine Überladung verhinden, aber bei einem defekt des Laders ![]() Motorraum belüften ist schwierig und zugegeben, ich benutze den Blower eher selten vor dem Anlassen des Motors. Bei mir sehe ich auch eher das Problem der BSR Batterie in der unbelüfteten Bilge im Bug, dort gibts natürlich auch keinen Blower ![]()
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Gruss - Peter Man sollte dem Leib etwas gutes bieten, damit die Seele Lust hat darin zu wohnen ![]() |
#4
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Habe zwei Batterien in meinem Leben explodieren sehen, eine damals in der Lehre, wo der Geselle ein Kabeml vom Ladegerät abgeklemmt hat und einmal im Auto von einem Freund, wo das PlusKabel den Krümmer berührte und irgendwann durchschmolz.
Der Geruch tritt nur zufällig mit dem Gasaustritt zusammen auf, würde ich mich nicht drauf verlassen. Wasserstoff ist geruchlos. Der Vorteil ist, Wasserstoff ist deutlich leichter als Luft, ein guter Blower sollte keine gefährliche Konzentration entstehen lassen.
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Volker, der irgenwann auf´s Meer will.... Minchen war ein gutes Schiff, es kühlte mein Bier, backte Brötchen auf und durch die Gegend fuhr es mich auch new boat coming soon ![]() |
#5
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![]() Zitat:
Welche Bleibatterie mit flüssigem Elektrolyt hat denn ein Ventil? Wenn du für das BSR eine AGM- oder Gel-Batterie hast (die ist nicht befüllbar ist, Ventile, aber keine Entgasungsöffnung hat) sollte sich die Wahrscheinlichkeit der Gefahr einer Gasexplosion sehr im Rahmen halten. Die Batterien gasen übrigens schon vor Erreichen der üblichen Ladeschlussspannung von ca. 14,4V, nur eben nicht sehr stark. Geändert von tritonnavi (17.08.2015 um 08:27 Uhr) |
#6
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Das eine Gasung schon vor erreichen der Ladeschlussspannung erfolgt ist mir neu. Wie soll denn das Gas enstehen ?
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#7
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wenn ich mir vorstelle, dass ich in meinem Stahlverdränger 10 Batterien mit je um die 200 AH im Motorraum stehen habe und man bei dieser Art Booten gänzlich auf Blower verzichtet, dann schätze ich das Eyplosionsrisiko eher gering ein.
Bei Benzinmotoren klar - da ist der Blower aber doch eher wegen Benzingasen.....
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Gruß - Georg
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#8
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#9
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derzeit sind noch Nassbatterien verbaut, die leider jetzt am Ende sind.....
Jetzt sollen AGM-Batterien verbaut werden.... Der ganze Kram ist so werkseitig verbaut im Boot 2 Stück auf 24 V für den Motor - 8 Stück auf 24 V für Verbraucher. Geladen wird über Lima und Victron-Lader, der entweder über Landstrom oder Generator versorgt wird.
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Gruß - Georg |
#10
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Es gibt derzeit drei Bauformen von Blei/Säure Batterien:
Moderne Qualitätsbatterien sind üblicherweise mit einem "Rückzündschutz" in der Entgasung versehen: Ein kleines Metallgitter (Prinzip "Grubenlampe") verhindert, dass eine Zündquelle (Funke) in die Batterie eindringen kann. Die Explosion innerhalb der Batterie ist somit extrem unwahrscheinlich. Eine Explosion ausserhalb der Batterie bräuchte ein zündfähiges Gemisch von wenigstens 5% Wasserstoff in der Luft. Wasserstoff ist das leichteste bekannte Gas und sammelt sich entsprechend an der höchsten Stelle, mit einer entsprechenden Entlüftung ist eine Explosion extrem unwahrscheinlich. Ich habe vor etlichen Jahren dazu einmal bei Europas größtem Yachtversicherer nachgefragt: In den letzten 20 Jahren war kein Fall einer Knallgasexplosion bekannt, allerdings werden in der Saison etwa 2 Propangasexplosionen reguliert - pro Woche! Gruß, Jörg
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#11
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Hallo Jörg
Danke für die umfangreiche Erklärung. Tritonnavi hat ja in den Raum gestellt das eine Gasung schon vor überschreiten der Ladeschlussspannung eintritt, wie sind da deine Erfahrungen ?
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Gruss - Peter Man sollte dem Leib etwas gutes bieten, damit die Seele Lust hat darin zu wohnen ![]() |
#12
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Bei längerer Fahrt mit meinem Verdränger komme ich auf eine Spannung von 14,6V. Habe bei der Fahrt alle 6 Zellen einer Batterie aufgeschraubt um nach aufsteigenden Blasen zu sehen. Unbedeutene Gasbildung.
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#13
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Als ich noch Nassbatterien mit zentralem Entgasungsanschluss hatte, habe ich etliche Meter dünnen Schlauches senkrecht aufgerollt verlegt. Ziel war das Austreten von Säureanteilen ins Blechboot zu verhindern. Nach einigen Jahren waren in der ersten Schlauchwindung einige Tropfen Flüssigkeit(bestimmt säurehaltig). Die eventuellen Gase wurden außerhalb der Kajüte abgeleitet.
Es macht m.E. Sinn, beim Akkukauf gezielt den "Abgasanschluss" mitzunehmen, der Händler schmeißt den i.d.R. weg. Jetzt mit AGM-Akkus verschwende ich keine Gedanken mehr daran. Gruß Michael |
#14
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@Peter Kruse:
Zitat:
Bei AGM- und Gel gast daher im Normalfall, auch bei intakter Ladung, gar nichts nach außen. Das ist bei den anderen Batterien nicht der Fall und deswegen dürfen auch deren Entgasungsöffnungen nicht verschlossen werden. Deswegen und weil diese Batterien nicht auslaufen können und i.d.R. rüttelfester sind, sind sie für problematischere Einbaubedingungen meist besser geeignet. Zitat:
Da die erzeugte Gasmenge pro Zeiteinheit sehr gering ist, spielt diese Gasung natürlich nahezu keine Rolle. je höher die Spannung ist desto intensiver ist diese Gasbildung. Eine nahezu feste Grenze exakt bei z.B. 14,4V gibt es m.E. nicht. Diese (Schnell)-Ladeschlussspannungen (je nach Ladegerät und Einstellungen für bestimmte Batterietypen unterschiedlich) werden aber manchmal als Gasungsspannungen bezeichnet, so dass der falsche Eindruck entstehen kann, dass sich bei z.B. bereits 0,2V geringerer Spannung gasungsmäßig noch nichts tut. Gruß Friedhelm Geändert von tritonnavi (17.08.2015 um 13:49 Uhr) |
#15
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Wird ja ständig drüber gesprochen und geschrieben. Habe das aber weder beim Auto noch beim Boot je erlebt. Ich glaube das ist alles Bangemacherrei.
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Gruß Uli07 Die Augen hatten Angst vor der Arbeit die Hände nicht ... |
#16
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So lange
- die Batt. nicht im Machinenraum stehen - die eine Kwalitaetslader angeschlossen sind - Das Batt raum geluftet ist - Es kein Zundquellen (Schalter!) in der nahe gibt denke ich das Explosionsgefahr wegen Gas (Propan, Butaan) und Benzin ist wesentlich grosser. Wasserstof steigt, Butaan, Propaan und Benzin bleiben im Schiff .....
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Rob Der Fliegenden Holländer Verdrängt 11 Tonnen Wasser mit 1x84Ps, auch auf dem Rhein zur Berg |
#17
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Also Ich wäre da Vorsichtig!
An unserem Geländewagen habe ich mal zum Laden die Batterien abgeklemmt. Waren 2x88Ah in Reihe.. 24V halt. Wärend dem Laden hat sich der Massepol wieder schön auf die Batterie Gelegt. Alles noch kein Problem. Mein Vater will des Auto Wegfahren und klemmt des Ladegerät ab und weiß nicht, dass der Massepol Lose ist/war. Als er dann zum Glück Im Auto saß und startenwollte gab es einen schlag, die Motorhaube sprang auf und eine Batterie hatte sich in 1000 kleinteile Zerlegt.. Noch heute find ich davon Fetzen im Motorraum.. Muss mal schauen, ob ich das bild der Batterie noch finde. Zum Glück stand keiner vor dem Wagen. Die Säure ist Meterweit geflogen..
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Paddy |
#18
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hier das bild.. ;)
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Paddy |
#19
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Moin zusammen!
Ich habe es im Frühjahr erlebt. Hatte 2 Batterien á 75 Ah in meiner Saga verbaut. Ich wusste, dass diese 6 Jahre alt waren, bislang allerdings problemlos funktionierten. Auf Grund zweier defekter Zellen in meiner Servicebatterie hat mein Mastervolt selbstständig aufgrund von Überhitzung der Batt abgeschaltet. Trotz der Abschaltung war der Schaden in der Batt derart groß, dass sie kochte und schließlich sogar platzte. Der Geruch erinnerte mich anfangs an einen Defekt im Schwarzwassersystem. Auf die Batt bin ich anfangs gar nicht gekommen und habe sogar noch eine Nacht auf dem Boot verbracht. Die Batt war derart heiß, dass ich Sie nur mit Handschuhen tragen konnte. Eine ziemliche Sauerei, aber da ordentlicher Lagerung an Bord in einer eigenen Wanne problemlos zu säubern. Ich bin zukünftig sehr skeptisch bei älteren Batterien und würde, in Bezug auf zeitgemäße Ladungstechnik, nicht am falschen Ende sparen! Eine schöne Saison euch allen! |
#20
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![]() Zitat:
Im Ernst: Solche Fehler, wie Zellenschluss o.ä. bekommt kaum ein Ladegerät ernsthaft mit. |
#21
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![]() Zitat:
Wenn es riecht, dann hast du es wahrscheinlich mit Schwefelwasserstoff (H2S) zu tun. Schwefelwasserstoff ist ein explosionsfähiges, starkes Atemgift, welches bereits in geringsten Konzentrationen nach verfaulten Eiern riecht. In höheren Konzentrationen (>200ppm) lähmt es die Geruchsrezeptoren. Schwefelwasserstoff (H2S) ist geringfügig schwerer als Luft, Knallgas (H2+O2) ist leichter als Luft. Zitat:
Anfangsladung mit erhöhtem Konstantstrom bis die Gasungsspannung erreicht ist (Io). Danach wird mit einem niedrigeren Konstantstrom weitergeladen und nach Erreichen der Ladeschlußspannung automatisch abgeschaltet (Ia). Gruß, Ralf |
#22
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@Jeveraner:
Zitat:
Wie hoch wären dabei "Gasungsspannung" und Ladeschlussspannung? |
#23
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![]() Zitat:
Danke für die Erläuterung, wieder was gelernt ![]()
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Gruss - Peter Man sollte dem Leib etwas gutes bieten, damit die Seele Lust hat darin zu wohnen ![]() |
#24
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Auch nicht wenn das LAdegerät über eine Temperaturmessung verfügt ? Dann müßte es doch bei Überhitzen der Batterie abschalten ?
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Gruss - Peter Man sollte dem Leib etwas gutes bieten, damit die Seele Lust hat darin zu wohnen ![]() |
#25
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@Peter Kruse:
Zitat:
Die Temperaturmessung an der Batterie dient bei den Ladegeräten i.d.R. zur Temperaturkompensation der Ladeschlussspannung, d.h. wenn die Batterie wärmer ist, wird die Ladeschlussspannung etwas abgesenkt. Wenn eine Zelle z.B. einen Zellenschluss hat und sich daraus ergibt, dass z.B. alle anderen 5 Zellen zwangsläufig überladen werden, kann das ein Ladegerät kaum erkennen. Das lädt fröhlich bis zur temperaturkompensierten Ladeschlussspannung weiter (und hält diese Spannung dann auch während der Absorptonszeit aufrecht), auch wenn die 5 noch intakten Zellen dann schon heftig gasen.
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