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Selbstbauer von neuen Booten und solche die es werden wollen.

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  #1  
Alt 15.06.2004, 22:41
Benutzerbild von Holger
Holger Holger ist offline
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Standard Zeit-und Kostenkalkulation Selbstbau

nachdem in einigen beiträgen fragen zum zeitaufwand und zu den kosten eines selbstbaus aufgekommen sind hier nochmal die zusammenfassung aus früheren beiträgen:


Zeit und Kostenkalkulation beim Selbstbau einer Yacht

Die vorliegende Kalkulation wurde aus der Erfahrung von ca. 10 Selbstbauern ermittelt. Sie gilt für ein seefähiges Schiff mit ordentlicher, aber nicht überdimensionierter Ausstattung. Der Übersicht halber besteht die Kalkulation aus 2 Teilen
- dem Rumpf (Kasko) ohne Motor, Antrieb und Steuereinrichtung
- dem Ausbau einschließlich Motor, Antrieb, Steuereinrichtung, Wohneinrichtung, stehendes und laufendes Gut
Die Angaben sind Anhaltswerte. In der Praxis sind Abweichungen möglich


Zeitaufwand

Rumpf
ca. 100 Mannstunden je laufender Meter bei einem gelernten Handwerker (Schweißer, Schreiner, GFK-Techniker)
bei einem angelernten Heimwerker ist mit dem Faktor 1,5 zu multiplizieren



Innenausbau eines Kasko
ca. 400 Mannstunden je laufender Meter


Wenn die Yacht auf dem eigenen Grundstück gebaut wird und Teilefertigung im Hobbyraum gemacht werden kann gilt für die oben errechneten Werte der Faktor 0,75

Wenn nur am Wochenende gebaut werden kann gilt der Faktor 1,25

Für Entfernung der Baustelle von der Wohnung bis 10 km gilt zusätzlich Faktor 1,1

Wenn keine Teilefertigung in einer Werkstatt erfolgen kann, sondern alles im Boot selbst gemacht werden muß gilt zusätzlich Faktor 1,2

Zur Zeitkalkulation sollte man davon ausgehen, daß neben dem Beruf vernünftigerweise ca. 600...700 Stunden pro Person und Jahr ein Maximum darstellen. Dies bedeutet in der Regel die Verwendung von Gleitzeit. Urlaub vom Boot (der bitter notwendig ist) sollte mit mindestens 2 Wochen angesetzt werden. Sonntagsarbeit kann (von Industriegebieten abgesehen) Ärger bringen. Beim Bootsbau außerhalb des eigenen Anwesens sind Rüstzeiten (Anfahrt, Vorbereitung ect.) von ca. 10% der Gesamtbauzeit realistisch. Bauplätze mehr als 10 km von der Wohnung entfernt sind unrealistisch.



Kosten
mindestens 10.000 Euro pro laufender Meter für Material, Ausrüstung und Fremdleistungen wenn die eigene Arbeitszeit nicht gerechnet wird.
Wenn die eigene Arbeitszeit gerechnet wird sollte man zusätzlich von ca. 30 Euro je Stunde ausgehen.
Wegen der Kapitalbindung ist es günstig, kostenintensive Bauteile wie Motor und Decksausrüstung erst zu sehr spätem Bauzeitpunkt einzubringen.


Hilfskräfte
Auf das Hinzuziehen von Freunden sollte man verzichten. Sie sind zwar (in der Anfangszeit) willig, haben aber nicht die Denk-und Planungsprozesse mitgemacht. Sie entwickeln bei der Einweisung (die wertvolle Zeit kostet) neue Ideen, von denen man sie abbringen muss, weil man die gleichen Ideen auch schon zu einem früheren Zeitpunkt hatte und wieder verworfen hat. dies schaft Frust und zusätzliche Kontrollzeiten später.


Baupartnerschaften
Ich habe im Verlauf unseres Bootsbaus über ein halbes Dutzend Baupartnerschaften scheitern sehen. Mein klares Statement: Finger Weg !
Es funktioniert nicht!


viel spass bei der planung
holger
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  #2  
Alt 16.06.2004, 16:22
Anett Anett ist offline
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2 Danke in 2 Beiträgen
Standard Nicht nur an´s Geld denken ...

Hallo!

Auch wenn die Auflistung einem viele Tipps gibt, sollte man auch nicht die Lust am Basteln vergessen!
Als Profi in Sachen "Heim/Bootwerken" reichen 50% Lust, aber als absoluter Bootsbauanfänger muß man/frau mindetens 250% einplanen...!
Wo man diese allerdings bekommt, kann ich Euch auch nicht verraten...!
Man muß bedenken, daß man vielleicht einplant, ein Tag reicht zum Einbau von Wasserleitung, Druckpumpe, Wasserhähnen usw. und dann nach 10 Std. Glück+Pech feststellt, das man grade mal die Hälfte vom Ziel geschafft hat, dann BLOSS NICHT AUFGEBEN und immer lächeln...!!!
Viel Spaß beim Selberbauen
wünscht Anett
P.S. Wir bauen grade eine alte Stahlyacht 9x3m auf, und das seit einem 1/2 Jahr. Wir wären schon viel weiter, aber unser "Fachmann" von der Werft, der sich um den Motor kümmert, Badeplattform anschweißen will usw. , läßt sich viel Zeit........... auch das kostet Nerven!
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  #3  
Alt 16.06.2004, 23:16
Benutzerbild von le loup
le loup le loup ist offline
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Standard Re: Nicht nur an´s Geld denken ...

Zitat:
Zitat von Anett
Hallo!

Auch wenn die Auflistung einem viele Tipps gibt, sollte man auch nicht die Lust am Basteln vergessen!
............
moin,

zunächst mal das wichtigste:
herzlich willkommen im forum.




der erste beitrag - und gleichzeitig ein sehr guter beitrag
glückwunsch und viel spass hier


le loup
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  #4  
Alt 31.12.2004, 12:19
Detlef Detlef ist offline
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Standard

Hallo !

Die Liste sieht ja toll aus. Sie ist das richtige, um andere von der Idee "Selbstbau" abzubringen.

Ich bin selbstbauer und kann weder den Zeitaufwand, noch den Kostenaufwand bestätigen.

Viele Grüße und stets eine Handbreit .....

Detlef
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  #5  
Alt 31.12.2004, 13:37
avivendi avivendi ist offline
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hmmm,
dann würd ich einfach mal eine liste machen, wielange die arbeiten gedauert haben, und wieviele teile du gekauft hast. und nich nur das gps rechnen. die hunderten von schrauben, bohrer, fräser, die fahrten zum ausrüster/ materialhändler, die zich dosen lack und was weiss ich nicht alles.
leute, das leppert sich tierisch zusammen....
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  #6  
Alt 31.12.2004, 16:51
Detlef Detlef ist offline
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Hallo !

Da hast Du recht, aber trotzdem bleibe ich bei den Kosten weit unter deiner Kalkulation. Habe aber auch nicht immer Neuteile benutzt. Aber keinen Streit wegen anderer Meinung.

Viele Grüße und einen guten Rutsch heute abend .....

Detlef.
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  #7  
Alt 31.12.2004, 21:40
Benutzerbild von Jörg T.
Jörg T. Jörg T. ist offline
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Hallo,
ich bin kein Selbstbauer

aber nach den Berechnungen würde man für ein 10m Boot ca 7000 Std. brauchen und 100 000 EURO ausgeben.
Bei 600 - 700 Jahrstunden würde ich 10 Jahre brauchen.
Ich will aber doch Bootfahren und nicht 10 Jahre warten.

Jetzt weis ich, warum ich kein Selbstbauer bin.

mfg
jörg
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  #8  
Alt 01.01.2005, 10:52
Detlef Detlef ist offline
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Hallo !

Da geht dann die Theorie und die Wirklichkeit auseinander:

Der Zeitaufwand ist der einzige Faktor, der sich sehr schwer vorhersagen läßt.
Ich baue einen S 11er In Stahl. Der Rumpfbau hat ca. 1500 Arbeitsstunden erfordert. Ich habe aber nur mit meiner Frau zusammen dran gearbeitet.
Der Innenausbau dürfte ca 2000 Stunden an Arbeitszeit für mich erfordern.
Die Kosten....
Ich habe mir vorgenommen, das Schiff- Segelfertig- unter 50.000 Euro zu bauen. Bisher glaube ich auch, das Ziel zu erreichen.

Viele Grüße
Detlef
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  #9  
Alt 01.01.2005, 13:38
Mystic Mystic ist offline
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Hallo Detlef,

das kannst Du von den Kosten her durchaus schaffen. Was zählt denn für Dich alles zu einem segelfertigen Schiff? ( Heizung? Boiler? Elektronik?Rollreff? Spi/Blister? Beleuchtung? Kühlbox? Ladegerät?....)
Wenn man bei diesen "Spielereien" Zurückhaltung übt, sind 50T Euro machbar. Sicher wirst du dann aber Beschläge teilweise selber bauen, und ggf auch gebrauchte Teile verwenden?

Viel Spass noch beim Basteln

Handbreit

Bodo
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  #10  
Alt 02.01.2005, 13:28
Benutzerbild von strathsail
strathsail strathsail ist offline
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Gut, dass es dieses Forum gibt, wo Meinungen und Thesen ausgetauscht werden können und wo man auch direkt eine Gegenmeinung und Antithese veröffentlichen kann.

Die Ausführungen über Sinn und Unsinn von Selbstbauprojekten wurde ja w.g. schon öfter publiziert. Auch unser Zeit-u.Kostenspezialist Holger hat schon viel verfasst......

Die Zeit-Kalkulation für den Rumpf kann ich bestätigen, wo mit einem Zeitaufwand von 100 Std / Meter eine ordentliche Richtlinie liegen dürfte. Fraglich ist, ob da auch schon eine komplette Oberlächenbehandlung (Lackierung) mit eingeschlossen ist. Natürlich spielen Qualitätsanforderungen dort eine entscheidene Rolle und so kann dort schnell 25-40 Std / Meter hinzugerechnet werden. Nicht zu unterschätzen sind diese Zahlen bei der Renovierung und beim Neuaufbau von alten Kaskos.

Der Zeitaufwand für den kompletten Ausbau ist mehr als alles andere von den Arbeitsplatz-Voraussetzungen abhängig, unter denen gearbeitet werden kann. Im Hobbykeller oder unter einer Plane zu arbeiten grenzt fast an Quälerei und da ist eine große Garage schon fast Luxus. Aber bei 400 Std pro Meter muß schon fast Arbeitsverweigerung vorliegen, um auf diesen Wert zu kommen; ganz zu schweigen von den Zuschlägen, die wohl mit dem plattgehauenen Zimmermannsdaumen gemacht wurden ! Auch kann ich der These nicht zustimmen, bei weiterer Entfernung vom Wohnort mehr Zeit zu verbrauchen (ich gehe davon aus, dass ich dann optimale Verhältnisse vorfinde, d.h. geheizte Halle, Machinenmitbenutzung, etc.). Denn wenn so an einem Wochenende 25 Std. gearbeitet werden, brauch’ ich mir über Rüstzeiten wenig Gedanken zumachen.

Weit am Ziel vorbeigeschossen ist der Beitrag bei den reinen Kosten: 10.000 EU pro Bootsmeter erreiche ich wohl nur, wenn alles vergoldet, beim Apotheker eingekauft und per Sänfte geliefert wird !
Bei dem an anderer Stelle vorgestellten Selbstbauprojekt Trawler 29 (also ein 9 Meter-Motorboot) liegen wir bei ca. 7.000,-EU / Meter incl. aller Facharbeiten und Projektbegleitung !!! Der reine Materialaufwand liegt bei ca. 3.500,- EU pro Meter ( allerdings mit marinisiertem PKW-Diesel-Motor) .

Und wie der Verfasser auf einen Stundenverrechnungssatz von 30,- EU pro Stunde für seine Eigenleistung kommt, ist fraglich und entbehrt jeder Grundlage. Er meint vielleicht den zu zahlenden Satz bei einer Werft oder einem anderen Fachbetrieb – der ist aber niemals mit dem eigenen Kostensatz zu vergleichen:
Bei jeder Firma kommen zu dem Bruttolohn zunächst einmal die lohngebundenen Zuschläge (Sozialversicherungen, Urlaubs-Weihnachtsgeld, Ausfall der prod. Arbeit durch Urlaub, sonst. Gratifikationen, etc.), dann die indiv. Kosten f. Ausfallzeiten, Leistungsfaktor, etc. Zusätzlich fallen in jedem gewerbl. Betrieb die betriebsgebundenen Kosten (Raumkosten, Finanzierungskosten, Angestelltenlöhne, etc.) an, die bei einer Vollkostenkalkulation auf jede produktive Stunde aufgeschlagen werden. Danach werden noch sonstigen Vertriebskosten, Wagnis / Gewinn und weitere Kosten aufgeschlagen - sofern dann noch dieser Stundensatz beim Kunden zu erzielen ist.

Hier noch einmal eine grobe Übersicht:

14,00 EU Facharbeiterlohn
10,50 EU Lohngeb. Zuschlg. 75 %
12,00 EU Betriebskosten
7,50 EU Wagnis/Gewinn 20 %
-----------
44,00 EU Vollkostenverrechnungssatz

Ein Metallbaubetrieb, der mir kürzlich Blechteile zugeschnitten hatte, berechnete mir 39,- EU
Dazu käme dann noch die gesetzl. MwSt. !!

Einen Kostenansatz von ca. 30,-EU pro Stunde für Eigenleistung anzusetzen, würde also beinhalten, dass der Eigenbauer ein Fachmann ist und zu seinem Facharbeiterlohn noch der volle Kostenanteil der Sozialversicherungen und Kostenanteile eines Kleinbetriebs (Ich-AG) hinzuzurechnen sein müßten.
Außerdem würde bei einem Satz v. 30,- EU und einer Arbeitszeit von ca. 200 Std/Monat ein Einkommen von 6.000,-EU erzielt werden – für einen Selbstständigen ein passables Einkommen.
Jetzt ist wohl schnell einzusehen, warum 30,- EU / Std Quatsch sind und nur den Zweck haben, den Selbstbau von Wasserfahrzeugen madig zumachen.

Was das Hinzuziehen v. Freunden u. Kollegen betrifft, so hat der Verfasser bezgl. der Diskussionen am Arbeitsplatz Recht, aber ich denke, man wird diese Hilfe ja nur bei langwierigen Arbeiten wie Schleifen, Streichen, Flexen, Verkleben v. Isolierung etc. heranziehen, also solche Tätigkeiten, die 1. keine langen Einweisungen verlangen und 2. wenig Eigenideen entwickeln werden.
Oder man sieht den Bau eines Bootes als Ersatz für den regelmäßigen Skatabend mit Freunden.....

Zum Thema Baupartnerschaften sei gesagt, dass es immer ein Problem ist, zu Zweit oder zu Dritt ein Boot zu bauen. Deshalb haben wir ja das Selbstbauprojekt Trawler 29 ins Leben gerufen, weil dort jeder sein eigenes Boot baut. Weitere Vorteile möchte ich nicht hier, sondern zu gegebener Zeit an anderer Stelle veröffentlichen.

Ich gehe davon aus, dass es in Zukunft mehr dieser Selbstbauprojekte geben wird, in der 3-5 Schiffe gleichzeitig gebaut werden. Der Vorteil der Rationalisierung ist so groß, dass nur so mit einem passablen Kostenaufwand und minimalster Zeit ein eigenes Schiff realisiert werden kann. Der Nachteil ist sicherlich, dass man nicht unbegrenzt individuell bauen kann und schon bei der Auswahl des Schiffstyp Kompromisse eingehen muß.



Aber das ist ein anderes Thema....


So, jetzt heißt es "Gas geben", denn das Jahr ist schon wieder fast 2 Tage alt und die Schiffe rufen !!

Gerd-H. Schoppenhorst
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Motto: "...sailing away with the first winds of the new day...." (frei nach I.A.)
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  #11  
Alt 02.01.2005, 17:00
Detlef Detlef ist offline
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Hallo !

Ein schönes neues Jahr erst einmal.....

Toll, endlich redet einmal jemand über die finanzielle Seite.
Ich bin ja Selbstbauer- Wenn ich in meiner Freizeit einen "Nebenjob" hätte, der mit 30 Euro vergütet wird, hätte während meiner Bauzeit ein neues Schiff bei einer Werft bestellen können.

Diese theoretischen Stundensätz sind meiner Meinung reine Fantasie.

Wen ich das Geld hätte, wäre ich schon einige Jahre stolzer Besitzer einer Werftneuen Segelyacht. Aber leider .... Und dann fängt das Leben eines Selbstbauers an.

Entweder Freizeit und Gammeln dann habe ich danach nichts in Händen - oder die Ärmel hoch gekrempelt und maloooocht. Dann habe ich in einer halbwegs berechenbaren Zeit M E I N Traumschiff und ich bin Saustolz darauf.

Viele Grüße und die Handbreit....

Detlef
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  #12  
Alt 08.01.2005, 16:45
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Holger Holger ist offline
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Der Zeitbedarf zum Bau eines Bootes ist eine dynamische Größe, die während des Baues zahlreichen Einflüssen ausgesetzt ist. Der Zeitbedarf kann deshalb nicht mit der Präzision definiert werden, wie dies im industriellen Serienbau möglich ist.
Aus diesem Grunde ist es nützlich, beim Selbstbau eher von einem "worst case scenario" auszugehen als von den idealisierten Zeitvorgaben der Konstrukteure, aber auch von "guten Planungen von Amateuren". Wenn man sich nicht gerade an minimalistische Ausbaupläne hält, sondern Individualplanungen in das Boot einbringt (wozu man ja schließlich den Selbstbau macht), werden sich im Verlauf des Baufortschrittes zahllose Änderungen einstellen, die auch in der zunehmenden Erfahrung während des Baues begründet sind. Es ist nahezu üblich (wie zahlreiche Selbstbauten beweisen) daß frühere Arbeiten durch neuere Ideen ersetzt werden (müssen). Auch müssen auch die zahlreichen Denk- und Brütstunden in die Zeitrechnung eingebracht werden.
Einfluß hat auch das Baumaterial. bei einem fertigen Kunststoffrum
pf, der nur noch ausgebaut wird, können unter Umständen weitgehend Isolier, Schleif- und Lackierarbeiten entfallen, was bei einem Metallbau nicht der Fall ist. Beim Holzbau kann der Zeitbedarf durch Vorbereitung zu Form- und Klebearbeiten höher sein.
Wenn deswegen mit auf den ersten Blick überhöhtem Zeitbedarf gerechnet wird, so dient dies nicht der Entmutigung von potentiellen Selbstbauaspiranten, sondern dazu, ihnen Lebens -und Bauerfahrung mitzuteilen und sie vom Himmel der Selbstbaueuphorie auf die Erde herunterzuholen, damit ihr Bauvorhaben nicht an einem Punkt scheitert, wo eine Menge an Geld und Zeit verbraten wurde. Das dies auch für die finanziellen Planungen gilt ist wohl selbstverständlich. Nicht zuletzt ist in den kaufmännischen Lehrbücher von der "Sorgfaltspflicht des Kaufmanns" die Rede, was nichts anderes bedeutet, als mit einem gewissen Prozentsatz an Unabwägbarkeiten zu rechen.
Auch muß man, und ich gebe das ausdrücklich für mich selbst zu, damit rechnen, beim Bau auch an die eine oder andere Grenze zu kommen, wo man merkt (merken wird) daß man seine eigenen Fähigkeiten wohl etwas überschätzt hat.

Zu den Distanzen der Baustelle vom Wohnort, den damit verbundenen Zeitfaktoren und Besonderheiten:
Die Baustelle direkt am Wohnort ist der Idealfall, weil man auch nach Feierabend mal schnell ein Stündchen etwas machen kann. Ist die Baustelle weiter entfernt, entfällt in der Regel diese Möglichkeit, ja es führt sogar so weit, daß man sich an eigentlich für die Arbeit geeigneten Zeiten es sich zweimal überlegt ob man zur Baustelle fahren soll, wenn wieder mal, wie meist üblich, ein beschissenes Wetter ist. Insofern nehmen die Ausfallzeiten mit steigender Baustellendistanz merklich zu. Auch kann es sein, daß man bei exponierter Baustelle eine Menge unproduktiver Nebenarbeiten haben kann, und sei es nur, jeden Abend das Werkzeug wieder einzupacken und mitzunehmen, Stromkabel an- und abschließen, Diebstahlsicherungen anbringen muß ect.

Zum Arbeitstempo
In der Anfangsphase kann man durchaus mit einem 12-Stunden Arbeitstag rechnen. Im Verlauf des Bauens wird man erfahrungsgemäß das Tempo verlangsamen, wenn die erste Euphorie der oft mühsamen Routine gewichen ist. Auch wird man an irgend einem Zeitpunkt einsehen, daß pausenlose Dauerarbeit zu Fehlern und auch zu Unfällen führen kann. Die in der Regel bei Selbstbauern vorhandene Doppelbelastung durch Beruf und Hobby macht sich früher oder später bemerkbar. Nicht bei einem selbst, sondern beim Umfeld. Das sogenannte Burnoutsyndrom wird man selbst erst dann wahrnehmen, wenn der Körper die Notbremse zieht. Es sind also genügend Pausen einzuplanen und einige Wochen Totalurlaub vom Schiff sind wichtig.


Nochmals sei`s erwähnt: Wenn man seriös an den Zeit- und Kostenplan herangeht und eher großzügige Zuschläge macht, wird man in Nachhinein kein Disaster erleben. Immer daran denken, daß regelmäßig auch hochtechnisierte Betriebe mit einem wahren Intelligenzpool an Hochschulabsolventen wegen zu optimistischer Planung auf die Schnauze fallen. Hier sei nur das Stichwort Maut erwähnt.
Mit den von mir erwähnten Kalkulationswerten ist man jedenfalls eher auf der sicheren Seite, wobei die Zahlen sich an einer Baugröße ab 10 Metern für induviduellem Innenausbau und für Metallbauten orientieren.

holger
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  #13  
Alt 08.01.2005, 20:26
Mystic Mystic ist offline
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Hi Zusammen,

ich kann mir nicht vorstellen, dass man in irgendeiner Form die Kosten / Bauzeit pro Meter pauschalieren kann, insbesondere dann nicht, wenn nicht mal die Bootsform, Rumpfmaterial etc feststehen.
Beim Innenausbau kann man sich auch gehörig verkalkulieren, der eine macht bis hin zu den Funieren alles selber ( ich glaube Holger macht das so) der andere greift auf Funierplatten aus entsprechendem Sperrholz zurück. Ich habe eigentlich wenig Zeit und erstelle daher nur Schablonen, die ich einem Schreiner gebe, der sie mit nach einer Woche aus Sperrholz fertig 2K lackiert zurückgiebt ( = mehr Kosten aber weniger Stunden)
Selbst wenn man sich Serienschiffe anschaut kann man kaum den Preis für einen laufenden Meter festlegen, wenn man nicht wenigstens eine Schiffskategorie definiert. Man vergleiche mal Bavaria mit Najad oder HR-- vollkommender Unsinn. Ich behaupte bei Selbstbauten ist die Streuung hinsichtlich Qualität und Ausstattung noch viel größer, ein Vergleich der Kosten daher nicht wirklich abendfüllend. Wenn man an den Selbstbau denkt ( ich meine nicht solche Projekte wie bei Gerd) sollte man nicht in erster Linie wegen den Minderkosten bauen, man mus Spass an der Sache haben und sollte sich selber realistisch einschätzen können. Bei mir gibt es Zeiten da gehe ich von 05:00Uhr bis 08:00Uhr auf das Schiff und dann in den Job, manchmal will ich das Teil aber auch einige Wochen nicht sehen, ich kann da Holger nur beipflichten. Je nach Baubegebenheiten kann das unterschätzen der Bauzeit gleichzeitig auch eine Kostenfrage werden ( Hallenmiete etc) und dann ein Projekt sehr schnell zum Alptraum werden lassen. Auch Baugemeinschaften wie bei Gerd würde ich mir sehr genau anschauen ( das soll keine Kritik sein) Ist sowas bei den Anbietern schonmal ralisiert worden? Was ist wenn die Fachkräfte ausfallen? Bestehen da vertragliche Zusicherungen etc. Dass das alles nicht soo einfach ist, erkennt man an den günstigen Bauruinen, die man immer wieder in den Zeitschriften findet ( und das ist mE nur die Spitze vom Eisberg)
also lieber ala Holger mit sehr großen Zuschlägen rechnen als hinterher in die Röhre schauen

Handbreit
Bodo
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  #14  
Alt 09.01.2005, 07:49
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Gerd1000 Gerd1000 ist offline
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ich meine beim Selbstbau gibt es doch zwei Aspekte, den Spaßfaktor eines Heimwerkers mal ausgenommen.

Zum einen kann ich mir durch Selbstbau ein Schiff nach meinen Vorstellungen bauen, wie ich es nicht zu kaufen bekomme. Hier finde ich steht Kostenersparnis nicht im Vordergrund sondern das Ergebnis.

Zum anderen: Selbstbau zur reinen Kostenersparnis. Hier würde ich als alleinigen Maßstab ansetzen, was mich ein Profi kostet und was ich im Gegenzug in der benötigten Zeit in meinem Job, in dem ich mich auskenne, verdienen könnte, wenn es der Job zuläßt.

Ich meine in vielen Fällen wird die zugekaufte Handwerksleistung niedriger sein als mein Verdienst, ehrlich unter Einbeziehung aller Zeit gerechnet.

Insofern lügen sich m.E. einige Selbstbauer in die Tasche.
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Gerd, mit vielen Grüßen
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  #15  
Alt 09.01.2005, 12:25
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Holger Holger ist offline
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da hast du völlig recht, gerd:

selbst ich, von natur aus eigentlich notorischer "alles gerne selbermacher" neige in letzter zeit immer mehr dazu, fremdleistungen nach bedarf einzukaufen, weil auch einem rentner langsam das zeitkonto ausgeht und der dampfer endlich ins wasser kommen soll.

holger
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  #16  
Alt 24.01.2005, 20:09
Kaeptn-Bertl Kaeptn-Bertl ist offline
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zum selbstbau einer jacht gibts eine sehr einfache rechnung.
wenn man sich das passende objekt ausgesucht hat, plane man sehr exakt die zeit und geldfrage und am ende kostet es genau das doppelte und mit der zeit verhält es sich genauso.
und wer jetzt ungläubig den kopf schüttelt-----------der hat sich noch kein schiff selbst gebaut. so einfach liegen die dinge.
frohes schaffen.
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  #17  
Alt 24.01.2005, 20:25
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und wenn man dan von der doppelten Zeit ausgeht, dann sollte man mal ausrechnen, was man in dieser Zeit in seinem Beruf verdienen kann.

In vielen Fällen geht man dann besser in seinem Beruf diese Stunden arbeiten und erhält eine professionell gebaute Yacht.

(Ausnahme: man siehts als Hobby und/oder hat die Werkstatt dicht dabei und hat viel Zeit)
__________________
Gruß Thomas
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  #18  
Alt 24.01.2005, 20:27
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TomM TomM ist offline
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Zitat:
Zitat von ToDi
und wenn man dan von der doppelten Zeit ausgeht, dann sollte man mal mal ausrechnen, was man in dieser Zeit in seinem Beruf verdienen kann.
...
Na die Rechnung geht aber nur auf wenn man auch wirklich durch Mehrarbeit mehr verdient.

Das kann ich nicht unbedingt immer sehen.

P.S. Aber ein Boot baut man sich nicht vordergründig aus Kostengründen selbst - eher wohl aus dem Wunsch nach Individualität und aus Spass an der Sache an sich.
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so long -> Tom

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  #19  
Alt 24.01.2005, 20:31
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Zitat:
Zitat von ToDi
und wenn man dan von der doppelten Zeit ausgeht, dann sollte man mal ausrechnen, was man in dieser Zeit in seinem Beruf verdienen kann.

In vielen Fällen geht man dann besser in seinem Beruf diese Stunden arbeiten und erhält eine professionell gebaute Yacht.

(Ausnahme: man siehts als Hobby und/oder hat die Werkstatt dicht dabei und hat viel Zeit)
Ich glaube nicht, das es viele Chef's gibt, die einem pro Tag mal so 3-4 bezahlte Überstunden zubilligen, plus den Samstag natürlich.

Gruß Eddi
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  #20  
Alt 24.01.2005, 20:40
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Hi Thomas,

bis auf den Faktor Zeit ist das bei mir so. Der Hobyeffekt steht natürlich im Vordergrund. Obwohl mir der Job (meistens) richtig Laune macht, fällt mir die Vorstellung schwer, die ganzen Stunden, die ich auf meinem Blecheimer runkrabbel, im Büro zu verbringen.

der finanzielle Aspekt wurde ja schon kräftig beleuchtet, allerdings gehen die meisten von den evtl eigenen, schlechten Erfahrungen aus.

Billiger ist ein Eigenbau mit vergleichbarer Ausstattung sicher kaum, aber eine seriöse Kalkulation vor Baubeginn ist absolut machbar. Natürlich muss man sich mit der Materie mehr beschäftigen, als beim Kauf von der Stange, aber auch das ist Teil des Hobys. Ich baue jetzt am 2. Schiff und werde den finanziellen Rahmen (wieder) nicht sprengen. Die Erfahrungen aus dem ersten Projekt helfen natürlich.
Natürlich findet man überall Bauleichen zum Verkauf angeboten, so wie auch Häuser aus geplatzten Finanzierungen, die die Erbauer einfach überfordert haben. Das Problem ist einzig die wenig realistische Einschätzung der "Unbekannten" in einem 3-5 Jahre langen Projekt. Das ist aber nicht selbstbauspezifisch
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  #21  
Alt 24.01.2005, 20:54
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...wenn's auch komisch klingt :
ich will niemandem etwas dafür bezahlen, das er dann nur als Job sieht (bestenfalls) und ich aber die größte Freud' dran hab'.
__________________
Gruß, Klaus

www.aluriverboat.de oder aktuell
http://www.mstuff.at/k_pages/aluriverboat/temp.htm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
... obwohl ich älter werde, versuche ich erwachsen zu bleiben ...
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  #22  
Alt 24.01.2005, 21:28
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Ich sehe es eher so wie Guido (Jim Tonic)

mit meinen handwerklichen Fähigkeiten traue ich mir nicht zu, ein Boot auszubauen, geschweige denn auszubauen.
Ich werde daher erstmal ein kleines Boot kaufen, an dem vielleicht ein bisschen zu machen ist. Möglicherweise wachsen die Fähigkeiten mit der Größe der Aufgaben

Mit den vom Chef genehmigten Überstunden ist das natürlich wirklich so ein Problem - wenns die nicht gibt sieht es natürlich schlecht aus.
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Gruß Thomas
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  #23  
Alt 25.01.2005, 10:38
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.....daran, erst mal richtig kohle zu machen und dann das schiff zu bauen oder zu kaufen haben ich natürlich auch mal gedacht. ich habe dann nach reiflicher überlegung doch mit dem selbstbau angefangen. die gründe hierfür waren

1. wenn der tagesablauf nur aus abhängiger arbeit besteht setzt man sich der gefahr aus, wegen der immerwährenden routine psychische probleme zu bekommen. einerseits hat man einen traum, andrerseits kann man ihn nicht leben und wird nebenher älter.
2. die arbeit am selbstbau schafft geistigen und körperlichen ausgleich. geistiger ausgleich durch die oft im gegensatz zum job kreative forderung, körperlich durch die teilweise anstrengende arbeit als ausgleich zum bürojob.
3. man sieht (wie in meinem fall) während seiner berufskarriere ein gutes dutzend wirklich guter kollegen, die sich mit 60...65 in die ewigen jagdgründe begeben. sie alle hatten ziele, die sie nach der pension verwirklichen wollten.
4. selbst wenn das projekt aus irgend einem grund scheitert: man kann immerhin sagen daß man es probiert hat. und das ist schließlich auch was.
5. man kennt sein schiff in-und auswendig. ein sehr wichtiger faktor wenn man auf langfahrt geht. die beim bau gesammelte erfahrung ist bei reparaturen oder improvisationen auf see unbezahlbar.

aber, um noch mal das wichtigste zu wiederholen: wenn man kosten- und zeitbedarf des konstrukteurs mal zwei rechnet und die finanzierung VOR baubeginn sicherstellt, ist man eigentlich auf dem richtigen weg. wie schon in den verschiedenen beiträgen erwähnt, billiger als ein werfteinzelbau ist es nicht, wenn man seine eigene arbeitszeit zu reelen stundensätzen in die rechnung einbezieht

holger
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  #24  
Alt 25.01.2005, 11:04
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Muckymu Muckymu ist offline
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Ich möchte eine kleine Differenzierung einwerfen:

Ihr verwendet den Begriff Selbstbau für sehr große Projekte.
Ich möchte ein Lanze für den kleinen Selbstbau brechen und dort sehen die Risiken schon anders aus.

Mein Boot hat nur einen sehr kleinen Bruchteil dessen gekostet, was ich für eine Tupperschüssel von der Stange hingelegt hätte.

Eine sehr schöne Kostenrechnung hat er hier aufgemacht:
http://www.bronkalla.com/budget.htm

Das einrechnen der Arbeitszeit fällt mir besonders schwer, da es für mich ein reines Hobby ist und ich nicht mit Werften konkurieren muss.

Was die Zeit angeht, so hat es Hackel sehr schön auf den Punkt gebracht
__________________
Dominik
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  #25  
Alt 25.01.2005, 14:50
Ossibaer Ossibaer ist offline
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6 Danke in 6 Beiträgen
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Eine sehr nette Glosse eines Selbstbauers ist bei Reinke zu finden.

http://www.reinke-yacht.de/

Startseite anklicken und dann rechts Glosse "Selbstbauen" anklicken.

Stimmt wohl mit vielen Dingen. Ich wohne übrigens in einem Revier, in dem es viele selbstgebaute Knickspanter gibt. Es wurde immer darüber gescherzt, dass die Kollegen von der Werft immer nur Bleche in Aktentaschegröße mit nach Hause bringen konnten.

Gruß
Wolfram
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