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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art. |
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Themen-Optionen |
#1
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Laminierten Sperrholzrumpf aufarbeiten. Wer kann mir weiterhelfen?
Guten Abend,
bin neu im Forum und gerade dabei meine erste Restauration zu starten. Ich habe mir einen Semikatamaran Motorsegler Bj. 57 aus Sperrholz gekauft, der einige Arbeit benötigt. Rumpf und Deck sind mit Glasfaser laminiert. Als erstes habe ich begonnen das Antifouling mit einem Schaber zu entfernen und bin dabei auf Luftenschlüsse, Risse in der Glasfaser und mangelhafte Ausbesserungen des Vorbesitzers gestoßen. Also ist klar das hier anschleifen nicht reicht, sondern der ganzen Lack entfernt werden muß um zur Glasfaserschicht vorzudringen. Ich habe es mit der Heißluftpistole versucht und dabei stellenweise Glasfaser gelößt. Um mir nicht mehr Arbeit zu machen als mir ohnehin bevorsteht. Bin ja erst auf der einen Seite des Rumpfes. Keine Ahnung was die andere Seite hervorbringt, geschweige denn das Unterschiff. Daher möchte ich die Frage ob Heißluft oder schleifen in die Runde werfen. Wie besser ich die schadhaften Stellen aus? Polyester / Epoxy? Wieviel Glasfaser muss entfernt werden um die Stellen später wieder eben zu bekommen? Das Deck weist keine besonderen Schäden auf, hier wird ein anschleifen des Lacks ausreichen. Kabine, Führerstand sowie die Bänke aufzuarbeiten stellen für mich auch kein Problem dar, hier komme ich auf jeden Fall mit Heißluft und Ziehklinge weiter. Vom arbeiten mit Glasfaser habe ich leider noch keinen Schimmer. Das durchforsten aller 231 Seiten zum Thema Restauration hat mich leider auch nicht schlauer gemacht. Gibt es jemanden da draußen, der einem Greenhorn mit Tips behilflich sein kann? Vielen Dank im voraus, Claas |
#2
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Hallo und herzlich willkommen im
Wenn Du Dir diesen Tread mal durchliest, wirst Du eine Menge Anregungen finden http://www.boote-forum.de/showthread.php?t=61817
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Gruß 45meilen In meinem Alter noch vernünftig werden ist jetzt auch keine Alternative |
#3
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Und ich dachte, ich hätte schon alles gesehen.......
Auf den ersten Blick vermute ich, daß es sich bei deinem Boot um eine echte Rarität handelt, etwas ähnliches hab ich nämlich noch nicht gesehen. Allein schon die Verbindung von Cat-getakeltem Mehrrumpfboot mit Autoboot-ähnlicher Kajüte aus den 50ern dürfte ein absolutes Unikat darstellen ( wenn das alles so original ist...). Tolles Projekt, aber geh da bitte, bitte mit dem notwendigen Respekt ran...... Zum technischen..... Ein Sperrholzrumpf ( wenn er denn aus dem richtigen Holz gebaut wurde...) braucht normalerweise keinen GFK-Überzug. Sowas wird oft von Laien gemacht, weil sie meinen, damit irgendwas " verbessern " zu können. Meist handelt man sich damit aber nur Ärger ein, erst recht, wenns wie so oft möglichst billig und ohne Sachverstand gemacht wurde. Einzig im Unterwasserbereich macht ein Überzug aus GFK Sinn, da dann als eine Art armierter Anstrich, der das Holz vor Beschädigungen durch Grundberührung o.ä. schützt. Sinnvollerweise sollte das dann aber in Epoxy ausgeführt werden, weil Polyester keine so gute Haftung zum Sperrholz hat. Wenns viele kleine Stellen sind die ausgebessert werden müssen würde ich zu selbst angesetztem Epoxy-Spachtel raten. Selbst wenn an den Stellen dann kein Gewebe drunter ist dürfte die Wiederstandsfähigkeit an der Stelle höher sein, als in der restlichen, vermuteten Polyesterbeschichtung. Und tatsächlich sollte geschliffen werden, allerdings tunlichst wenn möglich ohne das Holz groß mit anzuschleifen!
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#4
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Hallo Claas,
bevor es widersprüchliche (wie fast immer !) Meinungen Pro & Contra Beschichtungen hagelt, biete ich dir meine Hilfe in Form einer Besichtigung an. Heißluft ist gut, kann aber altes Sperrholz delaminieren (Furnierschichten lösen- liegt am früher benutzten Kleber) - ist mir bei meiner BEELITZ Bj. 1965 auch passiert. Ich wohne im Süden Berlins, sag Bescheid und ich schau´s mir an. Gruß Ralf
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#5
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Vielen Dank für die schnelle Anteilnahme
Guten Abend liebe Sportsfreunde,
zuerst schonmal vielen Dank für die schnelle Anteilnahme. Habe mittlerweile ne ganze Menge quer durch alle möglichen Themen gelesen und bin begeistert von dieser Möglichkeit sich mit Gleichgesinnten auszutauschen um von alten Hasen lernen zu können. Hut ab vor den beschriebenen Restaurationen. Ich wurde 2008 durch Zufall Bootseigner, ohne jemals vorher einen Gewässer befahren zu haben. Mein damaliger Plan war mir ein Floss mit alten Katamaranrümpfen zu basteln und dies dann mit 5 PS Motor zu bestücken um die wunderbare Wasserwelt um Berlin zu erkunden. Bisher kannte ich sie nur vom Ufer aus bei Spaziergängen mit meinem Hund. Ich malte mir immer aus wie schön das sein müsse, Flüsse und Kanäle auf dem Wasser zu erkunden. So stieß ich eines nachts bei meiner Recherche im Internet nach besagten Schwimmkörpern auf die Dufte Kiste in der Nähe Brandenburgs. Ich lass nur Semikatamaran, Motorsegler, Baujahr 57, Holz, 2 Schlafplätze, Kocher, Werftbau aus Berlin Grünau (samt aller Baubläne) und das es nur einmal gebaut wurde. Sofort war mir klar, das hat auf mich gewartet. Ich hatte Glück, obwohl schon seit 6 Monaten im Netz war es noch nicht verkauft.Wie sich heraus stellte handelte es sich bei den Verkäufern um ein entzückendes älteres Ehepaar, welche das Boot nach über 40 Jahren aus Altergründen schweren Herzens in gute Hände abgeben wollten. Sofort machten wir einen Besichtigungstermin aus. Das Treffen war wunderbar. Sie konnten mir so viele Reisegeschichten erzählen. Es fühlte sich an, als würde ich das Boot meiner Großeltern übernehmen. Schöner hätte es mit meinem neuen Boot nicht beginnen können. Ein Liegeplatz am Tegeler See war schnell gefunden, ein Freund mit Bootsschein (den ich damals noch nicht besaß) auch. Endlich meine erste Wasserwandertour, auch noch im eigenen Boot und zu meinem Geburtstag. 3 Tage gemütliches gleiten von Brandenburg nach Berlin, wunderbar. Alle meine zuvor gehegten Träume gingen in Erfüllung. Auf der Fahrt gab leider der russische 8 PS Weterok Aussenborder den Geist auf, sie letzten Kilometer nach Werder hieß es paddeln. Kurz vor dem erreichen der Insel stoppte uns auch noch die WSP und bemängelte das das Boot noch nicht umgemeldet war. Somit gab es auch gleich meinen ersten Strafzettel. Also Zwangspause in Werder und mit dem Zug zum ummelden und gebrauchten Motor suchen nach Berlin. Meine Glückssträhne hielt an und ich fand schnell einen gebrauchten 10 PS Yamaha Viertakter. So konnte bei meiner Ummeldung gleich der „neue“ Motor eingetragen werden. Der Rest der Tour war ein Klacks, dank 4 Takten mit viel angenehmerer Geräuschkulisse. Aus beruflichen und familiären Gründen steht mein Schätzchen seitdem auf dem trockenen. Im Oktober 2011 kam ich endlich dazu meinen Schein zu machen. An dieser Stelle muß ich JENS UWE SCHULZ aus Rechlin an der Müritz, dem besten Fahrlehrer weit und breit erwähnen. Fachlich, didaktisch und menschlich ein wahrer Lichtblick. JETZT möchte ich endlich die Dufte Kiste dufte machen und freue mich mit den künftig aufkommenden Fragen zur Restauration Euch an meiner Seite haben zu können. Es handelt sich zwarnicht um edles Gehölz, sondern nur um ein Sperrholz Boot im Epoxi Totenhemd aber es liegt mir sehr am Herzen und soll mich viele Jahre weit durch europäische Binnengewässer tragen. Das war es erst einmal die Geschichte, damit Ihr wißt womit Ihrs zu tun habt. Ich kann es garnicht glauben, das nach weniger als 24 Stunden nach meinem Hilferuf schon 2 Mann mit Tips parat waren. Jetzt kommt auch noch Ralf ins Spiel und bietet mir sogar an vorbei zu kommen. Das ist wirklich ganz schön prächtig! Lieber Libertee, die Dufte Kiste ist wirklich original so gebaut worden und ich gehe auch wirklich voller Ehrfurcht und Respekt an die Sache heran. Schließlich möchte ich dem Vorbesitzer nächstes Jahr sein altes Boot brandneu presentieren. Ich bin echt stolz dieses Prachtexemlpar entdeckt zu haben. Lieber 45meilen, habe den Tread gelesen. Bring mich schon mal ein Stück weiter und ermutigt mich auf jeden Fall. Lieber Ralf, natürlich nehme ich begeistert Dein Angebot an. Das Boot Steht am Tegler See, Bootshaus Kleinschmidt, Im Saatwinkel. Wann hättest Du denn Zeit? Am liebsten wäre mir natürlich alsbald. Herzlichen Dank, Männer. Ne Menge Grüße an alle. Claas Natürlich werde ich das Ganze fürs Forum dokumentieren. |
#6
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Willkommen im Forum...........
ein wirklich interessantes Boot hast du da ergattert. Dann lass mal weiter die Bilder sprechen. Gruß Thomas
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Gruß Thomas ------------------------------------------ |
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