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Motoren und Antriebstechnik Technikfragen speziell für Motoren und Antriebstechnik. |
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Themen-Optionen |
#1
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Hallo zusammen.
Kann ich für meinen Aussenborder Yamaha F5AMHS,Superbenzin (98 Oktan) tanken? Gruss Robind |
#2
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Ja, kannst du.
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Gruß Christian Abstinenz ist die Kunst, das nicht zu mögen, was man ohnehin nicht bekommt. |
#3
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Hallo Christian.
Bringt das denn auch mehr Leistung. Komme bisher nicht ins gleiten Gruss Robind |
#4
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Nein, die Verwendung von Superkraftstoff bringt keine Leistungssteigerung gegenüber dem Normalbenzin. Der Motor müsste modifiziert werden um aus der höheren Klopffestigkeit einen Nutzen ziehen zu können. Dies ist mit geringen Mitteln nicht zu bewerkstslligen. Abhilfe könnte die Umrüstung auf den nahezu Baugleichen F6C bringen, oder die Optimierung des Bootes.
Dr. Burscheid |
#5
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98 Oktan ist übrigens SuperPlus. Nur zu Zeiten der verbleiten Sorten war Super mit 98 Oktan an der Tankstelle zu haben. Weil man das ohne Blei (TEL) nicht schaffte, wurde das "Euro-Super" mit 95 Oktan geboren. Ein bei den Motorenbauern ungeliebtes Kind. Mit dem Einsatz von ETBE und MTBE gelang es dann, die alte Qualität (was die OZ angeht) wieder zu erreichen, damit war der Weg frei für sparsamere (oder stärkere, je nach Auslegungsart) Motoren.
Merke: höhere Oktanzahl einzufüllen bringt - außer Kosten - in der Regel nichts, schadet aber auch nicht. Niedrigere Oktanzahl einfüllen, als der Hersteller vorschreibt, ist für den Motor tödlich. Es mag in Grenzfällen gut gehen, denn die OZ ist nicht stabil, so dass bei Lagerung diese sinkt. Damit dies nicht schon zum Zeitpunkt des Verkaufs unter den erforderlichen Wert geschehen ist, hat der Saft an der Raffinerie mehr an OZ, als die Sorte haben muss. Ein Super mit 96 oder 97 Oktan (RON) anstatt der erforderlichen 95 RON ist also nichts ungewöhnliches, es ist vielleicht nur frischer. Als es noch echtes Normal (91 RON) gab, konnte also ein Nutzer mit einem Fahrzeug mit einem Bedarf von 92 RON im Regelfall eigentlich Normalbenzin einfüllen, obwohl nominell Super erforderlich war, frisches Normal hatte mehr als die geforderten 91 RON. Da viele Fahrzeuge in den Export gehen, "passen" die Anforderungen nicht immer optimal zu den angebotenen Spritsorten, denn diese variieren von Land zu Land nicht unerheblich und je nach Land einen anderen Motor einbauen ist zu teuer. Manchmal tut es einfach eine minimale Änderung der Zündeinstellung und schon geht es. In D ist Normal eigentlich vom Markt, falls es nocheine Normalsäule gibt, fließt darin Super. Preislich besteht an der Tankstelle auch kein Unterschied mehr, das war leicht zu erreichen: man hat einfach den Preis von Normal auf den von Super angehoben. Der frühere Unterschied beim Straßenpreis von ca 2 ct war auch schon ein Windei, kostete doch die Herstellung von Super je nach Raffinierie und Ausgangserdöl nur 0,1 bis 0,3 ct/l mehr. Sprit ist schon ein besonderer Saft. Die Edelsorten (100 und mehr Oktan) sind deutlich teurer, entfalten aber - je nach Motor - durchaus eine Wirkung. Allerdings stark abhängig von der Motorkonstruktion, es geht von garnichts (sogar von negativen Effekten wurde schon berichtet) bis deutlich messbarer Unterschied. Ursache ist die Zusammensetzung - was auch sonst - des Saftes. Einige Komponenten, zB sog. Friction-Modifier setzen die innere Reibung des Motors herab (die FM sind allerdings nicht in jeder Edelsorte). Der Effekt hängt damit natürlich stark von der durch den Kraftstoff potentiell benetzen Oberfläche ab. Diese ist beim kurbelkastengespülten Zweitakter (praktisch alle Bootszweitakter ohne Direkteinspritzung) besonders groß. Bei Motorrädern kann der Effekt erheblich sein, beim Boot allerdings wohl kaum spürbar, zu einer merklichen Steigerung der Geschwindigkeit, ist im Wasser viel mehr Zusatzleistung erforderlich, als bei Straßenfahrzeugen in ihrem Kampf gegen den Luftwiderstand. Auch eine höhere Abbrenngeschwindigkeit sorgt für Leistungssteigerung. Sicher ist nur, dass es teurer ist, diese Edelsorten zu verwenden. An der Tankstelle sind die Umsätze dieser "Besser-als-SuperPlus"-Sorten relativ gering, die Käufer sind überwiegend Motorradfahrer. Dort ergeben sich - wenn überhaupt s.o. - die deutlichsten Effekte. Bei einem 1,5-to-PKW spürt man das eben nicht, bei einem 220 kg-Motorrad braucht man kein aufwändiges Messverfahren, da spürt man das ganz deutlich. BON Geändert von bootohnenamen (02.10.2011 um 08:00 Uhr) |
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