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Motoren und Antriebstechnik Technikfragen speziell für Motoren und Antriebstechnik. |
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Themen-Optionen |
#1
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Ahoi und guten Abend,
ich plane in der kommenden Saison den Kauf eines gebrauchten Motorkajütbootes. Die Dimensionen sollen in etwa sein 6-8m, min. 4 Kojen, gerne Unterflurkabine und Pantry. Da ich bisher keine größere Ahnung habe belese mich gerade über alles mögliche. Beim Antrieb muss man bei Gebrauchten nehmen was es gibt. Dennoch würde ich gerne wissen, was da auf einen Halter zukommt. Was mich verwundert sind die hohen Verbräuche. Oftmals fehlt mir da die Bezugsgröße, also schnelle Fahrt bei Gleitern und tuckern bei Verdrängern etc. Da ich v.a. binnen zwischen Brandenburg und MV unterwegs sein will, interessieren mich eigentlich nur Geschwindigkeiten um 12kmh. Schneller darf man, bis auf wenige Ausnahmen, eh nicht. Wenn ich jetzt lese, dass ein Motor 17 oder mehr Liter/Stunde verbraucht, kann ich mir nicht vorstellen, dass sich das auf diese Geschwindigkeit beziehen soll. Kann jemand Daumenwerte für die Verbräuche je Stunde bei dieser Geschwindigkeit geben? Gibt es signifikante Unterschiede zwischen Gleiter/Verdränger und Diesel Innenborder, Benzin Innenborder, Benzin Außenborder und Wellen- und Z-Antrieb? Da ich aus Geräuschgründen bereits eine kleine Tendenz zum Innenborder habe, was passiert mit einem Motor >200 PS und V6 Motor a lá Volvo Penta bei dauerhafter "Schrittgeschwindigkeit"? Vielen Dank für alle Antworten. Cris |
#2
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Hi Cris,
hier mal ein Link zu verschiedenen Verbrauchswerten von verschiedenen Herstellern und Motorengrößen. http://www.boat-fuel-economy.com/mer...-8.2-verbrauch Das sind natürlich alles nur Mittelwerte. Am Ende kannst Du auch deutlich mehr verbrauchen, wenn Du z.B. falsch trimmst. 12kmh sind ja auch nicht unbedingt 12kmh. Es macht sicher schon einen Unterschied, ob Du mit einem Floß, einem Gleiter oder einem Verdränger mit 12kmh unterwegs bist...auch bei gleichem Motor. Bei der gewünschten Bootsgröße bist Du bei dieser Geschwindigkeit noch in Verdrängerfahrt und wirst mit einem Gleiter nicht wirklich gut bedient sein. Da würde ich klar einen Verdränger empfehlen. Aber unter 8L die Stunde wirst Du auch da wohl kaum wegkommen, wenn der Motor nicht allzu groß ist. Kraft kommt halt von Kraftstoff ![]() Gruß Mike |
#3
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In Holland sind viele Boote in dieser Größe unterwegs.
Kleiner Diesel , Wellenantrieb und große Schraube. Bei 12 Kmh völlig ausreichend und der verbrauch ist sehr gering. Gruß Bernd |
#4
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Setz dich erstmal mit dem Unterschied zwischen Gleitern und Verdrängern auseinander.
Meine(!) Meinung: in und um Berlin darf man, wie du bereits geschrieben hast, ohnehin nicht schnell fahren. Binnen=Verdränger, Küste=Gleiter. Erfahrungswerte habe nur für Verdränger bei 10-12km/h. Indenor XD2, 70ps: 2-3l/h DAF575, 108ps: 4-5l/h Deutz bfm1013, 160ps: 5-6l/h
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Gruss, Luis ![]()
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#5
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Willkommen Chris,
wie üblich bei solchen Entscheidungen, spielen Herz und Hirn wichtige - und manchmal gegensätzliche - Rollen. ![]() Wenn 12 km/h oder so deine angepeilte und übliche Marschgeschwindigkeit darstellen, dann macht ein Gleiter von vornherein keinen Sinn (sagt das Hirn). Praktisch kann kein Boot bei 12 km/h gleiten, und die gekaufte (= Geld) und mitgeführte (= Gewicht) Motorleistung wird praktisch nie abverlangt, der Motor, der vielleicht 30 oder 40 oder 50 oder mehr km/h "könnte" immer in einem rel. unwirtschaftlichen und obendrein nicht besonders motorfreundlichen Drehzahlbereich gefahren. Dazu kommt, dass Gleiter bei den niedrigen Geschwindigkeiten und den üblichen Antriebskonzepten (Z-Antrieb) oft nicht besonders gut steuerbar sind und ständig dazu neigen aus dem Ruder zu laufen. Ein Kajütboot mit Welle und Diesel ist bei diesen Geschwindigkeiten weitaus wirtschaftlicher (der Verbrauch fällt unter "kaum wahrnehmbar" bis max. "nicht bedeutend"; wir reden je nach Bauart - Stahl oder GFK und Motorisierung von 0,15 bis max. 0,5 Liter pro km) und besser steuerbar (läuft schnurgerade). Das Herz sagt möglicherweise "sieht aus wie was für alte Leute", "ist nicht so schnittig", "wenn es dann doch mal ginge, den Hebel auf den Tisch zu legen und abzufetzen, ist da nix, weil bei 6-8 m Länge eben bei 10 bis 12 km/h bauartbedingt Schluss ist". ![]() Es gibt ja auch Leute, die Fahren in der Stadt einen Geländewagen, der niemals Matsch oder unbefestigte Straßen sieht, oder sie Fahren Porsches und Ferraris, bloß um einmal im Jahr deren Potenzial zu erforschen. ![]() In der Praxis ist es nun mal tatsächlich so, dass Gleiter in der 6-8 Meter-Klasse meist V8-Motoren mit 5.0 bis 5.7 Liter Hubraum haben, die auch bei niedrigen Geschwindigkeiten und Drehzahlen bereits gleich viel oder mehr Leistung abliefern, als der Diesel im Verdränger bei Höchstdrehzahl überhaupt hergibt. Damit - stark vereinfacht gesagt - ist es nicht ungewöhnlich, dass der Verbrauch bei Gleitern dort beginnt, wo er beim gleich großen/schweren Verdränger endet. Nach oben ist hinsichtlich des Verbrauchs bei einem Gleiter sowieso alles offen, da können ohneweiters (in der hier diskutierten Größe) auch 50 oder 70 oder 90 Liter pro Stunde reinlaufen. ![]() Aber wenn das Herz nach einem schnittigen Gleiter in 8m Länge ruft, mit 350 PS oder so, dann hat die Vernunft schon verloren (und beim Hobby auch wenig zu suchen ![]() Und wieviel Stunden ist man schon auf dem Wasser pro Jahr? Eben! Also viel zu wenig! Erfahrungsgemäß ist der Spritverbrauch beim Motorboot bei den üblichen Strecken/Stunden, die der "Durchschnittsfahrer" pro Jahr damit fährt, wirklich ein sehr untergeordneter Budgetposten, dabei ist es ziemlich egal, welche Motorisierung da ist. ![]()
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Gruss Andreas ------------------ Es ist schon alles gesagt worden, nur noch nicht von jedem. (Karl Valentin) www.albin25.eu |
#7
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Danke für das Willkommen und die Auskunft!
Das gibt mir schon mal ein gutes Gefühl für die Sache und hört sich auch deutlich weniger dramatisch an. Ich hatte mir ja schon beim Wasserwandern ein hektisches nachtanken ausgemalt. ![]() In meiner Vorstellung tuckere ich sowieso nur so dahin, es reichen also die von roboterjunge genannten Pferdestärken, ggf. in Form von Diesel und Welle. Gefühlt habe ich beim recherchieren auf dem Gebrauchtmarkt ein Übergewicht an Gleitern ausgemacht. Soviele Firmen die reine Verdränger bauen scheint es nicht zu geben. Ein paar Halbgleiter vielleicht noch, dann ist schluss. Bei den Verdrängern gibt es m.E. mehr Eigenbau und ältere Boote. Aber ich bin ja erst am Anfang der Suche. Beste Grüße, Cris |
#8
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5PS/Tonne sind bei einem Verdränger übrigens vollkommen ausreichend zum Erreichen der Rumpfgeschwindigkeit. Darüber geht die Übermotorisierung los.
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Gruss, Luis ![]() |
#9
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Bei dem Rumgegurke alles, nur keinen Turbomotor.
Mein Stahlschwein, 12m,18t, Ford Saugdiesel 105Ps, Marschfahrt 12,5 km/h =4,2l/h oder 0,35l/km
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Gruss Robert
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#10
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![]() Zitat:
die Angaben beziehen sich auf Marschfahrt im Kanal oder Flüssen mit geringer Strömung? Wie verhält sich der Verbrauch bei Bergfahrt auf dem Rhein? Wäre nette wenn Du dazu was schreiben könntest. Gruß Gerd |
#11
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Wer verhält sich schon länger als nötig auf dem Rhein auf?
Stress Pur,geschaukel und geschüttel. Dieses Abenteuer machst du einmal und dann möchtes du nur Boot fahren in normalen Gewässern. Gruß Bernd |
#12
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Ich kenne nun den Rhein aus eigener Erfahrung nicht, da ich an der Donau zuhause bin.
![]() Abgesehen von der Verkehrssituation auf solchen Flüssen mit ihren oft über 200m langen und gerne auch 24m breiten Schubverbänden usw. (nebenbei: alles Verdränger mit vergleichsweise geringer Motorisierung ![]() ![]() Die Donau zB fließt hierorts bei Mittelwasser mit etwa 5 km/h. Unsere Dido, ein 7,6m-Verdränger mit einer Rumpfgeschwindigkeit (rechnerisch) von 11,7 km/h, macht daher gegenüber dem Ufer zu Berg grade mal 7 km/h. Je nach Wasserstand und Fließgeschwindigkeit manchmal auch nur 5 km/h. ![]() Da wird ein Ausflug, für den ein Gleiter vielleicht 2 Stunden braucht (etwa von Wien in die Wachau), schnell mal zur 2-Tages-Tour. Das hat durchaus seinen Reiz. Die 25er-Doral eines Freundes braucht für diese 60-70 km etwa 60 Liter, eher mehr. Unsere Albin braucht dafür etwa 20 bis 25 Liter. (Beide Boote haben ein vergleichbares Gewicht). Wir müssen eben einen Tag früher los fahren als er, sonst treffen wir ihn nicht mehr nüchtern an. ![]() In der Praxis ist es bei uns so, dass zu Berg der relative Verbrauch etwas höher ist, weil zumindest ich dazu neige, Dido einen halben Knoten mehr abzuverlangen als "wirtschaftliche Marschfahrt" wäre, um gegenüber dem Ufer schließlich einen Viertelknoten schneller zu sein. ![]() Jedenfalls ist Verdrängerfahren am "großen Fluss", wo mal theoretisch keine Geschwindigkeitslimits bestehen, sicherlich eine philosophische Frage, die jeder für sich beantworten muss. Wir leben gut damit, dass uns nette alte Damen mit ihren Rollatoren und junge Mütter mit ihren Kinderwagen am Uferweg gelegentlich überholen (Radfahrer und Skater sowieso). Wir prosten ihnen zu. ![]() ![]()
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Gruss Andreas ------------------ Es ist schon alles gesagt worden, nur noch nicht von jedem. (Karl Valentin) www.albin25.eu |
#13
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![]() Zitat:
Neckarkm 85 zu Tal, Rhein, Pannerdense Kanal, Geldersche Ijssel, Swarte Water, Torfroute, Sneek, Workum, Ijsselmeer, Edam, Alkmaar, Amsterdam, die Vecht bis Utrecht, Arnhem, Dgb, zum Neckar zurück. 1680km bei 650l Diesel und 160 Betriebsstunden. Ohne Rheinbergfahrt wäre es noch weniger. Fast stur mit Marschdrehzahl 1650 RPM gefahren, im Gebirge mit 1800. An 2,3 Ecken geht es nur noch mit5-6km/h zu Berg, egal, dauert meist nicht lange. Hammerstein, Urmitz und Ehrentalerwerth sind solche Ecken.
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Gruss Robert Geändert von Robert67 (17.09.2015 um 20:13 Uhr)
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#14
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Mein Indenor xpd 4.90 ein 2,3 l Saugdiesel Pmax 85 PS (67PS an der Welle) nimmt je Stunde 2,7 l bei 10,5 kmh Marschgeschwindigkeit SOG.
Das wiederum ist ein Verbrauch ca. 2,6 l pro km für 8t und 10,5 m Boot. |
#15
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Da ist ein Schreibfehler drin.
0,26l/km meinst du wohl.
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Gruss Robert |
#16
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Gruß aus Berlin Jörg ![]() Es wird immer jemand geben, der etwas gutes etwas billiger und schlechter herstellt, als bisher.
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#17
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Sein wir ehrlich, auch niemand der einen Porsche oder Ferrari besitzt fährt ständig Vollgas. Man kann aber, wenn man darf aber eben mal.
Ein Unterschied ist natürlich, ob im Stadtverkehr 10 oder 30 Liter verbraucht werden. Ich glaube darum geht es dem Threadersteller. Ein Boot zu kaufen und dann den verbauten V6 oder V8 rauszuwerfen gegen einen TDI für 20 k€ wird sich vermutlich auch erst am St. Nimmerleinstag rechnen. Ich habe meinem Weibe auch schon versucht zu vermitteln, dass eine Bayliner etc. von 7-8 Metern mit dickem Einbaumotor das Dreifache unserer 570er Shetland mit 60 PS AB verbrauchen wird und genau darauf habe ich keinen Bock, auch nicht auf mittlere Sicht.
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Grüße aus Randberlin, Rocco "Wenn man die Reichweite eines Autos halbiert und den Preis verdoppelt, wird der Markt sehr klein" Günter Schuh |
#18
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Das hängt ja nun auch stark von der Nutzung ab.
Für die Freunde, welche am WE nur 10 km zur nächsten Ankerbucht fahren oder nur am Steg campen, spielt der Verbrauch natürlich kaum eine Rolle. Wenn man seinen Dampfer als Reiseboot benutzt, sieht das ganze schon sehr viel anders aus. Wir fahren rund 2000km im Jahr, da sind Verbräuche von 1l/km und mehr dann schon deutlich merkbar. Auch will ich nicht von Tankstelle zu Tankstelle fahren müssen.
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Gruss Robert |
#19
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Hand aufs Herz: Ich habe einen 30 Liter-Tank und einen 20er Kanister als Ersatz. Kann man davon ausgehen, dass ein 200 Liter kleiner Einbautank auch benötigt wird? Ich schätze ja.
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Grüße aus Randberlin, Rocco "Wenn man die Reichweite eines Autos halbiert und den Preis verdoppelt, wird der Markt sehr klein" Günter Schuh |
#20
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Iveco - 6 Zylinder (saug), 120 PS, Boot 12m lang und ca. 12t schwer - bei ~ 1300/min sind das 10 Km/h - der Verbrauch liegt dann bei 3,5 - 4,0 l/h.
![]() Ich finde das ist ein super Wert und habe bei meinem 300 L-Tank eine Reichweite von ~ 750 Km, für Binnen völlig ausreichend. Für den Urlaub geht noch ein 30L-Kanister als Reserve in den Motorraum - damit würde ich immer eine Tankmöglichkeit erreichen. ![]()
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- - - - Harald ![]()
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#21
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![]() Zitat:
Hoher Spritverbrauch,Reparaturanfälligkeit,Liegeplatz,Ve rsicherung usw. Diese Boote gehen meist 4 bis .... auf den Markt. Verdränger bleiben nicht selten Generationen im Besitz. Familien haben Platz,Verbrauch ist gering und die Fahreigenschaft ist beim Wasserwandern viel angenehmer. Aber das muss jeder für sich entscheiden.(auch was das Budget her gibt) Gruß Bernd |
#22
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Also ich habe jetzt beim neuen Boot mit 5-6l Verbrauch in der Stunde bei 12 km/h und einem Tankvolumen von 2360l eine theoretische Reichweite von uingefähr 4700km. Damit sollte sich das Nachtanken auch in Grenzen halten
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Gruss, Luis ![]()
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#23
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Hmm, der Unterschied zwischen Stahl und GFK ist dann wohl bei Verdrängern zu vernachlässigen. Ich hatte Stahlboote gar nicht mehr so im Blick. Dabei sind die durchaus interessant, gerade einige hölländische Modelle wären für meine 4-köpfige Familie perfekt geschnitten. Ich mache gleich mal einen neuen Thread auf zu den Vor- und Nachteilen GFK/Stahl.
Bedankt und Ahoi, Cris |
#24
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Brauchst du nicht. Dazu wurde wirklich schon alles gesagt hier im Forum.
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Gruss, Luis ![]()
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#25
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@Ahnha
![]() Bei dem Verbrauch ist Dein Tank für Binnenbetrieb doch völliger Overkill, es sein denn Du machst Fahrten ab mehreren 100 km aufwärts. @roboterjunge Wenn Du den Atlantik überqueren willst ist der Tank doch gerade passend. ;)
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Grüße aus Randberlin, Rocco "Wenn man die Reichweite eines Autos halbiert und den Preis verdoppelt, wird der Markt sehr klein" Günter Schuh
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