boote-forum.de - Das Forum rund um Boote  

Zurück   boote-forum.de - Das Forum rund um Boote > Dies & Das > Kein Boot



Kein Boot Hier kann man allgemeinen Small Talk halten. Es muß ja nicht immer um Boote gehen.

Antwort
 
Themen-Optionen
  #1  
Alt 05.03.2007, 21:14
Benutzerbild von wolf b.
wolf b. wolf b. ist offline
Fleet Admiral
 
Registriert seit: 11.03.2005
Ort: Oberpfalz
Beiträge: 13.227
Boot: Volksyacht Fishermen
45.191 Danke in 16.660 Beiträgen
Standard Schweinswale in Kieler Bucht gefährdet

Heute war ich den lange mit dem Zug unterwegs und habe mir deshalb als Lektüre das aktuellen Palstek besorgt.

Ins Auge gesprungen sind mir zwei Artikel über Schweinswale. Im ersten stand, daß evtl. zwei dieser Tiere versucht haben, einen über Bord gegangenen Seemann zu retten. Jedenfalls lebte er entgegen aller Warscheinlichkeiten noch, obwohl er keine Schwimmweste trug und bewußtlos war. Die rettende Hubschrauberbesatzung wurde durch die Wale auf den bewußtlos Treibenden aufmerksam und waren in seiner direkten Nähe.

Gleich darunter dann der Bericht über die Bedrohung dieser Delphinart in der Kieler Bucht. Gegen Ende des zweiten Weltkrieges wurden über 300 000 Tonnen Munition, Torpedos etc. dort versenkt. Darüber haben wir warscheinlich alle schon mal gelesen (z.B. auch in Verbindung der geplanten Pipeline aus Rußland durch die Ostsee). Jetzt besteht anscheinend das Problem, daß sich diese Teile allmählich wegen Korrosion auflösen und eine erhebliche Gefahr für Mensch (Fischer, die das mit den Netzen hochholen), Tier und Umwelt darstellen. Es werden mit der Zeit wohl auch gefährliche Chemikalien (u.a. TNT) im Wasser gelöst.

Wohl vor allem aus Kostengründen werden diese Munitionsbestände unter Wasser gesprengt.

Meines Wissens nach liegen dort übrigens auch erhebliche Mengen chemischer Kampfstoffe wie Senfgas etc. Keine Ahnung inwieweit die Wasserlöslich sind. Vor einigen Jahren habe ich mal gelesen, daß es Sorgen diesbezüglich gibt.

Ich kam gerade nach Hause und hab mal kurz recherchiert. Palstek hat übrigens fast wörtlich vom NaBu abgeschrieben.
http://www.nabu.de/m05/m05_05/05837.html
http://www.cetacea.de/news/index.php
www.gsm-ev.de/PMSprengungen06.pdf
http://www.jahrdesdelfins.net/aktuelles/index.html
Deepwave
http://www.focus.de/wissen/wissensch...nid_41053.html

Laut NaBu sind die Sprengungen erst mal ausgesetzt. Vielleicht könnten wir mithelfen, den Öffentlichen Druck etwas aufrechtzuerhalten, damit sie nicht wieder aufgenommen werden.
Mit Zitat antworten top
  #2  
Alt 05.03.2007, 21:55
Benutzerbild von schnaeppchen
schnaeppchen schnaeppchen ist offline
Ensign
 
Registriert seit: 22.10.2003
Beiträge: 65
19 Danke in 9 Beiträgen
Standard

Dann möchte ich hier auf die Gesellschaft zum Schutz der Meeressäuger noch einmal aufmerksam machen. www.gsm-ev.de
Um die Schweinswale als schützenwert zu deklarieren, muss ein bestimmter Mindestbestand nachgewiesen werden. Dies erfolgt über Sichtmeldungen, die Sportbootfahrer via Internet oder Fax an die GSM leiten. Hier kann jeder helfen. Schweinswalsichtungen mit Koordinaten, Datum und Uhrzeit im Logbuch festhalten und Mitte und Ende der Saison an die GSM melden. Tut auch garantiert nicht weh. Ihr findet auch viele sinnvolle Informationen auf dieser Webseite.
__________________
Beste Grüße
Frank

Alle sagten, "das geht nicht!"
Dann kam einer, der wußte das nicht.
Der hat das dann gemacht!
Mit Zitat antworten top
  #3  
Alt 05.03.2007, 22:06
Benutzerbild von ralfschmidt
ralfschmidt ralfschmidt ist offline
BF-Trockendocktor
 
Registriert seit: 31.01.2002
Ort: Lünen / Sea Ray 180 CB Sea Ray SRV 195
Beiträge: 32.431
19.811 Danke in 14.370 Beiträgen
Standard Re: Schweinswale in Kieler Bucht gefährdet

Hallo wolf b.,
Munition sprengen unter Wasser ist für die Tierwelt der absolute Gau,

aber es gibt eigendlich keine andere Möglichkeit die Munition unschädlich zu machen, so alte Munition an die Oberfläche zu holen ist mehr als nur lebensgefährlich für die Arbeiter
__________________
Es ist ein Jammer, dass die Dummköpfe so selbstsicher sind und die Klugen so voller Zweifel.
Bertrand Russell
Mit Zitat antworten top
  #4  
Alt 05.03.2007, 22:12
Benutzerbild von wolf b.
wolf b. wolf b. ist offline
Fleet Admiral
 
Registriert seit: 11.03.2005
Ort: Oberpfalz
Beiträge: 13.227
Boot: Volksyacht Fishermen
45.191 Danke in 16.660 Beiträgen
Standard Re: Schweinswale in Kieler Bucht gefährdet

Zitat:
Zitat von ralfschmidt
Hallo wolf b.,
Munition sprengen unter Wasser ist für die Tierwelt der absolute Gau,

aber es gibt eigendlich keine andere Möglichkeit die Munition unschädlich zu machen, so alte Munition an die Oberfläche zu holen ist mehr als nur lebensgefährlich für die Arbeiter
Hallo Ralf,

das kann ich mir vorstellen. Aber nach dem, was ich gelesen habe, gibt es die Gefahr der chemischen Kampfstoffe, von denen anscheinend keiner so richtig sagen kann, was da eigentlich unten liegt. Und dann halt noch die Tierwelt.....

Ich kann mir schon vorstellen, daß mit dem entsprechenden Aufwand diese Sachen ohne Gefährdung von Menschenleben entsorgt werden könnten. Aber das kostet.
Mit Zitat antworten top
  #5  
Alt 05.03.2007, 22:20
Benutzerbild von ralfschmidt
ralfschmidt ralfschmidt ist offline
BF-Trockendocktor
 
Registriert seit: 31.01.2002
Ort: Lünen / Sea Ray 180 CB Sea Ray SRV 195
Beiträge: 32.431
19.811 Danke in 14.370 Beiträgen
Standard Re: Schweinswale in Kieler Bucht gefährdet

Hallo wolf b.,
gehen geht alles, nur bezahlen will es keiner

das Problem ist bei solchen Sachen, das da kein Sauerstoff dran kommen darf, stark vereinfacht ausgedrückt,
kein Sauerstoff= keine Umsetzung, kein Kabum
__________________
Es ist ein Jammer, dass die Dummköpfe so selbstsicher sind und die Klugen so voller Zweifel.
Bertrand Russell
Mit Zitat antworten top
  #6  
Alt 05.03.2007, 23:32
Benutzerbild von wolf b.
wolf b. wolf b. ist offline
Fleet Admiral
 
Registriert seit: 11.03.2005
Ort: Oberpfalz
Beiträge: 13.227
Boot: Volksyacht Fishermen
45.191 Danke in 16.660 Beiträgen
Standard

Ich hab mal etwas rumgeschaut und bin auf den link gestoßen:
http://www.schiff.uni-kiel.de/index.php?idart=62

Auch das kam mir interessant vor:
Zitat:
"Bergung von Munition aus der Ostsee nicht realisierbar"
/Verkehr und Bauwesen/Antwort

Berlin: (hib/RAB) Die Bergung von Kampfstoffen aus dem Zweiten Weltkrieg aus der Ostsee ist "weder technisch durchführbar noch finanziell realisierbar". In Ihrer Antwort (14/7277) auf eine Kleine Anfrage der FDP (14/7187) erklärt die Bundesregierung, die Alliierten hätten nach Ende des Zweiten Weltkrieges zwischen 57.000 und 1,5 Millionen Tonnen Kampfstoffe in der Ostsee und zwischen 42.000 und 65.000 Tonnen Kampmittel versenkt. Angesichts dieser Menge und ihrer weiten Verbreitung sei eine flächendeckende Suche und Bergung nicht möglich. Eine unmittelbare Gefahr gehe von der Munition aber grundsätzlich nicht aus, da sie in der Regel mit einer bis zu mehreren Metern starken Sedimentschicht überdeckt sei. Außerdem betrachtet die Regierung die Kampfmittelbeseitigung als Aufgabe der Bundesländer. Das Finanzministerium erstatte den Ländern lediglich Aufwendungen, die für Maßnahmen auf bundeseigenen Grundstücken zur unmittelbaren Beseitigung einer Gefahr (auf dem Meer insbesondere für die Schifffahrt) erforderlich seien. Zwischen 1990 und dem Jahr 2000 sei dem Land Schleswig-Holstein für die Beseitigung von Kampfmitteln rund 30 Millionen DM erstattet worden, heißt es in der Antwort.
Quelle Deutscher Bundestag.

Weitere halbwegs interessante Fundstellen:
http://www.oekosmos.de/article/view/80/1/8
http://dip.bundestag.de/btd/13/046/1304652.asc
Von hier kommt diese bedenkenswerte Aussage:
Zitat:
Auf Bornholm unterhält das dänische Militär eine Basis mit Giftgasspezialisten, die sich rund um die Uhr bereit halten. Wenn ein Fischer Alarm schlägt, rücken die Männer vom Rettungstrupp mit Schutzanzügen und Gasmasken an. Doch sie wissen sich nicht anders zu helfen, als die geborgene Munition wieder ins Meer zu werfen.
.......
Zitat:
Der renommierte Kieler Toxikologe Alsen-Hinrichs klagt an: "Die Regierungen der Ostseestaaten verschleiern und bagatellisieren das Problem, weil sie eine Riesenangst vor den Kosten haben, die mit einer Bergung verbunden wären." Alsen-Hinrichs fordert: "Man muss das Zeug dringend bergen und vernichten."


Das ganze halte ich jedenfalls für sehr bedenklich. Für was wird nicht alles jede Menge Geld in die Hand genommen. Aber das Meer schluckt ja lange.
Mit Zitat antworten top
  #7  
Alt 06.03.2007, 19:51
Benutzerbild von hansenloewe
hansenloewe hansenloewe ist offline
Admiral
 
Registriert seit: 08.08.2005
Ort: SH oben rechts.....
Beiträge: 2.566
Boot: Zurzeit keines
6.947 Danke in 2.706 Beiträgen
Standard

Zitat:
Zitat von schnaeppchen
Dann möchte ich hier auf die Gesellschaft zum Schutz der Meeressäuger noch einmal aufmerksam machen. www.gsm-ev.de
Um die Schweinswale als schützenwert zu deklarieren, muss ein bestimmter Mindestbestand nachgewiesen werden. Dies erfolgt über Sichtmeldungen, die Sportbootfahrer via Internet oder Fax an die GSM leiten. Hier kann jeder helfen. Schweinswalsichtungen mit Koordinaten, Datum und Uhrzeit im Logbuch festhalten und Mitte und Ende der Saison an die GSM melden. Tut auch garantiert nicht weh. Ihr findet auch viele sinnvolle Informationen auf dieser Webseite.
Sommer 2006 habe ich schon 12 Sichtungen gehabt - immer Flensburger Förde und natürlich gemeldet - ist doch klar!
__________________
Gruß Karsten

"Wenn die Klugen ewig nachgeben, gewinnen irgendwann die Dummen."
Mit Zitat antworten top
Antwort



Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 19:52 Uhr.


Powered by vBulletin® Version 3.8.11 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, vBulletin Solutions, Inc.