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  #1  
Alt 08.11.2009, 12:23
Pusteblume Pusteblume ist offline
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Standard Reparatur Leimfuge in der Mastkeep

Moin Holzbastler,
wie ich vor wenigen Tagen gesehen habe, ist eine Leimfuge an meinem Mast offen. Dummerweise genau in der Mastkeep (oder -göhl). Da kommt man beschissen ran. Mein Gedanke ist jetzt, das ganze vorsichtig mit Keilen auseinanderzudrücken, mit nem gaanz feinen sägeblatt die Fuge ein wenig nachzusäubern und mit ner Einwegspritze mit Kanüle Epoxy reinzupritzen. Unangedickt, weil es sonst nicht durch die Kanüle geht.
Hat jemand noch andere, bessere Ideen?
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  #2  
Alt 09.11.2009, 08:58
Benutzerbild von Peter R
Peter R Peter R ist offline
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Standard

Hallo Pusti!
ich wollte (und habe...) dir eigentlich schon gestern antworten wollen, aber dann ist mir mein Internet "verr..."

Ich hatte so einen "Fall" wie du vor 3 Jahren. Auch bei meinem Mast ist die innere Leimfuge aufgegangen. Zwar nicht in der Keep, sondern daneben.
Das Problem mit dem "aufschneiden, aufzwängen, Epoxi infiltrieren" ist, dass

1. uneingedicktes Epoxi das Bestreben hat, überall hinzulaufen, nur nicht dorthin, wo es gebraucht wird.
2. Die ehemalige Leimfuge breiter ist, als die neue Epoxifuge. Diesen Spalt gilt es zu überbrücken. Mit uneingedicktem Epoxi fast unmöglich!
3. wenn nur ein Teil der Leimfuge aufgegangen ist und du nur diesen "zupicken" willst, dann kannst du davon ausgehen, dass auch der Rest der Leimfuge in Kürze aufgeht.

Ich habe es schliesslich schweren Herzens so gelöst:

Mit der Japansäge den kompletten Mast entlang der aufgegangenen Leimfuge aufgesägt. Dann den Mast umgedreht, mir die "schlechtere" der vorderen Leimfugen ausgesucht, und auch hier noch 1x den ges. Mast aufgeschnitten.
Nun wieder neu mit eingedicktem Epoxi verklebt. Hält bombig!
Zum Verkleben der 2 Masthälften bitte unbedingt eine 2. Person dazu. Sonst wird das nichts.

Bin schon neugierig, wie andere Nutzer dieses Problem gelöst haben...

LG Peter
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Alt 14.11.2009, 12:53
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Michael Thon Michael Thon ist offline
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Zitat:
Zitat von Pusteblume Beitrag anzeigen
Moin Holzbastler,
wie ich vor wenigen Tagen gesehen habe, ist eine Leimfuge an meinem Mast offen. Dummerweise genau in der Mastkeep (oder -göhl). Da kommt man beschissen ran. Mein Gedanke ist jetzt, das ganze vorsichtig mit Keilen auseinanderzudrücken, mit nem gaanz feinen sägeblatt die Fuge ein wenig nachzusäubern und mit ner Einwegspritze mit Kanüle Epoxy reinzupritzen. Unangedickt, weil es sonst nicht durch die Kanüle geht.
Hat jemand noch andere, bessere Ideen?
Hallo grundsätzlich habt Ihr beide gute Ideen zur Reparatur!
Mit dem "nicht eingedickten" EP ist ein guter Gedanke, vielliucht wäre aber, abhängig von der Art der Rissbildung, sogar ein VERDÜNNTES Epoxy das noch bessere!
So gibt es bspw. Verdünnung speziell für Epoxys, es gibt aber bereits fertige EP-Lacke, die in diesem Falle auch eine tief-Imprägnierung gewähleisten und ein weiteres Reissen verhindern.
Wichtig in so einem konkreten Fall: es gibt "harte" und "weiche" Epoxyd-systeme, bei Masten sollte NATÜRLICH ein weicheres, flexibles verwendet werden, was den Holzbewegungen und der Biegung des Mastes auch gut folgen kann. Bei Einsatz eines zu spröden / harten Systems könnte ansonsten bald wieder eine Reparatur fällig sein.
Wichtig dann auch die spätere Versiegelung mit einem flexiblen Lack aus genau denselben Gründen!
Mit dem "Aufkeilen" wäre ich vorsichtig, eventuell einfach nur mit bspw. Multimaster die Leimfuge aufsägen und das Harz mittels der Spritze nebst aufgesezter Kanüle über dünne Bohrungen eingeben.
Mast und Material zunächst aufwärmen und dann alles nach Verarbeitung gemächlich abkühlen lassen (alles im Temperaturbereich von min. 18 bis 25°C), dann wird das Harz vom Holz regelrecht aufgesogen.
Größere Flickstellen mittels mit "Fasermasse" (gibt es als Fertigmischung oder als Einzelkomponenten) angedicktem Epoxy ausfüllen, ansonsten hält das Epoxy eventuell nicht ganz so viel, die strukturelle Lastaufnahme bieten dann die eingemischten Fasern! Eher ein Harz mit langer Topfzeit wählen als mit kurzer: die längeren Mischungen bieten auch meist die höhere Flexibilität und über die lange offene Zeit hat das Harz auch eher Gelegenheit tiefer und länger ins Holz einzudringen.

Gerne nenne ich die Bezugsadresse sämtlicher angesprochener Materialien und Werkzeuge via privater mail (PN) an mich.

Gruß

Michael Thon
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