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Motoren und Antriebstechnik Technikfragen speziell für Motoren und Antriebstechnik. |
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Themen-Optionen |
#1
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2x100PS Mercedes Diesel von 1974, bei 2.300 gesamt 18l/Stunde - kann das stimmen?
Hallo,
ich hab mir heute einen Stahlverdränger 12mx3,7m mit ca. 14t Gewicht angesehen. Das Boot ist von 1974 und hat zwei Mercedes-Diesel mit je ca. 100PS. Der Eigner sagt, der Verbrauch liegt bei 9kn Marschgeschwindigkeit und 2.300 Umdrehungen bei insgesamt 18 Litern pro Stunde. Fragen: - kann das stimmen? 18l kommt mir viel vor. - ist 2.300 Umdrehungen nicht schon eine recht hohe Drehzahl für Marschfahrt für so einen Motor? Sind 2000 Umdrehungen nicht ökonomischer? Kann jemand über Erfahrungen mit dieser Art Motor berichten? |
#2
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Dazu müsstest du wohl etwas mehr zum verwendeten Motor sagen. bei meinem Henschel sind 2300 tatsächlich ziemlich viel, unerlaubt viel. Andere Diesel drehen höher und jeder hat seinen eigenen Punkt des geringsten Verbrauchs.
Wenn du nur mit 2000 fahren willst, bist du vermutlich etwas langsamer und verbrauchst - vermutlich - etwas weniger. |
#3
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Beim Verdränger kann man durchaus noch mehr verheizen.
Ist erstmal Rumpfgeschwindigkeit erreicht, wird jeder zusätzliche Druck am Hebel nurnoch in "Wärme" umgewandelt. Der Verbrauch steigt, die Geschwindigkeit nichtmehr. War das vlt früher mal ein Arbeitsboot/Fischerboot?
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Gruß Frank Nur Asse auf der Hand, und der Rest der Welt spielt Halma |
#4
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nein, ist ein typisch holländischer Stahlverdränger von de Groot mit seegängigem Rumpf (20cm Kiel, insgesamt 1,3m Tiefgang).
Die Maschinen haben je 6 Zylinder und eine Zweikreiskühlung - den genauen Typ der Maschine hab ich leider momentan nicht. |
#5
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Bei der Länge Deines Bootes liegt die theoretische Rumpfgeschwindigkeit bei ca. 8-9 kn. Ich gehe mal davon aus, wenn Du mit 6 kn Marschgeschw. fährst, kommst Du mit max. 6 l die Std. aus. Eher aber noch weniger.
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#6
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Zitat:
Und was werden die Motoren bei 9 Kn verbrauchen?
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#7
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9kn war ja mein Ausgangspunkt: 9l pro Maschine = 18l gesamt.
Und das ist (für mich) zu viel für größere Touren. |
#8
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rein rechnerisch passt's...
du forderst deinen maschinen bei 2.300 offenbar schwache 50 ps ab, einen wirkungsgrad von 40% vorausgesetzt (eher hoch gegriffen bei 1974) kommst du auf einen verbrauch von eben 9l/h dauerbetrieb pro maschine (energiegehalt diesel 9,8kwh/l).
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...::: Gruß, Erik :::... - commeo ergo sum! - Es muss nicht immer alles Sinn machen.
Oft reicht es schon wenn es Spaß macht.
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#9
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@mork: das würde ja heißen, dass man bei 2000rpm langsamer (vielleicht 7kn?) aber mit spürbar weniger Verbrauch unterwegs wäre, richtig?
Wie ist das denn eigentlich (reine Neugiert) bei heutigen, modernen Maschinen - wie ist der Wirkungsgrad da so? Ist das ein wesentlicher Unterschied? |
#10
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eine andere Sache finde ich noch merkwürdig: wenn der Kahn 12,5 lang ist, ist die Wasserlinie vielleicht so 11,5 oder 12m.
Das ergibt eine Rumpfgeschwindigkeit von 8,4 Knoten ( sqr(12)*2,43 ). Dann sind 9kn doch sowieso total unwirtschaftlich, oder sehe ich da was falsch...? |
#11
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Zitat:
Beispiel; unser Segler mit 23 PS und 7,9 m Länge in der Wasserlinie: - max. Rumpfgeschwindigkeit 6,8 Knoten - bei 2.000 U/min erreichen wir rund 5,5 - 6 Knoten -> Verbrauch ca. 1,6 l/h - bei 3.500 U/min erreichen wir rund 6,5 Knoten (und viel Lärm um Nichts) -> Verbrauch habe ich nicht gecheckt, dürfte dann aber bei rund 3-4 l/h liegen.
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Gruß Stefan |
#12
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Zitat:
Grüße Henning
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#13
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moin!
ja, da ist ein wesentlicher unterschied zu modernen dieseln, deren wirkungsgrad liegt gegenüber 40 jahre alten deutlich höher. grundsätzlich sieht es so aus: verbrauch/h x energiegehalt x wirkungsgrad = erzeugte leistung in zahlen: 9l/h x 9,8 kwh/l x 0,4 = 35,28 kw heisst: wenn du deinen motoren je 35 kw "abringst" und die einen wirkungsgrad von 40% haben, dann verbrauchst du 9l/h je niedriger der wirkungsgrad, umso mehr kraftstoff musst du verbrauchen um die gleiche leistung zu erzeugen, die obige formel kannst du umstellen wie du willst und so bei bekanntem verbrauch und bekanntem wirkungsgrad die effektiv abgegebene leistung ermitteln oder auch den wirkungsgrad errechnen, wenn du ein motorendiagramm hast. beispiel: du willst wissen was du verbrauchen wirst, wenn deine motoren ihre 100ps voll abgeben müssen: x l/h x 9,8 kwh/l x 0,4 = 74 kw (~100ps) umgestellt: 74kw : (9,8 kwh/l x 0,4) = 18,9 l/h /gegenprobe: 18,9l besitzen einen gesamtenergiegehalt von 185 kwh/l, den wirkungsgrad von 40% gerechnet kommst wieder auf die 74 kw (100ps), passt also. bedeutet für dich: fährst du die motoren auf vollast, wirst du 2x 18,9 l/h verbrauchen, wenn die 40% wirkungsgrad passen (ich meine aber, der dürfte beim alten benz-diesel niedriger liegen). ist ganz spassig, damit mal ein wenig herumzuspielen. auf diese art und weise werden im übrigen alle motoren, egal, ob zu lande, zu wasser oder in der luft, miteinander vergleichbar - es geht immer nur um benötigte leistung und wirkungsgrad, die damit zurückgelegte strecke und in welcher geschwindigkeit die zurückgelegt wird ist menschlich zwar sehr viel direkter sichtbar, physikalisch aber vollkommen uninteressant was den verbrauch betrifft.
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#14
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Zitat:
ich sollte mir mal die tab-öffnerei abgewöhnen jo, 30% als gesamtwirkungsgrad dürften eher hinkommen als 40% - wobei 40% bei modernsten tdi-motoren schon lang erreicht sind. das tut der formel aber keinen abbruch, es ändert sich nur ein wert. als beispiel: der yanmar 6lpa-stzp motor besitzt eine spitzenleistung von 315ps (231 kw) und einen dabei anliegenden verbrauch von rd. 33 - 65 l/h, je nach drehzahl.. die spitzenleistung liegt an der kurbelwelle von 3.000 - 3.800 u/min an. daraus kann ich den wirkungsgrad bei höchstdrehzahl errechnen, nämlich ~35% - bei 3.000 u/min sind es bereits 68%. errechne ich allerdings den wirkungsgrad bei maximalem drehmoment (immerhin 750 nm bei 2400u/min), dann liegt ebenda ein verbrauch von rund 20 l/h an, die abgegebene leistung liegt da bei ~ 170kw, da heisst es dann für den wirkungsgrad auf einmal 87% (was mir reichlich seltsam hoch vorkommt - da muss ein fehler sein, hilft mir jemand bitte? oder weiss jemand, nach welchen kriterien der "gesamtwirkungsgrad" errechnet wird?) die daten habe ich aus untenstehendem diagramm entnommen:
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#15
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Wie bereits geschrieben, liegt des Rätsels Lösung darin, daß 9 kn bereits an oder über der Rumpfgeschwindigkeit ist.
Die Rumpfgeschwindigkeit ist die Ausbreitungsgeschwindigkeit des vom Schiff selbst erzeugten, aus Bug- und Heckwelle bestehenden Wellensystems. Bei Rumpfgeschwindigkeit ist das Schiff zwischen seiner Bug- und Heckwelle „gefangen“. Sie ist also ein Maximalwert. Wirtschaftlich sinnvoll sind nur Werte von etwa 80%. Bei Deinem Boot (geht man von einer Länge der Wasserlinie von 11,5 m aus) ist alles über 6 3/4 kn extrem spritfressend.
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Beste Grüße John
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#16
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sehr interessant, vielen Dank! Da hab ich wieder eine Menge gelernt.
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#17
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Nur nicht so kompliziert, ca.0,2/h Liter Diesel pro abgeforderte PS .Alte "Faustregel"!
Gruß Arno Geändert von Arno (26.04.2010 um 18:25 Uhr)
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#18
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Übrigens, Yanmar hat wunderbare Leistungskurven incl. Propellerleistungskurve und Kurve des spez. Verbrauchs. mehrfach mit Praxiswerten verglichen - paßt!
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Gruß Ewald Geändert von Libertad (26.04.2010 um 23:13 Uhr)
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#19
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Ich denke, die Rumpfgeschwindigkeit erreicht das Boot auch schon mit einer Maschine.
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Gruß Frank Nur Asse auf der Hand, und der Rest der Welt spielt Halma |
#20
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Hallo Arno, Du schriebst :
Nur nicht so kompliziert, ca.0,2 Liter Diesel pro abgeforderte PS .Alte "Faustregel"! Gruß Arno Das kannst Du auch heute noch weiter verwenden, nur es müsste heißen : 0,2 L pro PSh , also 1 PS in einer Stunde (= Arbeit) Ungerechnet liegt nan dann bei : 220 g (oder 0,27 L) Diesel pro kWh Ich behaupte mal, mit einem Verbrauch zwischen 200-220 g/kWh liegt man sehr gut . Natürlich gehen neueste Motoren bereits auch unter 200 g/kWh , aber zu welchem Preis ? (Anschaffung, Haltbarkeit, Störungsempfindlichkeit, Qualität???) Wenn ich jetzt mal an meine 12 L R6-Zylinder MAN-Motoren denke, Entwicklung aus den Ende 80ern bis Mitte 90er Jahre, kann ich wieder froh sein . Optimal ausgereizt komme ich auf nur 205 g/kWh . Wer dann noch so wie ich, auch die Wärme der Motoren ausnutzt (Z.B.: Heizung, Warmwasserspeicher für Duschen, Spül- u. Waschmaschine, Heißgetränke Zubereitung), fährt super gut . Grüße : TOMMI |
#21
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Zitat:
Gruß Arno Geändert von Arno (26.04.2010 um 19:00 Uhr) |
#22
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Jetzt hab ich den genauen Typ der Maschinen: Mercedes OM-321
Nach Aussage des Eigners sind 9kn bei 2300 rpm der Zustand, bei dem die Maschinen am ruhigsten laufen. Dann verbrauchen sie ca. 18l pro Stunden, also 9l pro Maschine. Kenn jemand diese Maschine und kann was dazu sagen? Sind das gute Maschinen? Sind die als "Säufer" bekannt? |
#23
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Scheinen ja schon etwas Älter zu sein:
Die anfangs verwandten Vorkammerdiesel-Motoren der Baureihen OM 312, OM 321 und OM 322 wurden 1964 durch den Motor OM 352 als Direkteinspritzer ersetzt. |
#24
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ja, das Schiff selbst ist von 1974. Aus meiner Sicht muß das aber kein Nachteil sein, diese Motoren machen auf mich eher den Eindruck, als wäre es einfache, solide Technik, die eine nahezu unendliche Lebensdauer hat.
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#25
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Stimmt, allerdings brauchen sie schon ein bisschen mehr Sprit als neuere Motoren.
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