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Deutschland Alles rund um Deutschland. Nordsee, Ostsee, Binnen. |
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#126
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Hallo Klaus,
kommt Ihr auch ohne die blutsaugenden Plagegeister aus ? Wir wurden auf unserer Tour vor ein paar Tagen in Richtung Havelberg teilweise aggressionsartig überfallen, war nicht schön. Gruss Mike
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#127
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Tag 27 – 02.08.18
Wetter: sonnige 26 Grad, konstant 2 bf, abends auch 3 bf Motorstunden: 1 Tagestrecke: 4 sm Welcome to the Südsee! Ist das herrlich hier! Grandios. Keine nennenswerten Plagegeister in Form von Mücken, Fliegen oder Wespen. Der Wettergott hat ja vom letzten Regen-Sommer noch eine Bringschuld. Die erbringt er derzeit wirklich bis zur letzten Minute. Super! Heute Morgen beim Aufstehen habe ich schon gute Laune , wenn ich in das glasklare Wasser an unserem Ankerplatz sehe und in den blauen Himmel gucke. Walter schläft noch, als ich mich im Bad rasiere und nebenbei Kaffee koche. Es gibt Frühstück mit dänischem Brot und dann sind wir recht zeitig schon am Anker lichten … mit ganz viel Gras am Anker. Kostet etwas Mühe das Zeug wieder los zu bekommen, aber das gehört eben zu einer solchen Ankernacht auf See. Wir fahren das kurze Stück rüber in den Hafen von Lyø und machen dort bereits um 9.30 Uhr in einer freien Box fest. Netter Plausch mit den Nachbarn aus Deutschland, Dänemark, Norwegen und Schweden. Alles vertreten an diesem Morgen. Der kleine Hafen ist unspektakulär. Wir wollen jedoch mal eine kleine Wanderung über die Insel zum Ort Lyø machen und uns umsehen. Nettes, landwirtschaftlich geprägtes Örtchen. Früher sollen hier richtige Wälder gewesen sein und der König kam ab und zu zum Jagen vorbei. Alle Flaggen in den Vorgärten sind auf Halbmast. Ein Bewohner des Ortes ist verstorben. Auf der Straße sind Blumen ausgelegt als der Trauerzug an uns vorbei zieht: vorneweg das Auto mit dem Sarg, dahinter zu Fuß die Trauergemeinde. Wir kondolieren am Straßenrand und sehen alle Dorfbewohner in die Kirche verschwinden. Nur beim Købmand ist noch der ein oder andere anzutreffen. Dort können wir ein paar frische Sachen einkaufen, u.a. auch Grill-Pølser (Wurst) für heute Abend. Gegen Mittag sind wir zurück am Hafen und sehen einem holländischen Dreimaster beim Ablegen zu. Unser eigener Törn geht nur über die bescheidene Strecke von 4 sm rüber zur Insel Avernakø. Uns kommt zwar eine Fähre quer, aber das bremst unsere Fahrt nur ein ganz klein wenig. Um 14 Uhr haben wir uns einen wunderbaren Platz an der Außenmole im Hafen gesichert. Freier Blick über den Holzsteg auf die Südsee und den Fähranleger. Auf der Insel gibt es ein paar Häuser, ein Landhotel, einen Kiosk/Café, WC/Duschen, einen Hafenmeisterautomaten und den Fähranleger. Aber es gibt auch ein wunderbares Licht und eine tolle Urlaubsatmosphäre. Besonders ist eine Picknick-Bank auf der Mole direkt neben unserem Boot. Da sitzen wir rum und beobachten das Hafenkino. Später am Abend essen wir dort auch unsere Pølser mit einem Faxe-Bier und lassen uns von dem auffrischenden Wind nicht stören. Im Stundenrhythmus legt die Fähre an und bringt ein wenig Leben in die Szenerie. Alles wird mit dieser Fähre von und auf die Insel transportiert. Wir beobachten das sehr interessiert, was da so alles im Laufe des Tages anlandet und wegfährt. Zwischendurch kommt auch ab und zu ein Schnellboot vorbei, so eine Art schnelles Wassertaxi. Klaus, der von der Schönheit der Dänischen Südsee schon jetzt begeistert ist Geändert von Fronmobil (03.08.2018 um 00:03 Uhr) |
#129
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Zitat:
Blumen im Licht Die hässliche Seite von Lyø Erstes Haus am Platz auf Avernakø Gedenkstein Charterer-Abwehr-Dalben Jeden Tag eine Sensation! Klaus, der sich bremsen muss |
#130
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Zitat:
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Der Hübi, zu allem bereit, aber zu nix zu gebrauchen
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#131
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Klaus alles richtig gemacht, wir wünschen euch noch ne gute Fahrt.
Irgendwo treffen wir uns noch hoffentlich, wir sind ja auf Gegenkurs. Morgen geht's nach Helsingor.
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Grüße aus der Wiege des Ruhrbergbaus
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#132
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Tag 28 – 03.08.18
Wetter: heiße 28 Grad, 2 bf aus SW Motorstunden: 3 Tagestrecke: 20 sm Morgen könnte in der Zeitung stehen: „HELDEN DER SÜDSEE Deutsche Mobo-Fahrer retten Segelprofi vor Avernakø aus Seenot“ Aber der Reihe nach! Vormittag, bei noch erträglichen Temperaturen, machten wir unsere REHA-Spazierrunde von 1,5 Stunden über die Insel Avernakø, sind dabei genau 15 von ca 100 einheimischen Personen begegnet , haben die wilden Ur-Einwohner-Viecher gesehen und sind am Ende wieder am Hafen gelandet. Dort ergibt sich noch ein Plausch mit unseren Stegnachbarn aus Kobenhavn/Dänemark. Er ist Profi-Segler (unter anderem beim Rolex-Maxi-Yacht-Cup, einem 24 Stundenrennen im Mittelmeer ) und sie leben überwiegend in Italien. Jetzt auf kleiner Urlaubstour in der Südsee. Soweit so gut. Es ergab sich, daß wir gegen 10.30 Uhr gemeinsam ablegten und die Swoboda hinter dem Segler aus dem Hafen fuhr. Ich wunderte mich noch, daß der Profi die grüne Tonne ignorierte und versucht abzukürzen, da sah ich schon wie der Motor aufqualmt und an Bord eine gewisse Hektik entsteht. Ich fahr ran und frage ob alles i.O. ist? Der Profi gibt zu verstehen, sie sind auf Grund gelaufen und hält die Leine hoch. Alles klar für den Rescue-Einsatz der Swoboda. Wir nehmen den Segler achtern an die Leine und lassen die Yanmar-Pferdchen mal kurz los galoppieren. Schon ist der Segler wieder frei und kann seine Fahrt fortsetzen. Also auch Profis passieren solche Unaufmerksamkeiten am Morgen kurz nach der Ausfahrt aus dem Hafen. Wir starten zu unserer heutigen Südsee-Kreuzfahrt. Es stehen drei Häfen auf dem Programm. Zunächst geht es Richtung Osten zur Insel Skarø. Eigentlich wollen wir den Hafen anlaufen, aber dieser ist brechend voll, mit Booten und mit noch mehr Menschen die auf der Pier stehen. Was ist da los? Wir gehen auf Abstand und ankern um die Mittagszeit in der Bucht vor dem Hafen. Mit dem Fernglas sehen wir den überfüllten Campingplatz direkt neben dem Hafen und ein leises aber deutlich vernehmbares „Rums da Rums da“ schallt von der Insel zu uns rüber. Irgendein Festival für junge Leute mit Bewegungsdrang. Nix für uns! Das wollen wir uns nicht antun. Also neuer Kurs zum alten Hafen (Gamle Havn) auf der Nordseite der Insel Drejø. Dieser sehr kleine Hafen (auch für dänische Südseeverhältnisse) soll uns die erhoffte Ruhe bringen. Bei der Ansteuerung muss man sehr genau navigieren, da die Zufahrt und der Hafen nur eine Fahrrinnentiefe von 1,20 m hat. Aber durch das klare Wasser kann man ständig die Wassertiefe per Auge kontrollieren. Das kleine Hafenbecken bietet vielleicht 20 Liegeplätze für kleinere Boote. Jedoch auch dieser Hafen ist voll und sagt uns auch beim ersten Anblick nicht so zu. Also Wende im Hafen und winkend fahren wir wieder raus. Um zum dritten Hafen des Tages zu gelangen muss man auf die Südseite von Drejø. Die Frage war: linksrum oder rechtsrum? Wir entschieden uns für die spannendere Variante und fuhren „linksrum“ auf West-südwestlichem Kurs. Hier gab es kein betonntes Fahrwasser und so mussten wir mit Kartenplotter und NV-Karte entlang der Sandbänke unseren Weg suchen. Das war ganz interessant, erforderte die Aufmerksamkeit von Steuermann und Navigator gleichermaßen. Wir schafften es ohne Grundberührung gegen 16 Uhr im „neuen“ Hafen von Drejø einzulaufen. Auf Steuerbord bot sich eine Box an, die – wie sich später herausstellte – heute schon mehrfach angefahren wurde, aber alle Crews scheiterten an der Durchgangsbreite zwischen den Dalben. Ich checkte die Breite, schickte Walter nach Achtern um die Achterleinen klar zu machen und fuhr ohne Nutzung des Bugstrahlers und ohne Berührung der Dalben in die enge Box. „Da brauch ich ja noch nicht mal Fender raushängen“ rief ich den beiden deutschen Boxennachbarn zu während ich nach vorne ging und in aller Ruhe die Bugleinen am Steg belegte, denn die beiden Boote auf Stb und Bb hatten schon abgefendert und lagen jetzt press neben der Swoboda. Die Crews auf den Seglern im Hafen haben das Manöver sehr aufmerksam und mit einer gewissen skeptischen Grundhaltung beobachtet. Ich guckte mich auch um und stellte fest: eine Swoboda und viele, viele Segler. Kein weiteres Motorboot (außer einem Fischerboot) zu sehen. Der Hafen selbst ist idyllisch und bietet ca 70 Booten Schutz. Die Duschen und Sanitärräume sind alt und bäh und das Hafenbecken wird mit Seegrasfetzen geflutet. Also alles nicht ganz so doll, aber eben „naturnah“. Nach dem Anlegen der Landstromversorgung haben wir keinen 230 V Strom. Wir suchen die möglichen Fehlerquellen ab und es stellte sich schnell raus, wir haben einen Wackler im CEE-Stecker. Jetzt war Walter als Elektriker gefordert und reparierte in kurzer Zeit die Verbindung (ein Kabel hatte sich im Stecker gelöst). Auch er wollte das die Kühlbox weiter kühlt und einen gepflegten Anlegeschluck ermöglicht. Beim Gang zum Hafenmeisterautomat entdecke ich eine Möwe, wie sie gerade einen Aal zum Abendessen verarbeitet. Später endete unser heldenhafter Südsee-Kreuzfahrt-Tag bei einem kleinen Captains Dinner auf Deck 1 der MY Swoboda, mit Blick auf den Fähranleger, dem obligatorischen Sonnenuntergang und mit einem Vodka-Bitter-Lemon in der Hand. Klaus, der sich heute wie ein Held der Südsee fühlte |
#133
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Ich sehe Klaus, dass du dich mir immer mehr anpasst. Deine Anlegemanöver Beschreibungen werden immer länger.
Man bin ich gearde neidisch auf Euch. Ich wünsche euch weiterhin so tolles Wetter.
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Beste Grüße Volker |
#134
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Zitat:
Klaus, der gerade gefühlt 100 Fotos in einer Stunde gemacht hat |
#135
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Tag 29 – 04.08.18
+++ Sonderbericht in Fotos von den Badehäusern bei Ærøskøbing +++ Hier schon mal vorab die Fotos von den fröhlichen Badehäusern am Strand der Insel Ærø. Klaus, der alles weitere heute Abend berichtet Geändert von Fronmobil (04.08.2018 um 21:30 Uhr) |
#136
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Das sieht ja richtig hyggelig aus, wie man dort so sagt.
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#137
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Zitat:
Ich hab mich dazu belesen: "Auf der Insel Ærø pflegen die Dänen eine traditionsreiche Badekultur. Vor fast 90 Jahren begannen einige Insulaner, sich bunte Holzhütten auf sandigen Landzungen zu bauen. Ursprünglich, um sich darin sittsam umkleiden zu können. Längst sind sie zu "hyggeligen" - urgemütlichen - Wochenendhäuschen umfunktioniert worden. Kaufen kann man sie nicht, sie werden innerhalb der Familie weitergegeben." oder hier: "Man kann die Strandhäuser an zwei Plätzen auf Ærø finden: Bei Erikshale in Marstal und Vesterstrand in Ærøskøbing. An beiden Stellen sind die Häuser schön, unverwechselbar und bis ins kleinste Detail gepflegt. Die Grundstücke - auf denen die Strandhäuser gebaut sind - werden auf unbestimmte Zeit vermietet. Und die Klauseln sind streng: keine Erweiterungen und keine Installation von Strom oder Wasser. Alles soll bleiben, wie es war - nur moderate Verbesserungen sind erlaubt. Die Zeit steht still am Vesterstrand und Erikshale, wenn die dänische Flagge Dannebrog gehisst wird. Der Geruch von Rosen füllt die Luft und das ruhige Wasser der Bucht ist bereit für ein Bad - und alles ist noch so wie in den letzten 100 Jahren." Klaus, der die einfache, individuelle und traditionelle Art der Badehäuser sehr gut findet Geändert von Fronmobil (05.08.2018 um 00:04 Uhr) |
#138
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Tag 29 – 04.08.18
Wetter: angenehme 24 Grad und kleine Regenschauer, 2-3 bf aus WSW, Motorstunden: 0,5 Tagestrecke: 4 sm Unser Plan für den Samstag sah folgendermaßen aus: 6.30 Uhr aufstehen, 7.00 Uhr ablegen und 7.30 Uhr festmachen im Yachthafen Ærøskøbing, 8.00 Uhr Frühstück. Danach schauen was so los ist … Das hatte drei Gründe: das Wetter sollte laut Forcast im Laufe des Vormittags schlechter werden, der Wind auffrischen und der Seegang zunehmen. Zweitens bekommt man in Ærøskøbing nur eine Box wenn man auch früh genug dran ist. Und Drittens gab es in Drejø keine frischen Brötchen. Ein Sachverhalt, den ich bereits kurz nach dem Anlegen in Ærøskøbing zum Positiven wandeln konnte, denn im Yachthafen gibt es ein Bäcker-Brötchen-Kisok, bei dem ich für 5 Euro (!) eine Auswahl von 6 verschiedenen Brötchen erwarb. Aber es gibt mit den dänischen Brötchen noch ein ganz anderes Problem. Walter fasst dies auf Pfälzisch so zusammen: “Die kenne dess nett!“, heißt: „Die dänischen Brötchen schmecken nicht und krümmeln furchtbar.“ Naja, ich glaube, ich habe es schon erwähnt: das Leben auf See ist kein Wunschkonzert und es ist hart. Das Coolste am Yachthafen in Ærøskøbing ist die Tatsache, das sie aufgrund von Protesten die Automaten und Chipkarten wieder abgeschafft haben und der Hafenmeister kommt nun wieder höchst persönlich am Boot vorbei, kassiert mit einem Kartenautomaten am Gürtel die Gebühren und macht einen Plausch. Das Zweitbeste ist: in direkter Nachbarschaft zum Yachthafen gibt es einen gut sortierten „Gelber-Hunde-Netto“. Dieser hat „alle dage“ von 7 bis 22 Uhr offen. Perfekt um unsere Bordvorräte zu ergänzen. Wir werden zwei Tage (Samstag und Sonntag) in Ærøskøbing bleiben. Heute ist der letzte Tag des Ærø Jazz-Festivals und wir wollen uns natürlich ein wenig auf der Insel umsehen. Von der Stadt Ærøskøbing werde ich morgen berichten. Wir haben uns heute schon mal einen Überblick verschafft und sind auch am Hafen rumgelaufen. Dort gab es ab 16 Uhr Livemusik, natürlich Jazz, und wir haben uns das mal bei einem Tuborg angehört. Das Tollste war jedoch unser Spaziergang zum Strand und zu den Badehäusern. Ich habe mich sofort in die Idee und die farbenfrohen Häuschen verguckt. Klasse Sache, vor allem wie liebevoll die Holzhäuser gepflegt und gestaltet werden. Und man sieht wie sie als Mittelpunkt für die Familien im Sommer dienen. Leider konnte ich so manche Szene nicht fotografieren: da sitzt ein rüstiges Rentnerehepaar in ihren Holzstühlen auf einer Veranda, dort liegt eine Großfamilie im Windschatten ihres Häuschens auf Decken und wiederum an einem anderen Haus nutzen die Jugendlichen der Familie das Haus als Kit-Surf-Basis. Großartig. Da möchte man als Tourist eigentlich gar nicht stören … Ein anderes besonderes Haus steht am Hafen: das Kochhaus. Früher war wegen der Brandgefahr kein offenes Feuer im Hafen erlaubt. Die Seefahrer mussten in einem gemauerten Kochhaus ihre Mahlzeiten zubereiten. Heute ist es ein Denkmal und kann von den Sportbootfahrern zum Grillen genutzt werden. Klaus, der sich auf weitere Entdeckungen auf Ærø freut Geändert von Fronmobil (05.08.2018 um 07:03 Uhr) |
#140
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Super Reisebericht, bitte mit nichts "zurueckhalten"! Sicherlich wird der einer oder andere Dir in den kommenden Jahren hinterherfahren!!! Geniale Bilder und Infos fuer jeder Info-suchender. Danke!
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#141
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Ich könnte jetzt einfach schreiben, dass ich furchtbar neidisch auf euch bin- abgesehen davon, dass das bloß die Variante für schreibfaule Leute wäre- es würde meiner Betrachtungsweise bzw meinen Gedanken zu Eurer Tour den falschen Touch geben.
Vorweg gesagt- Jungs, ihr habt alles richtig gemacht und ich wünsche Euch ein gutes Gelingen und viel Erholung! Und ein dickes, fettes Dankeschön dafür- dass Ihr uns teilhaben lasst! Deine Art- zwischendurch einmal (nicht einfach mal) aus dem Alltag/normalen Leben auszuscheren und just Dein Ding zu machen- ist nicht nur lobenswert, sie bringt auch andere (mich eingeschlossen) zum überdenken der eigenen Lebenssituation bzw. der Lebensqualität. Immer nur "Leben", funktionieren, schaffen, malochen und an den Wochenenden /im Urlaub ein wenig Spaß und "Wunden lecken"..... Deine Berichte sind nicht nur lesenswert - sie bringen (vielleicht auch zwingen) einen schon dazu, sich selbst und seine Lebensweise stark in Frage zu stellen. Danke auch dafür! Um mit deinen Worten abzuschließen - Kai, der sich dringend Gedanken über seine Work/Life-Balance machen sollte.
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....und immer eine handbreit... Kai --------------------------------- Lächle - du kannst sie nicht alle töten |
#142
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Tag 30 – 05.08.18
Hafentag Fotos aus der Märchenstadt Ærøskøbing Klaus, dem jetzt so ein wenig die Füße weh tun |
#143
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Tag 30 – 05.08.18
Wetter: wechselhafte 22 Grad, 4 bf aus westlichen Richtungen, in Böen 6 bf Hafentag Sonntagmorgen war bei uns mal Ausschlafen angesagt. Frühstück erst um 10 Uhr. Walter wollte den dänischen Brötchen noch eine Chance geben und besorgte diese heute bei Netto. „DANN GEH DOCH ZU NETTO!“ Die Netto-Brötchen waren in Nuancen besser… Das Wetter war heute wechselhaft, teilweise bewölkt und es regnete auch ein klein wenig. Vor allem aber hatte der Wind ordentlich zugelegt und fegte mit 4-6 bf durch den Hafen. Die Motorbootfahrer taten es alle wie wir und blieben im Hafen. Die Segler blieben komischerweise auch alle in ihren Boxen - gibt wohl für die Freunde nie den richtigen Wind. Wie wir hörten, mussten sogar die drei bis vier Boote, die vor dem Hafen geankert hatten, in der Nacht um 4 Uhr aufgrund des Windes in den Stadthafen flüchten und irgendwo im Päckchen oder an Dalben quer festmachen. Unser ausgedehnter Sonntagsspaziergang führte uns durch die pittoreske, märchenhafte und bildschöne Altstadt von Ærøskøbing. Ich glaube wir sind alle Gassen mindestens zweimal abgelaufen und kamen aus dem Gucken und Fotografieren nicht mehr raus. Dabei ist uns ein interessantes Detail aufgefallen. Circa jedes zweite Haus hat eine Art „Außenspiegel“. Die sind alle baugleich und dienen dazu, von der Stube/vom Wohnzimmer die Straße und die Eingangstür einsehen zu können. Also entweder waren die alten Ærøskøbinger alle sehr neugierig, ängstlich oder einfach nur zu faul, um an die Tür zum Öffnen zu gehen. Wir konnten es nicht aufklären. Ein Haus hatte sogar einen Vogel (an der Haustür als Türklopfer): In den unter Denkmalschutz stehenden Häusern gibt es viele kleine interessante Geschäfte, Bars, Cafés und Kunstgalerien. So gibt es eine Brauerei die Ærø-Craft Beer herstellt, einen großen Whiskeyladen mit schönem Biergarten im Innenhof, viele kleine Secondhand-Läden, einen italienischen Feinkostladen mit einer kleinen Oldtimer-Autowerkstatt, dann die ganzen Läden mit Kunst und Kunstgewerbe und eine aufgegebene Sparkassenfiliale in der jetzt Klamotten verkauft werden. Es gibt auch „Museumshäuser“ die eingerichtet sind und die man auch innen besichtigen kann. Interessant ist es mal hinter die Häuser zu sehen, denn viele Häuser der Altstadt haben einen kleinen Garten und einige auch einen wunderbaren Blick aufs Wasser. Zum Ende unseres Rundgangs landeten wir am Marktplatz bei einem Café Latte und ließen das sonntägliche Treiben noch etwas auf uns wirken. Dabei habe ich folgende sensationelle sprachverwirrte Bestellung getätigt: „Hej! Two Café Latte bitte!“ Zurück am Stadthafen konnten wir die Anlegermanöver zweier großer Traditionssegler beobachten und natürlich auch mal einen Blick zum Fähranleger werfen. Der Fischer hat den Sonntag genutzt und seinem Fischerboot einen neuen Anstrich verpasst. Interessant war auch die Begegnung und das Gespräch mit einem Ehepaar aus Werder/Havel, die mit ihrem großen Motorsegler im alten Hafen liegen und von ihrer Tour bis hierher berichtet haben. Sie waren sehr erstaunt, daß man mit so ner kleinen Marex bis nach Ærø kommen kann. Am Abend haben wir beim Räucherfisch-Imbiss am Hafen kaltgeräucherte Forelle mit Kartoffelsalat gegessen, dazu ein Carlsberg. Mal sehen wie morgen die Wind- und Wellenverhältnisse sind und wo uns unser Törn hintreiben wird. Wir haben unsere Planung für die kommende Woche gemacht und werden flexibel reagieren. Klaus, der gleich nochmal den windfinder.com studieren wird Geändert von Fronmobil (05.08.2018 um 22:42 Uhr) |
#144
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Klaus, verfasse aus Eurem Törn ein Buch , ich würd's auf jeden Fall kaufen
Weiterhin viel Spass und auch von mir ein fettes Dankeschön bis hierhin Viele Grüße Mike
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Heute am 6.8.2018 wird in Berlin mein Bootsfreund und BFler André, den ihr als A.Lardy kennt, beigesetzt. Meine Gedanken sind heute noch einmal ganz bei ihm. Er wurde, weil sein Herz nicht mehr mitmachte, viel zu früh aus dem Leben gerissen und von seinen Liebsten getrennt. Ich zitiere deshalb Kai: Zitat:
1. Tu was du tun willst! Und tue es jetzt. 2. Gestalte dein Leben selbst und lasse nicht zu, dass du von anderen „gestaltet“ wirst. 3. Halte dich fern von allem was dich süchtig macht. 4. Achte auf deine Gesundheit. Wenn sie verloren geht, ist das Leben verloren. 5. Vermeide Schulden und Abhängigkeiten. Sie machen unfrei. 6. Gehe stets wertschätzend, fair und offen auf andere Menschen zu. 7. Sei immer für deine Mitmenschen da und helfe ihnen. Es kommt doppelt zurück. 8. Hab Spaß und Freude an allem was du machst, sonst lass es besser sein. 9. Suche die Einfachheit. Die Vielfalt ist teuflisch und ohne Verlust verzichtbar. 10. Schone deine Ressourcen, die Umwelt und alles was du verbrauchst. Klaus, der noch auf viele sinnerfüllte, erlebnisreiche und schöne Jahre hofft PS: Ich betone es gerne wiederholt: Nein, ich werde kein Buch schreiben und auch keinen eigenen Blog einrichten. Ich schreibe exklusiv im boote-forum.de und verfolge damit auch keinerlei gewerbliche Zwecke. Geändert von Fronmobil (06.08.2018 um 08:20 Uhr) |
#146
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Moin zusammen,
vielen Dank lieber Klaus für "deine" Zusammenfassung. Punkt 3 können dann wohl die meisten hier nicht einhalten Boote und Wasser macht "leider" sehr süchtig. ----------------------------------------------- PS: auch Co und ich sind heute in Gedanken bei André und seiner Familie!
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Gruß Jörg ___________________________________________ Four Winns Sundowner 215 Bavaria 25 Sport Quicksilver 855 Activ Weekend
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#147
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Zitat:
Klaus, der manchmal auch süchtig wird |
#148
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Zitat:
Habt ihr noch was?
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__________________ Gruß Christian
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#149
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Tag 31 – 06.08.18
Wetter: sonnige 24 Grad, 2 bf aus NNW Motorstunden: 1,5 Tagestrecke: 9 sm Ihr könnt uns für verrückt erklären! Aber heute haben wir einen Wahnsinns-Törn gemacht: Von Ærø nach Ærø. Genauer gesagt: von Ærøskøbing nach Marstal. Morgens ab 8.00 Uhr ging es los, das sich der Yachthafen leerte. Um 10 Uhr war der halbe Hafen leer. Die dänischen Segler scheinen echte Frühaufsteher zu sein. Oder es liegt daran, das in den meisten Hafenbedingungen drin steht, das die Hafengebühr immer bis zum nächsten Tag um 10 Uhr gilt? Uns ist das egal, wir legen gerade ab als die Fähre (10.15 Uhr) mal wieder in den Stadthafen einlaufen will. Also machen wir ihr Platz und verdrücken uns in das Hafenbecken des Stadthafens, um von dort das Anlegemanöver der Fähre abzuwarten. Danach geht es Richtung Marstal, wobei wir nicht auf dem direkten Weg fahren können, sondern wegen diverser Untiefen schön dem ausgetonnten Fahrwasser folgen müssen und einen Bogen in Richtung Osten schlagen. „Es ist nur Wasser, Wasser, Wasser überall und wir haben nix zu trinken …“ Es ist auf See allerhand los und so wird es nicht langweilig. Auch die Ansteuerung des Hafens in Marstal ist wieder herausfordernd, aber am Ende auch keine Meisterleistung, bei Tageslicht und bei ruhiger See. Vorbei an einem Denkmal, den Werftanlagen und dem Dock geht es weit nach hinten bis in den Yachthafen. Dort am Steg 6 (direkt vor einer kleinen Pizzeria) legen wir an und sind gegen 12 Uhr bereits wieder in unserem Zielhafen angekommen. Mal drei Worte zu den Häfen: die sind alle durchweg sehr okay. Die Duschen sind allgemein anstandslos zu nutzen (meist gegen 10 Kronen Duschgeld), die Infrastruktur völlig in Ordnung und die Hafenmeister kommen zweimal am Tag (früh und am Nachmittag) auf die Stege zum Kassieren der Hafengelder. Die liegen für unser Boot um die 20 EURO, also etwas über dem in Deutschland üblichen Preis. Bisher haben wir es auch nicht erlebt, dass die Häfen überfüllt waren und wir keinen Platz mehr bekommen haben. Der kleine Ort Marstal ist irgendwie weniger touristisch als Ærøskøbing, einfach und mehr durch die Werft geprägt. Aber deshalb nicht uninteressant, wie ein Gang durch den Hafen und die Innenstadt zeigte. Ich hatte mal wieder Lust auf eine deutsche Tageszeitung und erwarb eine „Süddeutsche“. Im „Super-Brugser“ gibt es wirklich eine Super-Auswahl an Lebensmitteln , wie wir es von EDEKA und REWE kennen. Nur unseren Brennspiritus fanden wir dort nicht und müssen wohl eher in einem Campingshop oder einer Drogerie danach suchen. Walter hatte heute Morgen noch in Ærøskøbing die dritte Möglichkeit zum Brötchenkauf bei einem ortsansässigen Bäcker genutzt (Urteil: „Der kann es a nett!“ ) und mir für den Nachmittagskaffee einen „Rumboller“ mitgebracht. Leider schmeckte der nach Weihnachten 2013: alt und mit viel zu wenig Rum drin. Natürlich haben wir dann den restlichen Nachmittag am Strand und bei den Badehus verbracht. Zum Abendessen ging es in die Pizzeria. Dort gab es leckere Pizza und schlechten Wein . Da haben wir deutlich besseren an Bord! Nebenbei führen wir Fußballfachgespräche mit deutschen Seglern aus Hamburg. Ich: „Der HSV hat angekündigt nur eine Saison in der 2.Liga spielen zu wollen. Von Klassenerhalt war nie die Rede.“ Er: Ich: “Ich finde den HSV so toll! Ich bestelle mir gerne mal ein Zweitliga-Menü: einen Hamburger und ein Kölsch.“ Er: Wir haben uns dann verabschiedet und sind (schnell) gegangen … Klaus, der Spaß hatte Geändert von Fronmobil (07.08.2018 um 00:52 Uhr) |
#150
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Und möchte euch allen nur folgende zehn Gedanken mitteilen, die mir in meinem Leben sehr wichtig sind:
1. Tu was du tun willst! Und tue es jetzt. 2. Gestalte dein Leben selbst und lasse nicht zu, dass du von anderen „gestaltet“ wirst. 3. Halte dich fern von allem was dich süchtig macht. 4. Achte auf deine Gesundheit. Wenn sie verloren geht, ist das Leben verloren. 5. Vermeide Schulden und Abhängigkeiten. Sie machen unfrei. 6. Gehe stets wertschätzend, fair und offen auf andere Menschen zu. 7. Sei immer für deine Mitmenschen da und helfe ihnen. Es kommt doppelt zurück. 8. Hab Spaß und Freude an allem was du machst, sonst lass es besser sein. 9. Suche die Einfachheit. Die Vielfalt ist teuflisch und ohne Verlust verzichtbar. 10. Schone deine Ressourcen, die Umwelt und alles was du verbrauchst. Lieber Klaus, das sind nachdenkenswerte Sätze, die du hier schreibst, und so gar nicht dem gesellschaftlichen Trend konform. Wer etwas tiefgreifender über sein Leben nachdenkt wird sie gut nachvollziehen können. Mir bot ein Schlaganfall vor drei Jahren, der fast keine Spuren hinterlies, Anlass über den neuen Lebensabschnitt nachzudenken. Ich kam zu ähnlichen Ergebnissen. Mir gibt dabei allerdings meine Beziehung zu Gott Orientierung und Halt. Das ist für mich real erfahrbar und hilft mich nicht nur um mich selbst zu drehen, sondern meine Mitmenschen bewusster wahrzunehmen. Wir leben nun ebenfalls bewusster, schieben manche Dinge nicht mehr vor uns her. Nicht zuletzt dies war der Grund, dass wir uns nun ein grösseres Boot gekauft haben. Ich begrüsse es sehr hier mal etwas tiefergehendes zu lesen. Dir weiterhin einen superschönen Törn und danke dass du uns ein wenig mitnimmst. Deine Tagesberichte lese ich bei der ersten Tasse Kaffe am Morgen. Roland, der noch immer gern in deinem Kielwasser folgen würde.
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Liebe Grüße von der Lahn, Roland |
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