Gestern bin ich in einem alten Trööt über einen von Eckis Beiträgen gestolpert. Daraufhin dachte ich mir, ich mache euch ihm zu Ehren mal wieder ein bisschen Hunger!
Um mit etwas urdeutschem anzufangen habe ich erstmal einen schönen süßen Hefezopf gebacken.
Hefeteig darf bei mir immer 3-5x gehen und bekommt dafür mindestens 3-4 Stunden Zeit.
Leckeres Essen braucht meistens Ruhe und Geduld, das Ergebnis ist immer wieder eindeutig lohnend:
Da ich ja jetzt ein halbes Päckchen frische Hefe übrig hatte, ich aber keine Lust hat ein normales Blech Pizza zu backen, habe ich mich für eine Käse-Paprika-Rolle entschieden. Da dies ein „Familienschmaus“ sein sollte mußte ich streng vegetarisch kochen.
Zunächst ein gewöhnlicher, salziger Hefeteig, der nochmal eine gute halbe Stunde länger gehen darf, da die Hefe ja nicht soviel Nahrung findet, (ist ja viel weniger Zucker drin, als bei einem süßen Hefeteig).
Das wichtigste für ein echtes Gourmet-Erlebnis sind gute, frische und hochwertige Zutaten!
Das Geheimnis für solche pikante Rollen ist die Grundbasis, die unter dem Belag verstrichen wird und diese bereitet auch die meiste Mühe. Hinein kommen: scharfe Zwiebel (schön mit einem Mixstab zu einem feinen Brei zerkleinert), 2 Knoblauchzehen, fein gehackter Basilikum, Oregano und (allerdings aus dem Tiefkühler) eine 8-Kräuter-Mischung ( Petersilie, Dill, Kresse, Kerbel, Schnittlauch, Sauerampfer, Borretsch, Pimpinelle), etwas mittelscharfer Senf, einen Klecks süßen Senf (dann schmeckt es runder) und natürlich eine Dose Tomatenmark, abgeschmeckt wird das ganze mit Salz, echten ungarischen Paprika, frisch gemahlenen Pfeffer und Zucker.
Das wird schön gleichmäßig auf dem ausgerollten Teig verstrichen, wobei der untere, breitere Rand frei bleibt, damit die Rolle schön dicht wird und der Saft in der Rolle bleibt.
Für den Belag habe ich dünn aufgeschnittenen frischen roten Paprika, Büffel-Mozzarella in Stücken, Schafskäse, Sylter Käse (würzig), zerkrümelten Gorgonzola picante sowie geriebenen Emmentaler, Greyerzer und schnittfesten Mozzarella verwendet.
Die Verteilung sollte einigermaßen so erfolgen, dass der leicht schmelzende Käse, (man kann sich dabei grob am Fettgehalt orientieren), nachher möglichst innen ist und der Belag nach unten allmählich dünner wird.
Dann wird der Teig von oben her stramm mit viel Druck aufgerollt und die Enden verschlossen. Die Rolle hat den Vorteil, dass das gesamte Aroma der Zutaten eingeschlossen bleibt und nichts austrocknet, ohne dass es matschig wird.
Anschließend mit Milch bestreichen und noch zur Deko mit gerebelten Thymian bestreuen, 45 Minuten bei 165°C in die Röhre (Ober / Unterhitze, nach Möglichkeit kein Heißluft)
und dann sofort heiß servieren! Guten Appetit!
Sollte wirklich etwas übrigbleiben, dann ist es auch mitten in der Nacht, kalt verzehrt, ein Genuss!