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Allgemeines zum Boot Fragen, Antworten & Diskussionen. Diskussionsforum rund ums Boot. Motor und Segel! |
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Themen-Optionen |
#1
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Scheibe aus Makrolon (Polycarbonat), wie lange haltbar?
Hallo,
ich habe vor ca. 3 Jahren bereits meine Frontscheibe erneuert. Damals habe ich "normales" Plexiglas verwendet. Ich vermute mal, dass es sich da um Acrylglas gehandelt hat, weiß es aber nicht ganz genau. Die Scheibe ist inzwischen schon wieder vollkommen mit kleinen vertikalen Rissen überzogen. Diese scheinen besonders durch die Wölbung in der Scheibe entstanden zu sein. Ich habe mir dann überlegt, eine Scheibe aus Makrolon (Polycarbonat) anzufertigen und habe mir auch schon eine entsprechende Platte bestellt. Jetzt ist es aber wohl so, dass "normales" Makrolon nicht UV Beständig ist dafür aber Schlagfest. Acrylglas hingegen ist UV Beständig aber nicht Schlagfest. Des weiteren gibt es wohl noch spezielles Makrolon, was dann zusätzlich auch noch UV Beständig ist aber erheblich teurer. Meine Befürchtung ist jetzt, dass die Makrolon Scheibe auf Grund der UV Einstrahlung evt. noch früher hinüber ist als die Plexiglasscheibe. Wie sind denn eure Erfahrung? Sollte man auf jeden Fall das teure UV Beständige Makrolon nehmen? Vielen Dank für eure Hilfe!
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Viele Grüße, Christian |
#2
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hallo Christian,
Du solltest auf jeden Fall UV-beständiges Makrolon nehmen und das von einem Fachmann warm in die richtige Form bringen lassen. Das ist aufwändig, aber sonst wirst Du keine Freude daran haben.
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Der Hübi, zu allem bereit, aber zu nix zu gebrauchen |
#3
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Makrolon ist lange haltbar und auch relativ kratz- und schlagfest im Gegensatz zu Plexiglas, wird z.B. auch in den Rallyautos als Seiten- und Heckscheibe verwendet weil es nicht splittert.
Jörg |
#4
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Dem ist nichts hinzuzufügen.
Gruß Ecki
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Wenn uns etwas aus dem gewohnten Gleis wirft, bilden wir uns ein, alles sei verloren; dabei fängt nur etwas Neues an. Leo Tolstoi |
#5
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Zitat:
Meinst Du denn auch, dass man ausschließlich das UV-Beständige Makrolon für eine Bootsscheibe verwenden sollte?
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Viele Grüße, Christian |
#6
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Ja. Oder VSG wenn die Scheibe nicht gewölbt ist.
Gruß Ecki
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#7
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Kann man in VSG ohne weiteres ein Loch für den Scheibenwischer machen lassen, oder ist das sehr aufwendig und muss bereits bei der Fertigung der Scheibe gemacht werden?
Ich überlege vorne VSG zu nehmen und die Seiten (weil gewölbt) dann aus Kunststoffglas. Gruß Norman |
#8
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Ja. Dann kann man dann sogar die Windschutzscheibe noch versiegeln, dann braucht man bei Gleitfahrt überhaupt keine Scheibenwischer mehr.
Gruß Ecki
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#9
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Ja was?
Gruß Norman |
#10
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Ja, man kann ohne weiteres ein Loch bohren. Auch 2 oder 3.
Gruß Ecki
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#11
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Habe gehört man kann auch Fliegenpilze essen. Auch zwei oder drei, sollte nur schnell passieren.
Nach Deinen Smileys bin ich mir nun irgendwie nicht mehr so sicher, wie Du es gemeint hast. Also dass ich kein Loch selbst da rein bohre ist mal vorausgesetzt. Meine Frage ist nur, ob ein Fachmann problemlos und kostengünstig ein Loch auch nachträglich da reinbohren kann? Gruß Norman |
#12
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Ja das geht. Ganz ohne Smilies.
Gruß Ecki
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#13
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VSG scheidet auf Grund der Wölbung für meine Frontscheibe aus.
Wo liegt den ca. der qm-Preis für UV-Beständiges Makrolon (Polycarbonat)?
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Viele Grüße, Christian |
#14
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Da würd ich mal zwischen 50 und 100€ pro qm rechen, geb mal bei Ebay Makrolon ein, da bietet einer zugeschnittene Scheiben für Rennsport an, das ist das richtige Material, vielleicht macht der auch Bootsscheiben.
Jörg |
#15
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Hallo Sportskolegen
Vor einem Problem stand ich auch vor 3 Jahren. Ich brauchte eine gebogene, 6mm dicke Frontscheibe für meinen 29 Jahre alten „Abbate“. Da die Italiener oft Scheiben ohne Rahmen verbauen, musste die Kunststoffscheibe statisch in die Konstruktion einbezogen werden. Also musste es Makrolon (Polycarbonat) sein. Alle von mir kontaktierten Scheibenhersteller haben das thermische Verformen abgelehnt bzw. überhaupt nicht geantwortet. Polycarbonat wird erst bei mehr als 200° C verformbar und muss bei dieser Temperatur auf der Form liegen. Das bedeutet, dass der Ofen entsprechend sein muss. Ich habe folgendes gemacht: Ein 30 x 2 Alu-Rohr mit Sand gefüllt und in Form des oberen Scheibenverlaufes gebogen. Im unteren Teil liegt die Scheibe in einer entsprechenden Decksaussparung. Die Scheibe zugeschnitten und mit Schraubzwingen am Alu-Rohr befestigt. Dann im unteren Bereich verschraubt. Danach wurde die Scheibe am Alu-Rohr verschraubt. Wie gesagt, 6mm Makrolon. Mein Boot ist 2000 mm Breit und die Scheibe ist einteilig, Seitenteile sind 90° an beiden Seiten gebogen. Bohrungen sind ohne Probleme mit Stahlbohren auszuführen. Aussägen kann man das Material mit einer Stichsäge mittlere Holzblätter. Zu den Verschraubungen: Hierzu habe ich M6 A4-70 genommen, einen weichen Kunststoffschlauch 6X2 ca 7mm lang abgeschnitten und über die Schraube geschoben. Die Löcher in der Makrolonscheibe habe ich dann 10mm gebohrt. Das verhindert das reißen im Lochbereich bei höheren Geschwindigkeiten (Eigenbewegungen der Rumpfkonstruktion). Mein Boot läuft ca. 105 km/h (GPS) , die Scheibe ist 3 Jahre alt, keine spezielle UV-Beständigkeit, in bestem Zustand und ohne erkennbare Verfärbungen Mit freundlichen Grüßen Hartmut |
#16
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hallo Hartmut,
Deine Beschreibung liest sich sehr schlüssig, Du hast also keine Wärmebehandlung vorgenommen? Dann könnte der Idealfall eingetreten sein, daß die Scheibe in keiner Weise Zwangslage hat. Die Schraubenfütterung mit Kunststoffschlauch spricht dafür. Im do it your self - Bereich dürfte diese Situation aber äußerst selten vorkommen, deswegen halte ich eine Wärmebehandlung nach wie vor für erforderlich. Es kann genügen, ein kräftiges Heißluftgebläse schön gleichmäßig zu verwenden. An dieser Stelle möchte ich Dich auch noch begrüßen (verdammt, beinahe vergessen)
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Der Hübi, zu allem bereit, aber zu nix zu gebrauchen |
#17
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Das geht auch mit der Heißluftpistole. Allerdings braucht man -wie richtig erwähnt- eine Form. Die muß man unter Zuhilfenahme der alten Scheibe bauen und den Auftraggeber dazu bringen, daß er die Arbeit auch bezahlt. Das ist das eigentliche Problem.
Gruß Ecki
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#18
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Herzlichen Dank für die Begrüßung.
Die Problematik mit der Verarbeitung von Makrolon (Polycarbonat) ist ja viel größer als ich in der Kürze beschrieben habe. Die thermische Verformung ist nur zwischen ca. 200°C und 270°C möglich, da das Material ab ca. 300°C an der Oberfläche pickelig wird und beginnt milchig zu werden. Mein Scheibenzuschnitt war 2,20m x 0,80m, etwa in Form von einer Banane und ist an beiden Seiten um ca. 90° schräg gebogen. Bei der kalten Verarbeitung treten starke Kräfte auf und es muss mit Schraubzwingen in 10 cm Abständen von der Mitte nach außen gearbeitet werden. Ich habe vorher Arbeitsproben mit Wärme gemacht. Ein Heizluftgerät zur Zeltbauten-Beheizung war nicht geeignet. Erfolge habe ich nur mit einem Gasbunsenbrenner und mechanische Kraft erzielt, aber durch das enge Wärmefenster von ca. 70°C hatte ich viele Verbrennungen (Pickel)und somit habe ich die mechanische Verformung angewendet. Trotz zweijähriger, intensiver Bemühungen, auch über einschlägige Bootsfach- zeitschriften und im Internet, ist es mir nicht gelungen eine Firma für die thermische Verformung von Makrolonscheiben für Boote zu finden. Wenn es mir technisch möglich ist werde ich ein, zwei Bilder zeigen. Mit freundlichen Grüßen Hartmut |
#19
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Profi-Heißluftpistolen kann man auf 10 Grad genau einstellen. Damit geht das.
Gruß Ecki
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#20
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schon mal Handwerkskammer oder Industrie-und Handelskammer gefragt? Der Makrolonverkäufer müßte doch auch wissen, an wen er liefert.
Das Zeug findet auch in Wintergärten und im Sanitärbereich Anwendung. Ich könnte Dir nur Fa. Kümpel in Lohmar bei Köln empfehlen.
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Der Hübi, zu allem bereit, aber zu nix zu gebrauchen |
#21
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Ich probiere es jetzt noch einmal mit dem Standard-Makrolon. Hatte die Scheibe ja eh schon bestellt und musste Sie abnehmen.
Habe Sie gerade ausgesägt und eingesetzt. Da es sich um ein Trailerboot handelt und sowieso die meiste Zeit überdacht hinterm Haus steht, werde ich die Scheiben zusätzlich mit einer Plane abdecken um sie vor UV-Strahlen zu schützen, wenn das Boot nicht gerade im Wasser ist.
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Viele Grüße, Christian |
#22
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Hallo Chistian,
das Zauberwort für UV-Schutz auf Kunststoffscheiben heißt UV-Schutzfolie. Diese bekommst du in div. Colorierungen bis hin zu transparent. Am Besten eine für den Objektbereich, die kann man von aussen verkleben. Im Übrigen würde auch eine Scheibe mit 4 mm ausreichen, die einfacher kalt zu verformen. Gruß Olaf |
#23
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Hallo,
prinzipiell sind alle glasklaren Standarttypen egal ob PMMA oder PC UV- stabilisiert. Hier ein PC-Typ der auch für Plattenware verwendet wird. Makrolon 1243: Globaler Typ; MVR 6.0 cm³/10 min; Extrusion; hochviskos; verzweigt; UV-stabilisiert; leicht entformbar; Stegplatten/-profile. Höchstwahrscheinlich ist Deine Platte aus einem vergleichbaren Typ. Ich wüsste nicht, was man in der Praxis mit einer nicht UV-stabilisierten Platte anfangen könnte, außer im Keller verbauen. Der beste Effekt den Dir eine Folie bietet ist daher der Schutz vor dem Verkratzen. Ich hab das vor kurzem schon mal geschrieben: PMMA wie z.B. Plexiglas oder Oroglas ist spröde dafür kratzfester. PC wie z.B. Macrolon oder Lexan ist flexibel dafür sehr kratzempfindlich. Man kann in die PC-Scheiben Löcher bohren: Neuer Bohrer, mittlere Drehzahlen, unbedingt kühlen mit Spiritus, sonst fängt das Ganze schnell an zu schmieren. Dann wölbt sich der Rand des Lochs auf, das Ganze sieht aus wie wenn es ein Hase rausgenagt hat. Aber Achtung: Es gibt billige PC-Typen die spröde wie PMMA sind, daher wenn möglich an einem Reststück testen. Zum Verformen: Wenn Du die Biegung ohne irgendwelche Erwärmung hinkriegst, dann lass die auch weg. Ich habe noch keine PC Platte gesehen, die beim Biegen von Hand mit Heißluft oder ähnlichem nicht irgendwelche Beulen hat. Durch diese Beulen lässt es sich sehr schwer navigieren. Der Kunststoff wird die Spannung, welche Du ihm beim Verbiegen auf- zwingst im Laufe der Zeit abbauen, wie schnell das geht hängt von der einwirkenden Außentemperatur ab. Du könntest, wenn du die Möglichkeit hast, auch die verbaute Scheibe komplett in einen Ofen legen. 65° C und maximal 48h sollten reichen. Ist allerdings nicht notwendig, weil der Spannungsabbau auch so erfolgt. Es dauert nur länger. Nach einiger Zeit wird die Scheibe ihre Biegung auch ohne Rahmen behalten. Gruß Gunter
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#24
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@Gunter,
Respekt, da spricht jemand der sich auskennt. Dem ist nichts mehr hinzuzufügen. Gruß Olaf |
#25
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Die hier können euch bestimmt weiter helfen, die haben mir auch eine neue Scheibe aus Makrolon Zugeschnitten nach Maß.
Einfach mal bei der Firma polymehr anfragen, dass sind top Leute da. http://www.polymehr.com |
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