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Deutschland Alles rund um Deutschland. Nordsee, Ostsee, Binnen. |
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#26
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So, nachdem hier ein wenig aufgeräumt wurde, kann ich weiter berichten.
Und es wird ein knallharter Bericht! Haltet euch fest. Ich liege also mit der Swoboda über Nacht an einem kleinen Steg im Unterwasser der Schleuse Ragöse. Landseitig ist ein kleiner Rastplatz und ein Radweg. Sehr idyllisch, wie ich gestern geschrieben hatte. Um 2.40 Uhr in der Nacht werde ich wach. Keine Ahnung warum, aber ich hatte das Gefühl „da stimmt was nicht“. Draußen ist alles ruhig. Ich stelle mich in der Achterkajüte auf und guck raus. Da ist er! Schock. Da sitzt ein fremder Kerl auf meinem Boot! Mitten in der Nacht. Horror. Er sitz einfach nur still und leise am Tisch. Ich knall die Kajüttür auf und brüll sofort los: „Was machst du hier?! HAU AB! Raus hier, aber schnell!“ Dabei schlage ich mehrfach mit der flachen Hand auf die Kunstlederpolster das es nur so klatscht und mit der anderen Hand gestiguliere ich wild in der Dunkelheit rum. Der Typ ist geschätzte Anfang 20, schlank, schwarz gekleidet mit einem schwarzen Hoodie. Das Gesicht kann ich nicht erkennen. "HAU AB!" Sofort springt er auf und schlüpft geschickt durch die offene Persenning nach draußen auf den Steg. „Schuldigung, ich mach wieder zu“ stammelt er und fummelt am Reisverschluss. „HAU AB! ICH mach das. Lass dich hier nie wieder sehen!“ brüll ich hinterher. Mein Puls ist auf 180. Ich mach Licht an und checke erstmal die Lage. Alles an Wertgegenständen noch da (Geldbörse, Handy, Laptop, Kamera etc.). Auch sonst sieht alles unberührt aus. Entweder der Typ war gerade eingestiegen oder der hat im Sitzen gepennt. Licht wieder aus und in die Nacht reinhören. Jedes Geräusch ist verdächtig. An Schlaf ist erstmal nicht zu denken. Ich lege mich nach einer Weile doch wieder in die Koje, nehm mir aber das größte Küchenmesser mit ins Bett. Trotzdem bleibt es unheimlich. Ab 4 Uhr beginnt die Dämmerung und die „Nacht des Grauens“ wird zum Tag. Ich nutz die Gelegenheit und mach ein paar Fotos davon. Dann eine heiße Tasse Kaffee und mir geht’s langsam wieder besser. Irgendwie überkommt mich der Drang Hausputz zu machen. Alle Oberflächen einmal abwischen und aufzuräumen. Dann noch ins Bad frisch rasieren und die Welt sieht wieder besser aus. Dabei ist es so schön hier! Die Natur ist ein Traum. Wie geplant lege ich gegen 9 Uhr ab und wende meinen Kurs wieder zu Tal. Der Schleusenbetrieb ist auch gestartet und so werde ich auch an den letzten zwei Schleusen des Finowkanals freundlich empfangen und bedient. Dazwischen liegt auch noch eine kleine Hubbrücke. Ich muss nur kurz an der Wartestelle festmachen und schon wird die Brücke wie von Zauberhand geöffnet. Bei Ausfahrt aus dem Finowkanal habe ich einen besonderen Blick auf die beiden Bauwerke der Hebewerke. Wie ich die Tage vom Schleusengrafen hörte, „darf“ das neue Hebewerk gar nicht fertig werden, weil der neue Trog angeblich zu klein ist für die Anforderungen der EU. Da stimmt doch was nicht! Wohl noch so eine Art BER. Und gleich noch ein Gerücht/Meldung: über Funk höre ich von dem gestrigen Rentnerpaar, dass sie enttäuscht in der Marina Oderberg wieder abgereist sind. Es gibt nichts mehr zu Essen und es wurden wohl personelle Veränderungen durchgeführt. Leider nicht zm Besseren. Nix klappte mehr und der Hafen war ausgestorben. Also kann man wohl für diese Saison die Marina Oderberg links liegen lassen… ... Schade. Ich lasse sie rechts liegen und steuere auf die Schleuse Hohensaaten zu. Kurzer Funkspruch und nach ein paar Minuten Wartezeit, ich muss noch nicht mal antüddeln, kann ich in die Ostschleuse alleine einfahren. Kurz nach 12 Uhr fahre ich in die Oder aus und folge für die nächsten 5 Stunden zunächst den Ansteuerungskreuzen und dann einfach dem breiten Fluß in Richtung Stettin. So macht das Boot fahren auch Spaß. Der Yanmar-Turbo darf mal wieder richtig arbeiten, der Fluß schiebt von hinten an, die Sonne scheint und der Schiffsverkehr ist übersichtlich. Nur ein steifer NNO-Wind bremst die Fahrt mit 4-5 Bf und stellt teilweise eine ordentliche Welle in den Bach. Entgegen anders lautenden Vermutungen ist mein Tagesziel die Marina Hotele. Deshalb bleibe ich auf der Ostoder und fahre zum ersten Mal unter der geschlossenen Eisenbahnbrücke bei Kilometer 733 durch. 2,96 m Durchfahrtshöhe (bei MW) steht dran. Mit gelegtem Mast und gelegter Funkantenne reicht das locker für die Swoboda. Alle anderen können über Funk (in Englisch) die Brückenöffnung anfordern. So komme ich gegen 17 Uhr auf dem direkten Weg an der Marina Hotele an und kann auch gleich an der Tankstelle Diesel fassen. Die ersten 100 Betriebsstunden der Saison 2018 hab ich runter. Der Verbrauch seit dem letzten Tankstop lag bei 2,7 l/Stunde. Das Tanken ist allerdings in Polen auch nicht mehr wirklich günstig. Ich zahle 5,55 Zloty/l. (= 1,29 EUR) Ich suche mir eine freie Box im Hafen aus und bin sehr froh, dass es hier einen 24-Stunden-Securitiedienst, einen Wachturm und am Steg ein Schild gibt, auf dem wohl steht: HAU AB! Nachdem ich mich angemeldet habe und die Swoboda mit Strom versorgt ist, kümmere ich mich um das Abendessen (Matjes mit Bratkartoffeln) und gönne mir einen Vodka (zur Not auch mit O-Saft). Klaus, der eine miese Nacht und einen schönen Tag hatte Geändert von Fronmobil (25.05.2018 um 07:14 Uhr) |
#27
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Und noch ein paar Fotos von gestern:
Nutur pur! Elbkühe - jetzt auch am Finowkanal? Zimmer mit Aussicht Die Schleusenwand lebt! Spritzige Fahrt auf der Odra Klein - aber (hoffentlich) bezahlt Geändert von Fronmobil (25.05.2018 um 08:10 Uhr) |
#28
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Scheisse, Klaus! Gut dass dir nix passiert ist, hätte auch anders ausgehen können...sowas ist ja mein Horror.
Machst du die Persennig zu nachts? Dann mach dir ein kleines Vorhängeschloss an den Reissverschluss. Ist natürlich kein wirklicher Schutz aber schreckt vielleicht doch Idioten ab, die "nur mal eben" auf deinem Boot sitzen wollen... Zu deiner Tour und zum Bericht: großes Kino, wie immer!
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#29
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Moin Klaus
Kannst Du vielleicht die Öffnungszeiten der Bunkerstation hinter der Eisenbahnbrücke einstellen? Wir wollen nächsten Freitag los und ich bin mir nicht sicher, ob sie am Wochenende offen haben. Ansonsten: Schöner Bericht
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Gruß aus Husum Christian |
#30
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Zitat:
Zitat:
Klaus, der heute Nacht auch an einer Pier liegt |
#31
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Ich kann eine ruhige Nacht in der polnischen Marina vermelden!
Und eine ausgiebige Dusche am Morgen (ohne Münze und Zeitlimit) … aber auch einen hohen Preis für 9 m Boot: 28 EUR (! ) All-inclusiv (Duschen, Strom, Wasser, WiFi, Müll etc.) alles okay, aber ... Das hatte ich preiswerter in Erinnerung … Um 10 Uhr war ich dann klar zum Auslaufen. Mein Weg führte mich getreu dem Motto des Threads (unbekannte/re Gewässer) erstmals über den Dammschen See. Also nicht über den Bäckergraben zurück zur Oder, sondern ostwärts Richtung Dabie. Nix los auf dem Teich und alles gut betonnt und ausgeflaggt. Die Stellnetze stellen nicht wirklich eine Herausforderung dar, außer vielleicht bei unsichtigem Wetter und bei Nacht. Bei Einfahrt an der Babina in die Odra kreuzt ein einsames polnisches Segelboot meinen Kurs. Ich nehme ein wenig Tempo raus und lasse dem Sportsfreund den Vorrang, genauso wie wir das gelernt haben. Dafür bedankt er sich mit Winken überschwänglich. Heute ist praktisch so eine Art Überführungsfahrt. Ich will nur mal schnell übers Haff. Also lautet das Tagesziel Ueckermünde. Da ein bisschen mehr Wind angesagt ist (5bf aus NO) will ich das auf die Kurze hinter mich bringen. Bis zum Brama Torowa 4 bei Trezebiez ist auch noch alles easy going. Dann wird es bedeutend unruhiger und ich muss die Swoboda seefest machen, alles verräumen und die Luken schließen. Genau auf Höhe des Brama Torowa 3 setzt das aufkommende Seefrachtschiff „Souselas“ zum Überholen an (ein Massegutfrachter "Bulkcarierer" unter Portugisier Flagge). Er hatte dies auf Kanal 16 sogar netterweise vorher angekündigt. Wahrscheinlich wusste er, dass ich letztes Jahr fast an dieser Stelle im Halbschlaf bei Ententeichwetter schon mal ein Ausweichmanöver für einen Aufkommer fahren musste. Ich lasse das Schiff ziehen bevor ich hinter ihm den Kurs westlicher lege und die Tonne „Haff“ ansteuere. Jetzt habe ich den Nordost voll von der Seite und der Tanz in den ca 1 m Wellen beginnt so richtig. Da ich auf dem schnellsten und kürzesten Weg nach Ueckermünde möchte, muss ich auf ein paar Stellnetze aufpassen. Die sind jedoch „auf Lücke“ gestellt, so dass ich immer eine genügend große Durchfahrt finde. Bei strahlendem Sonnenschein und kaltem NO-Wind geht es mit 7,5 Knoten auf Ueckermünde zu. Um kurz nach 15.30 Uhr erreiche ich die Kanaleinfahrt und kann erstmal durchatmen, dringend die Toilette aufsuchen und auch wieder die Bücher ins Regal stellen, die es abgeräumt hatte. Da ich die Lagunenstadt vom letztjährigen Booteforum-Treffen nicht in bester Erinnerung hatte, will ich es heute am städtischen Kai in Ueckermünde versuchen. Ich brauch nix (Strom, Wasser, Duschen) aber man kann hier festmachen. Wie mir der städtische Scherge und Brückenwart gegen 19 Uhr erklärte, wäre das alles aber auch kein Problem. 10,60 EUR will er für die Nacht haben. Beim Spaziergang durchs Städtchen kann ich noch kurz vor 18 Uhr ein paar Brötchen ergattern, dann werden die Bürgersteige hochgeklappt. Morgenfrüh werde ich dann planmäßig mein Fahrgebiet für die kommende Woche erreichen … Klaus, der jetzt noch den windfinder.com studiert |
#32
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Ueckermünde hat mich ruhig schlafen lassen, nur ein paar Angler haben sich am Kai rumgetrieben.
Wie üblich werde ich mit dem Sonnenaufgang wach und beschließe nach einem Besuch beim Bäcker gegen 8 Uhr abzulegen. Die Windverhältnisse sind gut (3 bf), es tröpfelt leicht von oben aber die Sonne soll sich im Laufe des Vormittags wieder durchsetzen. Circa zwei Stunden Fahrt auf dem Haff liegen vor mir und ich freue mich darauf heute bei nur leicht kabbeliger See fahren zu können. Und jetzt werde ich es verraten: Mein Ziel für die kommende Woche ist die Peene - der Amazonas des Nordens. Einmal die 104 Flusskilometer zu Berg bis Malchin und dann wieder zurück. So ist der Plan für meine Erstbefahrung. Ich habe verschiedenes über die Peene gelesen und bin neugierig sie für mich zu entdecken. Wer noch gute Infos und Tipps aus erster Hand für meine Fahrt hat, immer gerne her damit! Mein Kurs am Morgen liegt bei ca 300 Grad und ich steuere zunächst die Tonne Kaminghaken-N an. Dann geht es südlich der Tonne Peenestrom-Süd/H1 weiter zum Großen Bockkamp. Die Durchfahrt durch die Bockrinne ist mit einer roten und grünen Tonne markiert und man sollte die wohl wegen der Untiefe sehr exakt anfahren. Eine gute Orientierung gibt schon aus über 5 km Entfernung die alte Brückenruine von Karnin. Immer drauf zu halten, das passt dann schon. Der Peenestrom begrüßt mich mit Sonnenschein. Immer noch kaum Verkehr an diesem Samstagmorgen auf dem Wasser. Nach ein paar Biegungen erreiche ich vor der Zecheriner Brücke (Klappbrücke) auf Steuerbord meine Ankerbucht vor dem Örtchen Zecherin in Sichtweite zur Brücke und zur Mündung der Peene. Dort geht es morgen weiter. Für heute fällt erstmal der Anker und ich mach mir einen faulen Nachmittag an Bord. Zum Glück fällt mir ein, dass ich ja auf See bin und den Ankerball hochhängen muss. Denn keine halbe Stunde später kommt die Küstenwache vorbeigetuckert … Es ist schönes Wetter und ich kann die Stunden genießen. Dabei beobachte ich auch eine Brückenöffnung der Klappbrücke. Kurz zuvor haben sind insgesamt 13 Stangenbootfahrer versammelt um dann in einer Art Rennen durch die Klappbrücke zu starten. Lustig. Ich kann da einfach drunter durch. Wobei morgen in Anklam wartet auch eine Klappbrücke (Eisenbahn) auf mich. Vorsichtshalber rufe ich mal die Infohotline an und erkundige mich nach den Brückenöffnungen. Alles klar, Sonntagvormittag wird um kurz nach 8 Uhr, kurz nach 9 Uhr und dann um kurz nach 12 Uhr geöffnet. Das passt für mich. So bleibt noch Zeit die auf dem Finowkanal geschundenen Leinen vom Schleusendreck zu befreien und auch sonst so das ein oder andere an Bord zu erledigen und mir was Schönes zu kochen. Heute Abend werde ich das CL-Finale verfolgen. Sundowner Klaus, der ab morgen wieder ins Binnenrevier einfährt Geändert von Fronmobil (27.05.2018 um 14:09 Uhr) |
#33
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Hallo Klaus,
Wenn Du in Anklam angekommen bist, gibt es gleich hinter der Eisenbahnklappbrücke einen Motorbootsportverein auf der Steuerbordseite. Dort haben wir letztes Jahr Gast sein dürfen und nützliche Tipps zum befahren der Peene bekommen. Die Typen dort sind gut drauf und lecker Bier gibt's auch in ihrem " Vereinsheim ". Und wenn Du wieder in Richtung Haff fährst, musst Du den Hafen Kamp Anlaufen. Dort ist das " schönste Ende der Welt" , sagen die Eingeborenen. Von denen gibt es dort wohl noch um die 18 Stück. Wenn Du in den Hafen einlaufen solltest, halte Dich nach der Einfahrt gleich auf Steuerbord und machst direkt an der Spundwand fest.
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Viele Grüsse Henry
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#34
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Henry, dein Anlegetipp zu Anklam kam gerade noch rechtzeitig! Danke.
Aber zunächst der Reihe nach. In der Früh war es etwas wolkig und ich wollte nicht so recht aus der Koje. Es war so herrlich still und friedlich an meinem Ankerplatz. Irgendwann mach ich mich dann nach einem tollen Bordfrühstück doch auf in Richtung Peene. Ich will die 12.10 Uhr Durchfahrt in Anklam an der Eisenbahnbrücke nehmen. Also erstmal am Funkgerät wieder Kanal 10 einschalten, dann die NV.Karte Nr.3 „Nördliche Oder und Peene" auf den Kartentisch gepackt und die C-Map „Binnen Germany" in den Plotter eingelegt. Doch da mache ich gleich zwei Entdeckungen : 1. Auf meiner topaktuellen NV.Karte aus dem Jahre 2012 stimmt die Flußkilometierung nicht mehr. Die Peene „beginnt" bei Kilometer 98 und nicht wie in meiner alten Karte mit Kilometer 104. Wie ich im Laufe des Tages höre, hat das WSA neu vermessen und die Nebenarme eliminiert. Jetzt hat die Peene bis Malchin noch 98 km. 2. Mit Herrn C-Map muss ich mal schimpfen. Die elektronische Karte für den Plotter ist, was die Peene anbelangt, ein Witz. Damit kannste nicht fahren! Das ist das Geld nicht wert. Ich greife also auf die guten alten Papierkarten von NV zurück und ziehe immer 6 km Differenz ab. Was solls, die Strecke bis Anklam ist immer noch gleich lang, dauert ca eine Stunde und verfahren kann man sich auf dem Bach auch nicht. Überpünktlich stehe ich 20 Minuten vor 12 Uhr an der Eisenbahnbrücke. Kurz überlege ich, ob die Swoboda vielleicht doch darunter durch passt, aber ich lass es lieber. Bin ja nicht auf der Flucht. Nach der Durchfahrt lege ich, wie von Henry empfohlen gleich auf Steuerbord an. Jedoch nicht beim Verein, sondern direkt vor dem kleinen Café beim Paddelzentrum. Das ist sehr niedlich und voll öko und so. Ich bekomme einen leckeren veganen Salat zum Mittag und ein Mädchenbier. Ein bisschen Speck hätte dem Salat gut getan , aber auch so war es okay und voll hipp eh. Ich darf die Swoboda für einen kleinen Spaziergang nach Downtown Anklam dort liegen lassen. Das ist doch voll nett von meinen neuen Freunden den Ökos. Ich soll nur ein wenig Platz für die Solarboote machen. Eh Mann, geht klar, alles easy. Mein Erkundungsgang führt mich auf den großen Marktplatz vor dem Rathaus von Anklam und in das Otto-Lilienthal-Museum in der Nikolaikirche: http://www.lilienthal-museum.de/olma/muse.htm Dort gibt es immerhin Luftschiffe zu bewundern. Zurück am Öko-Anleger trinke ich einen laktosefreien, fairgetraded Kaffee und schaue dem Treiben auf der Peene zu. Gleichzeitig verfolge ich die Schlußphase des Aufstiegspiels von Energie Cottbus in die 3.Liga: #WIR gegen wen auch immer! Ab nächster Saison gehören wir wieder zu den Profi-Ligen. Und als Landespokalsieger sind wir auch in der ersten Runde des DfB-Pokals wieder dabei. Danach lege ich ab und folge der Peene zu Berg. In der Nachmittagssonne windet sich der Fluß von Schilf eingefasst immer weiter und nach ca einer Stunde Fahrt erreiche ich mein Tagesziel: den kleinen Hafen am Stolper Fährkrug. Dort lege ich an, mach mich stadtfein und schlendere hinüber zum Landgasthof. Fronmobils Restauranttipp Nr. 456: Stolper Fährkrug an der Peene bei Kilometer 80 Ein Landgasthof wie ich ihn mir vorstelle! Tolles gepflegtes altes Gebäude, schöner Biergarten, Blick aufs Wasser, klasse kleine regionale Speisekarte (ich hatte z.B. ein Senf-Apfel-Lachs-Süppchen und Spargel mit Wienerschnitzel und Kartoffeln). Dienstags Ruhetag. Hier muss man einen Stop machen, auch wenn es nur zum Gucken oder Kaffee trinken ist. https://www.gutshaus-stolpe.de/resta...faehrkrug.html Eine Sache ist mir die Tage hier im Norden aufgefallen und ich muss mal fragen, ob das Normal ist. Ich erlebe immer wieder, dass ich in der dritten Person angesprochen werde. Also etwa so: „Wie lange will er bleiben?“, „Braucht er auch Strom?“ oder „Wieviel Brötchen möchte er?“ ist das normal oder woran liegt das? Klaus, der gerade wegen Gewitterwolken Richtung Himmel guckt Geändert von Fronmobil (27.05.2018 um 20:48 Uhr) |
#35
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Manchmal fahre ich angeblich mit dem Boot auf der Uferstraße, und auf dem Weg zu meinen Liegeplatz überquere ich auf dem Display eine Landzunge. Wohlgemerkt bei Top-Satellitenempfang und richtigen Koordinaten. Es liegt eindeutig am Kartenmaterial. |
#36
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Nur Interessehalber, wie hoch ist die Durchfahrtshöhe im geschlossenen Zustand? Laut meiner Karte bei der iSailor-App sind es 2,40 m, kommt das hin?
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#37
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Zitat:
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Klaus, der für die Swoboda 2,75 m benötigt |
#39
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Danke liebe Havelfee!
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#40
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Aber... ... der Tag kommt ganz bestimmt, an dem ich solche Sorgen auch haben werde. Ganz bestimmt. Bei mir um die Ecke steht gerade eine Saga 27 zum Verkauf. |
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Zitat:
Klaus, der den Trainer dann als Beiboot nutzen würde |
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Zudem hat die Saga 27 einen schön leisen Diesel, dank der Unterflurbauweise.
Klaus, hattest Du bei der Haff-Fahrt gen Westen (bis Uckermünde) noch annehmbaren Wellengang/bei raumen NO-Wind zeitweise dann eher von achtern ? Gruß Fun_Sailor
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Jetzt erst recht: Cool bleiben - und weiter segeln
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Hab mich nur gefragt, warum sonst kein Motorboot draußen war. Klaus, wat mut dat mut |
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Quizfrage des Tages:
Woran merkt man, ob man wirklich in der Natur angekommen ist? Antwort: Wenn man sein Smartphone nach Einkaufsmöglichkeiten befragt und als Antwort für 30 km Umkreis bekommt: "Kik 1x und 2 weitere" Ist mir heute passiert. Der kleine Hafen am Fährkrug ist in der Früh noch ganz verschlafen und ich schleiche mich zu den Duschen. Die Charterer um mich herum schlafen noch alle. Was ist das für eine Urlaubs-Arbeits-Einstellung? Wie wollen die so ihr Kilometerpensum schaffen? Ich lege jedenfalls um 9.30 Uhr ab und begebe mich auf meine heutige Strecke in Richtung Demmin. Das ist mein Tagesziel. Sofort tauche ich wieder in die Natur ein und folge dem urwaldartigen Fluß. Es ist keine Seltenheit hier zum Beispiel Seeadler zu beobachten. Ich kann allein an diesem Vormittag acht verschiedene sichten. Ein paar konnte ich auch mehr oder weniger gekonnt "abschießen". Naja, das können andere besser. Ich hatte mir den Wasserwanderrastplatz "Sophienhof" http://dorfladen-sophienhof.de/ ausgeguckt für einen kleinen Zwischenstop. Leider haben die Stegbauer Klampen vergessen und dann war es mir zu mühselig da anzutüddeln ... vielleicht auf der Rückfahrt ... So war ich schon um die Mittagszeit in Loitz und lege vor dem kleinen Sportboothafen an der Pier an. Bis 15.30 Uhr ist Zwangsstop wegen der Hubbrücke. Das Restaurant am Hafen hat leider Ruhetag. Deshalb nutze ich die Zeit und laufe die kurze Strecke zu einem EDEKA-Markt um die wichtigsten Lücken in der Bordversorgung zu schließen. Gegen 14.45 Uhr bin ich zurück, als gerade das Fahrgastschiff "Hamburg" an der Brücke vorfährt. Sieht nach "Sonderöffnung" aus. Ich beobachte das und als sich die Brücke öffnet, schlupfe ich natürlich mit durch. Dadurch kann ich auch das letzte Stück bis Demmin in aller Ruhe angehen, denn dort wird die Brücke um 17.10 Uhr gehoben. Ich tucker so vor mich hin und beobachte auch badende Kinder am Ufer, als auf einmal ein 78 m langes Binnenschiff hinter einer Kurve im Gegenverkehr auftaucht. Viel Ausweichen war da nicht und ich frage über Funk "Machen wir Steuerbord-Steuerbord?" Als Antwort kam nur ein knappes "Ja". In Demmin "darf" ich dann wieder 20 Minuten warten und das Treiben rund um die Brücke beobachten. Das ist mir nach dem Tag in der Natur einfach alles zu laut. Ich beschließe noch ein paar Kilometer flußaufwärts aus der Stadt herauszufahren und mir einen ruhigen Ankerplatz an einem Seitenarm zu suchen ... Klaus, der heute bei 29 Grad an Bord ins Schwitzen gekommen ist und ca 56 km zurückgelegt hat Geändert von Fronmobil (28.05.2018 um 20:50 Uhr) |
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Zitat:
Über diese Brücke da verläuft die ehemalige B96, die bedeutendste Fernstraße in Ostdeutschland. Nach der Fertigstellung der A20 wurde die B96 dann zwischen Neubrandenburg und Greifswald zur L35 herabgestuft. |
#46
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Zu DDR-Zeiten dann F96
Klugscheißmodus aus Gru0 Holger
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90% ist Kopfsache, der Rest ist mental |
#47
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Zitat:
Saga ist ein total geiles Boot und vor allem die 27 für vergleichsweise wenig Geld zu bekommen.....ich betone vergleichsweise...
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Gruß Frank Aufgeräumt wird erst wenn das W-LAN nicht mehr durchkommt
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#48
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Ich vermisse bei den mal wieder super Interessanten Berichten den Speiseplan und die dazu gehörigen Rezepte
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Gruß Frank Aufgeräumt wird erst wenn das W-LAN nicht mehr durchkommt |
#49
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Das kann ich bestätigen, wir fahren ja damit rum.
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Viele Grüße Tilo In meinem Alter vernünftig? Das lassen wir mal lieber. Keine Zeit dafür.... |
#50
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Ich wollte diesen wunderbaren Thread eigentlich nicht mit vom Thema abweichenden Dingen vollmüllen. Aber meines Wissens haben doch alle Boote, die ähnlich der Saga 27 sind, den Innenborder in Unterflurbauweise und müssten dementsprechend leise sein, oder nicht?
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