#1
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Die Puzzle-Schäftung
Puzzel-Schäftung
Die üblichen Standard-Sperrholz-Platten haben eine Länge von 2,5 m. Die Außenplanken eines Bootes sind aber, in der Regel, erheblich länger. Sie müssen mit einer Schäftung, auch Schräglasche genannt, auf Bootslänge gebracht werden. Nach einiger Übung stellt diese Verbindung, auch für einen Hobbybootsbauer, kein Problem dar. Die Zeit ist vielmehr das Problem. Ich meine damit, die Bauzeit eines Bootes. Sie sollte, bei einem Einzelkämpfer und die meisten Hobbybootsbauer sind Einzelkämpfer, nicht über 3 Jahre hinausgehen. Wer länger baut, braucht einen eisernen Willen, Nerven und eine geduldige, nähere Verwandtschaft. Die meisten mieten sich eine Scheune oder Garage in der, wegen der fehlenden Heizung, nur an 5 Monate im Jahr, nämlich von Mai bis September, gearbeitet werden kann. Diese und weitere Probleme habe ich im Forum, unter Selbstbauer „Down East Cruiser 23 „ Beitrag 83, näher erläutert. Um die Zeit optimal zu nutzen, baut man alle Einzelteile, Spanten, Spiegel, Schwert und Ruder, im Winter im beheizten Keller seines Hauses und nutzt somit die kalte Jahreszeit. Mit den oft über 5 m langen Rumpfplanken, stößt man im heimischen Keller an seine Grenzen. Bislang hatte man keine Möglichkeit, die Planken in voller Länge vorzubereiten, da eine normale 1:10 Schäftung, nur an der unbearbeiteten Sperrholzplatte durchgeführt werden kann. Da wir aber FreeShip zur Verfügung haben, lassen sich nun sehr genaue Abwicklungen erstellen. Das zusammen Schäften ist dennoch nicht möglich, weil unser Heizungskeller nicht groß genug ist. Das Verleimen abgewickelter vorgefertigter Platten mittels Schäftung, wird zu ungenau und die angeschärften Plankenkanten brechen zu leicht ab Das Gleiche gilt für vorgefertigte Planken in einem Bausatz. Mit der Puzzel-Schäftung hingegen, kann man zwei Plankenhälften in seinem Keller vorfertigen, zwischenlagern, zu einem späteren Zeitpunkt zum Bauplatz (Helling) transportieren und mit verhältnismäßig hoher Genauigkeit zusammen leimen. Diese Technik habe ich in meiner Werkstatt getestet. 1. Form- und Fingergröße bestimmen. 2. Puzzel aussägen. 3. Planken in gesamter Länge zusammen legen. 4. Plankenform nach Aufmaßtabelle aufzeichnen. 5. Planken aussägen. 6. Planken auseinandernehmen und zwischenlagern. (gegen Vertauschung markieren) Die Bilder zeigen den Vorgang, einschließlich Bruchversuch. Gruß Wilhelm (simpel-BOOT)
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#2
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Moin
Die Idee und Umsetzung finde ich klasse. Die Längsverbindung wird ja bei vielen Holzberbindungen so gemacht. Ob es Leimbinder, Furniere oder andere Holzwerkstoffe sind, je mehr Klebefläche, desto besser. Ich würde mir dafür eine Schablone bauen, und dann mit der Oberfräse und einem Anlaufring arbeiten. So hast du bestimmt noch genauere Spaltmaße und bist bestimmt schneller. Gruß Uwe
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Gruß Uwe Manchmal ist Verkehrt richtig http://www.kia-kaffeestube.de/ https://de-de.facebook.com/pages/KIA...02493143337162 |
#3
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Hallo Wilhelm,
erst einmal "Vielen Dank für deinen Beitrag!" Ich hab es schon mal bei Berger oder so gesehen, aber mich noch nicht genauer damit befasst - die Technik ist äußerst hilfreich. Trotzdem bleiben mir ein paar Fragen, es wäre sehr nett, wenn du sie beantworten könntest: * Wie machst du das - nach welchen Gesichtspunkten? * Wie viel Holz muss stehen bleiben? Zitat:
Wie klebst du die Teile zusammen? In einem Video haben sie "Punktkleben mit Sekundenkleber" zum Zusammenfügen verwenden. Was spricht dafür/dagegen? Welche Methode favorisierst du? Dank & Gruß Cello |
#4
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Hi!
Ich habe das Puzzle schon mal bei clc boats gesehen. Viele Grüße blondini
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viele Grüße Blondini (Blondini, der berühmte Seiltänzer, stürzte während einer Vorstellung in Manchester und fiel in den Löwenkäfig, der bereits in der Manege stand. Die erschreckten Tiere sprangen auseinander und blieben grollend am Gitter. Blondini wurde vom Dompteur aus dem Käfig gezogen und trat schon am Abend wieder auf.) |
#5
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Hallo,
Puzzle-Schäftung 4 mm Sperrholz wird in der Regel mit einer 1:10 Schäftung verbunden. Das sind 40 mm und so lang sind auch die Puzzle-Finger. Diese sind ellipsenförmig. Die Breite der einzelnen Finger betragen etwa 25 mm und mindestens 15 mm am Fingergrund, bei einem gegenseitigen Abstand von 40 bis 45 mm. An den Plattenrändern dürfen die Finger nicht zu schmal ausfallen (Bruchgefahr). Die Puzzle-Schäftung ist hinter schnitten und lässt sich, nach dem Zusammenstecken, nicht auseinanderziehen. Wird nur ein Boot gebaut, lohnt sich die Erstellung mit dem Oberfräser nicht, denn es müssen zwei unterschiedliche passgenaue Schablonen angefertigt werden. Außerdem müssen die Rundungen so angelegt sein, dass ein Umfahren mit dem Fräser möglich ist. Für 6 mm Sperrholz können etwa die gleichen Maße verwendet werden. Die Puzzle-Finger brauchen auch nicht gleichmäßig zu sein, denn es wird zunächst die eine Platte ausgesägt und sauber verschliffen. Diese Platte wird anschließend als Schablone verwendet. Das Aussägen der zweiten Puzzle-Finger, muss sehr sauber ausgeführt werden, ist aber keine große Kunst. Nun wird so lange geschliffen und angepasst, bis die Verbindung straff schließt. Die beiden Planken werden mit Markierungen versehen, flach auf einem Tisch fixiert und nach Aufmaßtabelle angerissen. Danach werden sie ausgesägt, vorsichtig auseinander genommen und zwischengelagert. Die Verklebung, mit Epoxid-Harz, wird flach auf einem Tisch durchgeführt, wobei die Enden der Planken und die Schäftungsstelle nach der Aufmaßtabelle auszurichten sind. Gruß Wilhelm (simpel-BOOT)
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#6
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Super anleitung!!! Danke!
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#7
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Hab ich neulich hier in einem Fred auf einer verlinkten Seite auch schon gesehen, bei einem Bausatz, sah interessant aus.
Link: http://www.salmoboats.com/de/kit.html Und: http://www.salmoboats.com/de/stich_and_glue.html Geändert von BerlinFrank (06.11.2013 um 02:16 Uhr)
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#8
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Tolle sache.
Nur bei Sichtholz halte ich mehr von einer richtigen Schäftung, da hinterher fast nicht mehr sichtbar. Vorausgesetzt man hat bei der Auswahl des Holzes auf die Maserung geachtet. Gruß Olaf
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Männer aus Stahl fahren Boote aus Holz
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#9
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Hallo Olaf,
Die von Dir genannte "richtige Schäftung" ist selbstverständlich bei Booten mit Klarlackierung die beste aller Möglichkeiten. Der sehr schnell entstehende leicht Knick, bei einer Laschenschäftung, trat bei der Puzzleschäftung nicht auf. Die Planke bog sich sehr gleichmäßig. Die Kerbwirkung an den oberen und unteren Rändern der Planke kann durch sauberes verkleben behoben werden. Wie oben im ersten Bericht geschrieben, ist die Puzzleschäftung für Hobbyisten, die sich nicht trauen eine Schräglache anzuhobeln, aber ganz besonders für diejenigen, die im Baukastensystem arbeiten. Gruß Wilhelm
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#10
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Hallo Wilhelm !
Ich habe mal ein Frage zu dieser Schäftung . Wenn ich jetzt 4m Stringer benötige, sagen wir mal in 18mm AW100, dann sollte doch diese Methode ebenfalls funktionieren. Bekannter Weise gibt es ja die Platten nur bis 2,5m länge
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Lg Alfons Geht nicht, gibts selten ! |
#11
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Bei Stringern wäre das zwar möglich aber unsinnig, weil hier eine klassische Schäftung viel schneller und einfacher von der Hand geht als bei Plattenmaterial…
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#12
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Ich möchte von der Hülle, ca.50% oberhalb wegschneiden und dann, um Stabilität rein zubekommen, mit eben Stringern und Spanten verstärken !
Es geht in meinen Projekt um einen Schlauchbootumbau mit Festrumpf und sollte nicht in einem Fiasko enden, daher meine Fragen . Ich gehe mal sehr vorsichtig von 5 Spanten und 4 Stringern aus, auf ca.4m Länge !
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Lg Alfons Geht nicht, gibts selten ! |
#13
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Was hat das jetzt mit der Puzzleschäftung zu tun?
Mach da mal für ein eigenen Fred auf! |
#14
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Zitat:
Der ist schon offen http://www.boote-forum.de/showthread.php?t=192604 Es geht um die Herstellung der Stringer in 4m länge, in genau Diesem Verfahren (AW100)
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Lg Alfons Geht nicht, gibts selten ! |
#15
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Hallo Alfons,
Stringer sind in der Regel Vollholzleisten, die in Längsrichtung die Rumpfform versteifen und als Klebefläche für die Planken benötigt werden. Längs eingebaute Sperrholzstreifen, ab etwa 50 mm breite, werden als Längsspanten bezeichnet und haben häufig oben und unten Vollholzleisten, sogenannte Klaspen. Diese Sperrholzstreifen können selbstverständlich durch eine Puzzelschäftung verbunden werden, vorausgesetzt, sie hat auf der einen Seite min. 3 und auf der gegenüberliegenden Seite 2 Finger. Die Puzzleschäftung ist für das Schäften von Vollholzleisten und Sperrholzstreifen unter 100 mm Breite nicht geeignet. Dort ist eine Schräglasche (Schäftung) wesentlich schneller hergestellt. AW100 ist eine Verleimungsqualität und hat nichts mit dem verwendeten Holz zu tun. Für die oben genannte Verleimung (Klebung) wird z.B. Kauresin, Aerodux, Epoxid, Bindan-Cin verwendet. Gruß Wilhelm
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#16
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trixi1262: Ich ahne was du meinst, Simpelboot hat's aber schon genau erklärt.
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#17
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Hallo Allerseits und einen schönen Abend !
Vielen Dank für Eure Antworten Wer den Link verfolgt hat, weis das es sich um eine verrückte Idee handelt, aber so bin ich nun mal Ich bin über weitere Hinweise und Anregungen sehr Dankbar und werden natürlich im erwähntem Trööt, über Erfolg oder Misserfolg berichten ! Letzteres gilt natürlich unter allen Umständen, zu vermeiden ! Ein schönes WE, Allerseits !
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Lg Alfons Geht nicht, gibts selten ! |
#18
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Puzzle Schäftung bei dickeren Platten
Hallo,
ich plane den Bau eines grösseren Hausbootes und bin am recherchieren, welche Alternativen es zur klassischen Schäftung gibt. Die Puzzle Methode finde ich recht interessant. Meine Frage: ich hätte 19mm starke Sperrholzplatten zu verlängern und zwar sowohl in der Länge wie auch in der Breite. Eine normale Schäftung hätte dann bei 1:10 eine Länge von 190mm ! Das ganze dann passgenau herzustellen ist nicht so einfach. Könnte man hierfür ebenfalls die Puzzle Schäftung anwenden oder ist die Haltbarkeit/Belastbarkeit hierfür nicht geeignet ? Christian Geändert von Thomas I. (24.02.2014 um 20:29 Uhr) Grund: Full Quote entfernt |
#19
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Hallo Christian,
ich habe die Puzzle-Schäftung getestet an Sperrholzplatten, die sich schlecht schäften lassen, wie Ausbauplatten von 2 mm bis 4 mm Dicke. Diese haben hauchdünne Deckfurnierem mit recht dicken Innenlagen und sind nur dreilagig. Auch wenn für diese Sperrhölzer eine 1:12 bis 1:14 Schäftung zum Einsatz kommt, ist die Verbindung nicht sicher. Die Puzzleschäftung zeigte eine erheblich höhere Bruchlast. Für 19 mm Sperrholzdicke, wird sicherlich eine 1: 6 Schäftung reichen, wenn unter der Schäftungsstelle konstruktive Spanten vorgesehen werden. Außerdem wird man mit Glasgewebe beschichten. Eine Kurzschäftung von 1:2 mit Doppelung auf der Innenseite und Glasgewebe Beschichtung außen ist sicherlich auch möglich. Diese Kurzschäftung kann schnell mit der Kreissäge hergestellt werden und vermeidet die Stoßstelle (Kerbwirkung). Nun taucht bei mir die Frage auf, ist es bei der Größe, von sicherlich über 12 m Länge, nicht sinnvoller in Stahl zu bauen? Ab 12 m fangen die Gewichte Holz/Stahl sich anzugleichen, es sei denn man baut extrem leicht. Gruß Wilhelm |
#20
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Puzzle oder normale Schäftung
Hallo Wilhelm,
danke für Deine Einschätzung. Das geplante Boot wird 8,36m lang und 2,5m breit. Die Bodenplatten sollen in 19mm ausgeführt werden und der Rumpf in 12mm Sperrholz. Geplant ist die Verwendung von Industrie bzw. Verpackungssperrholz. Denkst Du, dass eine geringere Schäftung ausreichen würde, denn diese kann ich mit einer "normalen" Kreissäge herstellen und bräuchte keine riesen Zimmereisäge mit ewiger Tiefe. Gruss, Christian Geändert von Thomas I. (24.02.2014 um 20:30 Uhr) |
#21
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Zitat:
Richtig und ein Stahlponton oder Hausbootträgerrumpf aus Stahl ist auch besser als Dauerwasserlieger geeignet und verträgt auich spätere Lasterhöhungen besser als eine Sperrholzkonstruktion.Schäften entfällt natürlich auch, 2X6m Platten zusammenschweissen-....zack fertig sind 12m. gruss hein
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#22
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Guude,
Hier noch mal schön gezeigt. ie Pusselschäftung. Die ganze Seite ist verlinkt und sehr umfangreich ,der Bau und die Preiskalkulation sind auch beschrieben. Allerdings braucht man Frazösichkentnisse oder ein Übersetzungsprogramm ! Wie währe es mit einer Metallschablone ? Viel Spaß beim gucke. mfG Schambesboot |
#23
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Wo?
Hallo Schambes,
habe ich was an den Augen? Grüße Markus
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Neues gebrauchtes Boot und happy |
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Hallo, bin beim Stöbern über eure Puzzleschäftung gestolpert.
Vieleicht interessiert es ja jemanden, habe mir vor einiger Zeit dieses Schablone anfertigen lassen.Wer so 'ne Schäftung braucht und den Transport nicht scheut kann mich gerne ansprechen. Gruß Max PS: natürlich kostenlos!
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Maxwell Mad Jeder kann was anderes besser!
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