Schifffahrt als Deutschland noch geteilt war ...

[Lippi]

Kurt Hager ?

[Narwal]

Ich konnte damals nur am Elbufer stehen und den vielen Frachtschiffen zusehen. Wäre gern mitgefahren und wollte fast bei der Handelsmarine anfangen. Aber ich hätte wegen vorhandener Westverwandschaft eh nur vor Warnemünde rechts abbiegen dürfen und da hat es mich nicht hingezogen

[Miniskipper]

@Lippi: Jawohl!!! Kennst Du die Gegend um Tornows Idyll?

[Lippi]

Ne, leider nicht

[B4-Skipper]

Ich war mir nicht sicher, ob ich es mir nur einbilde oder ob es wirklich so war

Ein netter Mitarbeiter vom Grünauer Wassersportmuseum hat im "Kanusport" Heft 3/1990 einen interessanten Artikel zu den Schleusengebühren gefunden.

Anfang 1990 konnte "Otto-Normal-Ossi", der ja in der Regel nicht über DM verfügte, die Schleusengebühr in DDR-Mark bezahlen.

Dazu mussten vorher "Sportbootfahrscheine" im Wasserstraßenhauptamt Berlin oder in der Lotto-Annahmestelle Hennigsdorf erworben werden.

Weitere Vorverkaufsmöglichkeiten sollten folgen, aber ab 1. Juli war das dann ja überflüssig.

Gruß Lutz

[Rolle1704]

Zitat von Kladower

Es gibt auch West-Berliner, die sich die Mauer zurück wünschen - kann ich auch nicht verstehen.

Ich schon.

[Fronmobil]

@ Lutz
https://www.museumsportal-berlin.de/...ersportmuseum/ - cool, das kannte ich noch nicht!
Wenn es wieder eröffnet, schaue ich mir das mal an.

[berlinsky]

Tjaa - Wassersport in "Wäästberliiehn" in Mauerzeiten war irgendwie eine idyllische Angelegenheit. Hab ich jedenfalls so empfunden.

Die Boote waren tatsächlich kleiner, das Revier überschaubar und ja, auf dem Tegeler - und Niederneuendorfer See konnte man tatsächlich damals noch "den Hebel auf den Tisch legen" - bis 25km/h.

Von der Zonengrenze habe ich mich immer ferngehalten, kann daher auch nicht viel dazu sagen, ausser dass es sie gab, und man da möglichst nicht dichter ran fuhr.

Ein Ausflug durch die Schleuse Spandau zum Wannse war dann wirklich für uns schon was ganz besonderes - naja, damals so ein 4m Sava-Mobo mit einem 50PS-Motor.

Dafür haben wir die Wasserskistrecke am Tegeler See gerne genutzt.

[kapitaenwalli]

Moin

Ganz so idyllisch war es nicht.

1973 hat der damalige Senat das Motorbootfahrverbot beschlossen. An jedem ersten und dritten Wochenende durften Mo'Bos nicht fahren. Die Zeitfenster änderten sich später und erst nach Öffnung der Mauer wurde es aufgehoben.

Während der Fahrverbotszeiten war es vielleicht idyllisch, sobald diese Zeit aber verstrichen war hatte man den Eindruck, in Monza an der Rennstrecke zu stehen.

Heutzutage gibt es schon wieder Leute, die so ein Fahrverbot fordern.

Gruß und bleibt gesund

Kapitaenwalli

[B4-Skipper]

Zitat von kapitaenwalli

... 1973 hat der damalige Senat das Motorbootfahrverbot beschlossen. An jedem ersten und dritten Wochenende durften Mo'Bos nicht fahren. Die Zeitfenster änderten sich später und erst nach Öffnung der Mauer wurde es aufgehoben. ...

Zumindest im Ostteil Berlins gab es auch mal Mittagsfahrtverbote.
War, so glaube ich, von 13 - 15 Uhr das am WE keine Motorboote fahren durften.

Nicht ganz unbeteiligt an den Aufhebungen war der damalige Präsident des MVB, Hanns-Ekkehard Plöger.

Gruß Lutz

[edjm]

Zitat von kapitaenwalli

Moin

Ganz so idyllisch war es nicht.

1973 hat der damalige Senat das Motorbootfahrverbot beschlossen. An jedem ersten und dritten Wochenende durften Mo'Bos nicht fahren. Die Zeitfenster änderten sich später und erst nach Öffnung der Mauer wurde es aufgehoben.

Während der Fahrverbotszeiten war es vielleicht idyllisch, sobald diese Zeit aber verstrichen war hatte man den Eindruck, in Monza an der Rennstrecke zu stehen.

Heutzutage gibt es schon wieder Leute, die so ein Fahrverbot fordern.

Gruß und bleibt gesund

Kapitaenwalli

Das Probem für uns Segler war, daß man bei schwachen Winden Strömungsabrisse an den Segeln hatte, wenn die Motorboote so viele Wellen erzeugten. Das bedeutete, daß wir praktisch auf der Stelle dümpelten.

Diese Wochenendfahrverbote waren für uns ein Segen, erinnert sich: edjm.

[berlinsky]

da ich neben dem mobo ausserdem Ruderer, Surfer, Segler und Schwimmer war, fand ich es auch zu Zeiten der Fahrverbote trotzdem idyllisch.

Besondere Zeitgenossen waren die "Angler" - -morgens rauschte der ganze Schwarm in eine Richtung und abends dann wieder zurück - damit sie rechtzeitig zu den 19.00-Nachrichten wieder zu Hause waren.

Überhaupt wurde es ab 19.00 Uhr im Revier generell meistens schlagartig still ...

[Oldskipper]

Der Teilung verdanken wir den Havelkanal und den Elbe Seitenkanal. Der Wiedervereinigung das Wasserstraßenkreuz Magdeburg mit Trogbrücke, sowie den Ausbau der Kanäle MLK EHK.
Gibt sicher noch mehr.

[Kladower]

Zitat von kapitaenwalli

Während der Fahrverbotszeiten war es vielleicht idyllisch, sobald diese Zeit aber verstrichen war hatte man den Eindruck, in Monza an der Rennstrecke zu stehen.

Da durfte man ja auch auf der Oberhavel streckenweise noch 25 km/h fahren. Heute habt Ihr Ruhe da oben

[kapitaenwalli]

Zitat von Kladower

Da durfte man ja auch auf der Oberhavel streckenweise noch 25 km/h fahren. Heute habt Ihr Ruhe da oben

Moin Gerhard

wenn sich da mal jemand dran halten würde...

Der Durchgangsverkehr hat es immer eilig und ganz besonders auffällig sind immer noch die Angler. Die kennen nur Vollgas oder festgemacht an ihren Steckstangen oder am Liegeplatz.

Die 10 km/h werden weder beachtet noch überwacht.

Gruß und lasst euch impfen, das Krankenpflegepersonal hat es verdient

Kapitaenwalli

[B4-Skipper]

Zitat von Kladower

Da durfte man ja auch auf der Oberhavel streckenweise noch 25 km/h fahren. Heute habt Ihr Ruhe da oben

Auf der Spree in Treptow/ Köpenick waren damals sogar 30 km/h erlaubt.

An die jetzt erlaubten 10 km/h halten sich aber auch hier viele nicht.

Gruß Lutz

[Fun_Sailor]

Zitat von berlinsky

Von der Zonengrenze habe ich mich immer ferngehalten, kann daher auch nicht viel dazu sagen, ausser dass es sie gab, und man da möglichst nicht dichter ran fuhr.

Nach dem tödlichen Grenzdrama auf dem Teltowkanal am 15.Juni 1965, als der West-Berliner Motorbootfahrer Hermann Döbler (von Wannsee aus kommend) nach dem versehentlichen Überfahren der damals noch unsichtbaren Wassergrenze von Grenzsoldaten ohne Vorwarnung erschossen und seine Begleiterin schwer verletzt wurde, hat die West-Berliner Wasserschutzpolizei intensiv die Bootsfahrer auf die danach erst durch weiße Bojen neu gekennzeichnete Wassergrenzlinie immer wieder hingewiesen und gewarnt.
https://www.chronik-der-mauer.de/tod...oebler-hermann
TV-Bericht von damals:
https://www.google.com/url?q=https:/...TulztI42rQKfAD

Wir "Mauerkinder" wurden von unseren Eltern beim Rausschwimmen oder -paddeln von Wannsee oder Kladow aus vor dem Annähern an die Grenzbojen deshalb extrem gewarnt, bis hin zu abschreckenden Horrorgeschichten wie Unterwassersprengfallen an den Bojen. Das hat aber dann auf uns auch gewirkt....
Ansonsten drängelten wir uns an den Wochenenden über die vollgeparkte Havelchaussee an die häufig überfüllten, aber sicheren Havelstrände vom Grunewald bis Zehlendorf. Oder auf den ebenso belebten Tegeler See per Faltboot mit Minibesegelung.

Ein nachdenklicher Erinnerungsgruß vom Fun_Sailor

[Miniskipper]

Hab heute von meinem Vater ein paar Bilder bekommen.
Denke die passen hier auch ganz gut rein. Bild 1 muss so 1978 / 1979 gewesen sein. Auf dem Teupitzsee bei Tornows Idyll (Egsdorf) Der Blondschopf am Steuer bin ich. Bild 2 ist wohl 3-4 Jahre später enstanden.

[Miniskipper]

Hab noch was das passt zu meinem Beitrag #300
Aus unserer Bucht raus fotografiert. Wer sich dort auskennt: rechts im Bild ein Stück von der Mini Insel "Tornows Werderchen" und voraus: die Insel "Egsdorfer Horst". Das damalige Tornows Idyll (wo es immer die lecker Fassbrause gab) liegt an meiner Steuerbordseite.

[Emma]

Zitat von Miniskipper

... Das damalige Tornows Idyll (wo es immer die lecker Fassbrause gab) liegt an meiner Steuerbordseite.

Da gab's aber auch jeden Sonnabend Keilerei.

[Miniskipper]

Zitat von Emma

Da gab's aber auch jeden Sonnabend Keilerei.

Ja... das war eine schöne Zeit

[Federball]

Zitat von Miniskipper

.....Aus unserer Bucht raus fotografiert. Wer sich dort auskennt: rechts im Bild ein Stück von der Mini Insel "Tornows Werderchen" und voraus: die Insel "Egsdorfer Horst". Das damalige Tornows Idyll (wo es immer die lecker Fassbrause gab) liegt an meiner Steuerbordseite.

...n Stück weiter südlich habe ich 10 Jahre im Hafen gelegen : Relax Camping.
War ganz schön, aber auch 1 Einbahnstraße.
Grüße, Reinhard

[floberlin]

Zitat von Miniskipper

Hab heute von meinem Vater ein paar Bilder bekommen.
Denke die passen hier auch ganz gut rein. Bild 1 muss so 1978 / 1979 gewesen sein. Auf dem Teupitzsee bei Tornows Idyll (Egsdorf) Der Blondschopf am Steuer bin ich. Bild 2 ist wohl 3-4 Jahre später enstanden.

Danke für die Fotos! Ist mehr als 40 Jahre später mein "Heimatsee" geworden. Ich mag die Gegend sehr, finde es nur sehr schade,
dass die Gemeinden Teupitz, Schwerin und Groß Köris so wenig aus dem vielen Wasser machen.

Und da wo du surfen gelernt hast, liege ich heute vor Anker, freue mich über die Ruhe und hübschen Häuser am Ufer (ohne Leibwächter allerdings...).

[Miniskipper]

Zitat von floberlin

Danke für die Fotos! Ist mehr als 40 Jahre später mein "Heimatsee" geworden. Ich mag die Gegend sehr, finde es nur sehr schade,
dass die Gemeinden Teupitz, Schwerin und Groß Köris so wenig aus dem vielen Wasser machen.

Und da wo du surfen gelernt hast, liege ich heute vor Anker, freue mich über die Ruhe und hübschen Häuser am Ufer (ohne Leibwächter allerdings...).

Hallo floberlin, ja ist schön da. Ich war letztes oder vorletztes Jahr mal wieder oben. Leider war mir der aus meiner Kindheit gewohnte öffentliche Seezugang verwehrt, da dort jetzt alles eingezäumt ist. (Egsdorf-Tornows Idyll) Unser altes Häuschen mit Steg haben wir leider nicht mehr.
Dafür habe ich in der Nacht unserers Kurzaufenthaltes geschlafen wie ein Stein bei der herrlichen Luft und der Ruhe.

Und hier noch ein Bonus für Dich : Meinkleiner Segler so ca 1979 / 1980 Teupitz im Hintergrund

[floberlin]

Vielen Dank, Gerd.

Falls du in der Saison mal in der Gegend bist, sag' gerne Bescheid.
Dann drehen wir mal eine Runde.

Schöne Grüße