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Kein Boot Hier kann man allgemeinen Small Talk halten. Es muß ja nicht immer um Boote gehen. |
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#1
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Kleine Abenteuer, die man nicht vergisst.
Da kein Törnbericht, sondern nur, was mir so einfiel, wie ich einen anderen Bericht lese, schreibe ich hier unter Kein Boot.
Es sind auch keine großen Abenteuer oder echte Seefahrten, sondern recht harmlose Erlebnisse, die einen Stadtmenschen aber schon mal schaudern lassen. Fall 1 Wir waren mit der Waterland unterwegs, die Waterland ist ein kleines, ca. 7m langes Kajütboot, das m.E. für ruhige Kanalfahrten geschaffen wurde. Mit dem Boot waren wir in NL unterwegs, schon beim slippen ging es los, heftiger Wind machten das erste Manöver, "aus der Sliprampe in freies Wasser kommen", schon zu einem Problem. Irgendwann hatten wir das Boot auf die Lufseite der Rampe gezerrt und dann gings mit "Voll zurück" raus. Das Heck drehte, man muss wissen, das es mit fester Welle schon etwas Fahrt braucht, träge in den Wind, der Bug ging knapp an den in Lee liegenden Booten vorbei..........und dann dümpelten wir schaukelnd im kleinen Hafenbecken von Lemmer. Nun noch etwas weiter zurück und dann endlich konnten wir mit Fahrt voraus auf die Reise gehen. Nach einer Woche und manchmal recht problematrischen Anlegemanövern, auf`s Ijsselmeer trauten wir uns gar nicht, wurden wir in Giethorn liegend, von einem Heulen und Brausen geweckt, das Boot zerrte an den Festmachern, die Fender kreischten und die Kuchenbude wackelte bedenklich. Nach dem Frühstück beschlossen wir, den Urlaub abzubrechen und machten uns auf die Heimreise. Wie ein Flieger bei Seitenwind, krochen auch wir, leicht schräg gegen den Wind, durch die Kanäle und ohne ein gewisses Geschwindgkeitsniveau war das Boot nicht mehr fahrbar. Zwischendurch erwischten uns heftige Schauer, so das wir mal schnell irgendwo "rechts ran" mussten, wo uns dann Zweige und anderes Gedön um die Ohren flogen. Der Wetterbericht sprach inzwischen von 9-10 Windstärken an der Nordseeküste und wir waren froh, in geschützten Kanälen unterwegs zu sein. Dann aber kam das Tjeukemeer und das Wasser klatsche, wenn wir in die Wellen krachten, auf der Kuchenbude zusammen, die Sicht war teilweise dadurch arg eingeschränkt, auch, weil die Scheibenwischer fehlten.... Hätte der Motor ausgesetzt, wärs mit dem Wind irgenwo ins Ufer gegangen, den Not-AB hätte ich nicht anwerfen können und der hätte mit seinen 4PS auch jämmerlich versagt. Als wir unter der Autobahnbrücke in den Kanal einfuhren, waren wir echt erleichtert, die Brücke einige Meter weiter ging rasch auf, weil die Brückenwärter bei solchen Wetterlagen oft mitdenken und die Boote zügig durchlassen. Dann aber kam Groote Brekken und der Wind genau von vorn. Sicher sind es lächerliche Wellenhöhen für ein 10m Stahlboot, doch für uns war es eine Sturmfahrt, die, so mein Eindruck, das Boot irgendann hemmungslos zerkloppen würde. Dann endlich wieder in Lemmer angekommen, fuhren wir einige Runden durch das Hafenbecken, visierten eine Box an und gingen mit Schwung hinein, mit "Voll Zurück" in die Eisen und der Wind drückte uns den fehlenden, halben Meter an den Steg. Trotz des Wetters angelegt wie ein New-Yorker Taxi und ich war echt stolz auf uns! Ich weiß gar nich mehr, ob wir in Lemmer übernachtet haben oder am selben Tag noch weg sind......auf jeden Fall hockten wir, mit einer Tasse Kaffee an einem Tisch und waren glücklich, den Urlaub lebend überstanden zu haben. Der Entschluss, auf ein seetüchtigeres Boot umzusteigen war gefallen, ein Segler musste her, daran gabs keine Zweifel! Gruß Willy
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#2
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Letztes Jahr auf dem Bodstedter Bodden, max. 3 Windstärken, dezenter Sonnenschein wir segeln zu dritt mit der Argie 15, sind beim entspannten Quatschen und geniessen. Von hinten kommt abartig schnell eine Regenfront, so schnell, daß wir nicht mal die bereitliegenden Regenjacken überziehen konnten. Mit dem peitschenden Regen kam der Wind, Sichtweite max. 20m, das Boot beschleunigt wild, wir surfen. Mein Bengel an der Pinne verliert die Orientierung und fällt stark ab, ich bekomme Angst ums Rigg. Verständigung ist nur noch schreiend möglich, ich weise ihm die Richtung (anluven verdammt nochmal!!!) , und hänge mit vollem Gewicht über die Kante. Die Fallen fahre ich aus der Hand, mehr aufmachen kann ich die Segel nicht, ohne daß sie wie blöde killen, trotzdem läuft das Wasser durch die Schräglage auf der Leeseite ins Boot. Dann wirds hell, das Boot richtet sich auf und die Sonne scheint wieder. Das Ganze hat vielleicht 60s gedauert, wir sind pitschnass und verblüfft. Der Bodden ist ruhig, nur ein dunkler Streifen verschwindet in Lee...und wir haben ca. 20cm Wasser im Boot. Von den Segeln tropft es auf uns hinab und kühl wird uns nun auch. Erstmal den Anker raus und schöpfen, danach nach Hause und umziehen. Schön, daß das Boot mehr als wir verträgt.
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Gruß, Jörg!
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#3
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Zitat:
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Gruß Jens Haste kleine Mit, willste ohne Große!
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#4
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Ja, unsere ach so harmlose "Nasse Wiese", die Ostsee. Diesen Frühsommer vor 25 Jahren war ich mit meiner Schwester und ihrem frisch angetrauten Mann und meinem Bruder mit einer gecharterten 7,5m "Yacht" auf Törn Rund Fyn mit einem Abstecher nach Ballen auf Samsö. Von dort aus sollte es nach Middelfahrt und dann durch den kleinen Belt zurück in die Schlei gehen. Als wir aus Ballen ausliefen war es schwachwindig und diesig, Sicht nicht mehr als ca. eine Meile. An der SE-Ecke von Samsö schlief der wind fast gänzlich ein, das Boot macht kaum Fahrt und die gesamte Crew lümmeite in Shorts und T-Shirt an Deck herum, Besegelung alles was geht, Groß und Genua 1. Gegen 14.00h wurde es noch unsichtiger und aus West kroch eine graue Linie auf uns zu und ich dachte, jetzt bekommen wir auch noch Nebel. Gerade wollte ich Segel bergen lassen um unter Maschine nach Ballen zurückzulaufen als uns eine Bö weit wegkrängte. Bis die zweite Bö einfiel, war ich soweit angeluvt, dass wir nicht mehr so weit weggekrängt wurden, dafür killten die Segel wie verrückt. Sofort schickte ich die Crew unter Deck, um sich Ölzeug anzuziehen, solange hielt ich mit Mühe das Boot mit killenden Segeln am Wind. Als alle wieder an Deck waren, es blies inzwischen ein stabiler fünfer mit Tendenz zu mehr, übergab ich das Ruder an meine Schwester und turnte mit meinem Bruder aufs Vorschiff, Genua wegnehmen, dann Groß reffen, anschliessend noch die Fock auspacken, anschlagen und vorheissen, das Ganze natürlich noch in kurzer Hose und T-Shirt. Als alles erledigt war, durfte endlich auch der Skipper unter Deck, trockenlegen und umziehen. Da es inzwischen mit guten sechs genau aus der Richtung wehte, in die wir wollten und eine Schätzung ergab, dass wir für den Rest der Strecke ungefähr 24 Stunden brauchen würden, wurde noch kurzerhand ein neues Tagesziel ausgegeben, Kurs geändert und etwa drei Stunden später lagen wir fest in Korshavn auf Fyn,
Siggi
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Der Restothread für meine Condor 55 "marsvin": https://www.boote-forum.de/showthread.php?t=49473 |
#5
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Spannend geschrieben, Willy, aber unter der Überschrift "Kleines Abenteuer" hatte ich eigentlich etwas anderes erwartet.
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Gruß Wilfried |
#6
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Ich habe mal beim Klettern im Elbsandstein einen Hexenschuß bekommen.
http://www.klettergeschichten.de/ein_gesunder_sport.htm (zum Verständnis: R steht für "Ring" und meint einen soliden Ringhaken als Zwischensicherung, Schlingen sind mobile Zwischensicherungen, die der Vorsteiger (am "scharfen" Seilende ) mit etwas Geschick in den Felsstrukturen unterbringt, und der Nachsteiger wieder rauspopeln muß) |
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