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Technik-Talk Alles was nicht Bootspezifisch ist! Einbauten, Strom, Heizung, ... Zubehör für Motor und Segel |
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#1
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korrosion hier, korrosion da, korrosion ueberall
Hallo Zusammen
nach einigen wochen blauwassersegeln habe ich einige erfahrungen zum thema korrosion gemacht, die ich hier mal in die runde werfen will: erstens: korrosionsfrei (oder rostfrei) gibt es nicht. selbst unsere wichard-hochqualitaets-ss-ankerschaekel weisen braune spuren auf, obwohl sie nirgends mit anderem metall in beruhrung gekommen sind. korrosion macht auch beim proviant nicht halt. wir haben fruchtsaftdosen (eisenblech) und aludosen miteinander im hinteren beam (kat) gelagert. dot ist eigentlich trocken. durch eine lueftung muss etwas salzwasser reingekommen sein. durch die elektrolyse wurden die aludosen am boden undicht und es gab eine ueble sauerei (bier, cola, fanta). die eisenblechdosen blieben dicht. auch angelhaken korrodieren. aus punkt zwei laesst sich hierfuer ein praktisches gegenmittel machen: der verschluss einer alu-bierdose an den angelwirbel gehaengt ist eine wunderbare opferanode. obwohl die korrosion im schiffsbereich eigentlich wichtig ist, scheinen die kenntnisse wohl nich nicht so weit verbreitet zu sein. ss-stahl ist ja schoen und gut, aber zwei aluteile, die nietet man doch nicht mit einer ss-niete zusammen. und gespart wird leider auch am falschen ort. der kunde ist gerne bereit, einen oder ein paar hunderter mehr zu zahlen, wenn dafuer wo noetig auch monel-nieten verwendet werden. und ist denn ein stueck plastik, um ein ss-teil vom alumast zu isolieren, so teuer? was sind eure erfahrungen mit korrosion und konstruktionsfehler in dieser sache? gruess von den galapagos Christoph |
#2
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Hallo Namensvetter, herzlich willkommen im besten Forum aller Foren!
Ich habe die Braunfärbung auch an den Relingsstützen einer nagelneuen HalbergRassey gesehen. Und Nieten - na klar, würde ich immer nur Monel nehmen. Ich kann nicht verstehen, wieso mancher Bootsbauer mit so Kleinkram seinen guten Ruf riskiert. Gruß, Christoph. |
#3
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Wenn es denn immer so einfach wäre.
Wie würdet Ihr denn an einem Alumast eine Alumaststufe befestigen? Leider habe ich keine Monel Nieten mit dem entsprechenden Durchmesser und der richtigen Länge gefunden - also V4A Schrauben. Das gleiche Problem bei der Befestigung der Fenderösen am Baum für die Lazyjacks. Die Fenderösen und Schrauben werden in dem Set aus Edelstahl geliefert. Sogar der Masthersteller selbst (Sparcraft) hat einige Beschläge mit Edelstahlschrauben am Mast befestigt. Wenn es denn so einfach wäre, würde ich alles einmal durchtauschen. Hat jemand eine Bezugsquelle für Monelnieten zum vernünftigen Preis mit einer vernünftigen Größenauswahl? Schönen Gruß Gerrit |
#4
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Hallo Christoph,
das mit der Korrosion, auch an Edelstahlteilen, ist im Bereich See nichts ungewöhnliches. Ich habe auch einige Teile von Wichard an Bord und ärgere mich ständig, wenn ich sehe wie die schneller Rost ansetzen als man dagegenarbeiten kann. Zwischen Edelstahl (V4A) und Edelstahl (V4A) gibt es noch gewaltige Unterschiede. Ich kaufe in Zukunft nichts mehr was von Wichard kommt, das ist nur teuer und schlechte Qualität. Nieten - verwende ich nur Monel.
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Gruß Manfred |
#5
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Zitat:
guugste mal hier http://www.boote-forum.de/phpBB2/vie...t=monellnieten Bezüglich Maststufen, setzt dich mal mit Rolf ( FINNnix ) in Verbindung oder guugste hier http://www.boote-forum.de/phpBB2/vie...stufen&start=0 Gruß UWE
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Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,
dass er tun kann, was er will, sondern dass er nicht tun muss, was er nicht will. |
#6
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maststufen
ich werde das wie folgt machen: alu (almg4,5)-blindnietmuttern einsetzen, maststufen mit lanolin-gefetteten 1.4571-edelstahlschrauben einschrauben. jährlich kontrollieren. wahrscheinlich passiert ne ganze weile nichts. wenn der niet korrodiert ist: ausbohren und neue blindnietmutter einsetzen hauptsache: bohrungen im mast werden nicht durch korrosion geschwächt. mit einer hydraulik-blindnietzange ist das ein kinderspiel. die anschaffung (ca. 120 euro) lohnt sich. holger
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jack of all trades - master of none |
#7
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Zitat:
V4A ist der Oberbegriff, deshalb mind. Werkstoff-Nr. 1.4571 = ASTM 316 Ti oder 1.4462 = ASTM S32205 ( S 31803 ) Siehe auch unten Werkstoff_Nr. /DIN Bezeichnung /Oberbegriff /Verwendungsbereich 1.4301 = X 5 CrMi 18 10 = A2, selbst im Innenbereich unter Vorbehalt 1.4401 = X 5 CrNiMo 17 12 2 = A4 , minimum Innenbereich 1.4436 = X 5 CrMiMo 17 13 3 = A4 , Innenbereich gut geeignet 1.4571 = X 6 CrMiMoTi 17 12 2 = A4 , Aussenbereich das Minimum 1.4462 (Duplex)= X 2 CrMiMoN 17 12 2 = Aussenbereich mit das Optimalste Gruß UWE
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#8
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Re: korrosion hier, korrosion da, korrosion ueberall
Zitat:
zunächst mal das wichtigste: herzlich willkommen im forum. ein grossartiger start im forum ist dein beitrag. bin zwar "nur" flussplanscher, aber die opferanode für den angelhaken werd ich wohl nie vergessen. le loup ********** |
#9
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Hallo im Forum Christoph ( hab leider nicht so schöne Smilies....;) )
um das mal klar abzugrenzen: Es heisst in der Fachterminologie Rost- und Säurebeständige Stähle. Das Edelstahl "Rostfrei" - also wirklich frei von Flugrost - sein soll, findest Du weder in den DIN EN oder ASTM ( AISI-Stähle ) noch in den technischen Merkblättern der Werke. Es heisst nur, das der Chrom-Nickel Anteil ausreichend ist, um ein Verrosten wie bei niedrig legiertem Stahl zu verhindern. Da gibt es diverse Werkstoffe ( Uwe hat ja bestens dargelegt ) für diverse Anwendungsbereiche. Hochkonzentrierte, feuchte Salzablagerungen schaffen selbst den edelsten Stahl.... Die Getränkdosen aus Alu sind natürlich sehr empfindlich gegen Salzwasser, das die aus feueraluminiertem Stahl hergestellten nicht so empfindlich sind, ist interessant zu erfahren. Danke für den Erfahrungsbericht. [/u]
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beste Grüße Stefan |
#10
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Zitat:
Nur bei einer sauberen, metallisch reinen Oberfläche kann die Passivschicht, welche den Edelstahl vor Korrosion schützt, ausgebildet werden. Edelstahl ist einerseits ein sehr unproblematisches Material, das wenig Pflege braucht. Da aber Edelstahl nur bedingt rostfrei ist, erscheint ein Mindestmaß an Pflege angebracht, insbesondere wenn Boote im Meer ( Salzwasser ) benutzt werden. Salzwasser sollte so bald wie möglich mit Süsswasser abgespült werden. Spätestens nach einer längeren Tour sollten die Edelstahlteile mit der gleichen Gründlichkeit gespült werden, die man seinen anderen Sachen angedeihen lässt. Darauf achten, daß keine Wasserlachen irgendwo stehen bleiben und die Stellen, an denen sich Spaltkorrosion bilden kann besonders gründlich angehen. Dort wo Schrauben, Unterlagscheiben, Verbindungen, Knöpfe etc. angebracht sind bilden sich oft richtige Salzkrusten, die mit einfachem Spülen gar nicht weggehen. Also dort mit der Bürste nacharbeiten. Stumpf gewordene Edelstahlteile kann man mit gängigen Polierpasten wieder auf Hochglanz bringen. Dies ist auch ein vorbeugender Korrosionsschutz. Vermeiden sollte man auf jeden Fall Reinigungsgeräte oder -mittel, die aus ordinärem Stahl oder Eisen sind (beispielsweise Stahlwolle!). Diese können die Passivschicht des Edelstahls nachhaltig schädigen und zu Lochkorrosion führen. Also kratzen (falls nötig) mit Holz und schrubben mit Kunststoffschwämmen. Nach dem Polieren mit Süsswasser abspülen und dann sollte der Stahl etwas Zeit haben, um die Passivschicht wieder vollständig und dicht aufzubauen. So habt ihr länger Spass. Gruß UWE
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#11
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Zitat:
Ein Leidgeprüfter.
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Gruß Manfred |
#12
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Eine sehr elegante Alternative wäre auch Titan, aber leider gibt es so was für uns nicht und es wäre wohl auch zu teuer.
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#13
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Die ersten Teile aus Titan, Schnappschäkel für Fallen etc., habe ich vor 2 Jahren auf der Boot in Düsseldorf gekauft. Der Preis wa auch erschwinglich. Es gibt leider wirklich zu wenige Angebote, aber wenn wir immer wieder nachfragen bewegt sich vielleicht was.
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Gruß Manfred |
#14
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Zitat:
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#15
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Zitat:
http://www.yachtprofi.de/anzeige/var...T9167-010-1204
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Gruß Manfred |
#16
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Zitat:
Vielen Dank für den Tipp Gerrit |
#17
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Re: korrosion hier, korrosion da, korrosion ueberall
Zitat:
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#18
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Zitat:
Probleme kann es machen, wenn das Alu mit Stahl in Kontakt kommt. In dem beschriebenen Fall kann die Undichtigkeit natürlich auch einfach durch die mechanische Belastung zustande gekommen sein. |
#19
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Zitat:
Ein Stahl darf sich "rostfrei" nennen, wenn er min. 10,5% Chrom und max. 1,2% Kohlenstoff enthält. Alle rostfreien Stähle sind auch tatsächlich rostfrei unter "milden Umständen". Seewasser ist aber kein milder Umstand, weshalb sich nicht jeder rostfreie Stahl für den maritimen Einsatz eignet. "Edelstahle" sind Stähle, deren chemische Zusammensetzung oder Verarbeitung enger eingegrenzt ist als bei den Qualitätsstählen und haben eigentlich nichts mit der Rostfreiheit zu tun. Zwar sind alle rostreien Stähle Edelstähle, aber es gibt zahllose Edelstähle, die in keiner Weise zur Gruppe der rostfreien Stahle zählen. Trotzdem: der Begriff "Edelstahl" hat als Synonym für "rostfreien Stahl" starke Verbreitung gefunden. |
#20
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Re: korrosion hier, korrosion da, korrosion ueberall
Zitat:
Der Bootsbauer kennt alerdings von den ca. 120 rostfreien Stählen meist nur einen, 1.4401 oder "V4A". Für höhere korrosive Belastungen stehen zahlreiche Stähle bereit, die höher Chrom, Nickel und Molybdän-legiert sind. Man muss sie nur anwenden. Zitat:
Anders ist wohl kaum zu erklären, dass die Errungenschften bei der Stahlentwicklung und -verarbeitung bei Yachten kaum Anwendung finden, sondern nach wie vor mit einer Legierung hantiert wird, die demnächst ihren 100. Gebusttag feiert. |
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