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  #1  
Alt 29.01.2005, 18:27
DennisK DennisK ist offline
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Standard Aufkimmung-wo wird gemessen?

Hallo!

Immer wieder werden in Fahrberichten die Rauhwassertauglichkeit in Verbindung mit dem Winkel der Aufkimmung beurteilt.

Die Aufkimmung ist doch aber bei den meisten Booten von vorn nach hinten an jeder Stelle anders.

Wo ist denn da die festgelegte, "amtliche" Meßstelle??

Grüße!
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  #2  
Alt 08.12.2013, 09:05
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Zitat:
Zitat von DennisK Beitrag anzeigen
Hallo!

Immer wieder werden in Fahrberichten die Rauhwassertauglichkeit in Verbindung mit dem Winkel der Aufkimmung beurteilt.

Die Aufkimmung ist doch aber bei den meisten Booten von vorn nach hinten an jeder Stelle anders.

Wo ist denn da die festgelegte, "amtliche" Meßstelle??

Grüße!
Ne gute Frage aus dem Jahr 2005. 8 Jahre wartet der arme Kerl jetzt schon auf eine Antwort.
Kann wirklich niemand hier erklären, wie es sich mit der Aufkimmung verhält? Ich google jetzt schon zum 2ten Mal seit ca. 30 Minuten aber richtig schlau geworden bin ich bisher nicht.
Gruß,
Frank
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  #3  
Alt 08.12.2013, 09:14
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Zünd lieber eine Kerze an....








Willy
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  #4  
Alt 08.12.2013, 09:40
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Mach ich später. Jetzt will ich das mit der Aufkimmung kapieren. Dann bring ich den Müll runter und erst dann zünd ich Kerzen an.
Ich versteh das momentan so: Der Winkel der Aufkimmung ist bei einem Gleiter eine Funktion der Geschwindigkeit. Bei reiner Verdrängungsfahrt hat mein Boot nen recht großen Winkel, je weiter ich aus dem Wasser komme umso kleiner wird der Winkel (<- die Aufkimmung). Oder ist der Rumpf tatsächlich so konstruiert, dass er tatsächlich in jedem Fahrzustand die gleiche Aufkimmung besitzt?
Und falls das so ist... wirken sich dann 2° in die eine oder andere Richtung wirklich so stark aus? Oder sind für die Rauhwassertauglichkeit nicht ganz andere Faktoren mehr von Ausschlag wie z.B. Gewicht, Gewichtsverteilung etc.?
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  #5  
Alt 08.12.2013, 10:18
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Die Aufkimmung, die bei Gleitern regelmäßig hinterfragt wird und für einen recht
sanften Lauf durch die Wellen sorgt, ist der Winkel des Bodens zur Horizontalen
(in Längsachse) und ein konstruktiver Wert, der völlig unabhängig von Lage und Ge-
schwindigkeit ein Bootsleben lang gleich bleibt.

Die Aufkimmung des Bugs ist auch interessant, da diese für andere Aspekte, wie
Eintauchen in der Welle bei Verdrängerfahrt oder einem verunglückten Sprung
und das Abweisen des Wassers beim Übergang von Verdränger- zur Gleitfahrt oder
in ruppiger See, verantwortlich ist. Sie bestimmt auch den Auftrieb den ein Boot beim
Eintauchen des Buges in eine Welle hat und ob die aus diesen aufeinander wirkenden
Kräften eher heftige oder sanfte Bewegungen zur Folge haben. Bei Verdrängern ist
die Bugform mit entscheidend über das seefreundliche Verhalten eine Bootes. Das
ist bei dieser Art Boot in Fahrt genauso wichtig wie das Verhältnis von Schwerpunkt zu
Metaschwerpunkt.

Die Aufkimmung wird am Heck gemessen, also dort wo das Boot nach einem
Sprung eintaucht. Von Bug zum Heck nimmt die Aufkimmung deutlich ab, dort
ist sie aber in dem Bereich, auf der das Boot richtig getrimmt bei Vmax läuft,
i.d.R. gleich. Allerdings gibt es auch da noch Sonderbauformen wie z.B. ein
Gleitpad oder ein konstruktives Setback.



Diese Aussagen gelten natürlich nur beim klassischen Monohull.

Also Blick von hinten:

Das oberste Boot auf dem Bild mit 0° wird für eine hohe Geschwindigkeit recht wenig
Leistung benötigen, aber bei unruhigem Wasser mit zunehmender Geschwindigkeit
immer unfahrbarer werden. Bei jedem Sprung staucht es die Bandscheiben schmerz-
haft zusammen, da es wie "ein Brett" auf das Wasser klatscht.

Beim Bild darunter ist ein Gleiter abgebildet, der ein ausgeprägtes V aufweist. Die
Grenzen sind fließend, aber ich würde ab 21° von einem "Deep-V" sprechen. Solche
Boote brauchen meist für hohe Geschwindigkeiten auch viel Leistung...



Für einen Gleiter spielt aber neben der Aufkimmung auch die Frage nach dem Lift durch
die Aufkimmung und die Anordnung der sprayrails und chineflats eine große Rolle:






Anmerkung:
Zu einer guten Rauwassereignung gehört aber mehr als nur eine hohe Aufkimmung,
die Bootsbreite, der Schwerpunkt (z.B. IB/AB) und das tatsächliche Gewicht sind
Faktoren die ebenfalls einen hohen Anteil an der Rauwasserfähigkeit haben.
Das größte Problem ist aber der Begriff Rauwassertauglichkeit. Dieser ist nämlich
gar nicht definiert. Wenn der Eine rausfährt um Spaß zu haben, traut der Andere sich
vielleicht gar nicht mehr aufs Boot. Der Eine spricht entsprechend auf dem Rhein von
Monsterwellen, der Andere aber von Ententeich. Diese Betrachtung differiert allerdings
manchmal anhand des benutzten Bootes....

__________________
gregor


Geändert von Dicke Lippe (08.12.2013 um 10:51 Uhr) Grund: Ergänzungen
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  #6  
Alt 08.12.2013, 10:48
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Zitat:
Zitat von Dicke Lippe Beitrag anzeigen
Die Aufkimmung, die bei Gleitern regelmäßig hinterfragt wird und für einen recht
sanften Lauf durch die Wellen sorgt, ist der Winkel des Bodens zur Horizontalen
(in Längsachse) und ein konstruktiver Wert, der völlig unabhängig von Lage und Ge-
schwindigkeit ein Bootsleben lang gleich bleibt.

Die Aufkimmung des Bugs ist auch interessant, da diese für andere Aspekte, wie
Eintauchen in der Welle bei Verdrängerfahrt oder einem verunglückten Sprung
und das Abweisen des Wassers beim Übergang von Verdränger- zur Gleitfahrt oder
in ruppiger See, verantwortlich ist. Sie bestimmt auch den Auftrieb den ein Boot beim
Eintauchen des Buges in eine Welle hat und ob die aus diesen aufeinander wirkenden
Kräften eher heftige oder sanfte Bewegungen zur Folge haben. Bei Verdrängern ist
die Bugform mit entscheidend über das seefreundliche Verhalten eine Bootes. Das
ist bei dieser Art Boot in Fahrt genauso wichtig wie das Verhältnis von Schwerpunkt zu
Metaschwerpunkt.

Die Aufkimmung wird am Heck gemessen, also dort wo das Boot nach einem
Sprung eintaucht. Von Bug zum Heck nimmt die Aufkimmung deutlich ab, dort
ist sie aber in dem Bereich, auf der das Boot richtig getrimmt bei Vmax läuft,
i.d.R. gleich. Allerdings gibt es auch da noch Sonderbauformen wie z.B. ein
Gleitpad oder ein konstruktives Setback.



Diese Aussagen gelten natürlich nur beim klassischen Monohull.

Also Blick von hinten:

Das oberste Boot auf dem Bild mit 0° wird für eine hohe Geschwindigkeit recht wenig
Leistung benötigen, aber bei unruhigem Wasser mit zunehmender Geschwindigkeit
immer unfahrbarer werden. Bei jedem Sprung staucht es die Bandscheiben schmerz-
haft zusammen, da es wie "ein Brett" auf das Wasser klatscht.

Beim Bild darunter ist ein Gleiter abgebildet, der ein ausgeprägtes V aufweist. Die
Grenzen sind fließend, aber ich würde ab 21° von einem "Deep-V" sprechen. Solche
Boote brauchen meist für hohe Geschwindigkeiten auch viel Leistung...



Für einen Gleiter ist aber neben der Aufkimmung auch die Frage nach dem Lift durch die
Aufkimmung und die Anordnung der sprayrails und chineflats eine große Rolle:






Anmerkung:
Zu einer guten Rauwassereignung gehört aber mehr als nur eine hohe Aufkimmung,
die Bootsbreite, der Schwerpunkt (IB/AB) und das tatsächliche Gewicht sind Faktoren
die ebenfalls einen hohen Anteil an der Rauwasserfähigkeit hat.
Das größte Problem ist aber der Begriff Rauwassertauglichkeit. Dieser ist nämlich
gar nicht definiert. Wenn der Eine rausfährt um Spaß zu haben, traut der Andere sich
vielleicht gar nicht mehr aufs Boot. Der Eine spricht entsprechend auf dem Rhein von
Monsterwellen, der andere von Ententeich. Diese Betrachtung differiert allerdings
manchmal anhand des benutzten Bootes....

Super Erklärung! Vielen Dank! Trotzdem noch eine Frage:

Die Gleiter in der Größenlage von 5-7 Meter liegen in der Aufkimmung meistens zwischen 15° und 20°. Sind diese Unterschiede gravierend oder zu vernachlässigen?
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  #7  
Alt 08.12.2013, 11:07
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Wie schon erwähnt, hängt dies von vielen Faktoren ab. Aber vernachlässigen würde ich das nie.
Das hat eben eine Menge mit den persönlichen Vorlieben, dem geplanten Einsatzzweck und vor
allem mit dem geplanten Revier zu tun.

Die eierlegende Wollmilchsau gibt es einfach nicht, daher gibt es ja auch so viele verschiedene
Rumpfkonzepte und die meisten haben ja auch ihre Daseinsberechtigung, selbst wenn manche
absolut einseitige Spezialisten sind.

Meine süße Fletcher hat bei 4,6m Länge und 1,88m Breite eine Aufkimmung von 24° und hat mir
viel Spaß gemacht....
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gregor


Geändert von Dicke Lippe (08.12.2013 um 11:13 Uhr)
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  #8  
Alt 14.12.2013, 12:59
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20° Grad Aufkimmung sind so bei der Bootsgröße oft der Standartwert! Meine 2004er Stingray 190 CX die ich 2012 gefahren hab, lag auch in dem Bereich! Bei Wellengang hatte ich da oft keine Freude mit!Der flache Rumpf war im glatten Wasser wohl schnell,aber schon etwas welligeres Wasser der Adria hat den Fahrspass arg gedämpft! Im Jahr davor hatte ich noch eine 18 Fuss Fletcher Arrowshaft! Das Boot hatte mehr Aufkimmung(genauer Wert unbekannt) und war viel entspannter zu fahren.
Jetzt habe ich eine 23 Fuss Baja mit 23° Grad Aufkimmung und bin einfach begeistert! Die Bootslänge in Verbindung mit der Aufkimmung sorgt für sehr entspanntes fahren bei Wellen,wo ich mit der Stingray schon lieber im Hafen geblieben wäre!
Mfg Michael
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  #9  
Alt 15.12.2013, 10:18
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Zitat:
Zitat von michael.b Beitrag anzeigen
20° Grad Aufkimmung sind so bei der Bootsgröße oft der Standartwert! Meine 2004er Stingray 190 CX die ich 2012 gefahren hab, lag auch in dem Bereich! Bei Wellengang hatte ich da oft keine Freude mit!Der flache Rumpf war im glatten Wasser wohl schnell,aber schon etwas welligeres Wasser der Adria hat den Fahrspass arg gedämpft! Im Jahr davor hatte ich noch eine 18 Fuss Fletcher Arrowshaft! Das Boot hatte mehr Aufkimmung(genauer Wert unbekannt) und war viel entspannter zu fahren.
Jetzt habe ich eine 23 Fuss Baja mit 23° Grad Aufkimmung und bin einfach begeistert! Die Bootslänge in Verbindung mit der Aufkimmung sorgt für sehr entspanntes fahren bei Wellen,wo ich mit der Stingray schon lieber im Hafen geblieben wäre!
Mfg Michael
Dass die Stingrays bei rauherem Wasser schlecht zu fahren sind hab ich jetzt schon öfters gehört.
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  #10  
Alt 15.12.2013, 10:51
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Hi,
ich habe mal folgendes gehört. Stingray Baut in erster Linie Boote für den Amerikanischen Markt. In Amerika gibt es glatte Seen in ausreichender Menge
Die Rümpfe sind dafür gemacht um darauf so schnell wie möglich von A nach B zu kommen. Rauhwassertauglichkeit ist da zweitrangig.
Ich hatte mal 14 Tage eine 200er Stingray am Gardasee, das fahren damit hat aber auch bei Welle trotzdem noch spaß gemacht, man muß halt einfach langsamer fahren als vielleicht andere Boote mit besseren dafür geeigneten Rümpfen.
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Gruß Klaus
Ich bin auch jederzeit telefonisch erreichbar, unter folgender Nummer: 1-8-4-3-6-5-7-2
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  #11  
Alt 15.12.2013, 13:06
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Hallo Klaus
Genau so ist es! Die können dort besser mit hoher Geschwindigkeit werben!
Das betrifft aber nicht nur Stingray sondern sehr viele US Hersteller in dem Segment! Die haben fast alle nur 20° Aufkimmung!
Hatte dies Jahr mal den Vergleich bei ziemlich gleichen Wellen.
Searay Bowrider 17,5(unfahrbar)
Stingray 200 CX (ging noch aber knallte und schepperte mächtig)
Baja 232 ( entspannt)

Natürlich spielt auch die Bootsgröße das einiges mit,aber ich hätte grade an der 15-18 Fuss Amiklasse absolut kein Spass mehr.Den Unterschied merkt man dann erst wenn man mal mit größeren Booten,bzw mehr Aufkimmung unterwegs war.
Mfg Michael
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  #12  
Alt 15.12.2013, 13:13
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Unsere Sea Ray hat 21° Aufkimmung und mit 6,5 Metern eine ausreichende Länge um auch bei Welle noch gut im Wasser zu liegen.
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  #13  
Alt 15.12.2013, 13:18
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Ja,die Größe reisst dann wieder einiges raus!Schrieb ich ja. Sind dann 21-22 Fuss,oder?
Damit wirds dann schon besser fahrbar!
Je kleiner und leichter desto schlimmer die Auswirkungen!
Würde mir ein Boot immer nach Fahrgebit kaufen.Sehe das ja im Sommer in HR oft genug das der Hafen voll bleibt wenns etwas welliger wird!
Mfg Michael
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