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Motoren und Antriebstechnik Technikfragen speziell für Motoren und Antriebstechnik.

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  #1  
Alt 04.01.2008, 16:56
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Standard Ausbau eine Mercruiser 3.0 LX

Hallo,

wie zugesagt, habe ich die Arbeitsschritte dokumentiert, wie man einen 3.0 Mercruiser aus dem Boot herausholt, um an dem Motor zu arbeiten oder durch einen anderen zu ersetzen.

Wie bei vielen Dingen des Bootslebens steht man oft vor der unlösbaren Frage des „Gewusst wie“. Diese Anleitung soll helfen, selbst Hand anzulegen und die Scheu vor einer eigenen Motorüberholung zu verlieren. Die Technik ist total simpel und man kann eigentlich nichts falsch machen. Trotzdem empfehle ich ein Reparaturhandbuch zu kaufen (www.kegel.de). Trotz des nicht immer leicht verständlichen Fachenglisch tritt doch so hin und wieder ein Aha-Effekt ein.

Hier noch einige Tipps:
Wer alles per Digicam dokumentiert und sich handschriftliche Aufzeichnungen macht, ist klar im Vorteil. Man sollte sich am Ort des Geschehens ein extra Regal aufstellen, wo nur die Bootsteile eingelagert werden; und zwar in der Reihenfolge, wie sie ausgebaut wurden. Ferner ist es von Vorteil, die vielen Kabel, die z.T. gleiche Farben haben, zu beschriften. Dann sollte der Zusammenbau kein Problem sein. Wer mit System arbeitet, erspart sich viel unnötige Arbeit.

Folgendes Werkzeug wird benötigt:
  • ein guten kompletten Ratschenkasten mit diversen Verlängerungen
  • ein Satz Nüsse in Zollmaß
  • ein Satz Ring-/Gabelschlüssel in Zollmaß
  • diverse Schraubenzieher und anderes Kleinwerkzeug
  • einen Kettenzug 1 to mit 4m Kette und einen 1 to Schlupp
  • einen Motorständer, der 400 kg tragen kann
  • 4 Schrauben für den Motorständer, die am Ende Zollmaß haben (um die in die Zollgewinde des Motorblocks schrauben zu können)
Für den Bock habe ich gebraucht:
  • ein Kantholz 8 X 10 a 4m
  • drei Känthölzer 8 X 10 a 3m
Ich habe eine lichte Höhe von 2,80m gebaut, was schon etwas wenig war. Wer kann, sollte höher hinaus. Ansonsten bekommt man den Motor nicht aus dem Boot. Mein Freibord liegt so um die 1,40m inkl. Trailer. Bei ca. 80cm Motor + Schlupp + Kettenzug/Winde bleibt da nicht mehr viel Spiel.
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  #2  
Alt 04.01.2008, 16:58
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Standard

Man beginnt mit dem Abklemmen der Batterie. Nichts ist unangenehmer als Funken sprühende Kabel.

Dann wird der Z abgenommen. Das ist deshalb notwendig, weil die Zahnung vom Kreuzgelenk in den so genannten Coupler hineingreift. Wer kann, der kann den Motor auch ca. 15 cm nach vorne ziehen. Das Einsetzen des Motors wird dadurch unnötig erschwert und meist ist der Motorraum zu klein, um den Motor nach vorn ziehen zu können.

Das Getriebeöl wird abgelassen und der Antrieb in eine fast grade Position gefahren.
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  #3  
Alt 04.01.2008, 16:59
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Am Ende der Trimmzylinder werden die Schutzkappe, der Sprengring und die Unterlegscheibe entfernt.
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  #4  
Alt 04.01.2008, 17:00
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Mit einer Ratschen-Verlängerung kann man die Achse vorsichtig heraus schlagen. Die Zylinder werden nach oben gebunden, damit sie nicht in der Gegend hin und her baumeln.
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Jetzt werden die 6 Schrauben am Oberteil des Z gelöst. Der gesamte Z-Antrieb incl. Der Gelenkwelle kann nun aus dem Gehäuse gezogen werden.

Den Staudruckmesser nicht vergessen zu entfernen. Wer kräftig ist, kann den Z allein abnehmen. Ich habe ihn auf eine Sackkarre gestellt und festgezurrt. So kann ich ihn prima abstellen.
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  #6  
Alt 04.01.2008, 17:02
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Das gesamte Transom und das Oberteil werden mit Folie abgedichtet, damit Feuchtigkeit und Dreck nicht in die Lager kommen.
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  #7  
Alt 04.01.2008, 17:03
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Dann geht es innen weiter. Dort wird alles demontiert, was im Weg sein könnte: Sitzbänke, Sonnenliege, Verschalungen, Blower incl. Luftschlauch, etc..
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  #8  
Alt 04.01.2008, 17:04
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Bis jetzt war alles nur Vorbereitung. Nachdem die Zugänglichkeit verbessert wurde, geht es an den eigentlichen Motor. Der Flammschutz und Luftfilter werden abmontiert, um den Vergaser herunter nehmen zu können.
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  #9  
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Nach dem Vergaser weg ist, kann der Getriebölausgleichsbehälter abgenommen und weggebunden werden.
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  #10  
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Dann ist das Abgasknie dran. Die untere Gummimanschette sowie die beiden Schrauben zum Abgaskrümmer werden gelöst.
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  #11  
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Auf dem nächsten Bild sieht man sehr gut eine von beiden Schrauben (oberhalb der Montagehalters), die den Motor an der Spiegelplatte fixieren.
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  #12  
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Der Abgaskrümmer wird frei gelegt. Kühlerschläuche kommen ab. Die Schrauben und Muttern (je nach Ausführung 5 oder 6 Stück) werden gelöst. Dann kann der Abgaskrümmer abgezogen werden (Vorsicht, sauschwer).
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  #13  
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Die Lichtmaschine wird von allen Kabeln befreit, jedoch nicht demontiert. Das kann man später am Motorständer einfacher machen.
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  #14  
Alt 04.01.2008, 17:08
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Damit wäre die linke Seite frei und es geht nach oben zum Ventildeckel. Da ist beim mir die Mimik für die Schaltung/Zündunterbrechung drauf. Das kann man als ein Stück abmontieren und zur Seite hochbinden.
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  #15  
Alt 04.01.2008, 17:09
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Weiter geht es nach rechts unten. Die Servopumpe wird komplett inkl. Halter abgeschraubt und ebenfalls hochgebunden, damit kein Öl auslaufen kann. Die Verteilerkappe mit dem Zündkabel wird abgenommen. Der Benzinschlauch von der Benzinpumpe wird entfernt und gleichfalls nach hinten weggebunden. Die elektrischen Kabel werden an den Steckerverbindungen getrennt. Dazu gehört u.a das Kabel vom Öldruckmesser (hier blau).
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  #16  
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Jetzt ist diese Seite auch schon sehr viel freier geworden und man kommt gut an die Kabel des Anlassers. Wie bei der Lichtmaschine werden die Kabel entfernt, aber der Anlasser bleibt am Block montiert.
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  #17  
Alt 04.01.2008, 17:10
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Es geht nach vorn, wo das Kabel des Temperaturfühlers abgenommen wird.
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  #18  
Alt 04.01.2008, 17:11
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Schon ist fast alles frei. Am hinteren Ende des Motors ist eine Platte angebracht, auf der die Hauptsicherung; Kabel und ein Relais montiert sind. Ich konnte diese Platte erst lösen, nachdem der Motor losgeschraubt war und somit bewegt werden konnte. Auch diese Platte habe ich nach hinten weg gebunden.
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  #19  
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Nun kann der vordere Motorträger (so erspart man sich beim Einbau das neue Ausrichten) und die beiden Motorlagerschrauben vom Spiegel komplett entfernt werden. Voila:
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  #20  
Alt 04.01.2008, 17:12
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Hier sieht man jetzt sehr schön das so genannte Couplergehäuse mit dem Coupler, der die Gelenkwelle vom Antrieb aufnimmt.
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  #21  
Alt 04.01.2008, 17:13
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Viel Spaß beim Nachbau…..und in zwei Monaten kommt die Anleitung zum Einbau und Wiederinbetriebnahme….

Feuer frei für Fragen und Anmerkungen!
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  #22  
Alt 04.01.2008, 18:01
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Sehr schöne Anleitung. Leider habe ich einen Volvo, aber Deine Anleitung hilft bestimmt vielen .

Frage: Hast Du das Öl vom Motor in die Bilge laufen lassen? Sieht zumindest auf dem Foto so aus Falls ja, wird das eine schöne Schweinerei gegeben haben, oder?

Nur zum allgemeinen Verständniss: Bei der Demontage hast Du den Motor via Kettenzug gehoben, dann das Boot versetzt und einfach abgelassen oder liege ich da falsch?

Achja beeil Dich mit dem Einbau, damit wir pünktlich wieder starten können
__________________
Gruß, Michel

Crownline 250 CR
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  #23  
Alt 04.01.2008, 18:05
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windy0386 windy0386 ist gerade online
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Boot: Windy 22 DC
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Hast du sehr gut beschrieben, den vorderen Motorbock hätte ich dringelassen, die untere mutter veränderst du ja nicht. Ausrichten solltest du ihn eh neu. werkzeug habe ich dafür. Gimballager sowie Bälge solltest du erneuern.

Andy
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[Traue nie den leuchtenden Augen einer Frau... Es könnte auch die Sonne sein, die durch ihre hohle Birne scheint

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  #24  
Alt 04.01.2008, 18:11
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BF Archivar
 
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Sehr gelungen!
__________________
Good Day To Be Alive, Sir

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  #25  
Alt 04.01.2008, 19:06
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Mod a.D.
 
Registriert seit: 21.02.2007
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16.528 Danke in 6.286 Beiträgen
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Hallo,

schöne bebilderte Beschreibung!
Ist da Kühlwasser im Sammler? Vor der Demontage ablassen, da steht immer Wasser drin, welches dann in die Brennkammer laufen kann!

Gruß Torben
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