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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art. |
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Themen-Optionen |
#1
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Restauration: Dateline Bikini
Hallo liebe Freunde!
Jetzt geht's los - unsere Dateline Bikini muss überholt werden. Ausgangslage: Das ist eine Dateline Bikini,14 Fuss lang, 260kg schwer. Ein britisches Boot aus den 70er Jahren. Gekauft haben wir sie über eBay im Frühjahr, damit wir was fürs Ostsee-Treffen haben. Einige von euch haben sie in Boltenhagen gesehen. Ziel: Ich habe dem Spiegel von Beginn an nicht getraut mit seinen über 30 Jahren. Ausserdem sollen der Johnson 70 PS ersetzt werden durch einen Johnson V4 mit 115 PS. Das geht nur, wenn die Substanz zuverlässig ist. Die Stringer sind ziemlich offensichtlich am Ende, besonders der mittlere (siehe Fotos). Ausserdem stand sie jetzt ein paar Monate unter der Plane, was verheerende Folgen hatte: Feuchtigkeit, Stockflecken und Schimmel. Ansonsten soll so ziemlich alles gemacht werden: Polster, Instrumente, Elektrik... Ich werde sicher nicht das Tempo von anderen Restaurationen mitgehen können - dazu fehlt mir die Zeit. Bis Juni für Fehmarn soll sie fit werden. Laminierarbeiten am und im Boot brauchen Temperatur und werden daher vermutlich im Frühjahr anstehen.
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Gruss aus Frankfurt, Hans Aus technischen Gründen befindet sich die Signatur auf der Rückseite des Beitrages! Geändert von Chili (08.12.2013 um 08:48 Uhr)
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#2
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sieht vermutlich schlimmer aus als es ist,
wenn du einen guten Platz zum Arbeiten hast, kann man ja auch in Winter zerlegen, dann kann man im Frühjahr gleich mit Spiegel Stringer und Boden angreifen
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Es ist ein Jammer, dass die Dummköpfe so selbstsicher sind und die Klugen so voller Zweifel. Bertrand Russell
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#3
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Genau so habe ich es vor.
Aber das Laminat vom Stringer hat sich komplett vom Boden gelöst. Das sieht nicht nur böse aus, das ist es auch.
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#4
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Zwischendurch mal ein Beitrag ohne neue Bilder:
Am WE habe ich den 70er nochmal gecheckt, bevor ich ihn abbaue und weg lege. Wenn der verkauft wird, will ich ein gutes Gewissen haben - so der Plan. Kurzum, der 70er ist gut drauf. Kompression gleichmäßig zwischen 8 und 9 Bar, was für einen Zweitakter ein ordentlicher Wert ist. Danach habe ich mir den V4 vorgenommen: Bevor ich den 70er weg gebe, will ich sicher sein, dass ich das nicht bereue. Was soll ich sagen: Mist! Auf 1,2 und 3 so um die 7 Bar, Zylinder 4: 0 Bar. Selbst mit dem Finger kann ich das Kerzenloch zuhalten... Also Kopf der einen Bank runter: Eine Schraube abgerissen, bei einer weiteren ist der Kopf rund. Kopf ist deswegen noch drauf, Ursache für 0 Bar weiterhin unklar. Habe den Motor erstmal sein gelassen. Aktueller Plan: Da das Bracket bei beiden Motoren gleich ist (und das Lochmaß wohl grundsätzlich ebenfalls kompatibel auch zu anderen Marken ist), ist die Motorwahl für die Spiegelerneuerung zunächst irrelevant. Notfalls fahren wir nächste Saison weiterhin mit dem 70er. Geht auch, das ist Jammern auf hohem Niveau... Vielleicht läuft mir bis zum Frühjahr nochmal ein Motor über'n Weg.
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#5
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Heute habe ich weitermachen können und den Boden hochgenommen.
Nach dem Abschrauben der Sitzkonsolen kam der Noppenteppich raus. Darunter war eine Multiplex-Platte, eingefasst mit Bauschaum: Die Platte selbst war auch nicht mehr die Beste. Ganz nebenbei schien Tageslicht zwischen Ober- und Unterschale durch: Unter der Multiplexplatte sah es original so aus: Das Loch spricht eine deutliche Sprache. Da hatte schonmal jemand drunter geschaut und vor Schreck schnell eine Platte drüber gepanscht. Der originale Boden war so morsch, dass ich ihn mit bloßen Händen rauspulen konnte:
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#6
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Der Rest kam, wie es kommen musste.
Quietschnasser Schaum: Verrottetes Holz. So rott, dass es streckenweise schlicht nicht mehr da war. Hier sass mal ein Spant. Den habe ich nicht weg gemacht, der war weg: Die hintere Hälfte habe ich innerhalb weniger Stunden komplett rausgeholt. Mehr als die Hände und ein Spachtel war nicht nötig. Im Bugbereich ist der Schaum noch trocken und das Holz noch relativ gut. Das kommt aber trotzdem auch mit raus.
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#7
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Denk dran. Dateline ist 06/2014.
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Sportliche Grüße vom Rhein km 705 Micha
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#8
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Kein Problem. Ich motiviere mich einfach...
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#9
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Servus Hans,
schöne Baustelle, bin bei meinem Boot auch gerade dabei, war der gleiche Käse... Viel Spass und viel Erfolg bei der Restaurierung, der Zeitplan ist ja recht straff... Grüße, Tobi |
#10
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Haha! Dann bin ich ja mal gespannt, ob du nicht ohne Bikini da stehen wirst....
Ich habe heute nichts (am Boot) gemacht....
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Sportliche Grüße vom Rhein km 705 Micha |
#11
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Die Stringer links und rechts sind wie erwartet durchgehend vergammelt.
Sie bestanden aus je einem senkrecht einlaminierten Sperrholzstreifen von ca. 1cm Dicke und 10cm Höhe. Das Laminat ging dabei aber nicht über diese Holzstreifen, sondern wurde nur beidseitig daran hochgezogen. Oben war dann das Holz ungeschützt, was dem Gammelprozess sicher zuträglich war. Da diese senkrechten Laminatreste in meinen Augen nicht mehr viel taugen, würde ich die gerne bündig mit dem Bootsboden absägen. Habe mir zu diesem Zweck einen Fein Multimaster gegönnt. Frage: Welches Sägeblatt eignet sich am besten dafür? Oder sollte ich die senkrechten Laminatreste erhalten? Dafür müsste ich die Furche aber gründlich auskratzen. Welcher Aufsatz eignet sich dafür am besten?
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#12
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Hier gibts nen sehr schön bebilderten Trööt von einer Restauration einer Wellcraft. Vielleicht kannst Du Dir dort Anregungen und Tipps holen.
http://www.boote-forum.de/showthread.php?t=130512
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Viele Grüße Uwe --------------------------------------------------------- Du hast nur dies eine Leben. Wenn's vorbei ist, ist's vorbei. (Die Ärzte)
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#13
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Moin Hans.
Der Multimaster ist ein tolles Werkzeug aber Du wirst recht lange brauchen. Ich habe sehr gute Erfahrungen mit einem elektischen Fuchsschwanz gemacht. Achte darauf, das das Boot gut unterbaut ist. Das wird ganz schön weich wenn alles raus ist |
#14
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Zitat:
Heute würde ich dieses probieren: http://www.bosch-pt.com/de/de/accocs...z-32-at-metal/ Ich denke das dank der Hartmetallzähne die Standzeit viel höher sein wird.
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Und die √ allen Übels sind die 62 Gruß Henning
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#15
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Zitat:
http://www.boote-forum.de/showpost.p...&postcount=415 Ich knüpfe mal vom anderen strang hier an... Ich bin ein großer Freund davon, Hohlstringer zu bauen.Die sind dann etwas breiter als die Gleitstufe und werden einfach überlaminiert, und das Holz kann dann auch vor sich hingammeln wenn es will... Und es ist relativ leicht... D.h. alles plan schleifen wenn der Mist raus ist, und dann neu aufbauen.
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Semper Fidelis
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#16
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Hallo Hans,
der Multimaster ist perfekt dafür geeignet. Habe ca. 25m Stringer und einen Spiegel mit EINEM Sägeblatt herausgetrennt. Blatt schneidet immer noch. Empfehle deshalb die Original-Sägeblätter. Habe das große halbrunde genommen, es gibt dies auch in gekröpfter Form, damit kommt man sicher noch besser an den Boden heran. Gruss Reiner |
#17
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Am WE war wieder Arbeitseinsatz.
Weiter Schaum entkernen war angesagt. Was oberflächlich noch gut aussah, entpuppte sich auch nur als Blender: Zwischendurch habe ich schonmal die Scheuerleiste komplett abgemacht und alle Nieten aufgebohrt. Das dauerte ca. 5 Sekunden pro Niet und nach nicht mal 10 Minuten war rundum alles ab. Am Spiegel war der Zustand unter der aufgesetzten Alu-Schiene keine echte Überraschung mehr: Wir haben lange geknobelt, wie der Übergang zwischen Unter- und Oberschale bei der Motorwanne konstruiert war. Nach etwas kratzen und rumpopeln kamen vier Schrauben zum Vorschein, die einen eingesetzten Balken hielten. Der war definitiv original: Nach der Lösung dieses Rätsels stand der Trennung der Schalen nichts mehr im Weg. Die Oberschale wiegt mit allen Verkleidungsteilen geschätzt 50kg. Kann man per Hand anheben. Der Spanngurt dient nur als Aufhängung, soviel Ratschenweg hat der sonst gar nicht: Dann interessierte mit zunächst der Spiegel. Durch und durch feucht, aber noch relativ stabil. Also nicht ganz so rott wie der Boden. Aber das wäre sicher nur eine Frage der Zeit gewesen. Den inneren GfK-Überzug hat ich kurzerhand runtergerissen:
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#18
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Da hat wohl mal jemand schlaues den Spiegel eingeschnitten und dann jemand noch schlaueres einfach nen balken aufgeschraubt...
Wenn möglich würde ich den originalen Spiegel versuchen, in eine Stück rauszubekommen...dann hast du gleich ne Schablone... Aber geht doch gut vorran...
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Semper Fidelis |
#19
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Zitat:
Ich denke, dass das tatsächlich beim Zusammenbau des Bootes so konstruiert war.
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#20
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Glaub ich nich Hans, welcher hersteller macht den solchen Unfug?
da wird wohl jemand mal was eingeschnitten und der nächste wird das so aufgebessert haben...und das iost vermutlich schon länger her...
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Semper Fidelis
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#21
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Amis machen noch ganz andere Sachen, da ist das noch harmlos
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Es ist ein Jammer, dass die Dummköpfe so selbstsicher sind und die Klugen so voller Zweifel. Bertrand Russell
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#22
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Wieder Wochenende, wieder Arbeitsfortschritt.
Heute habe ich den Mittelstringer hochgenommen. Der liess sich mit blosser Hand abziehen: Dann habe ich mich mal dem Spiegel gewidmet. Mit Stechbeitel und Hammer habe ich angefangen Schicht für Schicht abzustemmen. Das Holz ist durch und durch nass. Nass bis auf die Haut - ich nenne das Boot "Anna". Zwischen den Bilder liegen drei Stunden. Obwohl komplett nass, ist das Holz ganz schön zäh und in sich recht stabil. Die letzte Lage hat keine Haftung mehr auf der Schale und lässt sich dann relativ sauber abziehen:
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#23
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Ganz nebenbei arbeite ich abends - wenn Zeit bleibt - an der Rekonstruktion des Logos. Das alte Plastik-Schild ist recht lädiert.
Mein Plan ist, das Teil aus irgendeiner Platte zu fräsen. Material weiss ich noch nicht. Zum Fräsen will ich ein 2,5D Modell erstellen:
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Gruss aus Frankfurt, Hans Aus technischen Gründen befindet sich die Signatur auf der Rückseite des Beitrages!
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#24
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Hallo Hans,
das sieht doch noch ganz fit aus: Kann man das nicht einfach abformen und nachgießen ? Vorschlagenderweise, Wigbold
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Trenne dich nie von deinen Illusionen und Träumen. Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren, aber aufgehört haben, zu leben. Mark Twain |
#25
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Keine Ahnung.
Probiere ich aber gerne mal aus. Hat aber aktuell keine Priorität.
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