Bremerhaven geschlossen für Boote ohne CE - Seite 3 - boote-forum.de

Formula · #51 10.04.2008, 08:02

Zitat:

Zitat von derausdemnorden

...und die BLG (Bremer Lagerhaus Gesellschaft) verdient sich eine Goldene Nase

Die werden dann wohl die Storage (Lager) Kosten in Bremerhaven soweit erhöhen, dass es für die Eigner billiger ist die Boote wieder per Schiff an einen Ort ausserhalb der EU zu verfrachten - z. B. Kroatien

seven · #52 10.04.2008, 08:13

Wie ist dass, wenn man zukünftig die Boote nicht in Bremerhafen sondern ins Nachbarland anliefern lässt? Ist das dort auch schon so schwierig?? Oder verschiebt man damit das Problem an die Zoll / Landesgrenze bei der Einfuhr?
Gruß Sven

B4-Skipper · #53 10.04.2008, 08:17

Sicher ist es ärgerlich, wenn das importierte Boot beim Zoll "festsitzt".
Aber so neu ist die "CE-Geschichte" ja nun auch wieder nicht und Unwissenheit schützt nun mal nicht.
Nach den Buchstaben des Geräte- und Produktsicherheitsgesetz (GPSG) steht die Einfuhr in den europäischen Wirtschaftsraum dem Inverkehrbringen eines neuen Produktes gleich (§2 Abs. 8).
Und für das Inverkehrbringen ist seit geraumer Zeit die CE-Kennzeichnung vorgeschrieben.
Einfuhr = Inverkehrbringen = CE-Kennzeichnung muss vorhanden sein. Somit greifen die Argumente, erstmal zur Zertifizierung in die Werkstatt und Probefahren wollen, nicht.

Die Gesetzeslage ist, auch wenn´s nicht gefällt, eindeutig und der Zoll überwacht ob, die Einfuhr eines Produktes gesetzlich zugelassen ist.

Zur CE-Kennzeichnung weiß Tante Wiki folgendes:

Mit der CE-Kennzeichnung bestätigt der Hersteller die Konformität des Produktes mit den zutreffenden EG-Richtlinien und die Einhaltung der darin festgelegten „wesentlichen Anforderungen“. Verantwortlich für diese Kennzeichnung ist in der Regel der Hersteller des Produkts (für Hersteller außerhalb der EU ist ein in der EU niedergelassener Bevollmächtigter erforderlich). Soweit der Hersteller außerhalb der EU seiner Pflicht nicht nachgekommen ist, geht diese Verpflichtung an dessen Beauftragten in der EU oder den Importeur oder letztlich an den Inverkehrbringer (umgangssprachlich „Verkäufer“) über.

Also darf auch der Importeur oder "Verkäufer" selbst eine CE-Konformitätserklärung erstellen und die CE-Kennzeichnung anbringen, wenn nicht gefordert ist, eine Benannte Stelle einzuschalten.

Das die Geier kreisen und fette Beute wittern ist irgendwie logisch.

Hat keiner eine CE-Konformitätserklärung für ein Sportboot

, wenn da keine Mitwirkung einer "Benannten Stelle" angegeben ist, einfach kopieren (mit eigenen Schriftkopf natürlich), CE-Kennzeichen (Maße siehe "WIKI") anbringen und fertig.

Gruß Lutz

kaceka · #54 10.04.2008, 08:34

für Gebrauchtboote gibt es nur noch das PCA Verfahren, das heißt eine benannte Stelle ist erforderlich.
Den Vorschlag würde ich nochmals überdenken.
Schätze, es wäre in der momentanen Situation fatal, unlautere Mittel einzusetzen.

B4-Skipper · #55 10.04.2008, 13:36

Wer hat hier zu unlauteren Mitteln geraten

Gruß Lutz

B4-Skipper · #56 10.04.2008, 13:55

Vielleicht ist das betreffende Boot aber noch garnicht vollständig

Nach der Sportbootrichtlinie mit Anmerkungen Seite 21 (PDF-Seite 23) gelten die Vorschriften der Richtlinie nicht für "unvollständige Boote, die zur Fertigstellung in den EWR gebracht werden".

Da die BSH-Beleuchtung noch fehlt, ist das Boot "zweifelsfrei"

noch unvollständig und wird zur Fertigstellung in den EWR gebracht.

Damit wäre das Boot, nach geltendem Recht, ersteinmal vom Zoll herauszugeben.

Die Konformitätserklärung und CE-Kennzeichnung muss dann natürlich nach Fertigstellung immer noch erfolgen.

Gruß Lutz

derausdemnorden · #57 10.04.2008, 14:40

Zitat aus: http://www.ce-zeichen.de/richtlinien...nmerkungen.pdf
Boote, die bei der Verbringung in den EWR
unvollständig sind und dazu bestimmt sind,
durch eine andere Partei, die als Hersteller gilt,
fertiggestellt zu werden, müssen die anwendbaren
Anforderungen der Richtlinie zum Zeitpunkt

des Eintritts in den EWR nicht erfüllen

Ganz so einfach ist es doch nicht.

Da mußt du schon Hersteller sein

Formula · #58 10.04.2008, 16:05

macht doch einfach ne Funkfernsteuerung drauf und deklarier das Boot als Spielzeug

Uwe · #59 10.04.2008, 20:01

Es wurden und werden vorläufige Konformitätserklärungen ausgestellt, damit das/die Boot (e) erst mal aus dem Zoll kann (kommen).
Diese Info ist vom Transportkontor Bergmann von heute nachmittag.
Zuständig hierfür wurde mir benannt
www.udicer.it
Es gibt auch eine deutsche Tel Nr. dazu.
Wer betroffen ist, kann den Kontakt bei TPK Bergmann erfragen oder weiß es eh schon

FourWinns180 · #60 10.04.2008, 21:06

Hallo Uwe,

danke für die Info. Ich habe heute nachmittag auch mit Bergmann
telefoniert. Mir hat man gesagt, ich könne das Boot nur mit einem
T1-Zoll ?! gegen eine Kaution von 21% des Kaufpreises für eine
Woche ertmal mitnehmen. Wenn ich dann nach einer Woche keine CE
vorlegen kann ist DIE KAUTION WEG ??!!! So die Aussage von Bergmann.

Das kann doch nicht sein - oder ? Wo leben wir den hier. Wir sind
doch nicht bei den Hottentotten.

Kannst Du mir per email detailierte Infos zukommen lassen ?
Währe echt nett von Dir - Danke !

Jänz

Emotion · #61 10.04.2008, 21:09

Anwalt nehmen und Klagen! Ist doch eine private Einfuhr, oder???

FourWinns180 · #62 10.04.2008, 21:28

Hallo,

ich habe heute mit verschiedenen Stellen telefoniert.

Aussage Zoll: uns ist das auch unangenehm, was für ein Aufwand usw...

Aussage Gewerbeaufsichtamt: Wieso haben Sie Probleme, sie sind doch nicht Gewerbetreibender. (?!!) Sie können Ihr Boot sofort mitnehmen.

Aussage Bergmann: Ohne CE gibt der Zoll das Boot nicht raus.

Irgendwie kennt sich keiner richtig aus. Alle haben nur Halbwissen.
Was Sie alle schon mal gehört haben ist "CE..."

Niemand hat das richtig zu ende gedacht.

Und der Hammer ist, in Amsterdam kann man das Zollgelände ohne CE verlassen. Scheiß Deutschland...Hätte die Mühle man aus Holland holen sollen

Jänz

Emotion · #63 10.04.2008, 21:30

Zitat:

Zitat von FourWinns180

Hallo,

ich habe heute mit verschiedenen Stellen telefoniert.

Aussage Zoll: uns ist das auch unangenehm, was für ein Aufwand usw...

Aussage Gewerbeaufsichtamt: Wieso haben Sie Probleme, sie sind doch nicht Gewerbetreibender. (?!!) Sie können Ihr Boot sofort mitnehmen.

Aussage Bergmann: Ohne CE gibt der Zoll das Boot nicht raus.

Irgendwie kennt sich keiner richtig aus. Alle haben nur Halbwissen.
Was Sie alle schon mal gehört haben ist "CE..."

Niemand hat das richtig zu ende gedacht.

Und der Hammer ist, in Amsterdam kann man das Zollgelände ohne CE verlassen. Scheiß Deutschland...Hätte die Mühle man aus Holland holen sollen

Jänz

Hinfahren und versuchen sie als Privatmann mitzunehmen, oder gleich ins Wasser legen lassen und Kurs offene See gehen (willst auf dem Wasserweg nach Dänemark

Cyrus · #64 10.04.2008, 21:31

Bitte das Gewerbeaufsichtamt das mit
Bergmann und den Zoll zu klären.

Emotion · #65 10.04.2008, 21:34

Kann es sein das der Herr Bergmann $- Zeichen in den Augen hat?

checki · #66 10.04.2008, 21:39

Zitat:

Zitat von Emotion

Anwalt nehmen und Klagen! Ist doch eine private Einfuhr, oder???

Anwalt kostet Geld.
Eine Strafanzeigen wegen illegaler Arbeitsbeschaffungsmaßnahme nicht.

Kann hier jetzt jeder machen was er will?

ralfschmidt · #67 10.04.2008, 21:46

Hallo FourWinns180,
also dann mit Zeugen zum Zoll und das Boot abholen,
wenn die nicht spuren zum Anwalt und die harte Nummer durchziehen

FourWinns180 · #68 10.04.2008, 21:49

Zitat:

Zitat von Cyrus

Bitte das Gewerbeaufsichtamt das mit
Bergmann und den Zoll zu klären.

Hallo Cyrus, genau darüber habe ich auch schon nachgedacht.

Irgendwas stimmt da nicht, die Fäden laufen immer wieder bei Bergmann
zusammen. Das mit dem $-Zeichen in seinen Augen, habe ich auch schon
bemerkt...

Anwalt und Klagen dauert mir zulange. Ich möchte dieses Jahr noch fahren.

Jänz

Uwe · #69 11.04.2008, 05:05

Was mich interessieren würde ist, nach welcher Gesetzesgrundlage der Zoll nun plötzlich seit 09.April 12:00 so handelt.
Ohne Vorwarnung, Ohne Ankündigung. Schlag 12:00 Uhr.
So ähnlich wie bei eine Razzia.

Hat sich den was in den Gesetzen verändert? Wer weiß da was?
Oder steckt da die deutsche Boothändler Lobby dahinter , um privat Importe zu verhindern.

kaceka · #70 11.04.2008, 05:15

Irgendwann müssen sie ja mal damit anfangen.

Die Sportbootrichtlinie gibt es seit 1998,
das PCA-Verfahren seit 2005 und
die verschärften Abgasvorschriften seit 2006.

Zitat:

Zitat von FourWinns180

Die 3 (richtig gelesen DREI) Leute, die die nachträgliche CE-Zertifizierung
vornehmen, stopfen sich jetzt richtig die Taschen voll...
1500 Euronen

kostet der Schrott. Und die machen fast nix dafür.
Drucken ein Handbuch aus. Tragen die Maße ein. Und verkaufen einen
überteuerte Feuerlöscher mit Selbstauslöser. Dann soll man noch seine
org. Rumpfnummer mit einer selbstgeprägten überkleben - toll.
Am Boot selbst wird nichts geändert. Ich kenne mehrere Fälle, bei denen es so war.
Auch nicht die Beleuchtung !!!
Die hat mit CE nichts zu tuen.
Was soll so ein Quatsch ?

.

Hab gehört, das wären die "Vertreter" von Udicer.

Bootsfrischling · #71 11.04.2008, 14:48

Zitat:

Zitat von kaceka

da liegst du nicht falsch. Die EU Richtlinie gilt für alle Sportboote, die von außerhalb in ein EU-Land gebracht werden. Das Fahrtgebiet spielt da wirklich keine Rolle. Auch gibt es keine Unterscheidung zwischen gewerblichem und privatem Import. Wie Hammermeister schon sagte, ist das Problem die rechtliche Umsetzung innerhalb Deutschlands.

Daß im Moment die Zertifizierungsgeier über Bremerhaven kreisen, wundert mich ehrlich gesagt nicht. Hier wäre ich besonders vorsichtig und würde mich unbedingt zuerst beim Germanischen Lloyd erkundigen. Vielleicht kann man dir dort weiterhelfen.

Inzwischen könne die Boote aus dem Hafen mit Hilfe der Summarischen Anmeldung. Danach müssen sie CE gerecht umgebaut sein um das Zertifikat einer benannten Stelle zu erhalten und dem Zoll wieder vorgeführt werden. Das Formular kann man bei google suchen und runterladen.

Es gibt allerdings nicht nur den Germanischen Lloyd sondern 19 ander Benannte Stellen, die das auch machen ( z.B. IMCI, TÜV, Udicer Nautitest, Norske Veritas usw.) Einfach ml CE und Boote bei Google angeben und gucken, da sind die alle versammelt. Preise von 1300 - 3000 hab ich schon gefunden.

Vielleicht ändert sich das auch schnell. In öteborg hat es 4 Tage gedauert,dann war der Hafen voll und nix ging mehr. Da hat der Zoll die dortige Gewerbeaufsicht weggeschickt und die Grenzen wieder geöffnet. Sind schließlich keine Tigerfelle oder Elfenbein....

Meine Kollegen in USA und ich werden allerdings jetzt die Boote schon in Amsterdam oder Zeebrügge verzollen und die MWSt dem dortigen Land schenken. Was dann an Arbeitsplätzen in Bremerhaven verlorengeht, wird dann dort aufgebaut....

Bootsfrischling · #72 11.04.2008, 14:50

Zitat:

Zitat von derausdemnorden

Interessant wäre es zu wissen ob es denn "CE Prüfer" z.b. in den USA gibt um sich hier den Europäischen Käsekram zu ersparen

Ja gibt es: www.imci.org unter Inspektoren

Bootsfrischling · #73 11.04.2008, 14:59

Zitat:

Zitat von FourWinns180

Hallo Cyrus, genau darüber habe ich auch schon nachgedacht.

Irgendwas stimmt da nicht, die Fäden laufen immer wieder bei Bergmann
zusammen. Das mit dem $-Zeichen in seinen Augen, habe ich auch schon
bemerkt...

Anwalt und Klagen dauert mir zulange. Ich möchte dieses Jahr noch fahren.

Jänz

Ich kenne TKB Bergmann. Was hat der Mann davon dass er sagt wie es geht? Die rote Karte liegt bei der Gewerbeaufsicht in Bremen Frau Vogel. DAS ist die Ansprechpartnerin dafür und sie ist diejenige, die das durchgesetzt hat. Und nur in Bremerhaven, in sonst keinem deutschen Hafen.
Aber das Problem erledigt sich sowieso, wenn die BLG keie Kfz mehr be und entlden kann, wegen Platzmangel....

Bootsfrischling · #74 11.04.2008, 15:13

Zitat:

Zitat von Uwe

Was mich interessieren würde ist, nach welcher Gesetzesgrundlage der Zoll nun plötzlich seit 09.April 12:00 so handelt.
Ohne Vorwarnung, Ohne Ankündigung. Schlag 12:00 Uhr.
So ähnlich wie bei eine Razzia.

Hat sich den was in den Gesetzen verändert? Wer weiß da was?
Oder steckt da die deutsche Boothändler Lobby dahinter , um privat Importe zu verhindern.

Im Endeffekt könnte man das so sehen, denn die Orignalimporteure müssen wesentlich mehr für ihre Boote berappen als Sie und ich in USA.
Das Gesetzt was dahintersteht ist das 10. Verordnung zum Geräte- und Produktsicherheitsgesetz.

Mit verantwortlich ist ein gieriger CE Inspektor, der für einen deutschen Notified Body arbeitet und der die Gewerbeaufsicht darauf gebracht hat. Aber im Prinzip ist es rechtens was da gemact wird. Allerdings ist das System der Durchführung falsch. Man könnte sich ein Beispiel am Autoimport nehmen.

Bootsfrischling · #75 11.04.2008, 15:21

Zitat:

Zitat von Formula

Die Boote, die vom Hersteller für Europa gebaut werden, werden auch streng nach Norm gebaut (zumindest bei den Werften, die ich persönlch kenne)
Die Amerikaner haben jedoch für ihren Markt andere Normen - teilweise strenger, teilweise lascher. Ein PKW für den US Markt gebaut wird bei uns ohne Umrüstung auch nicht zugelassen, selbst wenn er in Deutschland gebaut wurde
Andere Länder , andere Normen
aber NUR Deutschland hat BSH Beleuchtung

Ansonsten besteht das "CE" Paket meist nur aus einem Feuerlöscher oder 220V Wechselstrom.....
Alle Boote aus USA ob im Lande genutzt oder exportiert, kommen aus der selben Produktion und sind baugleich und CE zugelassen meist durch www.imci.org I