|
Allgemeines zum Boot Fragen, Antworten & Diskussionen. Diskussionsforum rund ums Boot. Motor und Segel! |
|
Themen-Optionen |
#101
|
||||
|
||||
Wir sollten respektieren, dass jede Antriebsart seine Sinnhaftigkeit hat. Es ist immer wieder bedauerlich zu lesen, wenn einige Schreiber hier dogmatisch über die jeweils andere Antriebsart schreiben.
Die allermeisten Skipper hier im Boote Forum haben sich eingehend mit der gewählten Antriebsform auseinandergesetzt, bevor sie sich für einen Verdränger, Halbgleiter oder Gleiter entschieden haben.
|
#102
|
||||
|
||||
Hallo zusammen,
ich bin eigentlich begeisterter "Gleiterfahrer" und gern in Kroatien. Nun war ich vor zwei Wochen in Brandenburg in Plaue. Player See, Briefing See, Havel usw. Wenn ich die erlaubten 25km/h fahre, ist das ja voll bescheuert für das Boot, da bin ich lieber 10-12 gefahren als ökonomische Variante. Nun war ich der Meinung, das ein Halbgleiter die 25 km/h besser fährt als ein normaler Gleiter, also mit weniger Kraftaufwand und Spritverbrauch für solche Geschwindigkeiten gebaut bzw. ausgelegt ist. Ist das so ? Aus den Antworten hier werde ich nicht so recht schlau.... Gruß Rene´ |
#103
|
||||
|
||||
Also das Gieren von Gleitern kann ich nicht bestätigen (12m) mit zwei Maschinen und klassischem Wellen Antrieb.
Ich denke aber auch jeder sollte den Typ fahren den er für geeignet hält für sein Revier. Auch wenn ich einen Halbgleiter einem Verdränger vorziehen würde, aber der Gleiter ist für mich schon das beste. LG Max Gesendet von meinem London mit Tapatalk
|
#104
|
||||
|
||||
Grundsätzlich erst einmal jedem das seine - wie Max oben schreibt ist es abhängig vom Revier.
Wir als direkte Rheinanlieger mit ständigem Kontakt zu einer immer mehr zunehmenden Berufsschiffahrt sind mehr als froh einen Halbgleiter gewählt zu haben. Schon mehrfach hat uns das in unangenehmen Situationen ermöglicht uns schnell davon machen zu können. Genau diese Überlegung mit schon früheren Erfahrungen haben uns im letzten Jahr bewogen einen Halbgleiter zu kaufen. Es ist wie schon hier geschrieben, die "Eierlegendewollmilchsau" - ein Universal-Boot. 90% der Zeit läuft das Boot bei uns im Verdrängermodus, weil wir es auch gemütlich und entspannt mögen - Sparsam, Spurstabil, aber die 10% die es dann noch gibt - zum Beispiel Rhein zu Berg oder unentspannte Verkehrssituationen oder wie hier auch schon erwähnt schnell noch die Schleuse erwischen etc. die geben einem das tolle Gefühl zu können wenn es sein muss. Den zusätzlichen Sicherheitsaspekt nicht zu vergessen. Dafür zahle ich gern den Obulus des etwas höheren Verbrauchs und gehe auf jede Fahrt mit dem Bewußtsein ein eigentlich fast jeder Fahrsituation gewachsenes Fahrzeug zu haben. Mich zumindest beruhigt dass ungemein.
__________________
Gruß Ralf Schlechte Laune ist keine Option
|
#105
|
||||
|
||||
Ralf, im Prinzip bin ich bei dir, aber ab einer bestimmten Größe musst du dann eben sehr viel Motorleistung mit rum fahren, die du nur in wenigen Fällen nutzt. Es kommt eben aufs Revier an. Für die Bootfahrer am Oberrhein ist ein Verdränger eher unpraktisch, wenn sie sich nur in diesem Revier aufhalten.
|
#106
|
||||
|
||||
Schimi - keinen Einwand - ab einer bestimmten Größe macht es immer weniger Sinn.
Wir haben nun mal nur unsere 10 m - bei 15 m wie bei Dir - tja ob es da ein Halbgleiter geworden wäre - eher nicht. Aber ein stark motorrisierter Verdränger in jedem Fall. Kann halt nicht so ganz von Leistung lassen.
__________________
Gruß Ralf Schlechte Laune ist keine Option |
#107
|
||||
|
||||
Man sollte auch unterscheiden zwischen reinen Verdrängern, die einfach übermotorisiert sind und Booten, die tatsächlich gut über die Rumpfgeschwindigkeit kommen können - wenn die Leistung vorhanden ist.
Meine Master war so ein Fall. Gutmütig als Verdränger zu fahren und bei Bedarf auch mal 14 Kn ohne zickiges Verhalten. Allerdings lief der Turbodiesel auf franz. Kanälen dann tagelang nur mit 800 - 900 U/min. Sparsam, aber sicherlich nicht optimal für die Maschine. Der Nachfolger wurde dann revierbedingt ein reiner Verdränger.
__________________
Gruß Ewald |
#108
|
||||
|
||||
Eins muss ich zugeben:
Das die Leistung leider nicht oft genutzt werden kann besonders wenn man den ganzen Tag nur Kanal fährt bedanken sich die Motoren dann mit rußen. Das tun sie weil sie keine Betriebstemperatur bekommen bei Kanal fahrt :/ Aber wenn ich an unsere Rügen Törns denke war jeder PS sein Diesel Geld Wert ! Gesendet von meinem London mit Tapatalk
|
#109
|
||||
|
||||
Zitat:
Ich denke, auch andere Gleiter oder Halbgleiter ziehen erst Wellen, wenn es über die Rupmpfgeschwindigkeit geht. Und die ist bei kurzen Booten halt nicht sehr hoch - sprich wer mit einem 5m-Boot bei erlaubten 12km/h diese auch fährt, zieht halt Welle. Leider interessiert es ja nicht viele, daß dann an den Stegen die anderen Boote halb rausfliegen - wieso, ich fahr doch nur die erlaubten 12km/h.....
__________________
Gruß Steffen Der Thread für die Poseidon-Fahrer: http://www.boote-forum.de/showthread.php?t=220680 Der Zweedaggtmief, der Zweedaggtmief, der krabbelt in der Nase tief...... |
#110
|
||||
|
||||
Zitat:
|
#111
|
||||
|
||||
Weils so schön hier rein paßt.
Ich hab einen Gleiter in der Halle stehen und ihm den kaputten Motor entnommen. Jetzt überlege ich mir wie ich ihn neu motorisieren soll und tendieren eigentlich dazu einen Halbgleiter draus zu machen da ich mir aus Geschwindigkeit nicht mache aber gegen die Strömung der Donau ankommen will. Gibt es Unterschied zwischen einem untermotorisiertem Gleiter und einem Halbgleiter? |
#112
|
||||
|
||||
Zitat:
Mit dem #81 hierhin verschobenen Beitrag fing es jetzt in 2017 in diesem Strang wieder an. Zitat:
__________________
Alex |
#113
|
|||||
|
|||||
Zitat:
wahrscheinlich die Rumpfform - Halbgleiter haben ein tiefes V und so ist es bei meinem, einen nach hinten auslaufenden Kiel der Ruder und Schraube (Welle) umschließt. Es gibt auch Halbgleiter mit Z-Antrieb - wie sich da der Rumpf explizit unterscheidet weiß ich nicht.
__________________
Gruß Ralf Schlechte Laune ist keine Option
|
#114
|
||||
|
||||
Man sollte hier auch noch andere Aspekte in Betracht ziehen
-Gleiter wie z.b. Sealine, Sea-Ray, Bayliner, Bavaria etc. haben eine eigene Formsprache die man nur mit Ausnahme als Verdränger oder Halbgleiter findet, wenn einem die Optik am besten gefällt nimmt man alle Vor -und Nachteile eh in kauf - Verdränger sind häufig die klassischen holl. Werftbauten, Klassiker oder Spitzgatter - Halbgleiter sind eher Tourenboote und meist so aufgeteilt und sehr Praktisch gebaut (Nimbus, Marex, Birchwood, Skilsö...) Zusammenfassen lässte es sich doch ganz gut so: Zu aller erst bestimmt doch das Auge die Bootswahl, dann der Anspruch und Revier. Will ich ausschließlich Binnen lange Reisen und brauche massig Platz, bleibt bis auf wenige Ausnahmen ein Verdränger, will ich mal in raueres oder stark strömendes Gewässer ist meiner Meinung nach der Halbgleiter gut aufgestellt. Will ich jedoch in Kroatien von Bucht zu Bucht knallen bei dauerhaft schönem Wetter ist ein Gleiter die erste Wahl. Wer sich jedoch in ein bestimmtes Design verguckt hat, dem wird die Entscheidung aus der Hand genommen. Als ich damals meine 218 gekauft habe war mir das Verhältniss aus Platz, Trailerbar und Kaufpreis entscheidend. Für einen Halbgleiter hätten da schlicht die Mittel nicht gereicht. Wenn ich im Leben wieder die Zeit finde wird es auch eine Nimbus oder Marex, das ist Binnen ein super Kompromiss, soll es dann mal schneller gehen ist es allemal schnell genug und sicher auf See.
__________________
Gruß Jens Haste kleine Mit, willste ohne Große!
|
#115
|
||||
|
||||
Zitat:
Wenn du eine schwächere Maschine einbaust, solltest du vorher prüfen, ob dieser Motor drehzahlmäßig mit der Übersetzung des Antriebes und den lieferbaren Propellern harmoniert. Nicht daß sich der neue Motor mit zu großen Propellern quälen muß.
__________________
Gruß Ewald |
#116
|
|||||
|
|||||
Zitat:
Ein echter Halbgleiter zeichnet u.a. dadurch aus, dass die Längsrisse achtern ansteigen und die Spiegelkante nur moderat unter der WL liegt. Dadurch zieht er weniger Verwirbelungen hinter sich her. Beim Gleiter hingegen liegt die Spiegelkante viel weiter unter der WL und die Längsrisse verlaufen parallel dazu, um für genügend hydrodyn. Auftrieb zu sorgen. Deshalb mag ein Gleiter auch nur 2 Geschwindigkeitsbereiche: entweder sehr gemächlich, oder eben Gleitfahrt. Alles dazwischen lässt bei den meisten Gleitern keine echte Fahrfreude aufkommen, da der Bug nach oben geht und die Kursstabilität nach unten. Hinzu kommt: wenn die Maschine viel leichter ausfällt und sich der Tiefgang entsprechend verringert, wird ein V-Rumpf dieser Art gerne mal etwas kippelig.
__________________
Cheers, Ingo
|
#117
|
||||
|
||||
Zitat:
...für was anderes als den Stammtisch kann es gut sein, einen Verdränger drastisch zu übermotorisieren.... Grüße, Reinhard |
#118
|
||||
|
||||
Zitat:
...ich finde diese Frage gar nicht so abwegig. Bei meinen Nachforschungen nach "echten" Halbgleiter Rümpfen, bin ich auf so viele unterschiedliche Aussagen gestossen, wie z.B. von ..."Halbgleiter sind eigentlich Verdränger", bis zu ..."sie seien eigentlich Gleiter, aber die Motorleistung reicht nicht aus". Als Gleiterfahrer mit 7m Rumpflänge, finde ich dieses Thema deshalb so interessant, weil ich meine Verdrängerfahrt zum Reisen zu langsam finde und ich bei Gleitfahrt auf ruhiges Wasser angewiesen bin, um nicht immer hart aufzuschlagen. Wer sich also hinsichtlich der Rümpfe und Technik durchgurgelt, finde so viel Halbwissen und unterschiedlich Aussagen, dass man/ich am Ende nicht schlauer ist als vorher. Welche Hersteller baut denn "echte" Halbgleiterrümpfe, und wie sind dann die wirtschaftlichsten Geschwindigkeiten und die Seegängigkeit?
__________________
Gruß Thomas |
#119
|
||||
|
||||
...als Ergänzung hier mal ein Auszug aus einem Test der Nimbus 305. Sehr interessant, wie ich finde:
"Die gewünschten Fahreigenschaften wurden bei der 305 neu definiert: Mit einer moderaten Motorisierung sollten statt hoher Endgeschwindigkeiten zügige Reisegeschwindigkeiten auf einem breiten Leistungsband mit bis zu 22 Knoten (mit Volvo Penta D3-220) mit geringem Brennstoffverbrauch möglich sein. Das Ganze ohne den wellenbildenden und energiefressenden Übergang aus der Verdränger- in die Gleitfahrt. Vor diesem Hintergrund war eine Neukonstruktion des Rumpfes erforderlich. Entsprechende hydrodynamische Optimierungen sollen dafür sorgen, dass die typische Gleitfahrgrenze nicht mehr spürbar ist." Den ganzen Artikel gibt es hier.
__________________
Gruß Thomas |
#120
|
|||
|
|||
Zitat:
Ist das ein alter Skidoo da im Vordergrund???[emoji848][emoji848][emoji848] Jan Gesendet von iPhone mit Tapatalk |
#121
|
|||||
|
|||||
Zitat:
Am sinnvollsten erscheint noch die Abgrenzung nach dem Speed/Length Ratio (Geschwindigkeit in kn / Quadratwurzel der LWL in ft): S/L bis 1,34: Verdränger S/L 1,34 bis 3,0: Halbgleiter S/L 3,0 und darüber: Gleiter Allerdings ist auch diese Einteilung nur sehr unscharf, da der tatsächliche Beginn der Gleitphase eines Bootes - abhängig von der Rumpfform - durchaus zwischen einem S/L Ration von 2,2 bis 3,3 liegen kann. Was also ein Halbgleiter ist und was nicht, ist in einem gewissen Maß einfach eine Glaubensfrage. In keinem Fall aber würde ich meinen, dass sie überflüssig sind - wie der Titel dieses Strangs ja impliziert. Nach meinem Dafürhalten ist ein Halbgleiter eben einfach für einen Geschwindigkeitsbereich entworfen, der irgendwo zwischen der Rumpfgeschwindigkeit und einer echten Gleitfahrt liegt. Und in diesem Geschwindigkeitsbereich sollte er - sofern er richtig dafür ausgelegt wurde - noch relativ ökonomisch zu bewegen sein. Ausserdem hat man - im Vergleich zum Gleiter - deutlich mehr Möglichkeiten, seine Vorstellungen von Seegängigkeit zu verwirklichen, da vom Rundspanter bis zum Knickspanter in dieser Gattung alles vertreten ist.
__________________
Cheers, Ingo
|
#122
|
||||
|
||||
Wir kommen wohl nicht umhin, die Froudsche Zahl in den Ring zu werfen ...
__________________
Alex |
#123
|
|||
|
|||
Zitat:
Es gibt ja durchaus abhängig vom S/L Verhältnis auch "schnelle Verdränger" die aber nicht (auch nicht halb)gleiten! MFG S |
#124
|
|||
|
|||
Hallo, um mal einen anderen Ansatzpunkt für einen schnellen Verdränger/Halbgleiter zu zeigen. Ich hab speziell nach einem 8m-Boot gesucht (LWL noch Stückchen kürzer) damit ich einen günstigen Liegeplatz in der Heimatmarina nutzen kann und grad hier in Holland auch, wie in Zutphen im Vispoorthafen, in die kleinste Lücke passe (leider Rückwärts was aufregend war). Wir haben aber trotzdem die Optionen uns entweder unter 10Km/h sehr sparsam, mit Reisegeschwindigkeit von 12-15KM/h sehr ruhig und halbwegs ökonomisch und dann im Bedarfsfalle mit knapp 20 KM/h auch mal irgendwo einer Situation davonzufahren. Das geht sonst mit einem 8m-Verdränger (dann noch aus Stahl) wohl eher schlecht. Geradeauslauf des Bootes ist im Grund super, leider sehr leicht und daher windempfindlich.
Da wir am RHK liegen und eigentlich zu 90% Kanal mit max. 12 KM/h fahren ist das sehr angenehm. Grad in dem Bereich ist die Motorlautstärke sehr angenehm... Was mich aber an Halbgleitern (auch an meinem) stört ist die Heckwelle in Halbgleiterfahrt. Mich hat auf der Ijssel eine Nimbus 305 oder sowas überholt. Das war auch ekelig. Und am Ufer war die Hölle los... Gruß Dennis Geändert von Dennis1977 (19.08.2017 um 18:54 Uhr) |
#125
|
||||
|
||||
Zitat:
FNV= V/(G x D^1/3)^1/2 Dann wäre man nämlich wieder in etwa bei der Abgrenzung nach dem S/L Ratio Zitat:
Aber wie gesagt, eine genaue und vor allem allgemein gültige Abgrenzung wird angesichts der unzähligen Variablen einfach schwierig bis unmöglich. Ich habe oben versucht, eine relativ einfache Definition für die Thematik hier zu finden. Wer sich gern näher mit der Materie auseinandersetzen möchte, dem würde ich z.B. diesen Trööt hier zum Thema "Definition von Gleiten" nahelegen: https://www.boatdesign.net/threads/d...planing.45248/ Fazit: auch nach knapp 700 Beiträgen (viele davon von bekannten Naval Architects) scheint alles andere als Einigkeit zu herrschen
__________________
Cheers, Ingo Geändert von Shearline (19.08.2017 um 17:19 Uhr) |
|
|