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Kleinkreuzer und Trailerboote Für die Probleme auf oder mit kleineren Booten und deren Zubehör! Motor und Segel. |
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Themen-Optionen |
#1
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Der Kanu - Trööt
So richtig ist es in keinem der Unterforen aufgehoben, "Selbstbauer" passt nur
bei einigen Projekten, "Offshore" ist völlig falsch , also hier, weil "trailerbar" sind sie allemal. Ein Trööt rund ums Kanu. Warum nicht. Ich bin sicher, etliche Bootsbesitzer besitzen auch für besinnliche Momente und zum Abschalten oder auch um sich selbst mal abzukämpfen ein Kanu. Vorab, unter Kanu fallen im deutschen Sprachgebrauch alle Boote, die vorwärts gepaddelt werden. Darunter fallen: Der klassische Kanadier, ein offenes Boot mit unterschiedlichen FormenIm englischen Sprachgebrauch wird unter Kanu nur der Kanadier verstanden, daraus resultieren viele Mißverständisse in Diskussionen, daher vorab einmal diese Definition um Unklarheiten zu vermeiden. Ich habe meiner Herzdame (?) nun zum Geburtstag einen netten Kanadier ge- schenkt. Ein Gatz Cherokee 550, ein schnell laufendes aber ausgewogenes Kanu, aus GFK, die beanspruchten Partien sind mit Kevlar und Carbon verstärkt, das Gewicht beträgt ~43kg, die Breite 95 cm. Hohe Zuladung, leichter Kielsprung und flacher Rundboden sind die Rumpfmerkmale, die Breite beträgt . Eigentlich sind aufgrund der Länge nur zarte Abstriche im Bereich Wendigkeit zu machen, sonst hat das Kanu sehr ausgeglichene Eigenschaften, aber eben ein Raumschiff für den gut ausgerüsteten Urlaub zu 2 oder 3, oder für Tagestouren mit 4 Personen. Das Boot weist derzeit noch einige kleine Problemstellen auf, so hat der Vorbe- sitzer Bug und Heck "mit Fiberglas verstärkt, ... äh, also vorne und hinten ein paar Mattenstücke drauf gematscht. Aber gut, ist bei GFK ja kein Problem. Ein paar hübsche Paddel werden wir uns auch besorgen, aber erst mal muss her- halten was da ist. Mit dabei waren ein paar schwere simple Holzpaddel aus Kiefern- holz, rund 140cm lang, recht kantiger Palmgriff, leicht gerissen und ca. 1.000g schwer. (Ein Paddel für mich zum Steuern, 160cm lang, hatte ich noch von früher, aber auch dieses wird sicherlich einem sehr schönen Paddel weichen.) Für meine Herzdame passen die 140cm ganz gut, das Blatt ist zwar dick und steif, aber erst mal soll es herhalten. Optisch werden Paddel und Kanu die nächsten Tage aufgemöbelt, heute stand zunächst das Wichtigste an. Der Griff der Billigpaddel geht gar nicht. Also habe ich das Beste der beiden ausgesucht und ein leichtes Feintuning vorgenommen. Das Paddel fühlte sich hart und kantig an, die Lackierung ergab kein schönes Griffge- fühl. Vor allem wenn man wirklich Strecke machen will. Ich mag geölte und unsymmetrische Griffstücke. Das ergibt ein gutes Greifgefühl und gibt wenig Blasen. Also ran ans Werk, hier der Vergleich des Ergebnisses mit dem baugleichen aber unbe- arbeiteten Paddel: und hier im fertigen und geölten (Ballistol) Zustand. Das fasst sich viel angenehmer an und sollte auch in eine Frauenhand passen.
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gregor Geändert von Dicke Lippe (10.05.2014 um 23:55 Uhr)
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#2
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Die Paddel wurden nach dem indianischen Medizinrad personalisiert und sind nun erst mal fertig. Braunbär und Biber...
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gregor |
#3
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Um die deutschen Gewässer befahren zu dürfen, ist unter 3 PS weder ein amtliches
noch ein amtlich anerkanntes Kennzeichen vorgeschrieben. Wohl aber eine Kenn- zeichnung (z.B. Name) und im Boot ein Eignervermerk nebst Anschrift. Gekaufte Buchstaben waren mir immer ein Gräuel, also war wieder Handarbeit an- gesagt. Zum Thema Kanu sollte es ein indianischer Name werden. Auf den Namen "AMADAHY", d.h. "Wasser aus dem Wald" oder kurz "Waldwasser", in der Cherokee - Sprache Tsalagi, sollte sie getauft werden. Zu einem solchen Namen muss natürlich auch die Schriftart passend ausgesucht werden. Ich habe da etwas Schönes gefunden, mit 2 Sorten Dekorfolien (UV + Seewasserfest) ging ich frisch ans Werk, Gesamtauf- wand in drei Tagen rund 11,5h , aber war dann vom Ergebnis begeistert. Jeder Buchstabe durch die unterschiedliche Maserung ein Unikat: Und gestern gab es dann das volle Programm, neben dem Wocheneinkauf, Lotto spielen () und solche profanen WE-Tätigkeiten stand noch auf dem Programm:
Auch hierzu nun ein paar Bilder, das Video der Taufrede dagegen, erspare ich euch... Auch auf dem Boot sehen die Schriftzeichen Klasse aus! Das Verladen klappte fast alleine recht gut, Beate musste nur beim "Führen" helfen. Schnell lag das Kanu gut gesichert auf dem Auto und es konnte losgehen. Die junge Eignerin konnte es kaum erwarten und war nervös bis zum Platzen. Telefonisch hatte ich beim der RG Lahnstein angefragt, ob ich deren Steg für unsere Taufe und Erstwasserung nutzen könnte und bekam sofort die Erlaubnis incl. Be- stätigung per SMS von Herrn Milzer. Vielen Dank! Schnell lag das Kanu am Schwimmsteg, ein kurzes Sammeln vor der Taufe... Die Taufrede morgens um 06:00 Uhr entworfen, brach zwar mit der Neptun und Rasmus-Tradition, aber dies war den Indianern wohl ebenfalls fremd. Also ganz auf die Natur und meditativen Aspekte des Flusswanderns abgestimmt und Tauf- reden-typisch pathetisch und lyrisch in Versen gefasst. Für Interessierte hier als Pdf: Beate fieberte der Erstfahrt entgegen... "Wie fährt sich dieses schöne Kanu wohl?" Das Ergebnis überzeugte sie auch in Alleinfahrt vollkommen und nun ist sie dem Kanu-Virus vollends verfallen... Hier sieht man ihr die Begeisterung an: Auch ich ließ mir eine Alleinfahrt nicht entgehen, und angekippt wurde die 5,5m lange AMADAHY geradezu wendig. Ruhiger, schneller Lauf durch eine lange Wasser- linie zählt in aufrechter Haltung zu ihren absoluten Stärken. Ich hoffe euch machen diese Bilder Spaß, ggf. auch Mut, es selbst mal mit einem Kanu (wenn auch nur gemietet) zu versuchen. Zukünftig werden hier wohl viele Bilder von den anstehenden Touren auf verschiedenen Revieren eingestellt, von denen es Einzelne bestimmt auch in "Eigene Bilder des Tages" schaffen. Es wäre schön, wenn ihr euch auch an diesem Trööt beteiligt und eure Erfahrungen beim Paddeln mitteilt.
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gregor Geändert von Dicke Lippe (18.05.2014 um 10:59 Uhr)
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#4
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Moin, Gregor
Schöner Bericht, was hältst Du persönlich von aufbasbaren Kanus (Nicht die billigen PVC-Chinapellen, sondern sowas wie Metzeler oder Gumotex-Barum) Sind solche Dinger stabil genug? Ich habe immer Bedenken, dass die in der Mitte einknicken, wenn ich mit meinen 120 Kg da reinfalle...
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Gruß Heinz, |
#5
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Vor einigen Jahren konnte ich das Adventure von Grabner mal probefahren und
war tatsächlich angenehm überrascht. Es erreicht zwar nicht die Geschwindigkeit und Performance eines Composit-, Holz- oder PE-Kanadiers, aber es lief wirklich gut! Sehr positiv ist mir dabei aufgefallen: Das Paddeln im Knien wird sehr erleichtert, klar die Knie haben es luftge-Wenn du dich ernsthaft dafür interessierst, dann teste es doch mal bei Globe- trotter (im Bassin oder auf der bundeweiten Globeboot-Tournee). Die Globeboot ist nun zwar rum, findet aber jedes Jahr erneut statt.
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gregor
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#6
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Na Gregor, seh ich da nicht ein kleines Bäuchlein?
Klasse Teil und auch die Taufe... Jetzt noch ne Batterie und nen E-Motor dran und dann kann es losgehen. Grüße
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Marco, Ich bin so wie ich bin, die einen kennen mich und die anderen können mich...
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#7
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Glückwunsch Gregor,
für dich und deine Flamme, da habt ihr ja heute volles Programm!! Wünsche euch viel Spaß mit der Neuerwerbung, und immer 'ne handbreit Wasser unterm Kiel! Gruß Markus PS: Geht da nicht 'n Delphin dran?! *fg*
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#8
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Mensch, wenn ich da einen e-Motor dranhänge, bleibt mir das Bäuchlein doch treu...
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gregor
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#9
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So heute habe ich mir extra einen Tag Urlaub geholt, um den teuersten
Ausrüstungsgegenstand für das Bereisen Europas mit dem Kanu anzu- melden (ist wieder eine eigene Story... ) und zum Campingplatz zu bringen. Mit dem Wägelchen hatte ich wirklich Glück, ein Schnäppchen sozusagen. Komplett in GFK, nie wieder Hagelschäden und wunderbar gepflegt, vom kleinen, niederländischen Edelhersteller Avento, wer sollte es auch besser können? Wunderbar hell, eine Zuladung von 345kg (gewogen!), ein klassischer Pärchenwagen, der nach etlichen Besichtigungen auch unsere Nase über- zeugen konnte. Ausgestattet mit allem, was gut und teuer ist und alle Nachrüstungen wie Sat, Steckdosen etc. wirklich fachmännisch ausgeführt, mit Leerrohren, Dosenverkleidungen, Außenanschlüsse für SAT, Elektro, etc. Erst muss ich jetzt noch ein paar Sachen besorgen, dann wird heute Nach- mittag, (wenn es trocken bleibt), das Vorzelt aufgebaut. Die Amadahy bringe ich erst am Wochenende auf den Platz und dann genießen wir zunächst die Lahn. Und wie man an den Bilder sieht, kann die Amadahy direkt vom Stell- platz ins Wasser rutschen. Aber hier mal die ersten Bilder!
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gregor Geändert von Dicke Lippe (05.06.2014 um 12:38 Uhr)
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#10
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Na dann will ich doch auch mal meine wenigen Erfahrungen teilen.
Arbeite in den Semesterferien immer bei einem Veranstalter für Kanutouren. Im Prinzip haben wir nur 1 Typ an Kanadiern: Old Town Discovery für 2, 3 oder 4 Personen. Wenn ich mich nicht irre wiegt das Standartgerät (3 Personen) ca. 36 kg, 4,8m lang und 90cm breit, Zuladung 440kg Im Einsatz sind die Boote auf Anhängern zu 8 Stück, 10 Stück (jeweils 750kg) und große Anhänger mit 20 Stück. Am Tag werden diese meistens 2-4 mal von jeweils 2 Personen auf die Anhänger auf- und abgeladen, weshalb sie handlich sein sollten. (Werden kopfüber auf die Anhänger geworfen ) Eingesetzt werden die Boote für Touren von 2h bis 3 Tage. Wir haben desöfteren Test-Kanadier da und müssen die dann eine Saison testen. Ganz ehrlich, am liebsten würden wir sie reihenweise hinter die Halle schleppen und die Motorsäge ansetzen. - viel zu schwer - komplett Plastik, sieht aus wie ein Lego-Boot - keine ordentliche Griffe, zu lang, zu kurz, schneiden die Hände ab - scharfe Kanten und somit schlecht zum Laden. Mir fällt nur ein Name dieser Kanadier momentan ein und das war ein Lettmann. (Scharfe Kanten, sehr schwer)
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Gruß Mario |
#11
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Fährst du sie auch?
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gregor |
#12
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Achso, das spielt auch eine Rolle?
Spaß, ja klar habe ich die auch im Wasser getestet, gab da natürlich auch Unterschiede, aber da ich die einzelnen Marken & Modelle da nicht mehr im Kopf habe, kann ich da nicht so viel dazu sagen. Deshalb hab ich ja extra geschrieben wie ich mit den Booten in Berührung gekommen bin und für mich war in erster Linie wichtig wie sie in der Handhabung sind. Und die Old Town haben sich auch immer sehr gut gefahren. Und wegen der Motorsäge, das lag einfach daran, dass du dir beim Laden zum Teil die Hände aufgerissen hast und nicht an mangelnden Fahreigenschaften. Das Lego-Boot zum Beispiel fuhr sich sehr gut, aber die Sitze waren zu tief und es war zu schwer. (~50kg) Alles in allem war im Gesamtpaket für UNS das Old Town eben am besten geschaffen. Sollte nicht so rüberkommen, dass der Rest der Boote nichts taugt.
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Gruß Mario
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#13
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Feierabend für heute, jetzt kann das Kanu angeliefert werden...
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gregor |
#14
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Schickes Häuschen Gregor.
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Gruß Andreas |
#15
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Tjaaa,
Gatz und sein Cherokee……. war unser erstes nichtsegelbares Kleinboot, das ich meiner Frau und den beiden Jungs unter die Hintern schob, zwecks Näherung an den gemütlichen Wassersport…… Der erste Urlaub in Schweden mit dem Womo war dann auch der letzte für den (für mich und das Womo-Dach) zu schweren Cherokee). Das Boot selber war auf den Seen narrensicher, die Familie hatte keine Probleme mit der Kippeligkeit die es nicht gab und mein Plan ging auf. Aus den gesammelten Erfahrungen (u.a. an einigen Kanten weiches Womo-Dach) kam dann was Leichteres: ein Wenonah 18 ft. Sundowner, der eine viel geringere Anfangsstabilität aufwies, dies aber nichts machte, da meine Mitpaddler bereits Erfahrungen mit dem Vorboot sammeln konnten. Der Sundowner war noch nicht mal das Hightech Model in Kevlar und Schaumstringer, sondern das normale Tuff-Weave Modell mit Holzausstattung, welche Freude für meinen Rücken, das Boot alleine vom Autodach ans Ufer zu tragen wie ein Voyageur aus dem vorigen Jahrhundert. Auch einige bewundernde Blicke am Ufer konnte ich zwar mit dem umgedrehten Boot überm Kopf nicht sehen, aber in Schulterblatthöhe spüren….. Dieses Boot erfüllte all' unsere Erwartungen auf schwedischen Seen und in den Schären unterhalb von Stockholm. Nach den Abendessen ging ich oftmals alleine raus, um nach der Bibel von Bill Mason bestimmte Manöver zu üben. Klasse war das Ankanten des Bootes, ein Unding für einen Kanadier mit 90 cm Breite….. Diese Breite stört auch beim Paddeln, wenn man alleine in der Mitte sitzt und die Bordwand so weit weg ist, dass man das Paddel zu flach führen muss. Egal, Hauptsache es macht allen Spaß und man genießt die Ruhe auf dem Wasser. Thema Canadier leihen: Vor Jahren auf dem Hochplateau in der Nähe von Millau trafen wir Camper, die mit uns Ostern am Mittelmeer verbrachten. Wir kampierten auf einem wunderbaren Platz direkt an der Doubrie, einem Nebenfluss des Tarn, der aber für eine geplante Raftingtour etwas wenig Wasser hatte. Der Mitcamper buchte kurzerhand eine Paddeltour auf dieser Doubrie und so ging es dann los. Ein nicht sonderlich engagierter niederländischer Jobberstudent karrte drei Kanadier und ein Sit On Top Kajak den Fluss rauf, ließ die Boote die steile Böschung runter rutschen und gab uns die Goldene Regel mit auf den Weg: "Wenn ihr kentert, immer mit den Füßen voran flussabwärts schwimmen". Jau. Lange Rede kurzer Sinn: nach dreimaligem Kentern des Damenkanadiers unserer Bekannten (Mutter und Tochter), gaben diese auf und fuhren per Anhalter wieder zur Basis. Mein Sohn in seinem Kajak wurde an einer Passage vor den Felsen angenagelt und Vati half dann aus dem Kehrwasser heraus zur Weiterfahrt. Nach ein paar Kilometern wurde das Wasser ruhiger und tiefer, wie mir der Campingfreund berichtete, hätte ab dort die Tour 'Familial' begonnen, er wollte aber unbedingt die Tour 'Sportive' fahren…… Gottseidank war nichts passiert, durch den relativ geringen Wasserstand gab es auch nicht solch eine Wucht des Wassers, da wäre ich mit meinen Leuten und den fehlenden WW-Erfahrungen nicht eingestiegen….. Der Verleiher mußte zur Strafe das Boot suchen nach ungefährer Positionsangabe der Paddlerinnen… hier ein paar Impressionen aus Schweden (St. Anna und Movänta)
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Mehr Speed durch höhere Geschwindigkeit https://www.flickr.com/photos/36573929@N00/
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#16
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Danke für diesen netten Bericht.
Ja das Cherokee wiegt schon was, auch die reine Carbon Version liegt über 30kg. Aber auf den Kombi (ich kann ihn ja noch mal 10 cm runter lassen ) bekomme ich das mittlerweile recht gut, auch ohne fremde Hilfe. Zudem liegt sie jetzt direkt am Wasser, oft verladen muss ich sie so nicht mehr, Wenn ich Lust habe, schubse ich sie ins Wasser und los gehts es. Derr Kanuwagen ist genial und macht dem Umgang an Land kinderleicht. Ist kein Eckla, faltbar und ist für 150 kg ausgelegt. In Alleinfahrt wollte ich zunächst auch mittig sitzen und kanten, aber so sehr die Wendigkeit dann zunimmt, so wenig läßt es sich gerade beschleunigen, dafür ist es zu breit und zu schwer, auch wenn es eine massive Endstabilität besitzt. Läuft es dann erst mal, geht es, ist aber recht anstrengend, vor allem mit dem Paddel was ich jetzt noch fahre, die Blattfläche ist mir einfach zu klein und es bietet viel zu wenig Druck. Heute habe ich konsequent hinten gesessen (alleine unterwegs) und Amadahy machte genau das was sie sollte. Der Bug kam zwar aus dem Wasser, aber die Wasserlinie ist immer noch lang genug. Sie fuhr sich wie ein Dreisitzer mit sehr leichtem Kielsprung.
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gregor
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#17
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kanten ?
was bedeutet "kanten" beim Kanu?
Für den Doofi.... du legst das Kanu mittels Körpergewicht auf die Kante und gleichst damit den einseitigen Vortrieb des Stechpaddels aus ? Also das Kanu will wegen Bierbauch eigentlich nach Steuerbrord, aber weil ich Rechtshänder bin und mein Paddel Steuerbord eintauche, fährt es geradeaus ? Hubert ... der sich fragt ob des ne peinliche Frage war
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Niemand ist unnütz! Man kann immer noch als schlechtes Beispiel dienen!
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#18
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Nein Hubert, das ist keine dumme Frage. Normalerweise kann man geradeaus und bei
Touren auch aufrecht fahren, aber wenn man sich seitlich in die Mitte kniet und das Kanu auf die Seite legt, heben sich Heck und Bug leicht aus dem Wasser und es wird viel wendiger bei besserer Kontrolle. Das macht man natürlich in erster Linie bei Allein- fahrt. Hier kann man das sehr schön sehen. https://www.youtube.com/watch?v=cyJHA_jrzaI Die hohe Kunst kann man dann im freestyle umsetzen: https://www.youtube.com/watch?v=9iDVWn77VuM Man kann auch mit dem Partner tanzen (leider nur über Proxy...) https://www.youtube.com/watch?v=5d_ecs7h184&pxtry=1
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gregor Geändert von Dicke Lippe (10.06.2014 um 06:38 Uhr)
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#19
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Zitat:
Mit einer Spurkorrektur hat das nichts zu tun, das macht man als Solopaddler mit dem sog. 'indianerschlag' oder J-Schlag, der durch das nach außen drehen des Paddels am Ende des Schlages einen Steuerimpuls gegen die Drehrichtung des Bootes auslöst. Als Rechtshänder ziehe ich mein Paddel immer auf der rechten Seite des Boots und kann mit diesem Schlag auch rechts rum kurven. Der J-Schlag ist quasi Vortrieb und Korrektur in einem. Um die Belastung während einer Tour gleichmäßig zu verteilen, sollte man auch mit dem anderen Arm diesen Schlag beherrschen. Für Interessenten hier mal die 'Bibel': http://www.amazon.de/Die-Kunst-Kanuf...rds=Bill+mason (PaidLink)
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#20
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Zitat:
Unsere Urlaubsfreunde aus Schweden, die sich nach kurzen Probefahrten auch einen Wenonah als 17 ft. kauften, luden uns zu einer Jungfernfahrt im Münsterland auf der Werse ein. Sie waren zu zweit plus Paula, der recht gewichtigen Labradorhündin. Herrchen hinten, Paula in der Mitte und Frauchen vorne. Die Werse kann man nicht mit schwedischen Seen vergleichen, kann aber auch ihre Reize haben….. Nach einiger Zeit erreichten wir ein Café mit Gartenterasse direkt am Ufer und der Wunsch nach Erdbeerkuchen mit Sahne plus Kaffee wurde immer stärker. Mein Freund legte längs am Steg an, Frauchen stieg aus und der auf sie fixierte Bello ebenfalls mit einem beherzten Sprung. Soweit so gut. Da ein Kanadier an den Enden kaum Auftrieb hat und sehr schmal ist, konnte das Boot das Gewicht des Käptens nicht halten und kippte um…… Aus der Wersebrühe tauchte dann der frischgebackene Kanute wie Poseidon aus den Wellen und nun zeigte sich, warum eine mitgeführte Tonne mit ausreichend Wechselkleidung hilfreich ist. Aufgrund dieser Erfahrung wurde das Hundekommando "Bleib!" intensiver geübt…. Soviel zum Hintensitzen
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#21
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Zitat:
mangels entsprechender Übung leider nicht so kursstabil. Meist wechsel ich in Allein- fahrt, wenn der Wind es nahelegt... Das Canadier-Buch hatte ich bereits damals mit meinem ersten Kanu besorgt und vieles Wichtige daraus gelernt. Heute gibt auch schon youtube eine Menge her, auch sideslip kann man dann eher nachvollziehen. Filme verraten einfach mehr von Bewegungsab- läufen als Fotos...
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gregor Geändert von Dicke Lippe (10.06.2014 um 18:38 Uhr) Grund: verfrüht... |
#22
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Neue Paddel
Am Freitag war es soweit, nach einigen Recherchen und Überlegungen wollte
ich eigentlich sofort ein paar andere Paddel für uns. Das "Biber"-Paddel von Beate war eines derer, die beim Kanu dabei waren und diese Paddel vermit- telten den Eindruck, wahrhaft für kanadische Trapper gemacht worden zu sein, die damit gelegentlich auch Braunbären abwehren müssen. Seit Samstag heißt dieses Paddel daher bei Beate nur noch "Bärentöter"...
kurzem Blatt für das Kanu viel zu lang, kein Wunder, im Kanu kniet / sitzt ja man ja viel tiefer als auf dem Freibord der Fletcher.... Das Gewicht liegt bei 950g und die wenigstens gerundete Blattkante hat eine Breite von immer noch 9 mm. Als neue "Übergangspaddel", denn es werden noch ein paar importierte Bent- shaftpaddel von Sanborn canoes, USA kommen, haben wir uns für "Voyageur" und "Das Paddel" von Grey-Owl, Canada entschieden. Das sind recht hübsche und gut verarbeitete Holzpaddel, die ein gutes Preis-Leistungsverhältnis bieten und dennoch im unteren Mittelfeld der Preise rangieren. Zum Kauf sind wir Freitag abend nach Köln gedüst, man will sie ja anfassen können. Cool war die Tatsache, dass wir anlässlich dieses Kaufes, diese Paddel in einem Haus unter Dach in einem Kanu probegepaddelt haben. Das "Voyageur" hat ein etwas kleineres Blatt als "Das Paddel" und einen sym- metrischen Palmgriff, "Das Paddel" hat einen unsymmetrischen Palmgriff und damit eine vorgegebene aktiv Seite. Ein wichtiger Punkt sind aber die Blattkanten, sind scharf ausgeformt und 5 mm stark. Damit ist jetzt auch ein einwandfreies "slicen" möglich. Beim "Voyageur" ist nur die Blattunterkante mit einem Kunststoffrand verstärkt, beim "Das Paddel" wurde dieser Schutz rundgeführt und ins Blatt weiter geführt. Entscheidend sind aber die Gewichte... Beates "Voyageur" wiegt bei 137cm lediglich 610g und ist damit 440g leichter als ihr altes Paddel. Mein "Das Paddel" ist bei 147 cm Länge nur 695 g schwer und erspart mir bei jedem Schlag so immerhin 255 g. Wir brannten darauf, diese endlich im Wasser auf der Amadahy richtig "erfahren" zu können. Von dieser schönen Tour berichte ich euch später, erst einmal die Bilder zu den Paddeln... und einmal im direkten Vergleich, von oben: das "Voyageur", der "Bärentöter", das "Notpaddel" und "Das Paddel"
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gregor Geändert von Dicke Lippe (15.06.2014 um 12:12 Uhr)
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#23
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Probepaddeln am Samstag
Am Samstag ging es denn auch raus zum WoWa mit den neuen Paddeln
im Gepäck. Das Kanu war schnell einsatzbereit und wir starteten Lahnaufwärts Richtung Fachbach, bei typischem Gegenwind... Auf dem Rückweg holten wir eine Jugendgruppe in Leihkanus ein, die, mangels Steuermann , und durch den auffrischenden Wind hektisch auf der Lahn wie Segler kreuzten. Die Unerfahrenheit war das Eine, der schon fortgeschrittene Alkoholkonsum das Andere. In der Ahlen Schleuse war auch das Benehmen entsprechend. Laut grölend (es ist ja WM ) und bis aufs Tor anfahrend nervten sie nicht nur den Schleusenwart, sondern auch uns. Ich verholte uns schließlich nach hinten, wir wollten ja nicht zum Kollateralschaden werden. Der Schleusenwart öffnete das Unterwassertor nur halb, um keines der Boote einzuquetschen und im folgenden Schleusenkanal kippte das erste Kanu um. Diese Umfall-Serie setzte sich auf dem weiteren Weg abwärts nach Lahnstein fort. Hier konnte man es schon von weitem erkennen: Wie gedacht, konnten die Gekenterten nicht auf Hilfe ihrer Kameraden hoffen, lediglich für Spott brauchten sie nicht zu sorgen: Der Rest de Tour bestand aus wunderschönen Momenten, so fuhren wir an ausgedehnten Seerosenfelder vorbei: die aus fern und nah toll aussahen: Nicht nur die Flora begeisterte uns, auch die Fauna hatte einiges zu bieten, so trafen wir neben einer Nilgansfamilie u.a. ein verliebtes Entenpaar... und zwei uns schon gut bekannte Höckerschwanpaare, wovon eines vier junge Küken bewachte... Ein Reiher begleitete uns über ein großes Stück, verschwand aber immer, sobald ich die Kamera zückte. So gab ich mich mit einer Libelle zufrieden, die zunächst auf meinem Arm ein Stück mitfuhr und sich anschließend ver- trauensvoll auf Beate niederließ. Selbst ein so seltenes Tier wie die Chillkröte konnte ich entdecken und auf den Flashspeicher bannen. Fazit: Die Paddel sind jeden Cent wert: Leicht, schön und exakt zu führen, viel Grip bei weichem Flex und gutem Catch, keinerlei Flattern. Sie sind wunderbar zum Slicen geeignet, beim Zurückziehen unter Wasser verkanten sie nicht und bieten kaum Widerstand. Und die Optik, wenn sie vor einem in der Sonne mit leuchtender Maserung und glitzernden Tropfen auf dem Schoß liegen ist unbeschreiblich! Volle Empfehlung. Auch Beate kam im Vergleich zu Ihrem alten "Bärentöter" aus dem Schwärmen nicht mehr raus und paddelte fast die gesamte Tour mit! Die Ausrüstung ist nun komplett genug um demnächst größere Touren anzupeilen, ihr könnt euch auf viele weitere Bilder freuen...
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gregor Geändert von Dicke Lippe (15.06.2014 um 19:58 Uhr) |
#24
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Beate könnte sich mal rasieren...
Toller Bericht Grüße
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Marco, Ich bin so wie ich bin, die einen kennen mich und die anderen können mich...
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#25
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gregor |
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