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Kurztrip nach Wangerooge
Schon lange wollte ich die Erlebnisse niederschreiben,jetzt über 1 Jahr später nehme ich mir mal die Zeit.....
Im Herbst ´17 kaufte ich ein Flipper-Boot von 1980 und in den Herbst-Ferien 2018 wollte ich mit meinen 9-jährigen Sohn dann mal nach Wangerooge rüber. Die Motoren (140 und 8 PS Baujahr mitte der 90er-Jahre) machten das ganze Jahr über Probleme. Kurz vor den Herbst-Ferien liefen sie dann aber zuverlässig. Das Boot auf dem Trailer, alle Flüssigkeiten aufgefüllt und ab nach Hooksiel in den Hafen. Boot bei Hochwasser ins Wasser, Auto wegstellen und Hebel auf den Tisch. Leichter Westwind, Mellum rechts liegengelassen. Vor Minsener Oog links ab durchs Wattenmeer. Der Wind wurde etwas kräftiger, wir fuhren gegen die Wellen. Dadurch nur noch in Verdrängerfahrt weitergefahren. Zur rechten dann Seehundbänke. Wunderschöner Anblick, zumal auch noch die Sonne schien. Leider wäre ich um ein Haar auf die Hafenmole aufgefahren, da ich nicht die Einfahrt erkannt habe (mein Fehler) Wir verbrachten einige Tage im Turm der Jugendherberge. Vor Ort mieteten wir uns Fahrräder um in den Ort zu kommen. Aber es kam auch Sturm auf. Auf Wangerooge hatten wir trotzdem unseren Spass, da es dort unter anderen ein Spielhaus gibt, dass mein Sohn mit Freude immer wieder aufsuchte und er auch sonst keine Kontaktprobleme mit anderen Kindern hat. Nach einigen Tagen war die Rückfahrt geplant......aber der Sturm nahm nicht ab. Also in der Jugendherberge verlängert...wieder mit dem Rad in den Ort....auf den Weg dorthin hat eine Windböe meinen Sohn so gepackt, dass er den Deich runtergeflitzt ist, nicht Bremsen konnte......nicht gestürzt, stand er unten und hat sich wieder hochschieben lassen. Den Rest der Strecke fuhr er in meinen Windschatten. Zwischendurch zum Hafen und das Boot mit allen verfügbaren Seilen gesichert. Kleiner Schock am Rande: Ein Fender ist abgerissen und wart nie wieder gesehen. Nach Rücksprache mit dem Hafenmeister sollte der Wind 2 Tage später abflauen. Ich lernte in der Jugendherberge noch eine große Truppe mit Seekajakfahrern kennen, die aber schon einen Tag früher fahren wollten. Die sind eindeutig nicht so verweichlicht wie ich. Am Tag der Abfahrt: den Sohn instruiert pünktlich fertig zu sein, wir müssen kurz vor Hochwasser los. Also kurz gefrühstückt und ab zum Boot. Überraschung: Das Wasser ist schon wieder 2 Meter gefallen, wie ich an der Spundwand erkennen konnte. Das geht ja flott...., was soll´s ? Boot los machen und ab. Wir waren ca 300 Meter vom Hafen weg.....und festgefahren, ups. Sohn, kannst du bitte nach vorne in die Kabine gehen, damit das Boot etwas grader liegt ? Motor etwas hochgetrimmt und wieder rückwärts runter von der Sandbank. O.K, wir fahren den Bojen der Fährverbindung nach um dann mittig zwischen Insel und dem Festland nach Osten zu schwenken. Gesagt getan.......und wieder festgefahren. Wieder Sohn in die Kabine, Motor hoch, wieder Rückwärts, aber das kennen wir ja schon.....und nun ? 3 Minuten nachdenken....... Tja, hilft nix, wir müssen aufgeben. Meinen Sohn die Lage erklärt und zurück Richtung Hafen. Auf dem Weg zum Hafen von Wangerooge ein Blick nach Spiekeroog. Hmmm, durch die Inseln durch und außen umzu fahren ? Zwischen den Inseln Schaumkronen auf den Wellenspitzen. Bei Verdrängerfahrt aber Gefahrlos zu schaffen. Sprit haben wir auch genug. "Sohn, wie geht es dir ?" Er liegt unten in der Kabine und spielt Nintendo. "Gut, warum fragst du?". Den Jungen kurz die Lage erklärt. Antwort: "Kein Problem" Also: Ab durch die Wellen, die sich zwischen den Inseln auftürmen. Es polterte ein paar mal, aber alles gut. Ein Blick auf die Karte verriet mir eine Sandbank Nordwestlich von Wangerooge. Also zwischen Sandbank und Buhne die von der Insel kam, hindurch. Klappte bestens. Nun wollte ich den genauen Kurs bestimmen. Aber das war leichter gesagt als getan. Wir hatten gesunden Nordwind, die Wellen kamen von Backbord, Tempo: leichte Gleitfahrt. Nachdem ich mich dreimal auf dem Boden abgelegt hatte und auch das Navi nicht in die Halterung bekam, bin ich einfach grob Richtung Osten gefahren. Als wir Wangerooge hinter uns gelassen hatten tauchte im leichten Nebel Minsener Oog auf. Dazu: Frachtschiffe auf dem Weg nach Wilhelmshaven. Das Jadefahrwasser ist erreicht. Die Wellen kamen von Achtern. Wat´n Spass: Wir survten auf den Wellen. Mit ordentlich Geschwindigkeit die Wellen runter .....und frontal ins Wellental einschlagen.Die Gischt schlägt über das ganze Boot."Sohn, nun leg doch mal den Nintendo weg und komm rauf, dass ist grade ne Riesengaudi." Wir pesten die nächste Welle runter und ich glaube, das weiße in unseren Augen konnte man bis Schillig sehen. Das ganze ging vielleicht 10-15 mal, dann wurde das Wasser wieder ruhiger. Ich holte den Angelkoffer, stellte ihn auf den Fahrersitz und setzte meinen Sohn obendrauf. Sollte er doch auch mal fahren. Ich wollte mir erst einmal einen Kaffee machen und den Kurs bestimmen. Von Land her zog Nebel auf. "Papa, wo muss ich langfahren ?" Ich sagte ihn den Kurs an, sagte aber auch: Fahre einfach von Tonne zu Tonne und bleibe hinter den beiden Frachtern. Irgendwann konnte man wegen den Nebel nicht mehr von Tonne zu Tonne blicken, aber Kompass und Frachter brachten uns sicher bis zu der Tonne wo wir Steuerbords Richtung Hafen abbiegen mussten. Ich übernehme wieder das Steuer und der Kompass bringt uns direkt in den Hafen, leider ist mittlerweile Niedrigwasser, wir können nicht slippen und haben viel Zeit. Sehr viel Zeit. Mittagessen, Spiele, was man halt so macht, um die Zeit totzuschlagen. Auto an die Sliprampe gestellt. Am frühen Nachmittag dann: "Papa, auf der anderen Hafenseite ist ein Fischgeschäft, wollen wir nicht Räucherfisch mit nach Hause nehmen ?" Gute Idee, Fisch essen wir immer gerne. Wir kommen mit unseren Fisch aus dem Laden und.......die Klappbrücke zum Hooksieler Binnentief ist hoch. Der Weg zum Boot, noch schlimmer, zum Auto ist versperrt. Das Wasser steht mittlerweile an der Achse des Traillers. Die Segelboote fuhren rein, die drin standen fuhren danach raus, mein Puls kam erstmalig heute aus den Puschen. Das Wasser stand mittlerweile an der Hinter-Achse des Autos. Was tun ? Durch das Hafenbecken schwimmen ? Die Brücke geht noch rechtzeitig runter. Schnell rüber, Auto ein paar Meter hochgefahren, der Auspuff blubberte schon im Wasser, die Wasserkante am Kofferraum. Puh, das war knapp. Boot rausgezogen und ab nach Hause. Was bleibt nach dieser Erfahrung ? Mehrere Erkenntnisse: Ein Sohn der keine Seekrankheit kennt und auf den ich mehr verlassen kann als so manches mal gedacht. Aber auch: Die Nordsee ist keine Badewanne, sie ist nicht zu unterschätzen. Ich hoffe, ich habe euch mit meinen Zeilen nicht gelangweilt. Liebe Grüsse, der Hiwi
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#2
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Bitte sei doch so nett und editiere deinen Post mal. Bei diesem Text ohne Absätze kriegt man ja Augenkrebs.
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#3
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Coole Geschichte ... fein erzählt .. danke. Das zeigt selbst mir als Ostfriesen, dass es doch mehr Erfahrung braucht mal ins alte zuhause ins Wasser zu gehen ...
werd ich noch wein wenig hier im Süsswasser üben . Was fürn Boot ist der "Flipper?" |
#4
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Flipper 620, gebaut, ich glaube in Finnland
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#5
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....Nordsee ist Mordsee
Sehr schöner Bericht, ich bin neben Kroatien immer gerne an der Küste, meist auch um Spiekeroog, aber auch Wangerland, Bensersiel, Neuharlingersiel, Carolinensiel und Norddeich Aber möglichst nur Nebensaison, in den Ferien ist es mir zu voll mit den ganzen Touris
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Gruß Heinz, |
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