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Selbstbauer von neuen Booten und solche die es werden wollen. |
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Themen-Optionen |
#1
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Panzersteuerung Elektrokatamaran
Moin,
ich hab' beruflich mit Pontonbooten zu tun. Da ich bald ein strömungsgünstiges Pontonsystem zur Verfügung habe, will ich es erneut mit Elektroantrieben versuchen. Dabei brüte ich gerade an einem Ei und kann mich nicht entscheiden, ob ich es legen soll: Gern würde ich versuchen, an einem Katamaran einen Elektroantrieb hinter jedem Rumpf starr zu montieren und das Boot mittels "Panzersteuerung" zu lenken. Obwohl Google mein Freund ist, kann ich nur Anwendungen aus dem Modellbau finden. Kann jemand etwas Interessantes dazu beitragen (Manövrierbarkeit, Links, Erfahrungen)? Zum Experimentieren habe ich vor, am Montag 2 von diesen: http://www.nothnagel-marine.de/produ...ad680b6cd6c66f und so einen als Ausfallreserve und Bugstrahlruderersatz zu bestellen: http://www.nothnagel-marine.de/produ...bedienung.html Hat jemand Erfahrung mit diesen Motoren? Frank MV Geändert von Frank MV (25.05.2013 um 13:15 Uhr) |
#2
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Hm also mit Panzersteuerung meinst Du das Steuern durch entgegenströmende Motoren?
Das ist glaube ich aus mehreren Gründen keine gute Idee, der erste davon, dass es sonst keiner macht (das macht mich schon immer stutzig). - die Kräfte, die auftreten, wenn ein Motor im Geradeauslauf auf einmal auf Umkehrschub umgestellt wird, sind für Welle, Motor und Blatt recht erheblich. D.h. deine Technik müsste panzermäßig überdimensioniert sein. - Die Motoren hinter den Rümpfen zu platzieren ist ungünstiger in Bezug auf die Energieausbeute. Entweder sie sind direkt dahinter und damit von den Rümpfen "verdeckt", was zur schlechtesten Performance überhaupt führt. Oder du befestigst sie unter dem Rumpf, wo sie aber a) mehr Widerstand erzeugen und b) vor Grundberührung nicht mehr sicher sind. Wenn Du maximale Manövrierbarkeit willst, dann würde ich eher an ein zusätzliches Querstrahlruder denken. Wir hatten das Thema Kat-Steuerung hier in den letzen 1-2 Jahren schon einmal ausgiebig diskutiert aber ich finde den link nicht mehr. |
#3
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[QUOTE=vanderalm;3116575]
- Die Motoren hinter den Rümpfen zu platzieren ist ungünstiger in Bezug auf die Energieausbeute. Entweder sie sind direkt dahinter und damit von den Rümpfen "verdeckt", was zur schlechtesten Performance überhaupt führt. Oder du befestigst sie unter dem Rumpf, wo sie aber a) mehr Widerstand erzeugen und b) vor Grundberührung nicht mehr sicher sind. QUOTE] Dann wären Außenbordmotoren Unfug. Die "Panzersteuerung" geistert mir auch schon ne Weile durch den Kopf. Ich würds aber eher Joysticksteuerung nennen. Man müsste eine Schalteinheit für die Motoren entwerfen. Dort könnte man beim Umschalten von Vorwärts zu Rückwärtsbetrieb eine Stillstandspause zeitlich definieren, um die Kräfte zu minimieren. Wenn man es über einen kleinen Rechner laufen lässt, könnte das Ganze eine Relaiskarte übernehmen. Damit gäbe es dann auch die Möglichkeit über W-Lan das Boot mit Pad oder Smartphone zu steuern. Das wäre cool
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...der Micha grüßt Ich trinke nicht....aber manchmal verkloppe ich Damen!
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#4
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So etwa werden die Rümpfe hinten aussehen (Rahmen wird anders.) - horizontaler Anstieg des Hecks 1:4 , 50 cm breit , eventuell auch zwei seitlich nebeneinander geschraubt (dann 100 cm).
Frank MV |
#5
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Hallo Frank,
Was das Umsteuern von Vorwärts- auf Rückwärtsfahrt angeht, sollten moderne Elektroantriebe mit elektronischer Kommutierung völlig problemlos sein. Da würde ich mich nicht bange machen lassen. Wäre das nicht so, müsste jedesmal, wenn sich etwas Kraut im Propeller verfängt, Rauch aufsteigen. Bei den Torqueedo-Antrieben erwarte ich damit sowieso kein Problem, die haben nach den Datenblättern eine direkte Leistungsregelung und -begrenzung. Wie das bei dem von dir ins Auge gefassten Antrieb ausschaut, weiss ich nicht. Bei der "Panzersteuerung" sehe ich einige prinzipielle Nachteile: 1. Beim Lenken steht niemals die volle Antriebsleistung zur Verfügung 2. Bei Rückwärtsschub ist der Propeller-Wirkungsgrad sehr viel schlechter, besonders wenn er auf effiziente Vorwärtsfahrt ausgelegt ist. 3. Die Lenkwirkung vermute ich in fast jedem Fall schlechter als mit geschwenkten Motoren. 4. Bei Elektroantrieben ergibt sich eine zusätzliche Verringerung der Reichweite. Es gibt in der Schifffahrt mehrere praktische Anwendungen der Vektorsteuerung. In allen Fällen wird aber nach meiner Kenntnis der Rückwärtslauf von Propellern vermieden. Entweder werden Antriebspods über große Winkelbereiche geschwenkt, oder es werden gleich vektorsteuerbare Schubvorrichtungen verwendet, z.B. beim Schottelantrieb für Hafenschlepper. In allen mir bekannten Anwendungsfällen ist der Wirkungsgrad des "Vorwärtskommens" praktisch völlig irrelevant. Bei kleineren Booten kann ich mir die Sache nur als zusätzliche Unterstützung beim Manövrieren auf engem Raum vorstellen. Und dafür genügen zwei separat verstellbare Schubhebel. Dann kannst Du zusammen mit dem Bugstrahlruder sogar echte Seitwärtsfahrt erreichen. Trotz aller Bedenken würde mich natürlich interessieren, ob sich das in der Praxis wirklich so darstellt. Deshalb möchte ich dir auch nicht kategorisch von dem Vorhaben abraten. Übrigens, ich wundere mich generell, dass deine Hausboot-Konstruktionen (wie auch viele andere) keinerlei Rücksicht auf Windlasten nehmen. Wie ist die praktische Erfahrung in dieser Hinsicht? Wie verhält sich so ein Hausboot bei einer See-Überquerung bei 4-5 Windstärken? Bis zu welcher Windgeschwindigkeit kann man mit so einem Teil noch sicher manövrieren? Gruß, Martin |
#6
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Bild: Das ist das Bild, was ich bei der Sache im Kopf habe. Die schraffierten Flächen sollen die abgetrennten Oberteile der Motoren sein. Ein Fahrtregler müsste verpolt werden um intuitiv steuern zu können. Alles ganz einfach und ohne großen technischen Aufwand umzusetzen.
@Luftschiffer: Jetzt über 40 davon in der eigenen Vermietung. Die Boote werden überwiegend von Laien gefahren. Letztes Jahr nur ein einziger Versicherungsfall (Schauspielerin hat bei Windstille und Dreharbeiten für das ZDF jemandem an der Wassertankstelle Marina Lanke in Berlin seine Badeleiter in den Rumpf geschoben). Das geht schon. Wenn's eng wird muss eine zweite Person mit dem Bootshaken an Deck stehen und das Schlimmste verhindern. Ein Kunde von mir hat die Boote (gut 9 m lang) vorne mit kleinem E-Quirl als Lenkhilfe für Hafenmanöver nachgerüstet. Frank MV
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#7
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Wenn man annimmt, dass die Vortriebskräfte des schwenkbaren Einpropellerantriebs Fv1 und des Panzersteuerungsdoppelantriebes Fv2+Fv2 gleich sind, ergibt eine einfache Momentenrechnung folgendes:
"Drehmomente" Mv1 = Fv1 * l/2 = (Fv2+Fv2) * l/2 Mv2 = (e*Fv2+Fv2) * b/2 Mit e < 1 als Wirkungsgradminderungsfaktor für Rückwärtsfahrt, Bootslänge l > Bootsbreite b und dem Drehpunkt in Bootsmitte angenommen, kann man leicht erkennen, dass Mv1 > Mv2. Motor schwenken ist also effektiver, vom Preis mal ganz abgesehen. |
#8
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Hi, soenke,
Das ist im Wesentlichen korrekt. l/b wird bei übrigens etwa 2,5 liegen (b = Abstand der Propellernaben). Im ersten Beitrag des Threads ist von einem dritten Motor die Rede. Der soll an den Bug und ist bei Bedarf absenkbar und per Funkfernbedienung um 360 Grad schwenkbar (lustiges billiges Spielzeug - mal sehen ob der was taugt.) Ich habe beim Boot fahren vor, geradeaus zu fahren, gelegentlich Kurskorrekturen vorzunehmen und ohne Schäden an- und abzulegen (egal ob ich zum Wenden 20 oder 30 Sekunden brauche). Die Frage wäre dann noch, wie sich das Gesamtsystem bei Seitenwind verhält. Das werde ich wohl selbst heraus finden müssen und gern hier berichten. Dauert aber noch ca. 6 - 8 Wochen. Frank MV Geändert von Frank MV (26.05.2013 um 21:50 Uhr) |
#9
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Wie lang sind denn die Rümpfe. halt auch wegen der Windanfälligkeit.
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Wissen ohne Goggggggggel |
#10
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@JETSTREAM: weiß noch nicht genau. Für dieses Experiment 8,06 m oder 6,86 m, davon etwa 7,30 m bzw. 6,10 m im Wasser, 0,50 m breit, Boot 3,00 m breit. Etwa so wie Abbildung, jedoch ein bzw. zwei Mittelteile der Pontons weniger.
Frank MV |
#11
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…ansteigendes Heck macht die Panzervariante sicher möglicher. Aber mal andersrum gefragt: Welche Vorteile erhoffst Du dir davon?
Ich denke, die Motoren wären am besten an den Außenseiten der Rümpfe bzw. aus praktischen Gründen an den Innenseiten sinnvoll, vielleicht sogar mittig, damit bei gegenläufigen Bewegungen dein Kat auch wirklich auf der Stelle dreht.
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#12
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Moin Frank,
so wie Du Dir das vorgestellt hast - zwei Antriebsgondeln starr am Heck montiert und Steuerung durch unterschiedlichen Schub (so habe ich Deine Frage verstanden) - ist es wenig sinnvoll, weil die Breite der Antriebsbasis deutlich kürzer ist als die Länge und damit die Widerstandsmomente deutlich höher sein dürften als der Schub der Propeller. Meines Wissens hat man während der Werfterprobung der BISMARCK versucht, nur mit den Schrauben zu steuern (Ruder mittschiffs), was sich aber als unmöglich erwies und in der Empfehlung mündete, das im Einsatz zu unterlassen - genau die Situation trat im Atlantik dann aber ein ... . Den größten Effekt hättest Du aus meiner Sicht, wenn Du jeweils einen Motor am Bug und am Heck installierst und die schwenkbar machst (380°) und den Motor nur vorwärts drehen lässt. Damit hast Du dann zwei Antriebspods, mit denen der Katamaran prima zu manövrieren ist. Die Bedienung könnte über dreh- und neigbare Bedienhebel (Joysticks mag ich die wegen der erforderlichen umfangreichen Einweisung nicht nennen) erfolgen. Die im Modellbau verwirklichten Lösungen zur Steuerung von zwei unabhängigen Antriebspods kannst Du getrost verwenden, Du musst nur dafür sorgen, dass die erforderlichen größeren Ströme in den Endstufen der Elektronik verarbeitet werden können. Falls Du mal einem Steuermann auf einem derartig ausgerüsteten Schlepper bei der Arbeit zuschauen möchtest - bei der HANSE-Sail sollte es möglich sein, weil da mit Sicherheit wieder FAIRPLAY-Schlepper "herumtanzen" - Anfrage am besten über Org.-Büro HANSE-Sail oder die Reederei. Grüße Dietrich
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Feinblechner können machen aus feinen Blechen feine Sachen. ------------ Ich habe zu wenig Geld, um mir "billiges" Werkzeug kaufen zu können. ------------
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#13
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Mal ne Zwischenfrage: Wer vertreibt diese Ponton-Auftriebskörper in dieser Form? Ich kenne bislang nur runde...
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Gruß Peter |
#14
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... für die kleinen Rümpfe vielleicht zu groß, aber die Bremer Kogge hat als Antrieb zwei Schottel Pump-Jets. Einen vorne, den Anderen hinten.
http://www.schottel.de/de/schiffsantriebe/spj-pump-jet/ Mit freundlichem Gruß Götz
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#15
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@ Vanderalm:
Die im 1. Beitrag genannten bürstenlosen chinesischen 24 V Motoren mit stark an Torqeedo erinnernden Unterwasserbereich (auch Propeller) gibt's bei kleinboote.at und bei Nimag in NL für 599€ incl. Steuer. Die Lenkvariante kostet etwa 3 mal soviel. Ich lenke mein Auto auch mit der Vorderachse. Beim mittig aufgehängten lenkbaren Aussenborder muß ich den Allerwertesten erst nach rechts schieben wenn ich nach links will. Ich würde eben gern sehen, ob diese Variante (die im Modellbootbau funktioniert) in der Praxis taugt oder nicht. Die Motoren haben (Datenblatt) jeweils einen Standschub von etwa 100 lbs bzw. 45 kp. Ausserdem müsste man den mittig hängenden Motor tiefer ins Wasser hängen (geschwindigkeitsabhängiges Wellensystem zwischen den Rümpfen) - was die Gefahr von Grundberührungen erhöht. Man könnte den ganzen Lenksch... weglassen (Teleflex, Lenkkopf, Steuerrad). Kostet Geld und kann kaputtgehen. Habe die drei Motore bestellt. Wenn es nicht funktioniert, werden die beiden Pinnenmodelle auf Fernlenkung und Ferngas umgerüstet und dann ist auch wieder alles in Ordnung. @Dampfspieler Falls Du die gleiche Bismarck meinst wie ich (250 m lang, 36 m breit) - die hatte ein Länge-Breite-Verhältnis von 7:1 (mit Breite = Schraubenabstand sicher noch extremer) und war aus Stahl. Da ist der "Hebel" dann wirklich ungünstig. @Kyrill: Habe ich vor einigen Wochen so patentieren lassen. Derzeit werden die Formen der Firma Emano gebaut und ab 27. KW werden bei der Firma Robin aus PE-Granulat im Rotationsschmelzverfahren die Pontons gefertigt. Die Form bietet neben anderen Vor- und Nachteilen die Möglichkeit die Pontons auch seitlich zu kombinieren - je nach dem wieviel Auftrieb benötigt wird: siehe Abbildung Sonnige Floßfahrergrüße, Frank MV Geändert von Frank MV (27.05.2013 um 20:06 Uhr)
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#16
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Zitat:
Mein Gedanke war dabei, dass beim Panzer die Kraft ja auch nicht hinten ansetzt sondern genau mittig. Somit hast Du in jede Richtung die gleiche Performance, die Drehfähigkeit hängt allerdings vom Längen-/Breitenverhältnis der Konstruktion ab. Ideal wäre die Anbringung der Motoren an den Außenseiten der Rümpfe, praktikabel ist wohl eher die jeweilige Innenseite, um beim Anlegen keine Probleme zu bekommen…
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#17
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@vanderalm:
Ja, ich hatte dich da falsch verstanden. Außen fällt natürlich aus. Innen stell' ich mir bei 90 bzw. -90 Grad verdrehten Motorkopf so vor: Abbildung. Wäre dann wieder im Chopper-Style (Abbildung Beitrag 6). Die Propellernaben würden in dem Fall aber max. 1,7 m voneinander entfernt sein. Und da wäre schon wieder das Hebelproblem. Ich werde das aber auch so ausprobieren. Interessant ist vielleicht auch folgende Variante: ein Motor vor dem linken und einer hinter dem rechten Rumpf. Auf der Stelle drehen ginge dann auch. Frank MV |
#18
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Hallo Frank, hier noch eine Zwischenfrage
Zitat:
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8 (Acht) Milliarden Konsumenten ... - jetzt gerade, nicht erst in 10 Tausend Jahren |
#19
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[QUOTE=Frank MV;3119184
@Kyrill: Habe ich vor einigen Wochen so patentieren lassen. Derzeit werden die Formen der Firma Emano gebaut und ab 27. KW werden bei der Firma Robin aus PE-Granulat im Rotationsschmelzverfahren die Pontons gefertigt. Die Form bietet neben anderen Vor- und Nachteilen die Möglichkeit die Pontons auch seitlich zu kombinieren - je nach dem wieviel Auftrieb benötigt wird: siehe Abbildung Sonnige Floßfahrergrüße, Frank MV[/QUOTE] Kannst du schon was zu den Gewichten und Preisen der einzelnen Pontons sagen?
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Gruß Peter |
#20
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@swath:
1,20 m lang (Spitze 0,86 m), 0,50 m breit, 0,60 m + etwa 0,07 m Sicke für Kielleiste hoch. 8 m lang geht nicht. Erstens ist das tatsächlich technoligisch bedingt - guck dir mal da Video an: http://vimeo.com/10614185 und Zweitens hast du durch die Segmentierung mehr Sicherheit und auch die Möglichkeit ein 7 oder 12 m langes Boot zu bauen. @Kyrill: Masse der 3 Teile etwa 25/21/9 kg bei ca. 8 mm Materialstärke (die lässt sich variieren). Gewindeinserts oben M10 unten M8. Preis würde sich an dem orientieren was du auch bei T.....s, bzw. P....o bezahlst, vielleicht etwas weniger. Bin mir aber noch nicht ganz sicher, ob ich mir mit dem Verkauf selbst Konkurrenz machen möchte. Will erstmal selbst ein paar Fahrzeuge unterschiedlicher Größe bauen, Stabilität der Schwimmer und verschiedener Rahmenkonstruktionen und Fahreigenschaften testen. Angehängte 3D-PDF's lassen sich mit den Maustasten verschieben, rotieren, zoomen. Mehr gern per PN. @Freunde von Elektroaussenbordern: Zu den zwei bestellten Hauptmotoren (Haswing Protruar) mit preiswerter Bezugsquelle in AT und NL habe ich jetzt gehört das der chinesische Hersteller hier in D Lizenzgebühren an Torqeedo bezahlen muß, weswegen dieses Modell in D auch mehr kostet. Der andere Motor mit Funkfernsteuerung (Cayman, siehe erster Beitrag) erinnert mich stark an die in D nicht erhältlichen Motorguide Digital Wireless. Und dann gibt's da noch ein weiteres Modell (Comax) mit elektrisch absenkbarem Motor der nach Minn Kota Vantage aussieht. Die Chinesen sind doch ein fleißiges Völkchen. Frank MV Geändert von Frank MV (28.05.2013 um 14:31 Uhr)
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#21
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@Frank_MV:
Die Torqueedo Motoren sind derzeit bedauerlicherweise unerschwinglich für mich. Die "Haswing - Protruar" interessieren mich von den Daten her und ein Antrieb damit wäre aus meiner Hobbykasse gerade noch bezahlbar. Deshalb bin ich sehr interessiert an einem Bericht aus der Praxis! Bei mir wäre allerdings ein wesentlich leichteres Gefährt anzutreiben. Durch meine "Vorgeschichte" kommen für mich nur elektronisch kommutierte Motoren in Frage. Mein erstes elektrisch angetriebenes Flugmodell habe ich 1978 im Alter von 15 Jahren konstruiert und gebaut, und schon 2002 habe ich selber bürstenlose Außenläufer gebaut, als die Chinesen noch keine Ahnung davon hatten und Torqueedo noch nicht existierte. Hast Du irgendwelche Informationen zur Propeller-Abstimmung? Leider gibts da ja wohl nur einen einzigen Typ und ich habe bisher keine Infos zu Steigung und Drehzahl oder zur Designgeschwindigkeit des Antriebs gefunden. Bei Fehlanpasung verschenkt man schnell 5-20% Leistung, wie ich aus dem Flugmodellbau gelernt habe. Das trifft ja wohl im Prinzip auch auf Bootsantriebe zu. Hausboot bei dir und Zweier-Kajak bei mir sind sicher nicht die typisch vorgesehenen Einsatzfälle für diesen Antrieb. Zum Ausprobieren ist das natürlich erst mal wurscht. Später müsste man mal daran arbeiten... Hast Du schon konkrete Pläne, wie Du die elektrische Leistung bereitstellst? Strebst Du eine "integrierte Lösung" mit dem sowieso geplanten Bordnetz an? Das Schöne am Elektroantrieb ist ja, dass man für die Primärquelle verschiedene Optionen hat (Sonne, Wind, Sprit, Landstrom). Bevor ich es vergesse: Vielen Dank, dass Du hier so offen deine Experimente diskutierst, obwohl Du mit Hausbooten deine Brötchen (Schrippen??) verdienst. Hier im Forum gibt's viel Geschwafel (gelegentlich auch von mir ), aber nur wenige Leute, die so wie Du kreative Ideen haben und dann auch wirklich zur Tat schreiten! Gruß, Martin |
#22
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@Luftschiffer only
Hi Luftschiffer, besten Dank für die Lorbeeren. Die Motoren sind in wenigen Tagen da, ich werde dann berichten. Ich halte es für relativ wahrscheinlich, dass die Propeller einen Anstieg von etwa 25 cm/Umdrehung haben und es würde mich nicht wundern, wenn sie sich maximal 1200 mal pro Minute drehen. Die gibt's übrigens auch für Fernlenkung: http://www.kleinboote.at/bilder/prod...euerung_b4.jpg und Ferngas (der kleine schwarze Nippel rechts vom Steuerrad): http://www.kleinboote.at/bilder/prod...euerung_b3.jpg . Kostet dann aber auch gleich über 1000€ mehr. Dafür kann man sich die Fernlenkung frei nach diesem Bild auch selbst hinzaubern: http://www.kleinboote.at/bilder/prod...nsteuerung.jpg . Kennst du diesen Torqeedo-Propeller-Test an einem leichten schmalen Boot?: http://thetorqeedoshop.com.au/propel...eaeagle-kayak/ Zur Bereitstellung der Leistung: für den Versuch hier für jeden Motor getrennt 2 in Reihe von denen hier: http://www.batterie-industrie-german...g-12volt-230ah . Was den Bereich Hausboot und Elektro angeht, bin ich gedanklich im Augenblick bei großflächig Solar auf dem Dach und Staplerbatterien 24V. Wenn zu wenig Sonne, alternativ laden mit Flüssiggas über den 230V-Umweg, z.B.: http://www.bootdepot.de/1284-Elektro...FfMPtAod6CQAow (das Flüssiggas dann ohne Elektro-Umweg auch für Heizung, Kühlschrank, Kochen). Die hier geplanten Motoren, selbst wenn man vier Stück nimmt, sind vielleicht zu schwach für "richtige Hausboote" - wobei der Feind nicht Wasser, sondern Wind wäre. Frank MV Geändert von Frank MV (28.05.2013 um 20:23 Uhr) |
#23
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@Frank_MV:
Dein Ansatz scheint mir zumindest für einen Versuchsaufbau schon sinnvoll und schlüssig. Noch ein paar Gedanken meinerseits: Stromversorgung: Für die vorgesehenen Antriebe sind die vier 12V230Ah Batterien meiner Meinung nach eine vernünftige Wahl. Ich würde die beiden Stränge zur Lastverteilung parallel schalten, aber mit separaten Sicherungen, die einzeln den Gesamtstrom verkraften (100A). Wenn Du gelegentlich die vier Batterien einzeln überprüfst, darfst Du gleiche Typen mit gleicher "Vorgeschichte" auch parallel geschaltet laden. Aufladen wahlweise mit Solarpanels, Landstrom oder Gasgenerator passt auch. Für Landstrom und Generator würde ja ein gemeinsamer AC-DC Wandler genügen. Ein 2kW Schaltwandler mit Strombegrenzung und einstellbarer Spannung (zum Laden ca. 28,8V, zum Puffern etwas weniger) genügt schon, es muss kein spezielles Power-Ladegerät sein. Was nicht so einfach funktioniert, ist das Zusammenschalten bzw. nahtlose Umschalten zwischen den verschiedenen Quellen für die 230V~ Bordspannung. Die müssten nämlich unbedingt präzise phasensynchron laufen, um sie parallel betreiben zu können. Das würde aus technischen Gründen nur mit einer integrierten Lösung wirklich funktionieren. Ob es da schon passende kommerzielle Lösungen gibt, weiss ich leider nicht. Die Alternative wäre, alle Quellen über Wandler/Lader auf die Batteriebank zu schalten und dann das Bordnetz wieder über einen Wandler daraus zu speisen. Das erfordert zumindest sorgfältige Abstimmung (Priorität der Einspeisung) und ist leider mit elektrischen Verlusten verbunden. Bei Landspeisung kannst Du das Bordnetz natürlich direkt auf Landstrom schalten. Zum Antrieb: Falls das mit der Panzersteuerung klappt, Du aber mehr Leistung brauchst: Drehstrom-Asynchronmotoren, die in GFK-Versionen der hinteren Ponton-Module eingebaut werden könnten, wären vielleicht eine Alternative. Das kommt natürlich darauf an, wie günstig Du an passende Stevenrohr-Welle-Propeller Einheiten kommen kannst, da kenne ich mich nicht aus. Die Motoren gibts sehr preiswert in Norm-Abmessungen. Elektronische Wechselrichter zur stufenlosen Drehzahl-Einstellung ebenso. Gruß, Martin |
#24
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Zitat:
Die Pontonform ist - wenn es kein Geheimniss ist, die U&V-Eisen - was ist das fuer ein Stahltyp ?, und wie werden die an den PE-Segmenten befestigt ?
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8 (Acht) Milliarden Konsumenten ... - jetzt gerade, nicht erst in 10 Tausend Jahren |
#25
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@swath
Stichwort 8 m Länge: Die Formen werden mehrdimensional in Öfen rotiert. Jetzt stell dir mal den Ofen dazu vor und wie teuer der Fertigungsprozess dann wäre. Die "U&V-Eisen": aus Alu. Das "U" ist 140x60x5. Das "V" ist ein längs geteiltes "U". Bekomme ich in 12 m Länge direkt aus dem Strangpresswerk (Alu-Laufen in der Schweiz) für gut 3€ das Kilogramm, bzw. etwa 11€ den Meter geliefert. Befestigung: In die Pontons werden beim Fertigungsprozess Gewinde-Einlegeteile aus Messing eingeschmolzen. Das ist auch bei den bisher verfügbaren Systemen so. Frank MV |
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