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Langzeitfahrten Alles für die grosse Fahrt.

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  #1  
Alt 06.07.2006, 13:15
Benutzerbild von Paul Petersik
Paul Petersik Paul Petersik ist offline
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Standard Schutz vor Überfällen

Obwohl das "Piraten-Thema" etwas aus dem Ruder gelaufen ist, möchte ich noch einmal einen Thread anstoßen, der sich mit dem Schutz vor und der Abwehr von Überfällen, Diebstählen, mutwilligen Beschädigungen auseinander setzt, soweit dies uns und unser Hobby betrifft.
Das Thema betrifft sicher nicht nur "Langzeitfahrer", weshalb es möglicherweise im falschen Forum ist.

Unsere Autos schützen wir mit verschließbaren Garagen, Wegfahrsperren, Diebstahl- und Einbruchwarnanlagen, mit der Lenkradkralle, abschließbaren Radmuttern bei Alufelgen usw. Was können wir bei unseren Booten tun?

Mir wäre es sehr lieb, wenn nur die Ursachen und Abhilfemaßnahmen diskutiert würden, soweit sie von uns selbst beeinflussbar sind, d.h. soziale, ethnische und politische Kategorien sollten wir als bekannt und nicht durch uns beinflussbar ansehen.

Meine konkreten Fragen:
1. Wie können wir unsere Boote einschließlich der dazugehörenden Teile, z.B. Außenborder, Solarpanele usw. im Winterlager sichern?
2. Wie können wir unsere im Wasser liegenden Boote mit evtl. vorhandendem Beiboot mit AB, gegen Diebe und sonstige Eindringlinge schützen, die es auf das Boot, evtl. Wertsachen oder sogar auf unser Leben selbst abgesehen haben. Das Boot kann sich dabei in der Marina, vor Anker oder auch in Fahrt befinden.
3. Wie können wir uns in bestimmten Gegenden auch beim Landgang einigermaßen absichern?

Ich weiß, dass das Thema schon sehr oft diskutiert wurde. Brauchbare Entscheidungshilfe kam nicht immer dabei heraus.



Servus

Paul
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  #2  
Alt 06.07.2006, 14:49
Benutzerbild von xtw
xtw xtw ist offline
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Moin Paul !

Ich bin bei meinem Boot noch in der Planungsphase. Ich möchte es auch "so sicher wie möglich" machen, und schon jetzt muss ich vieles bedenken, was ich später während der Bauphase nicht mehr nachrüsten kann. Trotzdem kann man auch ein bestehendes Boot SEHR sicher machen !

1. Diebstahl von Anbauteilen.
Hier muss nicht das Teil selber elektronisch gesichert werden, sondern das Befestigungselement ! Beispiel : Eine Sirene, die losheult, wenn das Solarpanel bereits abmontiert ist, bringt nur wenig. Also muss jede einzelne Schraube abgesichert werden, so dass es Alarm gibt, sobald auch nur eine Schraube rausgedreht wird. Dann haben die Diebe nicht mehr genügend Zeit, die anderen Schrauben zu lösen.
DAs läßt sich mittels Mikroschalter an nahezu jedem Anbauteil kostengünstig umsetzen. Schaltungstechnisch werden diese einfach in Reihe geschaltet und auf den NC-Eingang einer Alarmanlage gelegt.

2. Wertsachen.
Diese gehören, wie alle schnell entwendbare Teile, verschlossen, je nach Wert zB in einen Möbeltresor. Dafür ist in JEDEM Boot platz, und dort könne auch "echte" Wertsachen gelagert werden. Billige Baumarktresore mit Codeschloss und dünnen Wänden reichen vollkommen aus ! Für normale Diebe stellen sie für Stunden eine Barriere dar. Auch hier darf der Alarm nicht erst losgehen, wenn der Tresor aufgebrochen ist, sondern schon viel früher - zB wenn die Schranktür, hinter dem sich der Tresor befindet, geöffnet wird.

3. Die Alarmanlage.
Ich bau mir meine natürlich selber, und Dank Differenzschleifen und anderer Extras wird sie praktisch "sicher" sein. Brauchbare Alarmmodule bekommt man aber schon für weit unter 100 €. Gegen nächtliche Überfälle hilft eine damit verbundene Paniktaste. Dieser Alarmkreis sollte mit externen Sensoren verbunden sein, so dass es bereits losgeht, wenn jemand nachts versucht, die Außentür zu öffnen.

4. Die Alarmierung.
Je nach Standort machen unterschiedliche Alarmarten Sinn. Im gutbesuchten Jachthafen reicht vielleicht eine Sirene, in entlegenen Gegenden muss es schon etwas mehr sein, vielleicht sogar gekoppelt mit pyrotechnischen Signalen.
In jedem Fall werde ich mich per Handy alarmieren lassen, wenn irgendwas auf dem Boot vor sich geht. Dabei wird unterschieden, ob es nur etwas Wasser in der Bilge, zu wenig Batteriespannung, ein Einbruch oder ein Feuer ist.

5. Beweissicherung.
Jeder Dieb auf meinem Boot kann sicher sein, dabei nicht unbeobachtet zu sein. IR-CCD-Kameras sind ja soooooooooo niedlich...

6. Die Kosten.
An Material rechne ich bei mir mit etwa 100 € plus 50 Stunden Arbeit. Die Programmierung der µCs nochmal etwa 10 Stunden. Dann ist es am Ende aber auch ein vollständiges Überwachungs- und Informationssystem.
Würde ich so etwas als Komplettsystem anbieten, müsste ich mindestens 1500 € nehmen, um wenigstens im Grünen zu sein - ich schließe daher aus, mich damit selbsständig zu machen !

Fazit : Jeder sachkundige Selbstbauer hat ohne Schwierigkeiten die Möglichkeit, ein sicheres System selber einzubauen. Ansonsten bleibt nur der Komponentenkauf und schlimmstenfalls der Kauf (mit Einbau) eines Komplettsystems zu horrenden Preisen und mit zweifelhafter Sicherheit.
__________________
Mit freundlichem Gruß,
Thorsten
Sapere aude !
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  #3  
Alt 06.07.2006, 14:51
VirginWood
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Fange ich mal an,
erster und einfachster Schutz gegen Vandalismus betreibe ich so:
Da ich an der Promenade in Kiel liege kommt es schonmal vor, das man die ein oder andere Bierpulle oder Kippe morgens in der Plicht findet.
Daher lege ich dort immer vorwärts an und lasse reichlich Leine. Ein Boot was weiter zurück liegt zieht Bierflaschen nicht so magisch an
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  #4  
Alt 06.07.2006, 15:22
Benutzerbild von Paul Petersik
Paul Petersik Paul Petersik ist offline
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Hallo Thorsten,
welche Art von Alarmanlage würdest Du empfehlen, um das Boot im bewohnten Zustand abzusichern?
Situation: Boot liegt vor Anker, Crew schläft, Niedergang und Luken sind wegen der Hitze offen. Angreifer naht schwimmend oder mit Ruderboot und gelangt über Ankerkette oder Badeplattform aufs Schiff.

Ansonsten: Diebstahl von beweglichen Teilen sehe ich wie Du. Freunde von uns hatten ihr Dingi per Drahtseil und Alarm am Boot gesichert. Alarmanlage schlug an, Skipper kam noch rechtzeitig an Deck, um zu sehen, wie das Dingi in der Dunkelheit verschwand.

Servus

Paul
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  #5  
Alt 06.07.2006, 15:50
Benutzerbild von ToDi
ToDi ToDi ist offline
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mit dem Dinghi fällt mir auf Anhieb ein ,das noch mit einer weiteren Kette unter Wasser zu sichern. Der Dieb denkt, er hätte die mit dem Lösen des Festmachers alle Hürden genommen und hängt dann plötzlich und unvermutet doch wieder fest.
Bein dem Außenborder würde ich die Spritzufuh mit einem gesonderten Hahn blockieren.

Was ist eigentlich mit diesen Weidezaun-Sicherungen. Perönlich gefällt mir das eigentlich auch ganz gut
__________________
Gruß Thomas
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  #6  
Alt 06.07.2006, 16:00
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wolf b. wolf b. ist offline
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Zitat:
Zitat von ToDi
Was ist eigentlich mit diesen Weidezaun-Sicherungen. Perönlich gefällt mir das eigentlich auch ganz gut
Das war auch ein erster Gedanke von mir. Es müßte eigentlich einfach sein, die Reeling damit abzusichern. Dies ist zwar überwindbar, aber abschreckend und erschwert es dem potentiellen Übeltäter zu kommen und zu entkommen.
Die Spannungsversorgung erfolgt übrigens bei den Anlagen die ich kenne über eine 12 Volf Gelbatterie.
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  #7  
Alt 06.07.2006, 16:06
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xtw xtw ist offline
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Lass Deine Phantasie spielen - ich machs genauso !

Man darf nicht erkennen, dass es überhaupt eine Alarmanlage gibt ! Denn das gibt Angreifern die Möglichkeit, sie zu umgehen oder von vornherein Gewalt anzuwenden.

Ich kenne weder Dein Boot, noch Deine Lieblingsliegeplätze aber...

Setze Insektenschutzgitter hinter die geöffneten Luken und Niedergänge. Die halten niemanden ab, aber es würde auch niemand vermuten, dass über Minimagnete und Reedkontakte der Alarm losgeht, wenn sie geöffnet werden ! Nebenbei schützt es vor Insekten !
Mit Trittmatten kannst Du ganze Decksbereiche schützen. Die teureren vertragen auch widrige Umweltbedingungen und sind unter den Teppichen praktisch unsichtbar.
Paniktaster (Sofortalarm) sollten gut platziert sein. Und jeder sollte sie erreichen können !
LICHT ! Mit dem Alarm zusammen solltest Du viel Licht machen. Die Leuchten sollten "unerreichbar" oder getarnt sein ! Wie wäre es mit LumiLEDS, die so nervig blitzen, dass der Täter nur noch abhauen will...
ALARM ! Laut. RICHTIG laut ! zB ein Dutzend Piezosirenen mit 130 dB, die AUSSEN (NUR aussen !!) versteckt sind, zB hinter Lüftergittern, unter Polstern usw., die allesamt sabottageüberwacht sind. Wenn niemand an Bord ist, kann zusätzlich eine Nebelgranate im Innenraum gezündet werden, die ein weiteres Vordringen erschwert.

Passiv-IR ist zu störanfällig, Scanner zu teuer (aber das allerbeste).

Das waren die aktiven Systeme, kommen wir zu den passiven. Du musst verhindern, dass ein durchgeknallter Einbrecher trotz Alarm weiter reinwill und evtl eine Geisel nimmt. Also brauchst Du eine passive Abwehr, die ihn fernhält. zB getarnte Gitter hinter den (Fliegengitteralarmgesicherten) Luken und Niedergängen. Natürlich keine Gitter wie im Knast, sondern (von innen) leicht demontierbare Systeme mit Schnellverschlüssen oder Stahlseilnetze (seeehr gut). Auch hier gilt : das passive Schutzsystem sollte nicht sofort erkennbar sein !

Verteidigungssysteme.
Auf dem hellerleuchteten Deck, ist der Täter ein leichtes Ziel für nonlethale Waffen, wie Hochdruckwasserwerfern, E-Schocker, Pfefferspray (nicht dieser CS-Gas-Müll in den Minidöschen), Thaser usw.
Obwohl... wenn ich zwischen ihm und meiner Familie stünde... dreimal 9mm oder eine Seenotrakete in den Bauch !
__________________
Mit freundlichem Gruß,
Thorsten
Sapere aude !
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  #8  
Alt 06.07.2006, 16:17
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xtw xtw ist offline
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Weidezaun gefällt mir garnicht !!!

Da sind wir im Bereich automatischer Verteidigungssysteme ! Die sind zwar einfach zu bauen, aber können nicht zwischen Gut und Böse unterscheiden !!!

Ein erschöpfter Schwimmer/Surfer, der hilfesuchend bei Euch an Bord kommt, oder ein Kind, das im Hafen auf Eurer Jacht verstecken spielt, wäre ja wohl das falsche Ziel, oder ?!

Also, Verteidigungssysteme bitte ausschließlich manuell !! Die dafür aber auch gerne ne Nummer größer...

Das birgt auch eine andere Gefahr. Schnüffelt irgendjemand an Eurem Boot rum und löst den Alarm aus, ok, dann haut er eben ab - alles klar !
Bekommt er aber zusätzlich per automatischem Sprenkler ne Ladung Salzwasser ins Gesicht, könnte die Antwort ein Backstein in der Scheibe oder ein Brandsatz sein...

Auch juristisch sieht es schlecht aus - in Deutschland sind Täter bekanntermassen mehr wert wie Opfer, und Vater Staat (WIR) müssen dem Täter wohlmöglich auch noch nen Anwalt finanzieren, wenn er Dich auf Schmerzensgeld verklagt, weil er sich beim Einbruch auf Deinem Boot verletzt hat...
__________________
Mit freundlichem Gruß,
Thorsten
Sapere aude !
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  #9  
Alt 06.07.2006, 19:46
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Paul Petersik Paul Petersik ist offline
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In meinem Revier sind Überfälle auf ankernde Yachten leider keine Seltenheit. Leider gibt es auch immer wieder Angriffe, bei denen es auch zu brutaler Gewalt kommt, wobei der Einsatz von Schusswaffen relativ selten vorkommt. Eher ist mit Macheten zu rechnen. Diebstahl von Dingis und Aussenbordern ist sozusagen schon Tagesgeschäft.

Die Sache mit dem Weidezaungerät finde ich so schlecht nicht, wenn man es dazu einsetzt, den Zugang zum Schiff bei schlafender Crew zu verhindern.
Ich war in der vergangenen Saison auf einem Schiff, das ein deutscher Maschinenbauingenieur nach seinen Vorstellungen abgesichert hat. Dazu gehörte auch das Weidezaungerät. Er hatte sogar zusätzlich zur Reling ein solides Gitter aus Edelstahl vor dem Niedergang mit angeschlossen. Auf dem Plichtboden vor dem Niedergangsluk hatte ein als Erde geschaltetes Edelstahldrahtgitter angeschraubt.
Ich fürchte, dass eine reine Alarmanlage nicht viel hilft. Die Boote liegen häufig mehrere 100m auseinander und nachts ist die Bereitschft der Nachbarn nicht sehr groß, sich einzumischen. Zumal es sich ja auch um einen Fehlalarm handeln könnte.
Lärm und viel Licht sind aber auf jeden Fall schon mal sehr gut.
Schusswaffen mit ihrere Problematik möchte ich ausschließen, zumal ihr Einsatz spätestens dann fragwürdig und selbstgefährdend wird, wenn die Angreifer erst einmal an Bord oder sogar im Schiff sind. Wenn man nach den Gesetzen der Gastländer handelt, muss eine Schusswaffe deklariert und häufig bis zur Ausklarierung hinterlegt werden.

Servus

Paul
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  #10  
Alt 07.07.2006, 03:09
trikita trikita ist offline
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Ja, so langsam bekomme ich den Eindruck, daß Paul Petersik als Karibik-Langzeitankerer sich endlich mal umgehört hat in der Szene und aufgewacht ist.

Ist die Seglergemeinde doch militanter als man ihr zugetraut hätte?



Ich würde eigentlich von Schußwaffen vollkommen abraten, es sei denn, man kreuzt in Staaten, wo nach dem Einklarieren oder währenddessen nicht der Zoll oder der Immigration-Officer an Bord kommt.

Weniger Probleme dürfte man bekommen, wenn man im Besitz einer Compound-Ambrust (im Falle eines Fundes durch offizielle Vertreter. Sowas kann man auch aus dem Schutz einer Kajüte abfeuern. Ein Bogen kommt da wohl weniger in Frage.

Als präventiven Schutz verwenden die meisten (reichen) Blauwassersegler eine Alarmanlage. Nutzt aber nur was, wenn Du an Land in der Strandbar sitzt und einen Melder bei Dir trägst.

Wird eine Alarmanlage ausgelöst, wenn der Eindringling bereits an Bord ist, ist die Vorichtung fast schon lächerlich und kann höchstens dazu dienen, andere Ankerlieger auf Dein plötzlich eingetretenes Problem aufmerksam zu machen.

Wer sich länger in der Karibik herumtreibt, sollte sich lieber einen Hund anschaffen. Ich habe einen Hund, für den ich lieber auf bestimmte Reiseziele verzichten würde (ex-britische Kolonien) aber ihn trotzdem überall mitnehmen würde. Die Kläffe ist einfach wunderbar abschreckend und gerade Südländer pinkeln sich in die Hose, wenn ein Hund nur überzeugend genug auftritt, was meiner tut (ohne aber wirklich beißen zu wollen).

Der beste Freund des Menschen ist der Hund. Da kannst Du die gesamte Elektronik über Bord kippen, die Dich schützen soll. Ein Hund gibt bereits Alarm, wenn ein Dinghy mit verdächtig leisen Menschen an Bord (die eventuell noch flüstern) noch in 30 Metern Entfernung ist.

Bastelt mal schön an Euren Alarmanlagen! Ein Hund ist unersetzbar!
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  #11  
Alt 07.07.2006, 10:08
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CHEERIO 3 CHEERIO 3 ist offline
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Guten Morgen allerseits
Bin im Moment selber am Planen für mein nächstes(letztes) Boot.
Es wird ein Motorsegler rund 9Meter50.
Fahrtgebiet mehrheitlich eoropäische Gewässer binnen, MM incl.
Schwarzes Meer, je nach politischer Situation in 5-10 Jahre würden mich
auch Ziele wie der nahe Osten, Rotes Meer usw. usw. reizen.

Wie gesagt, ich bin noch in der planungsphase und habe mir über die
Probleme was Ueberfälle angeht noch keine Gedanken gemacht,
und werde mir auch keine machen.
Logisch wird der Niedergang kräftig ausgeführt sein mit einem stabilen
Schloss, in Metallbau ja auch ohne weiteres zu realisieren.
Aber ich will ja reisen um Leute und Gegend kennenzulernen und nicht
um mich ein- bzw. auszuschliessen.
Klar gibt es ein Risiko, aber das ganze Leben ist eines.


Auf meinem aktuellen Boot, mit dem ich Jahrelang unterwegs war,
allerdings nur im westlichen MM, gibts bis heute keine Möglichkeit um
von innen zuzuschliessen, ich war gar nie auf die Idee gekommen sowas
beim Bau zu berücksichtigen.


Wenn ich mir eure Ideen und Ratschläge so durch den Kopf gehen lasse,
kommt mir die Frage hoch warum wollt ihr überhaupt losfahren ?

Zitat:
Zitat von Boomerang
Der beste Freund des Menschen ist der Hund. Da kannst Du die gesamte Elektronik über Bord kippen, die Dich schützen soll. Ein Hund gibt bereits Alarm, wenn ein Dinghy mit verdächtig leisen Menschen an Bord (die eventuell noch flüstern) noch in 30 Metern Entfernung ist.
Gebe ich dir absolut Recht, wobei je nach Fahrtgebiet, Boot und Art von
Hund doch einige zusätzliche Probleme auftauchen können
aber sonst wirklich eine der besten Lösungen.

Stellt euch mal folgendes Szenario vor:
Eine zauberhafte gut geschützte Ankerbucht, Mondschein Sterne am
Himmel absolute Ruhe, dann auf einmal geht so eine verd... Sirene los
weill ein Vogel einen Kontakt ausgelöst hat.

Ich sehe die Gefahr gross, dass durch zuviele Fehlalarme gar keiner
mehr reagiert, lebt mal eine Zeit in einer Italienischer Stadt da gehen
pausenlos irgendwelche Sirenen los und keiner schaut hin
Zitat:
Zitat von VW
Da ich an der Promenade in Kiel liege kommt es schonmal vor, das man die ein oder andere Bierpulle oder Kippe morgens in der Plicht findet.
Daher lege ich dort immer vorwärts an und lasse reichlich Leine. Ein Boot was weiter zurück liegt zieht Bierflaschen nicht so magisch an
Preis-Leistungverhältnis: sehr gut

Das oben geschriebene könnte vieleicht ein Anstoss sein, um sich einige
grundsätzliche Ueberlegungen zu machen, warum und aus welchem
Grund möchte ich losfahren, welche Erwartungen habe ich überhaupt ?

Hoffe ich bin nicht in ein Wespennest getreten
Jürg
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wer faul sein will, muss schlau sein!
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  #12  
Alt 07.07.2006, 10:53
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YAGO YAGO ist offline
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Ich bin auf meiner alten Amethyst mit Mittelcockpit mal spät nachts nach Haus gekommen und in mein Boot eingestiegen. Als ich da das Licht angemacht hab, lag ein Rucksackpärchen in der Vorschiffskoje, die waren sauer weil ich sie geweckt hab, aber meinten wenn ich auch einen Platz zum Übernachten suchte, ind der hinteren Kajüte wären auch noch Betten...

Ich hab auf allen meinen Schiffen nie ein Schloss gehabt, hab die oft monatelang allein gelassen, in Berlin, in Holland, in England, Frankreich, in Marinas, an Hafenmauern, zwischen Pfählen oder an der Boje. Ich dachte immer dass das Aufbrechen nur zusätzliche Schaden verursacht wenn schon jemand rein will.

In all den Jahren ist mir nie was weggekommen ausser einmal ein Schlauchboot achtern abgeschitten während ich (bei offenem Luk) schlief.

Heut würd ich das vermutlich nicht mehr so blauäugig angehen, solide Luken bauen und zumindest abschliessen, um Kids und Bödsinn etwas zu verhindern, aber selbst das tut mir in der Seele weh.

Aber wenn ich jetzt Stacheldraht und Selbstschussanlagen installieren soll dann lass ich's lieber.

Obwohl, Slocum's Reissnägel auf Deck waren schon ne nette Idee
__________________
Gerd
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  #13  
Alt 07.07.2006, 12:18
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Paul Petersik Paul Petersik ist offline
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Hallo Jürg,
hallo Gerd.
ich verstehe Eure Meinung. Schließlich habe auch auch jahrelang so gedacht.
Allerdings geben mir eine Reihe von unschönen Vorkommnissen speziell in meinem Revier Anlass, die Dinge auch von einer anderen Warte aus zu betrachten.
Klar, man muss nicht in die Karibik fahren. Man muss auch nicht nach Algerien, Marocco, Tunesien und ich weiß nicht wo sonst noch hin fahren. Mir hat es nunmal die Karibik angetan, wie übrigens vielen anderen Europäern auch und sei es nur als Durchgangsstation auf der Weiterfahrt nach Panama.
Ich nehme ein willkürliches Beispiel heraus, um deutlich zu machen, dass woanders die Verhältnisse auch anders sind: St. Lucia, Ziel der jährlichen ARC, Tourismushochburg, ca. 150.000 Einwohner. Bereits in diesem Jahr 8 Morde (Einheimische untereinander), unzählige Schießereien, Messerstechereien, Vergewaltigungen, Diebstähle, Drogen- und sonstige kriminelle Delikte.
... Und leider auch mehrere Überfälle auf Yachten in den Traumbuchten Marigot Bay, Souffriere (Pitons) und Rodney Bay, der letzte Überfall erfolgte kürzlich. Die Frau wurde vergewaltigt, der Mann niedergeschlagen und schwer verletzt. Die Regierung hat sich eingestehen müssen, dass sie mit der Kriminalität nicht fertig wird und hat Scotland Yard um Unterstützung gebeten. Die Tourismusbranche in der Rodney Bay hat der Polizei ein kleines Motorboot gesponsort, um wenigstens etwas Sicherheit auch optisch sichtbar zu machen.

Die Alternative?
- zu Hause bleiben?
- nur in absolut sicheren Revieren segeln?
- nichts tun?
- sich so gut wie möglich vorbereiten und absichern?

Ich frage mich, wie es zusammenpasst, dass wir selbst im sicheren Deutschland unsere Wohnungen und Autos verrammeln und verriegeln, mit Alarmanlagen und Wegfahrsperren (serienmäßig) ausrüsten und kaum sind wir auf dem Segelboot schön relaxed und in traumhafter Umgebung - und schon ist unsere Vorsicht wie weggeblasen. Unser Fahrrad ketten wir überall an, damit es nicht geklaut wird und das 10mal so teure Dinghi wird mit einem 10mm Strick irgendwo festgebunden, wenn wir uns auf Landgang begeben.
Ist das nicht schizophren?

Ich schließe meine Nachbarn und Freunde auch in der bayrischen Kleinstadt, in der ich wohne, nicht aus meinem Leben aus, schließe aber sehr wohl meine Haustüre ab, wenn ich mein Haus verlasse und ich lasse sie auch nachts nicht offen stehen, wenn ich schlafe. Nennt mir bitte einen guten Grund, weshalb ich mich auf dem Boot anders verhalten soll.


Servus

Paul
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  #14  
Alt 07.07.2006, 13:20
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CHEERIO 3 CHEERIO 3 ist offline
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Zitat:
Zitat von Paul Petersik
Ist das nicht schizophren?
Nein finde ich nicht,
ich schliesse mein Beiboot an Land auch weg,
bei mir werden die Dinger sehr gerne "ausgeliehen" und ich keine Lust
habe zum Boot zurückschwimmen oder den ganzen Strand abzusuchen
wo es sein könnte

Zitat:
Ich frage mich, wie es zusammenpasst, dass wir selbst im sicheren Deutschland unsere Wohnungen und Autos verrammeln und verriegeln, mit Alarmanlagen und Wegfahrsperren (serienmäßig) ausrüsten
Sicher schliesse ich mein Auto auch zu, schon wegen meinem Werkzeug,
dass übrigens den Wert des Autos bei weitem übersteigt
Wenn ich weg bin "schliesse" ich meine Wohnung ab, aber ein kräftiger
Tritt würde genügen...
Wenn ich zu Hause bin, auch beim Schlafen ist immer offen.

Zitat:
Die Alternative?
- zu Hause bleiben?
- nur in absolut sicheren Revieren segeln?
- nichts tun?
- sich so gut wie möglich vorbereiten und absichern?
Die Alternative muss jeder für sich selber finden.
Für mich gilt, wenn ich Angst haben muss oder sollte, würde mir jedes
Revier, egal wie schön,nicht mehr gefallen!


Zitat:
- sich so gut wie möglich vorbereiten und absichern?
Auch da gibts keine allgemeingültige Regeln, siehe den Trööt zu Piraten.
Jeder sieht und fühlt das anders.

Aber ich glaube, mit einer vernünftigen Vorsicht, auch auf den Instinkt
höhrend, kann man schon vielen Aerger vermeiden.
Wie viele Jachten segeln jahrelang überall herum ohne grosse Probleme
zu haben?
Die Karibik ist zwar nicht (mehr) mein Traumrevier ich würde aber auf
jeden Fall ohne übertriebene Masnahmen da segeln gehen.
Jürg
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  #15  
Alt 07.07.2006, 13:22
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YAGO YAGO ist offline
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Zitat:
Zitat von Paul Petersik
.... dass wir selbst im sicheren Deutschland unsere Wohnungen und Autos verrammeln und verriegeln, mit Alarmanlagen und Wegfahrsperren (serienmäßig) ausrüsten ...
Das ist genau mein Punkt. Wenn ich segeln will, dann nicht um dort in der gleichen Sch... zu leben wie hier, mir die gleichen Alpträume überzustülpen und mir zu sagen dass ich dank viel Geld und Arbeit und Misstrauen dort ebenso sicher hinter der Elektroreling leben kann wie zu Haus hinter dreifach Schloss und Bewegungsmelder. Den Landtouristen geht es in diesen Gegenden ja auch nicht besser, aber da wird das im Hintergrund von Hotelsecurity und Reisebegleiter erledigt.

Wenn ich irgendwo wirklich nicht mehr so leben kann wie ich will, dann leb oder segel ich halt woanders - und genau diese Möglichkeit ist ja für mich einer der wesentlichen Anreize beim Reisen und Segeln überhaupt.

Woanders isses dann vermutlich nicht so nett und warm, weiss schon, aber es gibt ja wohl noch kein Geburtsrecht auf Zutritt zum Urlaubsparadies. In ein Land zu reisen wegen Palmen, Sonne und warmem Wasser und dabei alles unangenehme zu ignorieren oder sich mit importierter technischer und finanzieller Überlegenheit - und manchmal ohne Prüfung der Angemessenheit - dagegen zu verschanzen scheint mir auch irgendwie nicht ganz ehrlich dem Land und sich selbst gegenüber, aber dass muss jeder selbst mit sich ausmachen.
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  #16  
Alt 07.07.2006, 13:52
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Paul Petersik Paul Petersik ist offline
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Zitat:
Zitat von YAGO
Das ist genau mein Punkt. Wenn ich segeln will, dann nicht um dort in der gleichen Sch... zu leben wie hier, mir die gleichen Alpträume überzustülpen und mir zu sagen dass ich dank viel Geld und Arbeit und Misstrauen dort ebenso sicher hinter der Elektroreling leben kann wie zu Haus hinter dreifach Schloss und Bewegungsmelder.

Wenn ich irgendwo wirklich nicht mehr so leben kann wie ich will, dann leb oder segel ich halt woanders - und genau diese Möglichkeit ist ja für mich einer der wesentlichen Anreize beim Reisen und Segeln überhaupt.
Ich kann Dir nur viel Glück dazu wünschen, Dein "woanders" so zu finden, wie Du es Dir vorstellst. Auf der Suche danach bist Du nicht allein.
Auch so große Träumer wie ich wurden irgendwann mal von der Wirklichkeit eingeholt.l
Ein Paradies mit Schlössern bleibt ein Paradies und das lasse ich mir nicht von einigen Krimellen vermiesen. Ein Schloss oder eine Alarmanlage sind für mich das kleinere Übel.



Servus

Paul
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  #17  
Alt 07.07.2006, 14:46
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Also Yago & Cheerio3, ich habe wenig Verständnis für Euren Standpunkt !

Niemand will Eure "Selbstschussanlage", aber vergesst nicht, dass Paul eben nicht in der Nordsee oder auf dem Bodensee fährt, sondern in der Karibik. Einer Region, die für Überfälle seit langem bekannt ist. Anarchistische Regionen wie Haiti sind dafür exemplarisch.

Ehe man mit ner Machete am Hals auswacht, ist es nur logisch, sich abzusichern ! Das schützt nicht nur, auch der psychologische Faktor der "Sicherheit" ist bedeutend.
Und warum soll Paul die ganze Region touristisch ignorieren (und damit bestrafen), nur weil dort einige Schwerverbrecher ihr Unwesen treiben. Das erinnert sehr an die schwachsinnige no-go-area-Äußerung von diesem unseglichen Ex-Politkasper. Konsequenter und aufrichtiger ist es, sich vor denen zu schützen und die Region damit zu unterstützen.

Mit den von mir vorgeschlagenen Systemen kann man ohne Riesenaufwand und ohne sichtbare Eigriffe (abgesehen von den Schutznetzen) SEHR ruhig schlafen - egal wo !

PS : Nein, ich arbeite nicht in dem Bereich und verkaufe auch nix !

PS2 : Hund, ok, wenn man es mag. Ich stehe mehr auf Katzen als auf sabbernde Unterwürflinge, und Kampfkatzen gibts leider nicht !
Außerdem bringen Hunde an Bord andere Probleme und sind sehr leicht auszuschalten.
__________________
Mit freundlichem Gruß,
Thorsten
Sapere aude !
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  #18  
Alt 07.07.2006, 15:09
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Zitat:
Zitat von xtw
PS2 : Hund, ok, wenn man es mag. Ich stehe mehr auf Katzen als auf sabbernde Unterwürflinge, und Kampfkatzen gibts leider nicht !
Außerdem bringen Hunde an Bord andere Probleme und sind sehr leicht auszuschalten.
Es gibt Vertreter ganz bestimmter Rassen, die alles andere sind als unterwürfig. Da erinnere ich mal gerne an den Kangal aus Anatolien oder den Shiba Inu aus Japan.

Das sind sehr intelligente und eigenständig agierende Tiere. Hat man einen Shiba abgerichtet, ist er auch einigermaßen folgsam und erhält sich aber immer noch eine gehörige Portion Eigenständigkeit. Shibas sind beispielsweise ideal an Bord wegen ihrer kompakten Größe und wegen ihrer Geduld für etwas längere "Wartezeiten", was aber nicht darin ausarten sollte, den Hund ungebührlich lange alleine zu lassen (schon gar nicht als Welpe) was keiner tut, der sein Tier ins Herz schließt. Daß man sich in seinen Shiba verliebt, ist garantiert und geht recht schnell.....

Wie Du einen an Deck sehr überzeugend agierenden Hund vom Dinghy aus ausschalten willst, mußt Du mir noch erklären! Wahrscheinlich brauchst Du dazu eine Schußwaffe. Feuerst Du die ab, hätte ich Zeit genug, mich auf Deinen Überfall einzustellen. Mein Hund wäre tot und Du hättest einen Armbrustbolzen in der Brust stecken!
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  #19  
Alt 07.07.2006, 15:19
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Zitat:
Zitat von Paul Petersik
Ich kann Dir nur viel Glück dazu wünschen, Dein "woanders" so zu finden, wie Du es Dir vorstellst.
Mein "woanders" lebe ich täglich. Ich bin vor über einem Vierteljahundert ausgewandert und hab seit dem in einem Dutzend verschiedener Länder gelebt, gesegelt und - vor allem - gearbeitet. Da waren gute und schlechte Gegenden drunter, unter anderem über ein Dutzend Jahre im damaligen "wilden Osten", davon wieder 4 Jahre während des Krieges in Kroatien, und das war wirklich nicht immer einfach damals. Ich bin also nicht der vermeintlich naive idealistische Sesselfurzer ohne Realitätsbezug, ich bin immer unterwegs, und setze mich ganz praktisch seit vielen Jahren damit auseinander, mein Umfeld und meine eigene Rolle darin, meine und meiner Familie Sicherheit, das ist alles ganz konkret für mich.

Wenn ich aber irgendwann ein Knarre hätte einstecken müssen um dort zu leben wär ich weitergezogen, weil ich diese Veränderung meiner Haltung und meiner Persönlichkeit nicht einmal aus beuflichen Gründen hätte wegstecken wollen - wenn's darüber hinaus aber wirklich nur darum geht seinen Tourismusanspruch zu verwirklichen, spiel ich lieber nicht mehr mit sonder kauf mir einen dicken Pullover und fahr stattdessen nach Norwegen wenns denn wirklich sein muss. Allerdings hat mich da auch mal ein Dorfpolizist mit seinem selbstgebrannten Schnaps beinahe auf Lebenszeit blind gemacht, also absolute Sicherheit gibt's nirgendwo.

Ich kann das aber nur für mich selbst sagen, das sind Entscheidungen die letztlich jeder selbst treffen muss, und vor allem muss man halt auch wirklich die Wahl haben. Wenn Yachten sich zusammenfinden um im Konvoi ins Rote Meer zu fahren, und davon einige meinen sich bewaffnen zu müssen, und ausserdem im ständigen Funkkontakt zu irgendwelchen Kriegsschiffen stehen, dann ist das vermutlich gerechtfertigt, und kluge Vorsicht, und vielleicht werd ich das auch mal machen müssen... aber ich hoffe wirklich nicht.
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Alt 07.07.2006, 15:20
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hallo sportsfreunde,

sein böötchen zu einer festung auszubauen halte ich zwar technisch für machbar, aber wenig sinnvoll. genau so wenig wie die befestigungsschrauben von decksbeschlägen mit mikroschaltern zu sichern. das ist humbuck. wenn schon, dann leistet eine kontermutter unter deck bessere und auch dauerhaftere dienste.

wenn man einen hund von kindsbeinen an ans bordleben gewöhnt, ist das eine gute sache. in mancherlei hinsicht.
allerdings muss man einreisebeschränkungen in kauf nehmen.

auf kunststoffbooten bewährt sich ein viehweidegerät ausgezeichnet und schützt zuverlässig vor den anschwimmenden kleinkriminellen.

den rest würde ich mit signalraketen versuchen in den griff zu bekommen.
den stress einer kriegsbewaffnung werde ich mir ersparen. allen schwarzmalern zum trotz.
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Alt 07.07.2006, 15:20
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Zitat:
Zitat von YAGO
Aber wenn ich jetzt Stacheldraht und Selbstschussanlagen installieren soll dann lass ich's lieber.

Obwohl, Slocum's Reissnägel auf Deck waren schon ne nette Idee
Joshua Slocum hat gegen Ende seines Lebens selbst zugegeben, daß er die Textpassage über die ausgelegten Reißzwecken, die Feuerland-Ureinwohner bei erwarteten nächtlichen Besuchen an Deck vertreiben sollten, frei erfunden hat, um seinen Bericht etwas spannender zu gestalten.

Man muß also nicht alles glauben, was schwarz auf weiß geschrieben steht.

Ich war ziemlich enttäuscht über diese Ausschmückung, denn das Buch war bis dahin aufgrund der sachlichen Berichterstattung eigentlich immer wertvoll für mich. Nun fragt man sich am Ende, was außerdem geschönt oder idealisiert wurde in diesem "Reisebericht".
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  #22  
Alt 07.07.2006, 15:27
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Zitat:
Zitat von Boomerang
... Slocum.... Nun fragt man sich am Ende, was außerdem geschönt oder idealisiert wurde in diesem "Reisebericht".
Die Segeleigenschaften der Spray können es ja nicht gewesen sein
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  #23  
Alt 07.07.2006, 15:37
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Zitat:
Zitat von YAGO
Zitat:
Zitat von Boomerang
... Slocum.... Nun fragt man sich am Ende, was außerdem geschönt oder idealisiert wurde in diesem "Reisebericht".
Die Segeleigenschaften der Spray können es ja nicht gewesen sein
Bestimmt nicht....
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Alt 07.07.2006, 16:27
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Ich hab mal die Suchfunktion bemüht und das Stichwort "Diebstahl" eingetippt. Es gab 126 Ergebnisse! Die Suche nach "Einbruch" ergab 53 Fälle.

Bei Google finde ich, dass im Jahr 2003 in Deutschland (!) 1452 Boote und Yachten gestohlen wurden. Die Zahl der Einbrüche wird wohl ein Vielfaches davon ausmachen.
Und ich dachte schon, ich hätte den Verfolgungswahn.



Servus

Paul
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  #25  
Alt 09.07.2006, 00:49
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Zitat:
Zitat von Paul Petersik
Ich hab mal die Suchfunktion bemüht und das Stichwort "Diebstahl" eingetippt. Es gab 126 Ergebnisse! Die Suche nach "Einbruch" ergab 53 Fälle.

Bei Google finde ich, dass im Jahr 2003 in Deutschland (!) 1452 Boote und Yachten gestohlen wurden. Die Zahl der Einbrüche wird wohl ein Vielfaches davon ausmachen.
Und ich dachte schon, ich hätte den Verfolgungswahn.



Servus

Paul
Die offene Grenze nach Osten macht's möglich. Heute gestohlen, Morgen in Polen! Kennst Du doch den Spruch.

Beispiel: Zwei Boote auf Hängern auf dem Werftgelände der Fa. Krause, Bad Schwartau abgeholt und weggeschafft von nicht autorisierten Personen.

Die Diebe haben sich erst im Umfeld einen PKW gestohlen, der beim Abtransport eines der Boote verreckte (Kupplungsschaden). Daraufhin ließen die Täter den Wagen liegen, stahlen ein weiteres Zugfahrzeug und kuppelten in aller Seelenruhe das Boot erneut an das Fahrzeug. Die Fahrt ging in beiden Fällen Richtung Osten.

Ich habe einen Freund in Frankfurt/Oder wohnen, der ebenfalls von häufigen Diebstählen berichtet und es würde mich nicht wundern, wenn genau im Einzugsberich der osteuropäischen Nachbarländer vermehrt gestohlen wird. Es ist in Frankfurt/ Oder so schlimm, daß man nicht mal Kinderfahrräder vor der Tür stehen lassen kann.

Keinen ausreichenden Kontrollen an den Grenzen schaffen einen florierenden Schmuggelverkehr und die wenigen Autobahnpolizisten haben selten mal Glück und klären einen größeren Transport mit Diebesgut auf.

In Bremen-Lesum gehen in der Hochsaison Vereinsmitglieder nachts Streife, in Brake an der Weser soll es inzwischen auch nicht anders sein.

Sicher sind das nur einige Beispiele von vielen und ich würde mich nicht wundern, wenn hier Forenmitglieder als Hafenlieger von ähnlichen Fällen und Vereinsregelungen betroffen sind bzw. davon berichten würden.

Drittweltländer und Inselstaaten geben keine Statistiken über Bootsdiebstähle aus, selbst wwenn, wird das garantiert nicht bei Google erscheinen. Wenn doch, dann garantiert nur in spanischer, englischer oder in portugiesischer Sprache.

Du mußt Dir schon mehr einfallen, Paul Petersik, um wirklich fundamentiert argumentieren zu können, anstatt hier einen kleinen Brocken des Ganzen einzuwerfen.

Wahrscheinlich stimmen Deine Daten, aber nur, weil der ordnungsliebende Deutsche alles fein säuberlich dokumentieren kann, während irgendeine Polizeikaschemme in irgendeiner südamerikanischen Stadt oder auf einem karibischen Eiland bestimmt nicht die Anzeige eines gestohlenen Bootes in eine zentrale Datenbank einfließen läßt, die dann noch international abrufbar bzw. zugänglich wäre.

Vergessen wir außerdem nicht, daß es in Deutschland soviele Konkurse wie nie gegeben hat im vergangenen und in diesem Jahr. Leute die finanziell erfolgreich sind, können sich in der Regel ein teures Hobby wie die Segelei oder das Motorbootfahren leisten. Verebbt plötzlich der finanzielle Erfolg und der damit verbundene Lebensstandard, wird gerettet, was zu retten ist. Notfalls wird die zu liquidierende Yacht außer Landes geschafft und sei es durch einen fingierten Diebstahl, was die Petersiksche Gesamtstatistik aber nicht "weiß" bzw. nicht berücksichtigt, daß solche Fälle eigentlich aus der Gesamtstatistik herausfallen müßten.

Wir wissen, daß im Autobereich ein nicht geringer Teil an Auffahrunfällen getürkt ist, um einen Teilwert des zu Schrott gefahrenen PKW's durch die Vollkasko zurückzubekommen. Warum soll das im Bootsbereich auf der Einbruchs- oder Diebstahl-Ebene anders sein?

Wer irgendwie und irgenwoher Geld braucht, täuscht eventuell einen Einbruch auf seiner Yacht vor und gibt an, daß Navi-Geräte, Labtop und sonstige wertvolle Ausrüstung gestohlen wurde, wenn er keinen anderen Weg sieht. Die Versicherung zahlt und die kommenden Winterlager- und Liegeplatzkosten sind wieder eingespielt oder man kann ein anderes Loch stopfen mit der Versicherungssumme. Eine Yacht, die ständig in Deutschland liegt, ist vollkaskomäßig leicht und billiger zu versichern, als eine Yacht, die zum Beispiel in der Karibik oder in Südamerika kreuzt, oder nicht?

Ich denke, daß die Versicherungsbetrügereien die Statistik zur negativen Seite verschlechtern, weil sich hier in Deutschland manchmal Leute finanziell übernehmen. Wer aber eine Langfahrt plant, hat die finanziellen Mittel dafür auf die Seite geschafft und verfällt wohl kaum der Verlockung, einen Versicherungsbetrug zu inszenieren.
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