#1
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An- und Ablegetricks
Moin ok, tosomen,
ich habe gestern, mit einem ebenso alten Schotenreißer wie ich einer bin, einige schöne Pilschen getrunken. Wir haben dabei denn auch festgestellt, dass wir so einige - meist leidvoll erfahrene - Tricks kennen, die es vielleicht wert sind, dass wir sie auch anderen Segelkameraden vertelln. Wer von Euch auch so ein paar tricky Sachen kennt, der könnte ja vielleicht hier mal die Seekatzen aus dem Seesack lassen. Na? wat meent ji? Ick mok hier mol den Anfang. Garantiert in Hochdütsch. In Beitrag 11 beschreibt Woody seinen Anlegetrick bei Strom längsseits in eine Lücke am Steg. In Beitrag 15 beschreibt Emotion wie man mit Mobo bei Strom und Seitenwind rückwärts in eine Schwimmstegbox kommen kann. So, ich habe vor 2 Jahren dem neuen Eigner meines Langkielers eine Mail geschrieben, wie er mit seinem - für einen Anfänger nicht ganz so einfach manövrierbaren - neuen Boot, bei starkem Seitenwind einhand in jede Box manöverieren kann. Garantiert streßfrei. Damit ich das nicht alles nochmal schreiben muß, habe ich die alte Mail mal kopiert und hier blau eingefügt: Sehr geehrter Herr Dr. Schmidt. Na? Wie fühlt man sich so als frischgebackener Captain? .................. .................. Sie hatten mich noch gefragt wozu ich denn die beiden rechteckigen Ausschnitte achtern in Höhe der Genuawinschen in das Relingsnetz geschnitten hätte. Die Ausschnitte sind dafür da, dass man zB. eine Achterleine, die Sie auf der Genuawinsch belegt haben, nach außen zum Dalben führen können. He? Werden Sie sagen. Achterleine? Genuawinsch? Wat is dat denn für´n Tühnkrom? Tja, das ist was für alte Seebären mit Moos auf der Brust - wie wir früher bei der Marine immer sagten. Ich verrate ihnen jetzt mal den Trick, mit dem Sie auch bei starkem seitlichen Wind ganz elegant und völlig ohne Hilfe in eine Box hinein oder hinausfahren können. (Dafür müssen Sie mir aber bei einem Wiedersehen ganz gehörig einen ausgeben) Die Boxen sind ja nicht immer so eng und kuschelig wie die, in der Sie jetzt liegen. Meistens sind Sie größer als man meint und auch die Dalben sind häufig aasig weit auseinander. Dh. man kann nicht einfach beide Achterleinen gleichzeitig über die Dalben legen und eindampfen. Wenn Sie in eine solche Box kommen (zB. in Sonderburg oder auch schon in Timmendorfer Strand auf Poel) müssen Sie froh sein wenn Sie nur einen Festmacher drüberkriegen. Und dann? Bei starkem Seitenwind wird Ihr Vorschiff gnadenlos zur Seite und zielgenau auf das Nachbarschiff getrieben. Da hilft Ihnen gar nichts mehr, keine Fender und kein Bootshaken, auch die Muskeln Ihrer Frau dürften in der Situation nicht nicht gegen 2,6 Tonnen Bootsgewicht ausreichen. Folge : Hilfloses Brüllen (Sie werden es bei anderen noch erleben!) dumpfer Aufprall, grimmiges Gesicht des betroffenen Nachbarn und ebenso schadenfrohe Mienen bei den unbetroffenen. Tja, so issesnunmal. Peinlich. Nun schreiten wir zur angewandten Langkielerseemannschaft. Der Wind kommt zB. von Stb quer zur Box. Der Luvdalben ist also der Dalben den Sie einlaufend an Iherer Stb-Seite haben. Sie haben vorher eine lange Achterleine mit dem großen Palstek voran durch die Öffnung im Netz nach aussen gesteckt und über die Seereling wieder nach innen geholt. Das andere Ende legen Sie mit 2 Schlägen (im Uhrzeigersinn) um die Stb Winsch und klemmen sie in die Ratsche (die beiden gezahnten Klemmen unter der Winsch) . N I C H T festknoten. Die Achterleine sollte so 2 - 3 Meter (je nach Boxengröße auch länger) von der Winsch bis zum Ende des Palsteks gemessen, lang sein. Alles Andere kann Ihnen Wurscht sein. Vorleinen brauchen Sie noch nicht. Ihre Vorschiffsballerina kann in der Plicht bleiben und gelassen dem entgegensehen, was Sie nun - ebenso gelassen - dem staunenden Publikum servieren werden. Denen stehen inzwischen die Haare zu Berge und die Münder offen über Ihre Kaltblütigkeit. Im Hafen ein Höllenlärm, die Flaggen knattern, die Fallen der anderen Boote klingeln wie verrückt und der Wind jault durch Ihre Takelage. Nur die wenigen Eingeweihten gucken nur kurz, sehen Ihre Luvleine manöverbereit über der Reling - und wissen Bescheid. Vielleicht doch einen Fender an Bb-Seite? Da wo das "J" von Johanne steht? Zur Nervenberuhigung? Na von mir aus. So, nun beginnt Ihre Show. Sie tuckern mit Ihrem Schiff ganz langsam (Motor geradeeben eingekuppelt) und ganz easy in die Box. Ganz dicht am Luvdalben vorbei. Schön langsam. Lassen Sie die Flaggen der anderen Boote knattern und die Fallen klingeln. Keine Bange, ich bin in Gedanken bei Ihnen. Ihnen soll es an nichts mangeln. Mit dem gleichgültigsten Gesicht der Welt legen Sie Ihre Achterleine über den Dalben und lassen die Maschine langsam weiterarbeiten. Das Boot dampft in die Leine ein und bleibt ruhig in der Box liegen. Parallel zu den anderen Booten und ohne vom Wind gedreht zu werden. Das liegt daran, dass der Wind zwar Ihr Vorschiff nach Bb drehen will, die Schiffsschraube will - da Ihre Johanne ja an Stb einseitig hängt, den Kahn nach Stb. drehen. Beide Drehmomente heben sich auf. Daher der Name. Das schönste ist, dass Sie das Boot durch sanftes Ruderlegen in der Box seitlich versetzen können ohne dass es sich nach vorn bewegt. Durch Gasgeben oder wegnehmen können Sie den Winkel bestimmen in dem das Boot in der Box liegt. Nun kann Ihre Frau (ganz stolz auf Sie (aber sie wird es natürlich nicht zeigen)) schön entspannt nach vorn gehen, die Luvvorleine klarhalten (also die Stb-Vorleine) und sich an den Steven stellen. Hilfe wird sie dankend ablehnen. Glauben Sie mir, nicht alle, die auf dem Steg herumlaufen sind Segler. Nun kommt Ihr großer Moment : Die Maschine läuft immer noch eingekuppelt. Sie nehmen die Achterleine aus der Ratsche und fieren sie solange bis Ihre Frau am Steven nur noch einen halben Schritt vom Steg entfernt ist. Sie kann Ihnen ja Zeichen geben. Zeigefinger senkrecht in die Luft halten und LANGSAM kreisen lassen heißst : langsam mehr fieren. Hand senkrecht halten heißt : Stopp fieren. Nun haben Sie es fast geschafft. Ihre Frau geht ohne jede Anstrengung an Land und macht das Boot mit der Luvleine fest. Damit liegt das Boot eigentlich fest. Dass die Leeleinen noch nicht fest sind braucht Sie nicht zu irritieren. Das ist Nebensache. Das können Sie später noch machen. Nun sehen Sie, zu was ein Ausschnitt im Relingsnetz gut ist. Ein guter Rat noch zum Schluß: Das Ganze funktioniert natürlich auch bei wenig Wind. Sie sollten es einmal geübt haben. Suchen Sie sich eine große breite Box aus und üben Sie. Es ist wirklich kinderleicht. Mit freundlichem Gruß Ihr R.S So, Lüd, nun habe ich - extra für Euch - noch eine schöne Maling gemacht. Jo, so geiht dat woll. Gruß Rolf
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Gott schütze uns vor Storm un slechten Wind - un Seelüd, de an Land wat worden sind. Geändert von Chippy (25.11.2008 um 11:52 Uhr)
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#2
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sehr interessant und erheiternd geschrieben - danke schön
mich würd noch interessieren, ob Herr Dr. Schmidt das auch hinbekommen hat
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We'll never know the worth of water till the well go dry. . . . . . . aus Irland . . . . . . |
#3
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Schön zu lesen.. und lehrreich auch wenn ich kein Segler bin.
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By Karsten
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#4
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... müsste doch im Grunde auch bei einem MoBo klappen.
Gruß Jürgen
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#5
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Gute Sache
Und "Danke" musste ich drücken, als ich die Enten entdeckte. |
#6
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Jürgen,
das klappt sogar hervorragend, auch bei solch einem Plastikboot mit wenig Kiel und Außenborder,wie ich es habe.
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Gruß Karsten "Wenn die Klugen ewig nachgeben, gewinnen irgendwann die Dummen." |
#7
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... ich auch!!!!! und schaut um Gotteswillen, auf welche Seite eure Schraube dreht, nicht dass es euch so geht wie mir auf einem Charterboot beim 1. Manöver (ich will aber nichts erzählen- schäme mich noch heute) LG Peter
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Holzboot! - als hätte ich sonst keine anderen Sorgen... doch! - ein Boot aus GFK |
#8
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Zitat:
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Man sollte alles so einfach wie möglich erklären, aber nicht einfacher Gruss Uwe
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#9
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... kann man nicht einfach das Boot sinnig am Pfahl ablegen, und zwar etwa mittschiffs? Oder hast Du dann Angst vor dem "Maikäfer-Rücken-Syndrom" . Ich hätte eher große Angst, mich in den Leinen zu verheddern bzw. das da etwas so unklar kommt, dass ich es im rechten Moment nicht so fieren kann, wie ich das gerne möchte.
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Gruß Uwe |
#10
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Dank 2 Motoren + BSR und relativ kleiner Windangriffsfläche komme ich immer ohne solche Übungen aus, aber hilfreich ist es immer im "Notfall" diese Techniken im Kopf zu habn.
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Gruß Olli |
#11
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Hier mein Tipp für Einhand-Kleinbootsegler:
Ich muss des öfteren bei reichlich Strom (auf der Unterelbe teils >3kn) an einem Steg längsseits anlegen, und zwar einhand. Natürlich habe ich die Leinen lange vorher bereitgelegt und an Deck auch belegt, auch die Fender sind lange vorher klar. Mein Anlege-Trick (Jollenkreuzer mit Aussenborder) besteht nun darin, mit dem Strom anzulegen: Ich fahre neben die freie Lücke am Steg und gebe rückwärts eingekuppelt eben so viel Gas, dass das Boot auf der Stelle steht. Dann ganz sachte das Heck zum Steg hin lenken. Sobald das Heck am Steg ist schnappe ich mir die Achterleine und belege die, das Boot klappt von allein an den Steg. Der Vorteil besteht darin, dass ich nicht weit rennen muss (9m Boot + Strecke zur nächsten Klampe am Steg), so dass der Kahn keine Chance kriegt, sich selbständig zu machen. So komme ich in Lücken, die nur knapp größer sind als mein Boot - einhand und bei Strom. Gruß, Jörg |
#12
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und welchen Trick gibt es bei einem Mobo mit Z RÜCKWÄRTS in eine rechte enge Box bei Ströming....
Ich breche mir bei Wind immer einen ab .. alleine ist da garnichts zu machen ..
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By Karsten
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#13
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Zitat:
Heckpfäle oder Schwimmsteg?
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mit sportlichem Gruß Hendrik __________________ (Stan 4 / Abt. FW) |
#14
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By Karsten
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#15
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Dann brauchst du folgendes:
An der Spitze des Schwimmsteges ein Schubkarren (oder Roller) Rad und eine ca. 1,20m hohe Stange auf der deine Spring hängt. Die Spring hängst du über deine Achterklampe und schon hast du die optimale Führung
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mit sportlichem Gruß Hendrik __________________ (Stan 4 / Abt. FW)
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#16
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Zitat:
Da sind doch 1,2m zu kurz .. Oder ?? Die Rolle ist schon gut .... habe im moment alten Fender montiert..
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By Karsten
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#17
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Die Spring sollte so lang sein das du passend in der Box liegst...mit 1,20m meinte ich die Haltestange, damit du die Spring bequem greifen kannst vom Boot aus..
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mit sportlichem Gruß Hendrik __________________ (Stan 4 / Abt. FW) |
#18
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Zitat:
ok .. hatte ich falsch gelesen
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By Karsten
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#19
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Kein Problem, musste eh auf dein Boot anpassen, kenne Boote da reichen 1,2m bei weitem nicht und andere die legen die Leine einfach aufn Steg
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mit sportlichem Gruß Hendrik __________________ (Stan 4 / Abt. FW) |
#20
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Also dampfe ich mit schwung in die Box und greife das Seil ( welches auf dem Steg belegt ist ) und "werfe" es über meine Klampe am Boot ..
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By Karsten
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#21
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Zitat:
Entweder so, oder die Leine ist länger und du führst Sie vom Steuer aus..
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mit sportlichem Gruß Hendrik __________________ (Stan 4 / Abt. FW) |
#22
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vom Steuer auf führen geht nicht ... werde es mal nächste Saison so probieren ..
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By Karsten
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#23
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Üben ist das Zauberwort
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mit sportlichem Gruß Hendrik __________________ (Stan 4 / Abt. FW) |
#24
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ja ja .. das sagen auch die Stegnachbarn ( die immer helfend zur seite stehen ) nur bin ich dieses Jahr gerade mal 5 mal gefahren und letztes Jahr habe ich im stillen MLK gelegen.. da gibt es evtl. mal schwellwasser vom Berufsschiffer
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By Karsten
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#25
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Warpen einmal andersherum
Moin Karlsson,
ich hab´ mir mal Gedanken gemacht, wie ich mich wohl fühlen würde, mit einem relativ hohen Mobo und wenig Lateralfläche im Wasser, dazu noch in einem fremden Hafen zu Potte zu kommen. Es setzt also ein satter Strom quer zum Steg und der Wind pfeift Dir um die Ohren. Ich würde mir gar keinen Streß machen und eerstlichmol den Anker dalsmieten. Und zwar so weit wie möglich vor der Box. So. Damit bist Du erst mal aus dem Zugzwang und das ist in einer solchen Situatschoon die halbe Miete. Dein Boot schwoit schön in den Wind und Strom und Du hast auf einmal alle Zeit der Welt. Du liegst nu irgendwo links von Deinem Anker, sagen wir mal Ankertrosse 1,5 mal Wassertiefe. Laß die annern man grinsen. Zuletzt lächelst Du und das ist die Hauptsache. Der Wind und der Strom können Dir jetzt schon nichts mehr anhaben. Nun legst Du Achter und Vorleine klar. Schön langsam machen. Du bist der Kaptein. Der wuselt nicht rum, sondern weiß was er will - und das zeigst Du auch mit Deiner Körpersprache. So, nu geiht dat los. Du legst den Hebel sinnig nach vorn und fährst einen Viertelkreis um Deinen Anker, damit die Ankertrosse in Richtung der Box zeigt. Dein Heck lässt Du nu, mit ´Halbe Zurück´ soweit gegen die Stromrichtung drehen, dass Dein Boot quasi auf der Stelle steht. Der Winkel Deines Bootes entspricht ungefähr dem Vorhaltewinkel den Du fahren würdest, wenn Du eine Fähre wärst und genau quer zum Fahrwasser zum anderen Ufer fahren wolltest - nur andersherum (schließlich willst Du ja auch - an der Ankertrosse hängend - rückwärts fahren). Kunnst Du Di dat vörstelln? Gut. Wenn Du gute Nerven hast, kannst Du ja mal probiern: Mehr Maschinendrehzahl : Dein Boot schwingt nach rechts. Weniger Maschinendrehzahl : Dein Boot schwingt nach links. Du kannst Dein Boot mit der Maschine dirigieren wie einen Hund an der Leine. Du bist also absolut Herr der Situation. Gut wat? Segg mol sülbens! Nun fierst Du langsam die Ankertrosse und Dein braves Boot zieht Dich wie von Zauberhand gezogen rückwärts in die Box. Wenn nötig korrigierst Du den ´Kurs´ mit dem Gashebel. Nu weetst Du jo wie dat geiht. In der Box brauchst Du nur noch ganz easy die Achterleine und Vorleine fastmoken. Dat is allns. Nee, doch nich! Wenn Du Kette am Anker hast, steckst Du noch soviel Kette, dass da keiner reinfahren kann. Hast Du ´ne Trosse dran, dann kattest Du noch ein Gewicht dran oder den Reserveanker und sorgst so dafür, dass die Trosse unten bleibt. Nu kannst Du Dir ein schönes Bier aufmachen und Deinem Stegnachbar sagen, dass es tja woll ganz schön zugig is, in düssen Hoben. Mok dat man mol so, wenn dor de Gelegenheit to is. Anker - und Leinenmanöver sind das Größte! Gruß Rolf
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Gott schütze uns vor Storm un slechten Wind - un Seelüd, de an Land wat worden sind. Geändert von Chippy (26.11.2008 um 09:01 Uhr)
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