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#1
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Die Mittelweser - Eine Fahrt durch die norddeutsche Tiefebene von Vlotho nach Bremen
Moin moin
Als Ergebnis aus folgenden Trööt http://www.boote-forum.de/showthread.php?t=159994 habe ich hier jetzt die Bilder und Infos der ersten Teilstrecke zusammengefasst. Die Fahrt beginnt in Borlefzen, unserem Heimathafen bei Stromkilometer 180. Von hier aus geht es über Minden, Stolzenau, Nienburg und Hoya bis nach Bremen. In diesem Bereich durchquert die Weser die norddeutsche Tiefebene mit ihren Wiesen und Feldern. Strenggenommen beginnt die Mittelweser lt. Wasser-und Schiffahrtsverwaltung in Minden, wo der Mittellandkanal die Weser quert. Geografisch wird aber bereits ab der Porta Westfalica von der Mittelweser gesprochen. Siehe auch http://de.wikipedia.org/wiki/Weser#Mittelweser Landschaftlich ist die Mittelweser eine Mischung aus Wiesen und Feldern, die gelegentlich von kleineren Städten, alleinstehenden Bauernhäusern und Kieswerken unterbrochen wird. Die Strömungsgeschwindigkeit ( 2 - 3 Km/H ) ist hier durch die vielen Staustufen deutlich geringer als auf der Oberweser. Daher sind hier vereinzelt Segler auf der Weser zu beobachten. Auch für reine Verdränger ist dieser Abschnitt sehr interressant.
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Gruß, Jörg
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#2
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KM 180
Wir starten in Borlefzen, unserem Heimathafen mit angrenzendem Campingplatz. Hier sind alle Versorgungsmöglichkeiten sowie zwei Slipanlagen vorhanden. Mit unserem 4 PS-Hilfsmotörchen tuckern wir gemütlich die Weser Richtung Vlotho. Durch die Strömungsgeschwindigkeit, die durch den aktuell niedrigen Wasserstand bei nur etwa 5 km/H liegt erreichen wir so eine Geschwindigkeit über Grund von 12 Stundenkilometern. KM 183 Nach kurzer Fahrt erreichen wir die Stadt Vlotho. Neben einem Kanuanleger und einem Steiger für die Ausflugsdampfer besteht hier die Möglichkeit an der Kaimauer festzumachen. Direkt darüber befinden sich Wohnmobilstellplätze. Die Innenstadt ist nur wenige hundert Meter entfernt. Da die Weser hier etwas schmaler ist ( Vlothoer Gosse ) ist auch die Strömungsgeschwindigkeit hier etwas höher.
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Gruß, Jörg Geändert von Mücke (26.08.2012 um 12:03 Uhr)
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#3
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KM 187
Wir erreichen Rehme. Hier liegen im Sommer einige Privatstege in den Buhnenköpfen. Wasserski wird hier großgeschrieben. Das sollte man auch beim Slippen bedenken. Mit Wellen muss man hier leben können Neben zwei Slipanlagen auf den beiden Flußseiten ist hier der Servicesteg des Bootsservicecenter Fette.
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Gruß, Jörg Geändert von Mücke (26.08.2012 um 12:20 Uhr)
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#4
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KM 190
Bad Oeynhausen. Leider gibt es hier keinerlei Anlegemöglichkeiten Weder das "Alte Fährhaus" noch das "Restaurant Weserhütte" sind mit dem Boot zu erreichen. Auch den ehemaligen Anleger des Holzgroßhandels gibt es nicht mehr. Am rechten Ufer liegt das "Freizeitzentrum Großer Weserbogen". Neben einem Campingplatz gibt es einen See, auf dem gesegelt werden kann. Einen Anschluss zur Weser gibt es hier nicht. Die Fähre "Amanda" bringt hier die Badegäste und Radfahrer von einer Seite zur anderen. Wahrschau: An der rechten Flußseite ist es untief ! Ein flacher Streifen mit Steinen, auf dem hier die Möwen zu sehen sind, ist bei höherem Wasserstand nicht auszumachen ! Bitte an der linken Flußseite halten.
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Gruß, Jörg
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#5
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KM 191
In Dehme mündet die Werre in die Weser und wird kurz vorher noch von der "Kußmundbrücke" überspannt. In diesem Bereich der Weser sollte man sich beim Fahren in den Aussenkurven halten. Hier ist die größte Fahrrinnentiefe. Auch vor diversen Anlegern muss man sich in Acht nehmen. Häufig sind sie nur für Paddler geeignet. Vorbei an Baumbestandenen Ufern geht es weiter in Richtung Porta.
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Gruß, Jörg
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#6
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KM 197
Die Porta Westfalica kommt in Sicht. Hier durchtrennt die Weser das Wiehengebirge und das Weserbergland. Die letzten "Berge" bis zur Nordsee.... Auch an Land kann man sehen, wohin die Reise führt. Bremen ist schon ausgeschildert Trotz des sehr niedrigen Wasserstandes kämpft sich ein Schubverband mit Bagger auf dem Prahm bergan. Mit einem letzten Gruß entlässt uns unser Kaiser Wilhelm in die Norddeutsche Tiefebene.
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Gruß, Jörg
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#7
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KM 203
Minden ist erreicht. Von Kilometer 202 bis 207 gilt im Stadtgebiet eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 12 km/H zu Berg und 18 km/H zu Tal. Da es einiges sehenswertes gibt, fällt das "Tuckern" leicht Eine Anlegemöglichkeit ist unter der Brücke an der Schlachte. Sehr zentral, aber auch laut. Die "Wappen von Minden", ein dampfbetriebener Seitenraddampfer wartet auf Fahrgäste. Die "Schiffsmühle" mit großem dahinterliegendem Biergarten.
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Gruß, Jörg
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#8
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Gruß, Jörg
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#9
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KM 204
Hinter dem Mindener Stadtgebiet lädt der gastfreundliche MBC Minden zum Verweilen ein. Ein sehenwertes Baudenkmal ist die Überführung des Mittellandkanals über die Weser. Da das alte Wasserstrassenkreuz den Zuwächsen im Binnenschiffahrtsverkehr nicht mehr gewachsen war, wurde ein zweiter Trog daneben gebaut. Glück gehabt Wären wir etwas später unter der Brücke gewesen, hätte uns glatt die "Poseidon" überfahren
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Gruß, Jörg
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#10
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KM 205
Einfahrt zur Schachtschleuse. Dieses historische Bauwerk verbindet mit einem Hub von 13 m den MLK mit der Weser. Daneben die Baustelle der neuen, großen Schleuse. Das erste "richtige" Fahrwasserzeichen auf der Weser Sozialer Wohnungsbau und die Deutsche Mühlenstraße
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Gruß, Jörg
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#11
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KM 211
Die Weser ist jetzt wesentlich breiter als noch oberhalb von Minden. Die nun folgenden 7 Schleusen und Staustufen bis Bremen machen sich bemerkbar. Ab der Schachtschleuse gibt es auch keine Probleme mit der Tauchtiefe mehr. Mindestens 2,50 m werden aufgrund der Berufsschiffahrt hier vorgehalten. Private Anleger gibts reichlich. Anleger und Slipanlage Petershagen. Wenn man bei dem Gewusel am Wochende an der Spundwand liegen möchte, sollte man über genügend große Fender verfügen
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Gruß, Jörg
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#12
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KM 213
Petershagen / Lahde. Im alten Weserarm liegt neben einem Campingplatz die Steganlage des Motoryachtclub Lahde. Sehr gastfreundlich Hier zweigt auch der etwa 7 Kilometer lange Schleusenkanal ab. Dort fahren wir ein, weiter Richtung Bremen....
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Gruß, Jörg
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#13
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Schleusen KM 7
Nach langsamer Fahrt ( erlaubte Geschwindigkeit 12 km/H ) durch den Schleusenkanal erreichen wir die Schleuse Petershagen. Die nachfolgenden Schleusen sind vom Prinzip alle baugleich. Die Länge der Schleusenkammer beträgt 224 m, die Breite 12,30. Die Hubhöhe beträgt 6 Meter. Im Ober- und im Unterwasser der Schleusen sind spezielle Sportbootanleger. Die Anmeldung zum Schleusen kann per UKW-Funk, Telefon oder die Rufsäulen auf den Anlegern erfolgen. Das Personal in den Leitstellen, die die Schleusen fernbedienen war durchweg sehr freundlich Bei unserer kleinen Bootsgröße hat sich die " Nimm ein altes Geschirrhandtuch und halte dich an der gammeligen Leiter fest" - Methode bestens bewährt
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Gruß, Jörg
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#14
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Minden- Bremen
Schön geschrieben Jörg, dieses Wetter hätte ich mir auch gewünscht. Unser Sommer war ja eher … ( Äußerung nicht Jugendfrei )
http://www.boote-forum.de/showthread.php?t=162330 Wie lange habt ihr denn gebraucht von Minden nach Bremen?
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Gruß Harald
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#15
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Hallo Harald
Wir sind am ersten Tag bis Nienburg gefahren, und am nächsten Tag ab Mittag bis Weyhe / Wieltsee. Zurück hätten wir die Strecke bis Vlotho fast an einem Tag geschafft, wenn nicht die Schleuse Langwedel wegen eines technischen Defektes für mehrere Stunden ausgefallen wäre. Mit dem Wetter hatten wir wirklich Glück
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Gruß, Jörg
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#17
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Danke für den Bericht Jörg.
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#18
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Das Weserbergland ist tatsächlich ein landschaftliches Kleinod. Ich bin als Jugendlicher (15 Jahre) dort von Rinteln bis Eschwege gewandert, habe als Bundeswehrpionier in Hann.-Münden und Höxter militärischen Blödsinn gespielt. Dann gab es eine Radtour mit Frau und Kindern von Hann.-Münden nach Hameln und in 2005 sind wir nochmals von Kassel bis Bremen mit dem Rad gefahren.
In einem der nächsten Jahre wird sicher eine Bootstour geplant, vielleicht von Kassel nach Elsfleth und dann über Oldenburg, den Dormund-Ems-Kanal, Münster bis Duisburg. Wann ist der Wasserstand der Weser am beständigsten? Wir haben mit unserem Außenborder etwa 60 cm Tiefgang. Wie hoch ist die Strömungsgeschwindigkeit der Oberweser? Aber erstmal herzlichen Dank für den Bericht!
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Der Hübi, zu allem bereit, aber zu nix zu gebrauchen
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#19
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Danke.
Sind bis jetzt aber erst etwa 40 km einer viel längeren Strecke Der Rest geht Morgen weiter, ich muss erst weiter Bilder sortieren. Im ersten Zug geht es um die Mittelweser bis Bremen. Den Bereich Oberweser von Hann. Münden bis Minden ( 200 km ) konnten wir bisher wegen des geringen Wasserstandes nicht fahren. Das sollte im Herbst aber möglich sein
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Gruß, Jörg |
#20
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Zitat:
Wir haben den gleichen Tiefgang. Eine gute Zeit ist das Frühjahr und der Herbst. Wenn du geeignete Literatur oder Infos zu der Strecke benötigst, melde dich gerne. Ich sammel gerade alle Infos zu der Weser von Hann.Münden bis zur Nordsee und versuche diese dann in einem Revierführer zu bündeln.
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Gruß, Jörg |
#21
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KM 224
Wir verlassen den Schleusenkanal Petershagen und dürfen endlich wieder den Hebel auf den Tisch legen Doch schon 7 KM weiter beginnt der Schleusenkanal der Schleuse Schlüsselburg. Dieser ist aber mit nur knapp 3 KM Länge erfrischend kürzer. Wie bei allen Schleusen auf der Strecke gibt es auch hier im Ober- und Unterwasser große Sportbootanleger KM 243 Wir erreichen Stolzenau. Anlegemöglichkeiten gibt es hier in einem seperaten Bereich an der Spundwand. Am angrenzenden Campingplatz liegen reichlich private Stege. In dieser landwitschaftlich geprägten Region sind sehr gepflegte Höfe in dem typischen Fachwerkbau mit roten Ziegeln zu finden. KM 251 Mittlerweile gut eingeübt "erledigen" wir die Schleuse in Landesbergen.
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Gruß, Jörg
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#22
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KM 257
Die letzte Schleuse für heute ist geschafft. Jetzt noch ein kleiner Endspurt Fischreiher und Pferde sehen wir überall am Ufer. Wie am Schiff zu erkennen, erreichen wir unser erstes Tagesziel.
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Gruß, Jörg
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#23
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KM 268
Hafen Nienburg. "Kanu-Club Nienburg e.V." http://www.kc-nienburg.de/ Bitte nicht durch den Namen verwirrt sein Im Kanu-Club Nienburg steht eine gerade erneuerte tolle Steganlage für Motorboote und Segler aller Größen zur Verfügung. Hier funktioniert seit langem ein sehr harmonisches Miteinander aller Arten von Wassersportlern Nach dem langen Tag führt uns der erste Weg in den vereinseigenen Biergarten, in dem es neben einem gezapften Pils auch leckere Kleinigkeiten zu moderaten Preisen gibt.
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Gruß, Jörg
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#24
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KM 275
Das Schleusen ist leider ein dominierendes Thema auf der Unterweser. Wie hier, in der Schleuse Dörverden wird häufig zusammen mit Berufsschiffen, bei uns liebevoll "Bocker" genannt, geschleust. Auch wenn bis jetzt alle "Großen" sehr rücksichtsvoll aus der Schleuse gefahren sind, warten wir dennoch einen Moment ab, bis sich das Wasser in der Schleusenkammer beruhigt hat. Auch bei Pendelfähren, wie hier die in Schweringen ist Aufmerksamkeit geboten. Gebaggert wird auch viel. Dies geschieht um dem aufkommenden Verkehr mit immer größeren Binnenschiffen gerecht zu werden. Enge Kurven sollen entschärft und Begegnungsstrecken erweitert werden.
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Gruß, Jörg
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#25
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KM 298
Wir erreichen Hoya. Vor den Toren der Stadt liegt der idyllische Hafen des "Wassersportverein Hoya e.V." http://www.wsvhoya.de/ Die Stadt Hoya erstreckt sich mit einer schönen Promenade beidseitig der Weser. Erst dachte ich, es wäre ein Charterboot wegen der vielen Fender
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Gruß, Jörg
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