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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art. |
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Themen-Optionen |
#626
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Auf dem Achterdeck über dem Maschinenraum tat sich auch was in Breite und Höhe. Jetzt liegen die Maschinen 180 cm tief im Keller. Zwei sind schon drin, die beiden anderen kommen noch rein.
Auf der erweiterten Konstruktion liegt dann das Achterdeck, 3 ( L ) mal 4,2 ( B ) Meter gross. |
#627
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Mal ein paar Bilder von "Jean Steern"
Badezimmerwaschtisch |
#628
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Uns so hat Julia den vorderen Abschluss verleimt:
Als erstes wird die Verleimschablone aus vielen Lagen Material kopiergefräst. Dann werden die Lagen miteinander zu einem Verleimbock verleimt. Schliesslich werden die Pressbalken hergestellt. Dann gibt es eine Lehrstunde darüber, wie sich das Widerstandsmoment mit steigender Balkenhöhe verändert. Der gleiche Pressbalken (25 mm x 30 mm im Querschintt ) hat rechnerisch hochkant stehend fast den doppelten Biegewiderstand. Das muss man als Bootsbauer verstanden haben, wenn man keine dummen Sachen machen will. |
#629
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Dann wird verleimt und die Oberflächen mit Schleif-Latten plan ausgeschliffen .
Die Umrandung der Badeplattform, auf der das Teil auf dem letzten Bild liegt, ist genau so hergestellt worden. |
#630
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Die Anrichte hat eine Rückwand. Die Rückwand ist hinten an der Platte angeleimt. Dabei wird eine Schnittkante sichtbar. Das sieht nicht perfekt genug aus. Deshalb wird der bereich ausgespart und ein massives Mahagonistück eingeklebt und zwar so, dass es beide teile erreicht und die Festigkeit vergrössert.
Es soll doch auch da echt sein, wo man es nicht mehr sehen wird und Riss-Stellen an dem Übergangsbereich sind ausgeschlossen. Dann sieht man die Epoxid Grundbeschichtung. Hierbei kommt es nicht auf Schönheit an, sondern dass sie thermisch beaufschlagt tief ins Holz eingedrungen ist. Aber die eben beschriebene Kante ist gut erkennbar. Abschluss mit Handtuchhalter. |
#631
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Lieber Jo, ich hab da mal ne Frage:
Die formverleimte Platte wurde offensichtlich mit Schrauben an der Anrichte zusätzlich zum Verkleben fixiert und nachher die Schraubenköpfe entweder verspachtelt oder mit Runddübeln (20mm?) verschlossen. Warum wolltest Du die Platte nicht auf der Rückseite mittels Lamellos mit der Anrichte verbinden? Das hätte den hübscheren Anblick auf der Vorderseite ergeben.
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Grüße, Thorsten Boot fahren muss man sich leisten können, entweder mit Geld für Mechaniker oder mit Hirnschmalz fürs Selbermachen. |
#632
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Es sind Querholzdübel von 10 mm Durchmesser.
Dann verlässt man sich im Bootsbau nicht auf die Verklebung alleine und zu guter letzt gehören Querholzdübel im klassischen Bootsbau als Stilelement einfach dazu, werden bewusst eingesetzt und gelten als Qualitätsmerkmal und nicht als Makel, vorausgesetzt sie sind mathematisch korrekt verteilt und in Linie ausgerichtet. Klar wäre es einfacher gewesen, drei Schraubzwingen anzusetzen und die Front anzubappen. |
#633
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der Namen dafür war mir entfallen; ich nutze die auch gerne.
Zitat:
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Grüße, Thorsten Boot fahren muss man sich leisten können, entweder mit Geld für Mechaniker oder mit Hirnschmalz fürs Selbermachen. |
#634
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Ich habe schon lange darauf gewartet, dass sich einer über Querholzdübel aufregt in Unkenntnis der Geschichte der klassischen Anwendung. Aber dass DUUUU das sein würdest . lol
Nein, jetzt mal im Ernst. Ich war schon hin und hergerissen, die Verwendung von Querholzdübeln auf ein Minimum zu reduzieren und habe auch viele Kundenmeinungen eingeholt. Ganz klares Ergebnis: " Wir wollen Querholzdübel, denn von oberflächlich aufgeschöntem Dünnschichtfurnier auf Presspappe haben wir die Schnauze gestrichen voll. Wir wollen am Bauwerk erkennen können, warum wann was gemacht wurde." Allerdings kann man je nach Preisklasse und Kunstwerkstatus Querholzdübel oder Querholzdübel verwenden. Beispiel Ocean Roadster. Da wird zum Beispiel eine Leiste von 50 mm Breite und 30 mm Dicke verwendet. Geschnitten wird sie aber in 45 mm Dicke und davon 10 mm abgeschnitten. Die dünne und die dicke Leiste haben nun exakt die gleiche Oberflächenmaserung. An der zu verbauenden Leiste werden Borungen erstellt. An exakt den gleichen Stellen der Parallelleiste werden Querholzdübel gebohrt und diese dann verleimt. Aus dem Rest der Leiste werden Querholzdübel für die anderen Serienbauten gebohrt. Natürlich sind diese Querholzdübel nahezu nicht mehr erkennbar, denn sie unterscheiden sich in nichts von ihrem Umfeld. Für die form verleimte Version in obigem Beispiel hätte das bedeutet, vier separate Lagen Furnier mit einer Trennschicht formzuverleimen, aus der man hätte die Dübel schneiden können. An dem Beispiel erkennt man gut, wo die Grenze zwischen perfektem Handwerk und Kunstwerk liegt. Sie liegt natürlich auch im Preis, der bei Ersterem betriebswirtschaftlich und auf einer Sonderstellung begründet liegt, wobei beim einzigartigen Kunstwerk Phantasiepreise realisierbar sind, eben weil es Menschen gibt, die eben solche Objekte unwiderstehlich finden und sie in ihrer Einzigartigkeit auch als exklusiv besitzen möchten. Solche Objekte müssen dann aber im Gegenzug, um als solche Akzeptanz zu finden, den perfekten handwerklichen Standard weit übertreffen und in wirklich jedem Detail das absolut denkbar Machbare repräsentieren. Hierbei gilt auch, dass es einer bestehenden Firma, die seit 50 Jahren exklusive Boote baut schwerlich gelingen könnte, glaubhaft zu argumentieren, dass das bisher gebaute Mahagoniboot eine Million kostet und das Kunstwerk, das ab morgen gebaut wird, das fünffache wert sein soll. Und in der Tat ist dieser enorme Qualitätssprung nicht machbar, andererseits hätte man ja schon vorher so exquisit fertigen können. So oder so steckt man in einem Erklärungsdilemma. Hier hat es der Newcomer leichter: Er braucht nur zu behaupten, sein Produkt sei 5 Millionen wert und muss das "nur" noch anhand der exquisiten Ausführung und der technischen Leistungsfähigkeit beweisen und Anerkennung finden. Und auf die Frage, wie man das geschafft hätte, kann man guten Gewissens und absolut glaubhaft anführen, man arbeite seit Jahrzehnten darauf hin. Geändert von seebaer150 (07.02.2016 um 20:38 Uhr) |
#635
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Hi,
Zitat:
Im Möbelbau sieht das anders aus. Allerdings sind gute Stühle und Tische auch nicht mit Lamellos zusammen gebaut. Von Pressspanmöbeln wollen wir hier nicht reden. Gruß René
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Alles hat ein Ende, nur die..... Der Weg ist das Ziel - NEIN - Die gute Stimmung beim Genuss des Weges ist das Ziel! (geklaut hier im BF)
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#636
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Joachim und Rene,
ich habe den Schreinerberuf nicht gelernt, deshalb frage ich ja nach, wenn sich mir etwas nicht direkt ergibt. Dass die Verbindung mittels Spax Edelstahlschrauben um Klassen stabiler ist als das reine Verleimen mit Lamellos oder Runddübeln ist mir auch vorher schon klar gewesen; ich wusste halt nicht, dass die Querholzdübel einen entsprechenden Status genießen. Daher danke für die Ausführungen; man lernt ja immer gerne dazu, auch wenn ich im Moment nicht weiß, wann ich diese Erkenntnisse mal brauchen werde, da ich mich in der Tat mehr mit Möbelbau beschäftige.
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Grüße, Thorsten Boot fahren muss man sich leisten können, entweder mit Geld für Mechaniker oder mit Hirnschmalz fürs Selbermachen.
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#637
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Du wirst lachen, aber Hausmöbel, nach Bootsbautechnik gefertigt, haben auch einen ungeheuer edlen und wertigen Charm.
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#638
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Zitat:
aber uns gefallen die Teile. Und die kleine Werkbank wurde aus dem Verschnitt des Fernsehschranks gebaut...
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#639
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Coooool
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Ich muss hier mal gerade ein paar Bilder für Thomas einstellen. Ein so verstopftes Kühlsystem des Caterpillar 3208TA ist kühltechnisch noch vollkommen unauffällig.
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Ich möchte Euch heute den Waschtisch der "Jean Steern" zeigen. Er bekommt ein Aufbauwaschbecken aus weiss emailliertem Metall.
Ihr seht die Vorderseite während der sechsten von 10 Innenlackschichten und auch die Rückseite, die ebenfalls, zwar nie mehr sichtbar - nur befühlbar - ebenfalls der guten Qaulitätsordnung halber genauso aufwendig beschichtet ist. Mir liegt ja am Herzen, echte Sachen zu machen und nicht welche, die nur vordergründig perfekt sind. Besser lässt sich Authentizität nicht nachweisen - und natürlich Objekte bilden mit Wertsteigerungstendenz und Sammlerwert statt Wertverfall. |
#642
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Sehr schön!
Welchen Lack nimmst du für Innen, ich habe den EPIFANES Vernis mit UV-Filter für mein Büro genommen, hat trotz richtiger Mischung 3 Tage gedauert bis dieser halbwegs trocken war und ist nach 1 Jahr immer noch nicht "Kratzfest" :-(
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Löbliche Grüße, Claude |
#643
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Hallo Claude,
ich mache ja seit Jahren alle möglichen Langzeitests mit den verschiedensten lacken auch auf einem und demselben Schiff. In dem Fall ist es 2K- Autoklarlack. Das hat zwei Gründe: 1. Der Lackierer kann den aufgrund seiner Erfahrung unheimlich problemlos verarbeiten und 2. ist der Autolack prima aufpolierbar, was bei so einer Nutzkommode Sinn macht. Autolacke auf Holz, mit Grundlackaufbau mit G8 von Voss, nutze ich schon seit 1991. Das hat sich prima bewährt. Für Relingshandläufe nehme ich den G8 von Voss-Chemie. Der lässt sich extrem schlecht bis gar nicht auf Hochglanz polieren, wenn er geschliffen wurde, ist aber glashart und widersteht jedem Fendertauwerk. Das geht aber nur bei Teilen, die abmontiert und in Lackierhallen bei perfekten Bedingungen lackiert werden können. Viele Grüsse Joachim |
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Das ist der Regenablaufrahmen vom Motorraumdeckel der "Jean Steern" von unten gesehen. Hier sind die ersten Lackschichten drauf.
Die Oberseite hat eine Fuge für die Gummidichtung, auf der der Deckel aufliegt. Das wird auch alles klar lackiert. Und noch ein Bild von der Motorraumdeckelunterseite. Obendrauf ist Teakstabdeck. Das ganze Ensemble besteht aus Deckel, Rahmen und Regenablaufrahmen. Das Ensemble wir in das Loch auf dem Deck eingesetzt und kann als Ganzes auch wieder herausgenommen werden, falls bei den Service -Refits grössere Beschädigungen oder Neulackierungen notwendig sind. Dann kann kostengünstig und perfekt in der Lackierhalle lackiert werden. Geändert von seebaer150 (31.05.2016 um 09:09 Uhr) |
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Falls jemand Fragen hat oder Hilfe braucht, schreibt mich an.
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Text gelöscht
Geändert von seebaer150 (07.06.2016 um 09:05 Uhr) |
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Hallo Joachim,
du gestattest ja Anmerkungen, die dich widerlegen, ist denn auch anderes willkommen? Grundsätzliche Fragen tun sich mir bei deinem Konzept auf: 1. Der heutige Bootsbau findet nur in einem verschwindend geringen Bereich in Holz als Rumpfmaterial statt. Die Gründe will ich nicht aufzählen, diese sind wohl bekannt. Die sogenannten Edelyachten werden, wenn aus Holz, meist formverleimt oder in Leistenbauweise hergestellt. Dafür braucht man keine große fachliche Qualifikation. Die anderen Rümpfe bestehen aus Material, das kostengünstig verarbeitet werden kann (GFK, Stahl, Alu). Hierzu gibt es wieder Spezialisten. 2. Die von dir in letzter Zeit gezeigten Arbeiten bewegen sich fast ausschließlich im Tischlerbereich und nicht im bootsbauerischen. Wäre dann nicht der Begriff Edelyachttischler der korrektere? Insofern könnte ein Bootsbauergeselle hier deine Verarbeitungstechniken kennenlernen und sich dadurch weiter qualifizieren. Ansonsten ist mir dein Text zu lang und pauschalisierend geraten. Auch erschließt sich mir nicht, warum du Baader heranziehst oder die Xylon-Teile, speziell die letzteren sind ja nun mal vom Bootsbautechnischen nichts Besonderes und Haltbares, sonst müsstest du kaum die Sperrholzplatten des Rumpfes erneuern. Oder liege ich da falsch? Es gibt ja in der Evolution des Bootsbaus durchaus Massivholzboote, die selbst nach 100 Jahren noch in gutem Zustand sind und das ohne Epo und GFK, weil man mit dem zerstörerischen Einfluss des Wassers umgehen musste und die Konstruktion darauf auslegte. Zurück zu deinem Berufsbild: Wo wird dein Ausgebildeter später arbeiten? Mit dem Wissen, das du vermittelst, höchstwahrscheinlich nur in der Fertigung von Ein und Anbauteilen bzw. in der Restauration von diesen. Kann mir nicht vorstellen, dass diese hochqualifizierte Fachkraft auch Ausleistungen, Plankenerneuerung oder ähnliches vornehmen kann, es sei denn, er geht bei einem der letzten Bootsbauer dieser Art in die Lehre. Bert |
#648
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Schön geschrieben, aber ich finde trotzdem niemanden, wo auch immer, den ich bei mir anstellen kann und der meinen Ansprüchen gerecht wird. DAS ist mein Problem.
Dass mein Lehrling auch Planken biegen und ausleisten kann, ist ja wohl selbstverständlich, denn ich habe bei einem klassischen Plankenbieger alles gelernt, was nötig ist. Darauf habe ich dann aufgebaut. Zudem bezweifle ich, dass DU jemals eine echte Edelyacht zu Gesicht bekommen hast oder dass ein Tischler etwas von dem nachbaut, was ich hier eingestellt habe. Den Wettbewerb nehmen ich jederzeit auf. Für zur Serie geratenen Hobbybootsbau sind xylons sehr haltbar geraten. Es gibt vergleichbar noch sehr viele davon und manche sind sogar vollkommen unbeschädigt und alle sind über 40 Jahre alt. Die ausgebildeten Leute sollen bei mir arbeiten. Geändert von seebaer150 (07.06.2016 um 09:33 Uhr) |
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Die Oberseite hat nun die ersten schleifbaren Lackschichten. Und dazu nochmal der Deckel, der auf der Moosgummidichtung, die in der umlaufenden Fuge sitzt, aufliegt.
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#650
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Wasserablauf und Umrandung aufeinander angepasst ...
Ach und Bert, nenne mir doch mal einen Tischler, der die Teile für mich zu wirklich guten Konditionen in Serie bauen würde und entsprechend vertraglich geregelt die Kosten dafür übernehmen würde, falls ich im Falle der qualitativen Nichtübereinstimmung ( zum Beispiel Leimfugenbreite mehr als zweizehntel Millimeter ) die Teile selbst neu anfertigen und ich ihm diesen Aufwand in Rechnung stellen müsste, nebst Vertragsstrafe wegen Lieferterminüberschreitung. Geändert von seebaer150 (12.06.2016 um 19:49 Uhr) |
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