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Der Winter ist vorbei und jetzt ein paar Bilder von der Heimarbeit an Weihnachtstagen. Der Motorenraumdeckel.
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Bild I/II: Die den Deckel umrandenden drei Lagen überlappen großflächig. Dadurch kann der Lack niemals mehr an den Leimfugen reissen.
Bild III: Der Rahmen für den Kasten unter dem Deckel wird aus fünf Lagen bestehen, die vorher einzeln als Rahmen zusammengeleimt wurden und ebenfalls großflächig überlappen. Also eine in Schichtverleimung hergestellte Verzinkung. So etwas hält nachvollziehbar ewig und die Lackschicht auch. Dauerqualität und Werterhalt basieren eben auf ausgefuchsten Bautechniken, die natürlich ihren Preis haben. Bild IV: Nachdem zwei Rahmen verleimt sind, wird der Ausschnitt für die einzulegende Schall dämmende Platte gefräst. Bild V: Nach jeder weiteren Lagenaufleimung folgt ein Formatieren mit Anlaufring. |
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Bild I: Die Schall dämmende Platte wird gefräst.
Bild II: Die letzte Lage ist verleimt. Bild III: Ober und Unterteil sind fertig geschliffen. Bild IV: Schichtverleimte Verzahnung, nachvollziehbar die beste Investition für längste Lebensdauer. Denn der Lack reist immer erst an den Stellen, an denen die Verbindungen arbeiten. Bei dieser Technik arbeitet gar nichts. Deutlich erkennbar: Der ebene Unterbau ist noch nicht an das gewölbte Deck angepasst. Bild V: Grundbeschichtung mit Epoxidharz als Schleifgrund zum Planschliff. Geändert von seebaer150 (08.03.2011 um 12:22 Uhr) |
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Hallo Seebaer,
seh ich da eine alte Weeke BP15, die Deine Ausschnitte fräst??
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Gruß Martin Ein Kleiderschrank ist ein Möbelstück in dem Frauen die nichts anzuziehen haben ihre Kleider aufbewahren. |
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Bild I: Grundbeschichtung in Epoxidharz als Planschleifgrundlage. Man erkennt: Hier werden nur Passfugen bis maximal zwei Zehntel Millimeter toleriert. Das muss man sich mal bewusst bei der " Konkurrenz" anschauen.
Bild II: Nachdem die Wölbung des Deckels auf den Unterbau übertragen wurde, werden beide Teile miteinander verbunden. Bild III: Der Deckel wird am Schiff eingelegt, um die 45-Grad-Fugen in den Leibhölzern deckungsgleich zu markieren. Bild IV: Vollendung ohne wenn und aber auch im Detail. Selbst die Lage der Querholzdübel ist exakt vermessen. Die Fugen der Butte sind noch nicht gefräst. Die Scharniere werden derzeit neu gebaut. Sie sind 10 Millimeter dick und 60 Millimeter breit und naturlich dreidimensional gefräst und poliert mit Emblem des Ocean Roadster Premium Retrofit-Teams. Bild V: nach dem ersten Planschliff mittels Schleiflatten, der teilweise bis zum rohen Holz führte, folgt die nächste Epoxidbeschichtung. Geändert von seebaer150 (08.03.2011 um 12:21 Uhr) |
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Bild I: Schließlich wird mit einer Schleiflatte, auf die Nassschleifpapier geklebt ist, plan ausgeschliffen. Die glänzenden Stellen zeigen noch die Vertiefungen. Alles um die Vertiefungen herum muss heruntergeschliffen werden, wenn es perfekt sein soll.
Bild II: Wir nähern uns dem Ziel. Es sind nur noch wenige Vertiefungen. Bild III: Die ersten fünf Spritzgänge, innerhalb von 24 Stunden aufgetragen, werden jetzt acht Wochen lang unter stark differierenden Temperaturen ausdünsten, bis alle Lösungsmittel entwichen sind und die Lackschicht durch die stark unterschiedlichen Temperaturen spannungsfrei geworden ist. Dann wird mit feinerem Papier erneut plan ausgeschliffen und die nächsten fünf der zwanzig Spritzvorgänge folgen. Die letzten fünf Schichten werden in 3K von AWL Grip ausgeführt, anschließend plan ausgeschliffen in feinster Körnung und aufpoliert auf Hochglanz. Dieses Verfahren erfahren alle Mahagoniteile der "Louise". Schließlich haben wir mit unserem Premium Retrofit -Team einen Ruf zu verteidigen. War das wieder zu dick aufgetragen? Übrigens erkennt man an den Spiegelungen auf dem unteren Bild, welche Wirkung akkurates Planschleifen hat. Die Spiegelungen haben keinerlei Wellen und Dellen. |
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Zitat:
Hi Martin, verdammt alt, aber auch verdammt bezahlt. Das mach unabhängig. fiesgrins Gruß Jo |
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Jetzt kommt die Sache mit der Deckshaustür.
Bild I: Originalzustand Bild II: Der Lack ist gestrippt und ich musste erkennen, dass unten und Oben die Furnierlagen des Sperrholzes offen lackiert waren. Bild III/ IV: Deshalb kommen da massive Abschlüsse drauf. Ich will die Tür nämlich ab jetzt in umlaufender Dichtung mit Radien ausgeführt sehen, damit sie Spritzwasserdicht ist. Bild V: In der Walzenschleifmaschine wird das alte Furnier abgeschliffen und die Tür formatiert Geändert von seebaer150 (08.03.2011 um 12:53 Uhr) |
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Und weiter geht´s:
Bild I: Das Furnier fiel der Schleifmaschine zum Opfer. Bild II: Beidseitig wird neu furniert in 2,5 mm Stärke. Bild III Die Tür ist allseitig gefräst. Man erkennt den neuen Scheibenrahmen und die Radien von 40 mm an den Ecken der Tür. Bild IV: Der sichtbare Teil des Fensterausschnittes wird mit Furnier in Epoxid beklebt. Bild V: Dafür benötigt man Presszulagen. Geändert von seebaer150 (08.03.2011 um 12:58 Uhr) |
#110
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Bild I: Der Fensterrahmen ist fertig verschliffen.
Bild II: Fertig bearbeiteter neuer Ausschnitt für das Scharnier. Bild III: Alter Türgriff Bild IV: Alter Türgriff neu verchromt Bild V: Schlosskasten und Türgriff probeweise eingebaut, damit alles im demontierten Zustand lackiert werden kann. Geändert von seebaer150 (08.03.2011 um 13:02 Uhr) |
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So sieht der Innenteil der Tür heute aus. Noch ein Zwischenschliff und die Sidenmattlackierung für Innen folgt.
Außen wird die Tür genauso aufwendig behandelt, wie die anderen Mahagoniteile auch. |
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Der Türrahmen. Üblicherweise bestehen die Einzelrahmen aus zwei Senkrechten und zwei horizontalen Holzbalken, die dann in Hochglanz lackiert werden. Das sieht toll und teuer aus. Nach Jahren aber reisst die Lackschicht genau an den Stößen und Wasser dringt ein und macht das Holz in den Nähten grau und läßt es später sogar rotten. Das bleibt auch bei der Neulackierung so, weil man den Dreck nicht mehr aus den Stoßfugen herausbekommt. Deshalb bauen wir die Rahmen aus vielen Furnierlagen schichtverleimt, die sich großflächig überlappen und folglich niemals aufgehen können. Der Lack bleibt intakt und der Wert der Konstruktion langfristig erhalten. ist dann noch alles mit einer Komplettpersenning abgeplant im Alltag, bleicht nicht einmal das Holz aus.
Bild I: Der alte Rahmen wird aus dem Schiff herausgebeitelt. Bild II: Eine passgenaue Schablone wird angefertigt, die den Außenrahmen, den Zwischenrahmen und den Innenrahmen genau dokumentiert. Der Zwischenrahmen entspricht bezüglich der Stärke genau der Deckshausrückwand. Bild III. Die Zeichnung zeigt die Konstruktion des Rahmens. Vorher mussten die Gegebenheiten vor Ort genau im CAD dokumentiert werden, damit eine Weiterkonstruktion möglich war. In diesem Sinne ist das Retrofit der "Louise" als Xylon Tümmler 125 die Grundlage für die in Planung befindliche Neuauflage als Xylon Tümmler R 138. "R" steht für Retro. Die "Louise" ist quasi ein Prototyp. Im östlichen Mittelmeer- und Schwarzmeerraum besteht in gewissen Kreisen größtes Interesse an dieser Art Yachten, auf allerhöchstem Niveau gefertigt. Das bedeutet den Rückgriff auf bewährte Methoden, ergänzt durch patentrechtlich geschützte Verfahren und Technik. In Anbetracht einer mindest erforderlichen Fertigungskapazität von 12 Einheiten im Jahr bei einem Preis von anderthalb Millionen Euro zuzüglich Maschinenanlage, wird der Wert der alten Xylon Tümmler-Klassiker, sofern sie perfekt retro- oder refittet sind, durch die Decke schlagen. Aber das sind übliche markttechnische Abläufe, die von Investoren erkannt und unterstützt werden, sofern der ausführende Teil fertigungs- und qualitätstechnisch über jeden Zweifel erhaben ist. Bild IV / V: Die Zeichnungen zeigen den Materialbedarf für Innenlagen und Außenlagen. |
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Bild I: Zum Verleimen der Furnierlagen, insbesondere zur Sicherung der Qualität in der Serienfertigung, bedarf es gewisser Apparaturen, die entworfen und getestet werden wollen, bevor sie in Metall gefertigt werden. Derzeit testen wir. Insbesondere die vorderen Filigranspanten beim Ocean Roadster werden in der gleichen Technik gebaut. Damit ist ein "Aus dem Leim gehen" auch nach Jahrzehnten durch die Furnierlagenüberlappung sicher verhindert.
Das Bild zeigt die Zeichnung. Bild II: Der äußerst fähige Mitarbeiter Bernd Klauck besticht nicht nur an der CAM-Maschine, sondern beherrscht auch das CAD. Völlig unüblich bei einem Schreiner. Aber die besten Mitarbeiter sind eben der Garant für größten langfristigen Erfolg. Bild III: Erst der Plan, dann reproduzierbar in anhaltender Qualität das Bauteil. Hier die Prototypschablone. Bild IV: Grobzuschnitt der Furnierpakete Bild V: Jetzt werden die Furniere exakt schablonengerecht formatiert. |
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Bild I: Die Furnierpakete sind fertig.
Bild II: Auf der Schablone werden die konfektionierten Furnierstreifen nun vorgefügt. Bild III: Dann erfolgt die Feinarbeit. Bild IV: Der fertige Furnierlagen-Rahmensatz liegt auf den "Backblech" und kann nun Lage für Lage aufgelegt werden. Bild V: Die äußerst motivierte Lehrlingsfraktion beim Harzauftrag. |
#115
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Bild I: Lage um Lage wird aufgebracht und eingestrichen. Der Außenrahmen umfasst 11 Lagen und 10 mal einstreichen.
Bild II: Dann werden die Lagen gepresst. Dazu gibt es einen Pressrahmen, der hier zeichnungstechnisch aufbereitet ist. Bild III: Doch der Rahmen hat einen Denkfehler. An den ausgesparten Ecken übt er keinen Pressdruck auf das Furnierpaket aus, weshalb übergangsweise der Pressdruck nicht in der hydraulischen Presse, sondern mit Schraubzwingen und geschraubten Holzklötzen in den Ecken erzeugt werden musste. Die schlussendliche metallene Vorrichtung wird aufgrund dieser Erkenntnisse allerdings fehlerfrei funktionieren. Bild IV: Schraubzwingen und behelfsmäßige Pressklötze aus Holz für die Ecken und die Innenbereiche, die von den Schraubzwingen nicht abgedeckt werden. Bild V: Der Rahmen wird der Form entnommen. |
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Bild I: Der fertig verleimte Rahmen. Im Hintergrund sieht man übrigens die 200 - Meter Rollen, auf denen Furnierstreifen aneinandergeschäftet aufgewickelt sind. Diese Furnierstreifen werden als Endlosstreifen bei der Ocean Roadster-Fertigung zur Formverleimung von Schandeck und Kimmstringern verwendet. Insbesondere das Schandeck bildet somit ein fast 10 Meter langes und 60 mm hohes, zwischen 80 und 220 mm breites Formstück, das kundenspezifisch ausgeformt, also skulptiert wird und überall fließend in den Rest des Bootes übergeht. Eine prima Arbeit für Lehrlinge, die lernen müssen, mit dem Stecheisen eine perfekte Schäftung vorzubereiten. Nach zweitausend Meter geschäftetem Furnier nebst Verleimung wird diese Übung dann beherrscht. fiesgrins
Bild II: Zeichnung für die Fräsmaße einer der drei Rahmen. Bild III: Da wir gerade bei Verleimschablonen sind: Die Ocean Roadster-fertigung stellt noch ein paar andere Highlights zur Verfügung. Zum Beispiel die Badeplattformverleimschablone. Diese verleimt im Halbkreis 400 ausgesuchte Furnierlagen. Bild IV: Aber auch was die Ocean Roadster Auspuffanlage angeht, gibt es zur qualitativ höchstwertigen Reproduktion Schweisslehren, die die Maßhaltigkeit gewährleisten. Alle diese vorbereitenden Maßnahmen haben Unsummen verschlungen und Techniken hervorgebracht, die im Retrofit und bei der Neuauflage der xylon Tümmler R zwischen 8 und 20 Metern beste Dienste leisten und vor allem Vertrauen in die Langlebigkeit und Wertbeständigkeit schaffen. Geändert von seebaer150 (08.03.2011 um 14:39 Uhr) |
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Wäre das nicht eine schöne Location für den Xylon Tümmler Owners Club? Treffen einmal jährlich? Ach ja, Stuart Castle in Edinbourg / Schottland.
Nur mal so eine Idee. Gruß Jo Geändert von seebaer150 (08.03.2011 um 15:30 Uhr) |
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Boaaahhhh, wie toll ist DAS denn
Wie toll muss dann erst der Ocean-Roadster sein |
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Was genau findest Du toll?
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Na das sieht ja toll aus..Aber ihr seit auf dem richtigen weg auf jedenfall..
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Meinst Du unser Schiff Louise, den Ocean Roadster oder Stuart Castle? Bin grad ein bisschen verwirrt. lach
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Ich hab da noch ein paar Bilder gefunden. Das eine ist das Lenkrad vom OR auf einem Nobelschlittenprospekt und das andere ist die neue "Armaturentafel" für die neue Flybridge von der "Louise". Und das Emblem mal "montiert" an Ort und Stelle. Und ganz unten noch eine frühe Designstudie, als wir noch dachten, in klarem Kunststoff eingegossen im Lenkrad wäre authentisch genug. Letztendlich wird das Emblem eine ehrliche echte Münze, herausnehmbar für den heimischen Schreibtisch an langen Winterabenden ohne Boot. Auf der Rückseite ist das eingraviert, was den Lenker des Bootes auszeichnet, es überhaupt angeboten bekommen zu haben. Es bekommt nicht jeder, der genug Geld dafür hat. Dafür gibt es einfach zu viele, die Ihre Macht des Geldes missbrauchen. Wir müssen nämlich nicht um jeden Preis verkaufen. Aber das ist eine Philosophie für sich. Wen es interessiert ....
Geändert von seebaer150 (08.03.2011 um 17:38 Uhr) |
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...diese location finde ich viel schöner: schloss bredenfelde. es liegt in der nähe von waren / müritz
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Glückliche Kartoffeln von freilaufenden Bauern |
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Gibt es da einen Link zum anschauen?
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moin,
direktes verlinken ist im forum nicht erwünscht. google einfach mal nach "schloss bredenfelde". ich war auf hochzeitsreise dort und fand es einfach traumhaft... aber ob das dein preisniveau ist vg, frank
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Glückliche Kartoffeln von freilaufenden Bauern |
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