#151
|
|||
|
|||
Vielen Dank, Tommy
|
#152
|
|||
|
|||
Hallo Jo, Jetzt mal die Frage nach dem Originalrestaurieren?!?!
Also machst du es auch so wie es dir gefällt und nihct unbedingt original. Gruß Andreas Zitat:
|
#153
|
|||
|
|||
Hallo Andreas,
mein Zitat bezieht sich auf den Ocean Roadster. Das ist unser Runabout. Das ist eine Neuentwicklung. Angefangen hat das 2001. Bei meinem Tümmler mache ich ein Retrofit. Das bedeutet Refit mit neuer besserer Technik, auch was die Verarbeitung angeht. Ein Beispiel: Die Sperrholzunterlage unter meinem Teakdeck ist überall stumpf gestoßen, und zwar genau auf den Spanten. Dadurch kam es zu den Verrottungen. Refit wäre, würde ich die neu eingesetzten Platten wieder stumpf stoßen. Ich stelle die Verbindungen aber jetzt geschäftet her. Da passiert dann nichts mehr und die Decksunterlage wird zum Längskraft übertragenden Element. Zudem waren die Platten Lackfilmbeschichtet und lagen ohne Kleber auf den Spanten auf. Da ich die Sperrholzunterlage nur örtlich durch Einschäftungen repariert habe und auch die ganze Bordwand von vorne bis hinten erneuere, habe ich die Möglichkeit, auf ganzer Länge zusätzlich eine 6 mm Bootsbauplatte unterzuleimen. Die Spanten werden auch überarbeitet. Für die Dokumentation des Retrofits sieht das dann aus wie ein Neubau. Da zu Überprüfungszwecken auch alles in der Bilge entlackt wird, kann sichergestellt werden, dass alles vorhandene Material neuwertig ist. Holz altert ja bekanntlich nicht und wird unter Dauerlast noch belastbarer. Entsprechend kann dann das Neuwertgutachten begründet werden. An den Bildern von Spant 7 Stb sieht man das gut. Demontage der Sperrholzbeplankung beidseitig. Dann ordentliches Verkleben der vorher nicht miteinander verklebten Massivholzfüllung und dann beidseitiges Neubeplanken des Massivholzkernes. Am Trennschott wurde eine ganze Wand zusätzlich beplankt. Dann folgte schon die Epoxidbeschichtung. In jedem Fall ist die Optik auch beim Retrofit so, dass man denken könnte, es sei vor 40 Jahren gebaut worden. Die eine oder andere kundenspezifische Detaillösung gab es da auch schon. Abschlüsse von horizontalen Flächen im Interieur plötzlich mit runden Ecken auszuführen, statt mit eckigen Abschlussleisten, würde überdeutlich eine nachträgliche Stiländerung anzeigen. Die Leisten statt in 35 mm x 8 mm in 50 mm x 12 mm auszuführen, damit sie mehr Abrutschsicherheit und damit mehr Sinn ergeben, fällt erst bei genauem Hinschauen und direktem Vergleich auf und wirkt ganz sicher nicht als Stilbruch und könnte damals auch schon so gewollt worden sein. |
#154
|
|||
|
|||
Hier die Bilder vom Trennschott zum Salon auf der Seite zum Badezimmer.
|
#155
|
|||
|
|||
Rückseite zum Salon hin:
Bild I: Die Passung zum Kimmstringer stimmte nicht. Bild II: Deshalb wurde schon die Decklage es Spantes 9 Badseitig neu gebaut. Das war schwierig, weil ja die Trennwand vom Bad zum Salon an dem Spant angeschlagen ist. Man musste also salonseitig den Spant erst einmal schichtweise demontieren. Bild III/IV: Dann wurde der Kern neu aufgebaut. Bild V: Die Schablone für die neue Beplattung folgte. Bild VI und Folgende: Die neue Beplattung für den Spant. |
#156
|
|||
|
|||
Bilder von der Beplattung.
Und das Folgende ist ein Auszug aus der Dokumentation des Retrofits als Grundlage zur Schiffswertermittlung nach erfolgtem Retrofit. Dokumentation - Spant 9 Stb Badezimmertrennspant zum Salon Schäden / Befund: Durch die ohne Schäftung genau über dem Spant gestoßenen Sperrholzplatten der Teakdecksunterlage gelang Wasser in die Kompositkonstruktion des Spantes und ließ ihn von innen nach außen verrotten. Die Füllung des Spantes besteht aus massivem Nadelholz, welches beidseitig mit Bootsbausperrholz beschichtet ist und wiederum eine Edelfurnierlage trägt. Die Verrottung geschah von innen heraus, weil die Wasserbeständigkeit vom Nadelholz über die Innenlagen des Sperrholzes ( Okumee ) bis zum Deckfurnier ( Sipo ) zunahm. Soweit ist der Befund unter allen Decksunterlagenplattenstößen identisch. Jedoch war der Grad der Verrottung hier so weit fortgeschritten, dass sogar die Bordwand zu 90 % im Bereich der Verleimung mit dem Spant ebenfalls verrottet war. Zudem hatte der Spant 9 Backbord die Funktion der Aufnahme der Trennwand für das Badezimmer zum Salon hin. Diese Trennwand war ebenfalls angerottet. Die Abgrenzung des Badraumes zum Stauraum zwischen den Spanten wurde durch eine Holzverkleidung ( Platte ) gewährleistet, in die Schwalbenlöcher geschnitten waren. Alle Innenwände des Bades waren mit einer für Xylon Tümmler typischen Kachelimitation mit Kunststoffoberfläche aus stark verdichtetem Papiermaterial beschichtet. Da innerhalb der Schwalbennester die Oberflächen an Spanten und Bordwand in Mahagonioptik sein sollten, wurde hier zusätzlich eine dünne Sperrholzplatte aufgeklebt. Der untere Stauraum zwischen Innenwand und Bordwand war Leitungen für Treibstoff und Warmluftheizung vorbehalten, also unzugänglich verkleidet. Zielvorgabe allgemein: Die Rekonstruktion der Baugruppe hatte so zu erfolgen, dass die nachträgliche Besichtigung durch eine Qualifizierte Person keine Reparatur offenbaren würde. Dise konnte nur erreicht werden, indem alle beschädigten Teile bis zum natürlichen Ansatzpunkt zurück gebaut und neu aufgebaut wurden. Da die Zielsetzung jedoch kein Refit, sondern ein Retrofit darstellt, wurden teilweise deutlich bessere Techniken und bessere Materialien verwendet. Zielvorgabe im Besonderen:
Maßnahmen: Als erstes wurde die Trennwand vom Bad zum Salon geschäftet in Richtung Bordwand verlängert. Bezüglich des verrotteten Rahmenspantes wurde alles beschädigte Material herausgeschnitten. Die an der applizierten Trennwand anliegende Sperrholzbeplattung des Spantes musste spantseitig entsprechend weit freigelegt gelegt und ersetzt werden. Das war in dieser Form notwendig, weil die Passung zum Kimmstringer nicht exakt genug ausgeführt war und Möglichkeiten des Bilgenwassereinbruches bot. Nachdem die Decklage erneuert war, wurde die Massivholzkonstruktion im Spantkern neu gebaut. Aus Gewichtsgründen wurde über Wasser in Hohlbautechnik ausgeführt. Zu Schluss erhielt der Spant eine komplett neue Decklage in Bootsbausperrholz in Messerfurnieroptik, die sich bis in die Bilge zur Bodenbeplankung erstreckt. Auf der gegenüber liegenden Seite unter dem Badboden wurde ebenso verfahren und auch die Spantfüllung ergänzt. Dadurch wurde der Spant, der vorher nur bis zu den Stringern reichte, wasserdicht. Die applizierte Trennwand wurde anschließend beidseitig mit 6 mm Bootsbausperrholz mit Messerfurnier aufgedoppelt und findet einen formschönen Abschluss im Innenraum. Die Beschichtung besteht aus Epoxidharz im poren – und dampfdichten Grundaufbau und wird durch eine seidenmatte 2-komponentige Klarlackierung abgeschlossen. Der Bereich der Bilge wurde vollständig vom Lack befreit, um sicherzustellen, dass die Holzqualität neuwertig ist. Danach erfolgte eine dampfdichte Epoxidharzbeschichtung. Somit ist die Baugruppe neuwertig und in einen optisch höchstwertigen Zustand versetzt. Kosten der Maßnahme: 580 Euro Materialkosten 45 Stunden je 120 Euro / Stunde |
#157
|
|||
|
|||
Natürlich wird die Hauptwand bis zur Decke auch noch mit neuem Holz belegt.
|
#158
|
|||
|
|||
Hallo Jo! Wie geht es voran?
Gruß Dittmar |
#159
|
|||
|
|||
Hallo Dittmar,
ich habe ein riesengroßes Loch (7 Meter lang ) in der Bordwand. Wenn ich nicht genau wüßte, was ich da tue, würde ich mir jetzt langsam Gedanken machen. fiesgrins Ich traue mich gar nicht, Bilder davon einzustellen. Das mache ich erst, wenn ich gleichzeitig Bilder von der neu eingesetzten Bordwand liefern kann, damit mich keiner für wahnsinniger hält, als ich eh schon bin. |
#160
|
|||
|
|||
Anblick von heute: Übersicht über die Neubeplankung der Spanten 6/7/8/9/10/11. Die Spanten 6 ( Bad / Achterkajüte ) und 11 sind noch in Bau.
|
#161
|
|||
|
|||
Details von der Neubeplankung des Spantes 6.
Bild I: Spant abgeschliffen Bild II: Schablone Bild III: Plattenteil Bilder IV -VI: Details Früher reichte der Spant nur bis zur Deckshöhe. Die Wand am Steuerstand wurde aufgesetzt. Mit der neuen Konstruktion stellt der Spant ein durchgehendes kraftschlüssiges Element zur Befestigung des Aufbaus dar. |
#163
|
|||
|
|||
1. Rottschaden Spant X nach Abplankung erkannt und entfernt.jpg (73,6 KB) 2. Spant X einseitig abgeplankt und Füllung entsprechend der neuen Innenform neu gestaltet.jpg (62,7 KB) 3. Neubeplankung Spant X in Arbeit I.jpg (73,9 KB) 4. Neubeplankung Spant X in Arbeit II.jpg (89,0 KB) 5. Abplanken und Neubeplankung der Rückseite von Spant X.jpg (60,8 KB) 6. die Wasserpforten von Spant X werden ordentlich ausgearbeitet.jpg (66,7 KB) 7. Spant X mit Epoxid grundiert I.jpg (72,8 KB) 8. Spant X mit Epoxid grundiert II.jpg
|
#164
|
|||
|
|||
Gestern Abend sah es dann so aus. Übrigens könnte hier mich ruhig mal wieder jemand loben und preisen.
Bei Spant XI habe ich gerade die Rückseite gestrippt. Hier erkennt man gut, wie das Harzgemisch die Hohlräume zwischen den vorher nicht verleimten Innenstäben gefüllt hat. Früher hätten sich da Wassernester bilden können. Übrigens sind die ehemals verwendeten Tackerklammern aus Eisen, die das Holz verfärbt haben, alle entfernt worden. Auch der neue Dachträger ist jetzt grundbeschichtet. Die Bilder von den Passstellen zeigen, wie exakt man bei Refitmaßnahmen vorgehen muss, damit es hinterher einen zertifizierbaren Wert hat und dass Refits viel anspruchsvoller sind als Neubauten. |
#165
|
|||
|
|||
weitere Details
|
#166
|
|||
|
|||
Gesamtansicht mit Inneneinblick
|
#167
|
||||
|
||||
Tolle Arbeit, die ihr da leistet.
aber sag mal: wäre es da nicht billiger und einfacher gewesen, ein neues Schiff zu bauen und evtl. "alte" Teile in das neue Schiff einzubauen ? irgendwie erinnert mich das an den Wiederaufbau der "Anitra" ... LG Peter p.s. du bist mir noch das Bild vom "Fugenanreisser" schuldig....
__________________
Holzboot! - als hätte ich sonst keine anderen Sorgen... doch! - ein Boot aus GFK |
#168
|
|||
|
|||
Hallo Peter,
bei der Schiffsgröße kostet alleine das Material Unmengen. Außerdem geht es ja darum nachzuweisen, einen Klassiker restaurieren zu können, und zwar so, dass man denkt, er wäre ungebraucht. Zudem kenne ich die Louise seit 1972. Sie hat für mich sentimentalen Wert. Gruß Jo |
#169
|
||||
|
||||
Hallo Jo! Schöne Bilder und wieder viel Arbeit ... man man man - das ist mal ein Projekt ... Wann hast Du Wasserung geplant? 2020 ... smile ...
|
#170
|
|||
|
|||
Du bis ene richtige fiese Möpp.
Aaaaalso: Herbst 2012 erste Wasserung in Speyer zu ausgedehnter Probefahrt. Dann über den Winter bis zum nächsten Sommer nochmals Schliff und Nachlackierung aller Oberflächen außen, weil sich dann die Lackschichten gesetzt haben. Dann noch die ganzen langwierigen Kleinarbeiten wie Formverleimung der neuen Handläufe und der Heckblenden. Anfertigung von Edelstahlteilen und so weiter. Monsterprojekt eben mit Peripheriebildung für die neue Bauserie der Tümmler R. Im Ganzen rund 8000 Arbeitsstunden. Was macht Dein neuer Motor? Grüßle Jo |
#171
|
|||
|
|||
1. angrenzende Querwand zu Spant IX vor der Aufdoppelung.jpg (63,2 KB) 2. angrenzende Querwand zu Spant IX ist aufgedoppelt und mit Querholzdübeln versehen.jpg (50,3 KB) 3. Schlußplatte zwischen angrenzenden Querwänden von Spanten VI und IX in Verleimung.jpg (62,4 KB
|
#172
|
||||
|
||||
Hallo Jo,
Du warst fleissig! Wir würden Euch gerne mal in Speyer besuchen kommen. Wir haben ab Fronleichnam Urlaub. Gruß Heike |
#173
|
|||
|
|||
Wir sind dann auch alle in Speyer ( Arbeits"urlaub" ). Ich schlage zelten und grillen am Rhein vor. Die Kids können hinterm Schlauchboot Wasserski laufen.
Gruß Jo |
#174
|
||||
|
||||
Hört sich gut an!
Müssen wir nur noch an besserem Wetter arbeiten... LG Heike Wir telefonieren dann mal... |
#175
|
|||
|
|||
38. alle Wände im Bad sind fertig grundiert Bild I.jpg (61,5 KB) 39. alle Wände im Bad sind fertig grundiert Bild II.jpg (63,4 KB) 40. alle Wände im Bad sind fertig grundiert Bild III.jpg (62,3 KB) 41. alle Wände im Bad sind fertig grundiert Bild IV.jpg (47,6 KB) 42. Gesamtansicht vom neuen Bad.jpg (69,8 KB)
|
|
|