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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art. |
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#1
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Frage zur Umrüstung Delphin 110 zum Segelboot
Hallo liebe Bootsfreunde,
ich besitze seit 2 Jahren einen noch sehr gut erhaltendes Faltboot Delphin 110 Typ II. Dieses ist ja eigentlich als Motorboot gedacht. Nun versuche ich das Boot als Segelboot umzurüsten. Der Mast ist mit 6 Stahlseilen am Boot befestigt. Er hält das Gaffelsegel mit den Maßen: Gaffel 1,20m Höhe ca. 3m und unten rund 1,60m bereit. Der Mast befindet sich direkt hinter der Frontscheibe. Die Seitenschwerter halten einen unter dem Boot befindlichen kleinen Wagen. Damit ist es möglich das Boot einfach 30m weit zu transportieren. Die Seitenschwerter sind 1,20m lang, davon ist rund die Hälfte im Wasser. Soweit so gut und praktisch, aber nun zu einem Problem dieser Anlage. Ich kann damit einfach nicht gegen den Wind kreuzen. Das Boot treibt, egal bei welcher Windstärke schneller ab, als es vorwärts kommt. Ich denke, dass es daran liegt, dass es nur sehr langsam fährt. Nun ist die große Frage „Was ist falsch?“ Das Segel habe ich mit „Sailcut“ berechnen lassen, und es genau nach Plan genäht, um die Flügelform hin zu bekommen. Trotzdem ging es nicht flott genug voran um nicht vom Kurs abzutreiben. Auf einem alten Foto habe ich aber schon gesehen, das jemand einen Delphin 110 zum Segelboot umgerüstet hat. Ansonsten finde ich darüber kaum Material. Außer von einem Schiffsmodellbauer, der meinte, dass eine Verschiebung des Mastes etwas weiter nach hinten (aber ja nicht über den Kiel) Vorteile bringen könnte, habe ich noch keine Meinungen gesammelt. An alle, welche darüber nachdenken und Vorschläge und Meinungen einbringen jetzt schon ein mal ein danke! Mit freundlichen Grüßen Delfin 110 |
#2
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Meine 2 Cents:
60cm Schwert bei über 4m Länge ist zu wenig. Zudem Seitenschwerter ohne Anstellung weniger effektiv sind als ein Mittelschwert. Das Delphin verwindet sich bei Druck im Segel. Wenn der Wind seitlich angreift, liegt das Heck immer noch platt im Wasser, obwohl mittschiffs und vorlich der Rumpf krängt. Das Heck ist, bedingt durch den Einsatzzweck Motorboot, zu breit. Das bremst und verhindert ordentliche Höhe. Abhilfe könnte ein Vorsegel bringen. Mein 140er hatte so etwas, allerdings Slup getakelt. Höhe laufen war bedingt möglich, aber trotzdem kein Vergleich mit einem Festrumpf Segelboot. Der Lateralschwerpunkt wird sich nach vorn verschieben, so das der Mast vielleicht tatsächlich nach hinten wandern müsste (wird dann glaub ich Lee- gierig). Sollte aber im Zentimeterbereich (ca. 30cm?) liegen. Gruß Peter
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Ich bin kein Tourist, ich lebe so. |
#3
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Was mir beim Betrachten deiner Bilder noch auffällt, die Schwerter könnten etwas Profil vertragen
Etwa wie ein Flügel beim Flugzeug: vorn dicker und rundlich, hinten scharf und flach auslaufend. Gruß Peter
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Ich bin kein Tourist, ich lebe so. |
#4
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Nach meiner Meinung sollte das Teil des ..öhm .."Schwertes", das jetzt noch in der Luft hängt, noch unter Wasser sein,also umbauen.
Viel Schwert unter Wasser = weniger Abdrift. An der Höhe zum Wind wird das wohl nicht viel ändern, ist ja auch keine Segelboot. |
#5
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Hallo Delfin 110,
welche Größe hat denn dein Ruderblatt ? Ist für den Lateralplan nicht unwichtig. Auf dem Bild kann ich nichts sehen. Ich hatte in den siebziger Jahren mit einem Delfin 140 angefangen zu segeln. Da war ein Mittelschwert und ein Vorsegel dran, wie Peter schon schrieb. Durch das Vorsegel entsteht ein Düseneffekt wodurch der Unterdruck am Graoßsegel steigt. Die entscheidenden Fehler hat Peter schon genannt (die Fläche des im Wasser befindlichen Schwertes ist zu klein). Der Segelschwerpunkt muss so eingestellt werden, dass kein oder nur geringer Ruderdruck beim Vorwinkurs zu spüren ist. Schöne Grüße aus Falkensee JörgM |
#6
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Hallo,
vielen Dank für die Hinweise. Zur Größe des Ruderblattes und anderen Fragen zu den Proportionen, habe ich eine Skizze mit Maßen angefertigt. Im übrigen ist es das Ruderblatt eines Delphin 140. Wenn ich die Seitenschwerter vergrößern müsste, ist es dann besser sie breiter oder länger zu gestalten? Zum Thema Focksegel: Das habe ich auch schon mal ausprobiert, allerdings half es mir nur bedingt weiter. Bei einem 90° Winkel zum Wind brachte es Vorteile. Jedoch beim Kreuzen wurde der Bug des Bootes noch mehr weggedrückt, dass ich es wieder eingeholt habe. Ist die Fläche des Großsegel überhaupt der Bootsgröße angemessen? Mit freundlichen Tobias |
#7
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Den MTW-Delphin gab es schon immer auch zum segeln. Mit Seitenschwertern.
http://typen.faltboot.de/f2103_var.php?ID=19 Da kann man sich dran orientieren. Sonderlich gute Segler waren die Delphien (gleich welchen Typs) nie. Wenn man sich an die Neukonstruktion der Segeleinrichtung wagt, sollten praktische Segelerfahrungen vorhanden sein. Ansonsten sei auf www.faltboot.de verwiesen. |
#8
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Auf einem 110er hab ich segeln gelernt. Das Großsegel hatte 4,4m² und das Vorsegel 2,2m². Damit lief der lange und schmale Delphin ganz gut. Die Seitenschwerter waren trapezförmig (unten breiter) und ca. 80-100cm lang. Zum segeln mußte Frontscheibe demontiert werden (glaub ich) wegen der Traverse an der Mast und Seitenschwerter hingen.
Hier noch ein Link zum Prospekt des 110er bei Faltbootbasteln.de: http://www.faltbootbasteln.de/fbb-delphin_d110-1.html Danach befinden sich Deine Schwerter zu weit hinten.
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Gruß, Jörg! Geändert von Erposs (19.09.2011 um 15:38 Uhr) Grund: Link eingefügt.
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#9
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O.T.
Ich komm gerade ins schwärmen, das war ein toller Segelsommer 1981, am Grimnitzsee. Das Segel war dunkelblau, nachts war man damit quasi unsichtbar. Außer dem Fischer war der Delphin das einzige Boot am See. Schade, daß der Kahn nicht mehr lebt, wir haben in unserem jugendlichen Leichtsinn das Boot regelrecht kaputt gesegelt.
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Gruß, Jörg! |
#10
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Hallo Jörg,
vielen Dank für die aufschlußreichen Bilder. Offensichtlich ist der Delphin doch ganz gut zum Segeln geeignet. Nun habe ich noch einige Fragen zur Segelanlage: Wie lang waren Mast und Großbaum und war das Großsegel bauchig geschnitten oder eher flach? MfG Tobias |
#11
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Segelanlage Delphin 110
Hallo Faltbootbastler,
ich besitze ein Delphin 110-2 und möchte es mit der richtigen Takelung bestüken. Leider finde ich die wichtigen Daten zu den Eckpunkten, wie zum Beispiel die Höhe des Mastes oder die Länge des Großbaum nicht. Die Takelung für das 140er ist zu groß bemessen (6m Mast z.B.), kann mir jemand sagen welche Längen und Querschnitte ich benutzen muss? Ich will Mast, Baum und Spanten selbst herstellen, Geräte und Material sind vorhanden. Vielen Dank im Voraus PS: Nach eingehender Suche im Netz und Literatur, kann mir jemand sagen welche Hölzer damals verwendet wurden? Vielen Dank für eure Anregungen |
#12
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Auch wenn die Geschichte schon alt ist hier ein paar Daten dazu:
Der originale, 2teilige Mast ist ca. 430 cm Lang bei einer Vorlieklänge von ca. 350 cm. Der Baum ist ca. 210 lang mit Unterliek ca. 200 cm. Ich habe das alte "Fledermaussegel" mit 3 Latten, das mutmaßlich dafür eher zu klein ist. Die Seitenschwerter sind unter der Wasserlinie ca. 50cm tief, unten ca. 30 breit, oben nur 15 cm. Sie sind an einer recht stabilen Brückenkonstruktion befestigt, die auch den Mast hält und stehen damit einige cm vor dem Mast senkrecht im Wasser. Einfaches Alublech ohne Profilierung. Abgespannt ist der Mast mit einer Vortag am Bugbeschlag und 2 Wanten an den hinteren Haltepunkt der Brücke. Die stehen damit ca. 20cm hinter dem Mast. Das Vorsegel habe ich immer am Bugbeschlag befestigt, im Original steht es wohl ca. 1/3 zum Mast hin. Genauere Daten und Bilder kann ich gern nachliefern wenn ich es mal wieder aufgebaut habe. Das Material des Mastes ist m. E. In der Dimension nicht anspruchsvoll, eine gerade, astfreie Fichte oder Kiefer sollte genügen, ev. auch Esche oder Erle. Muss nicht Canadian Spruce sein. P. S. Ich habe ein 110/1! |
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