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Selbstbauer von neuen Booten und solche die es werden wollen. |
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#1
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Vorstellen Person/Projekt
hallo allerseits
da es hier ja um Selbstbauer geht und ich hier neu registriert bin (schon lange stiller Mitleser), möchte ich mich und mein Selbstbauprojekt kurz vorstellen: Ich bin 40, ohne Familie (selbstgemachte...), lebe in der Schweiz, arbeite in der IT und habe vor etwas mehr als 2 Jahren und nach etwa 6 Jahren Vorbereitungen angefangen, meine eigene Yacht zu bauen. Es wird eine Roberts 434 D in cold moulded/formverleimt, d.h. in der Hauptsache Holz nach dem West-System der Gougeon Brothers. Eigentlich wollte ich schon wesentlich weiter sein, aber ... wer kennt das nicht... Die Beschaffung des Sägefurniers für die Rumpfschale erwies sich erstaunlicherweise als überaus schwierig. Die Mallen stehen, ich bin jetzt dabei, die ersten strukturellen Elemente anzubringen: Stringers, Kiel, Vorsteven etc. Geplant ist eine Langfahrtenyacht, eine "live-aboard", die weltumsegelungstauglich ist; ob es am Ende auch wirklich eine Weltumsegelung wird, wer weiss, ich arbeite darauf hin, aber es gibt auf so lange Sicht so viele Unbekannten, die einfach nicht planbar sind. Dementsprechend ist sie ausgelegt auf Wohnlichkeit, Robustheit, Alltagstauglichkeit, Solidität und natürlich auch ein Mindestmass an Komfort. Das Design ist ein gemässigter Langkieler mit 13.2m (43-4 ft) Länge (etwas gestreckt auf etwa 44 ft), 4.1m Breite, 1.8m Tiefgang und ca 11.8 to Standardverdrängung. Es ist ein Design aus den 80-ern, also nichts aufregend neues, aber zeitlos. Das Konzept lässt sich grob etwa so umreissen: eine echte Decksalonyacht, Achterkabine mit 2 Einzelkojen, Bugkabine mit Doppelkoje, Gästekammer für 1 Person, 2 Nasszellen je mit WC, Dusche. Getakelt als Slup mit Rollfock und wenn's Geld am Ende reicht auch ein In-Boom-Rollgross. Als Motor ein Yanmar 4JH4-CE Saildrive; ca 780 ltr Trinkwasserkapazität in 3 Tanks und 670 ltr Diesel in 2 Tanks. Zusätzlich neben der Standard-LiMa 80A wird eine 230V-Wechselstrom-LiMa an den Motor angeflanscht, die 4000 W Sinusstrom liefert, wenn der Motor läuft; damit wird über 2 Ladegeräte geladen und die Waschmaschine und ein kleiner Geschirrspüler betrieben, wenn der Motor läuft - diesen Komfort (oder Luxus?) will ich einfach haben. Das ganze Energiekonzept machte mir lange Zeit etwas Kopfschmerzen, weil ich nicht vom Fach bin, aber mittlerweilen denke ich hab ich was schlüssiges zusammengestellt. Energie soll aus 4 grossen Solarpanels à ca 120 Wp, einem Windgenerator und notfalls dem Dieselmotor/Wechselstromalternator kommen, sie speisen eine Service-Akku-Bank mit 3 x 245 Ah AGM. Der völlig vom Serivce-Netz getrennte Starter-Akku wird von der Standard-LiMa mit einem 4-Stufen-Regler geladen. Unabhängigkeit von Treibstoff und möglichst wenig Motorlaufzeiten zum Laden der Akkus wenn überhaupt gaben die Rahmenbedingungen vor. Ebenfalls am Beobachten bin ich die Brennstoffzellen-Technologie, solange aber Methanol so teuer und whrs weltweit auch schlecht verfügbar ist, ist es noch keine Alternative. Aber ich hoffe darauf, denn eigentlich verspricht es eine gute Alternative zu sein. Die Yacht soll von der ganzen Bedienung her einhandtauglich sein, die Technik wird auf wesentliches und wichtiges beschränkt, ohne dass ich gleich Asket sei will, d.h. Radar ja, GPS ja, Notebook ja, aber kein Wassermacher, kein zus. Diesel-Generator, keine Klimaanlage, kein Bugstrahler. Es ist mir wichtig, solide, dauerhafte Produkte einzusetzen und dafür möglichst lange Ruhe zu haben, zB werden alle Borddurchlässe und technischen Sanitärarmaturen aus Silikon-Bronze sein, auch alle Verschraubungen im Unterwasserbereich. Die Elektrik-Verkabelung wird mit verzinkter Einleiter-Kupferlitze und durchgängig 2-polig ausgeführt, auch wenn ich keinen Metallrumpf habe. Mein Dogma ist, dass ich mich nicht um die Welt reparieren möchte. Dafür nehme ich auch in Kauf, dass anfangs alles etwas teurer wird, aber ich bin sicher, dass es letztlich unterm dicken Strick eben doch günstiger ist. Angehängt einige Pics. Wenn sich jemand gerne austauschen möchte oder ein ähnliches Projekt, v.a. in der Schweiz, realisiert, ist er/sie jederzeit willkommen, würde mich freuen, denn es gibt da noch einige Fragen und Unsicherheiten. Bin für jedes konstruktive Feedback dankbar. Gruss mit Säge, Hobel und Spänen - Sven |
#3
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Das sieht ja schon mal recht proffessionel aus.
Um den Platz wird Dich hier wohl der eine oder andere beneiden.
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Gruß 45meilen In meinem Alter noch vernünftig werden ist jetzt auch keine Alternative |
#4
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Hallo Sven,
alle Achtung! Ist das Dein erstes Projekt? Die Energiebilanz sieht meiner Meinung nach gut aus. Wuensche Dir noch viel Spass und Erfolg beim Bau! Mit sonnigen Gruessen, Tobi |
#5
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hallo sven,
obwohl du in holz baust hier ein hinweis: bei den metallbauten der roberts gab es wiederholt probleme am übergang rumpf-ruderskeg. ursache ist eine konstruktive schwäche. ein stahlboot ging deswegen verloren. über diese angelegenheit gibt es im forum der www.metalboatsociety.org entsprechende selbstbauer-informationen und auch hinweise vom konstrukteur. ich weiss jetzt nicht wie weit die holzkonstruktion in dieser sache von der metallkonstruktion abweicht, würde aber empfehlen entsprechende informationen wahrzunehmen. ansonsten viel erfolg und durchaltevermögen. die vorbereitungen sehen schon gut aus. holger
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jack of all trades - master of none Geändert von Holger (21.07.2008 um 15:06 Uhr) |
#6
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nächster Schritt: Materiallieferung Furnier
Guten Tag allerseits
endlich endlich hab ich mein Furnier geliefert bekommen. Vom 3. Lieferanten erst gings dann razz-fazz. Es sind ca 540 m2 5.5 mm starkes Sägefurnier in Khaya (afr. Mahagoni). Das sollte eigentlich reichen, wenn ich etwas haushälterisch damit umgehe. Es war ein ganzer Stamm 5.3 m x 1.2 m Durchmesser. Der Plan gibt eine Rumpfschale von 25mm Dicke (1 inch) an; d.h. 6 Lagen auf 4.0 mm Dicke runtergehobelt. Zusammen mit der Verleimung und 2 -3 Zwischenlagen Glasfasergewebe werden es wohl ca 25 mm. Berechnet habe ich eine Rumpfoberfläche von ca 75 m2 (ja, der Designer lässt einen da selbst rechnen...); verleimt wird in 5 Lagen jeweils 45° zur Längsachse, jede Lage um 90° zur letzten gelegt. Die letzte (äusserste) Lage lege ich voraussichtlich längs mit leichtem Sprung mittschiffs. Verleimt wird mit Epoxid. Jede Kante muss durch Fräsen +/- formschlüssig dem zuvor gelegten Furnierstreifen angepasst werden, die Streifen sind je nach Rumpfform 10 - 30 cm breit. Nach Fertigstellung der Schale wird der Rumpf gedreht; er wird dann rund 2 to wiegen. @45meilen: ja, und trotzdem platzt meine Scheune (immerhin 11.5 x 16.3 m) aus allen Nähten, nun da alles Holz (Massivholz, Furnier & Sperrholz) eingelagert ist... @tobiasa: ja, mein erstes Projekt. Gerade drum ging ich nur mit sehr viel Vorbereitung, Denkarbeit, Literaturstudium, Info-Beschaffung und auch Selbstprüfung ran. Und mit der nötigen Freude am Werkeln und der Vorfreude auf die Segelzeit. Als Informatik-Mensch ist Holzbearbeitung und natürlich auch Bootsbau eine ganz andere, neue, faszinierende Welt! @ Holger: vielen Dank für den Hinweis, hatte ich auch schon aufgeschnappt. Meine Pläne sind nur fürs Cold Moulding ausgelegt, über die Ruderanlage der Stahlvariante hab ich nix. Habe es aber sehr aufmerksam verfolgt und mir meine Gedanken dazu gemacht. Evtl. lasse ich die Dimensionierungen nachrechnen. Es grüsst - Sven
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#7
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Mensch Sven, das sieht ja alles sehr klasse aus.
Alle Achtung. Ich wünsche dir jede Menge Durchhaltevermögen für dieses große Projekt. Ein sehr schönes Boot.
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Niemals mit den Händen in den Taschen auf dem Hof stehen, wenn die Frau vorbeikommt! |
#8
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Moin Sven,
das sieht sehr Professionell aus was Du da baust. Ich wollt ich hätte nur 1/4 der halle die Du da hast. Ich wünsch Dir viel erfolgt.
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mfg Xylon aka Alex |
#9
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Hi Sven, wow schönes Projekt. Wünschte wäre auch soweit. Ich bin leider noch immer am suchen von passenden Plänen Bin übrigens auch aus der Schweiz. Wenn Du noch Platz in der Scheune hast würde ich gerne mal vorbeischauen. Gib einfach mal ein PN mit Telnr. oder so. Bin in der Region Zürichsee zu Hause.
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Gruss Hermann Keiner ist unnütz, er kann immer noch als schlechtes Beispiel dienen. |
#10
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Hallo Sven,
tolles Projekt, sieht schon jetzt gigantisch aus (nach gigantisch viel Arbeit). Mich würde es sehr interessieren woher Du das Sägerfurnier bezogen hast. Vielen Dank vorab und weiterhin viel Erfolg. Grüße Peter |
#11
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Sägefurnier
Zitat:
das Sägefurnier wollte ich erst über http://www.wooden-technology.de/ beziehen; sein Lieferant schien damals aber in Insolvenz gegangen zu sein, sodass nix draus wurde. Dann von Hans-Hubert Liekmeier (Delbrück), der 1.5 Jahre nicht geliefert hat. Dort bin ich dann ausgestiegen und warte immer noch auf die Rückerstattung der Anzahlung. Zuletzt ging ich zu meinem Massivholzlieferanten sozusagen gleich um die Ecke - Bommeli Holz AG bei uns im Kt. Thurgau/Schweiz. Das ging genau 4 Wochen, dann hatte ich mein Furnier in absolut perfekter Qualität und zu einem Preis, der ausländische Konkurrenz überhaupt nicht zu fürchten braucht. Er beliefert diverse Werften im Bodensee- und Zürichsee-Gebiet. Höchst empfehlenswert! Über mangelnde Arbeit werd ich wohl kaum zu klagen haben. Aber der Bau selbst ist auch ein wesentlicher Teil des ganzen Abenteuers und Teil des Ziels. Sven
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#12
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Hallo Sven,
ich bin begeistert von Deinem Projekt! Ich baue seit ein paar Jahren in einer verlängerten Garage ein 20 Fuß Motorboot und beneide Dich um die Platzverhältnisse bei Dir! Ich habe es nicht besonders eilig, da mein Boot erst zur Rente fertig sein sollte... Übrigens bin ich alle 2 Wochen ein paar Tage in der Schweiz (Strecke Schaffhausen, Zürich, Oftringen). Falls Du abends mal Hilfe brauchst, oder mir einmal Dein Projekt zeigen möchtest, jederzeit! Einfach ne PN schicken. Viel Spass und Erfolg! Gruß Hynek
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Gestern stand ich noch vor einem tiefen Abgrund - heute bin ich einen grossen Schritt weiter! |
#13
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Hallo Sven, das sieht ja super aus.
Hut ab. Ich wünsche dir jede Menge Durchhaltevermögen für dieses große Projekt. Habe auch eine riesige Baustelle doch mittlerweile benötige ich etwas Ruhe- nach mittlerweile andertalbjahren Renovierung. Stell mal weitere Bilder ein. Viel Erfolg Wolfgang
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VG Wolle |
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