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Törnberichte Wie der Name schon sagt. Keine Antwortmöglichkeit!

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Alt 05.11.2008, 22:36
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Standard die kleine Sauerkrauttour Sept. 08

Die Tour könnte auch heißen: "Mit dem Boot durch Berge und über Täler"

die Bilder findet Ihr in meinem Album: klick auf meinen Avatar (bitte beim letzten Bild anfangen)

Freitag 05-09 Start nach Neumagen/Drohn an der Mosel. Problemloses Einslippen und anschließend kurze Probefahrt. Der Motor hat jetzt ca. 3 Jahre gestanden und läuft überraschend zeitweilig nur auf einem Zylinder. Der freundl. Hafenmeister besorgt mir zwei neue Zündkerzen und das Problem ist vergessen. Neumagen/Drohn ist ein guter Hafen mit sehr gutem Slip, Sanitärbereich, Tankstelle (teuer!), kein Kran. Gebühren für Boot 6,5m, 2 Pers. um die € 12,-/Nacht.

Samstag, 06-09 kurze Fahrt nach Leiwen, dort am öffentlichen Steg kostenlos festgemacht, aber keine Sanitäreinrichtungen (öffentl. WC im Ort ca. 5 min)
Abends haben wir das Straßenfest mitgemacht, und da wird nicht nur an den Wein gedacht, es gibt auch tolle kleine Leckereien zum Essen.

Sonntag, 07-09 Ruhige Fahrt durch Trier bis nach Konz (Saarmündung).
Der Hafen des WSC-Konz hat ein ganz liebes Hafenmeisterpaar, wir bekommen einen großzügigen Platz und zahlen incl. Dusche € 11,-
Die Hafenmeisterin nennt uns auch einen Zahnarzt, den braucht Gabriele am nächsten Tag auch, deswegen bleiben wir noch eine Nacht.

Dienstag, 09-09 Bei sonnigem Wetter fahren wir die Saar hinauf vorbei an Saarburg (der dortige Hafen liegt etwas außerhalb, aber man kann auch kurzzeitig an der Mauer vor der Stadt liegen.) Saarburg ist uns schon bekannt, lohnt einen Besuch auf jeden Fall. Durch Mettlach (Villeroy & Boch Werksverkauf) fahren wir in die Saarschleife ein und finden im Hafen von Merzig einen Liegeplatz. Wieder ca. € 12,-. Straßentankstelle ca. 500 m entfernt, der Hafenmeister hat uns eine Transportkarre geliehen. Die Hafenkneipe ist empfehlenswert, zumal das gleiche Bier wie in der benachbarten Brauerei ausgeschenkt wird.

Mittwoch, 10-09 Es hat etwas geregnet und wir starten nach Saarlouis, dort kann man auch umsonst liegen, wir machen einen Stadtbummelund fahren weiter nach Völklingen. Dort gibt es auch einen öffentlichen Liegeplatz, aber wir müssen noch einkaufen, und wir wissen, daß am Ende der Stadt ein Ruderklub ist, an dessen Steg man kurz für einen Besuch beim ALDI festmachen kann. Dann geht es wieder etwas zurück, aber da der öffentliche Liegeplatz in der Nähe einer Brücke eine unruhige Nacht verheißt, fahren noch ca. 1/2 km zurück und machen mitten in der Industrie-Ruine "Weltkulturerbe Völklinger Hütte" fest.

Donnerstag, 11-09 Die Völklinger Hütte lohnt einen Besuch und so fahren wir erst mittags weiter. In Saarbrücken regnet es, wir fahren weiter, in der Schleuse Güdingen wird uns die Fernbedienung für die französischen Schleusen ausgehändigt. Wir kommen noch bis zum Jachthafen Hanweiler, gegenüber von Saargemünd. Wieder sehr nette Leute, einfache Duschen, aber alles wie man es braucht. Übernachtung € 12,- wie meistens.

Freitag, 12-09 Es regnet, also lassen wir uns Zeit, es wird noch was eingekauft aber am Mittag geht es doch los. Dann bleibt das Verdeck eben zu. An der Schleuse Sarreguemines kaufen wir eine Vignette für 16 Tage, für ein Boot Länge x Breite < 25qm kostet das € 37,-. Es regnet immer wieder, wir fahren noch bis Saaralbe und machen einfach an der Kanalwand fest.

Samstag, 13-09 Heute haben wir Dauerregen, aber wir haben uns beim Schleusenwärter von Saargemünd für Sonntag, 14-09 zur Durchfahrt der handbedienten Schleusen oberhalb von Mittersheim angemeldet, also weiterfahren. Im Hafen von Mittersheim gibt es wohl kein Personal, aber es gibt Automaten für Wasser und Strom, sowie eine Dusche für € 2,-/Person.

Sonntag, 14-09 Sonnenschein!! Und das erste Highlight: Die 13 alten Schleusen mit Handbedienung. Ein oder mehrere Schleusenwärter begleiten uns mit dem Auto, trotzdem wird Mithilfe der Besatzung gerne gesehen.(Ebenso ein Trinkgeld am besten an der Schleuse Nr. 2, der vorletzten.) Man kann die Speicherseen und -teiche immer wieder rechts und links sehen, zum Teil auf tieferem Niveau. Da wird auch Wassersport getrieben, aber vom Kanal kommt man da nicht hin. Vor 100 Jahren hat man an sowas noch nicht gedacht, Schade. Wir finden hinter der Schleuse Nr. 1 ein ruhiges Plätzchen und haben noch Zeit für einen Spaziergang zum Speichersee Etang du Stock.

Montag, 15-09 Bei trockenem Wetter wollen wir zwei weitere Highlights erkunden, die eigentlich nur zur großen Sauerkrauttour gehören. Wir biegen in der Rhein-Marne-Kanal Richtung Strasbourg ein und überqueren kurz vor Hesse die Saar auf einer schmiedeeisernen Kanalbrücke. Dann kommt der erste Tunnel von Niederviller, ca. 500 m lang und mit Beleuchtung. Dann ein kurzes Stück im Freien und der zweite Tunnel nimmt uns auf. 2500 m bis ca. 2000 m stockdunkel und warm. Plötzlich sind die Scheiben beschlagen und muß mich strecken, damit ich das Tunnelende sehen kann. Das Fahren ist nicht sonderlich schwierig, rechts kann man noch Reste der elektrischen Treidel-Eisenbahn erkennen. Die Durchfahrt wird durch Lichtsignale geregelt, am südlichen Ende des Tunnels ist ein Tunnelwärter. Der nächste Höhepunkt, das Schiffshebewerk von Arzwiller kommt nach ca. 4 km in Sicht. Es ist schon ein merkwürdiges Gefühl in so einem Fahrstuhl. Die 43 m Höhenunterschied ersetzen 17 alte Schleusen, deren Reste noch zu sehen sind. Dann sind es noch vier Schleusen bis Lützelbourg, wo wir wieder kostenlos übernachten können. Für die, die Strom und Wasser brauchen, gibt es Automaten und nicht zu weit entfernt eine öffentliche (blitzsaubere) Toilette mit Dusche für € 2,-.

Dienstag, 16-09 Heiter bis wolkig, wir fahren wieder zurück Richtung Nancy.
Schiffshebewerk und Tunnel werden wieder durchfahren, dann kommt die Schachtschleuse von Rechicourt, mit 15,4 m ersetzt sie 6 alte Schleusen. Da unten drin ist man doch recht klein... Übernachtung im Hafen von Lagarde für € 13,- und dabei sind die Sanitärgebäude reichlich kalt und die Duschen recht schwach.

Mittwoch, 17-09 Immer noch trocken aber recht kühl, wir fahren nach Einville, wo eine Straßentankstelle sein soll (aber nicht mehr ist). Dafür finden wir auch dort eine öffentliche Toilette mit € 2,- - Dusche. Der Spritbedarf ist noch nicht so wichtig, als weiter. kurz hinter Varangeville überqueren wir gemeinsam mit der Eisenbahn die Meurthe auf einer großen Kanalbrücke. Dann finden wir kurz vor dem Abzweig des Verbindungskanals zum Canal de l´est ein ruhiges Plätzchen im Vorhafen der Schleuse 25.

Donnerstag, 18-09 Vor der Schleuse 26 gibt es einen LIDL, einen Super-marche und eine Tankstelle. Alles direkt neben dem Kanal. Volltanken, Einkaufen. Die Besichtigung von Nancy ist Pflicht, aber weil es kalt ist und wir schon öfter hier waren, fällt sie kurz aus. In Pompey fahren wir durch die letzte Penichen-Schleuse und erreichen die kanalisierte Mosel. Hinter Pont-a-Mousson unterqueren wir die neue TGV-Linie Paris-Strasbourg, für mich als auch Eisenbahn-freak wartet meine Gattin gerne, um einen Zug durchzischen zu sehen. Danach finden wir einen kleinen Hafen mit Campingplatz für € 10,-. Die Einfahrt am rechten Ufer kann man nur schwer erkennen.

Freitag, 19-09 Auch für Metz nehmen wir uns nicht die Zeit, die der Stadt eigentlich zusteht, aber wir wollen aus persönlichen Gründen am 21-09 wieder in Neumagen/Drohn sein. Mit einem nicht zu großen Boot kann man bis zur Stadtmitte von Metz fahren, dafür müßten wir das Verdeck abbauen und dazu fehlt aufgrund des Wetters die Lust. Die Mosel ist hier teilweise so breit wie ein See, daher gibt es auch etliche Segelboote in den Häfen. Wir durchfahren das nicht so tolle Thionville, hier ist auch noch reichlich Industrie an den Ufern zu sehen. Dann kommt schon das weltgrößte Atomkraftwerk Cattenom in Sicht. Da die Durchfahrt der Schleuse Koenigsmacker verspricht, länger zu dauern, machen wir beim Bootshafen davor für die Nacht fest. Denen ist wohl ihr Clubschiff abgesoffen, trotzdem verlangen sie € 10,- für die Nacht, ohne WC und Duschen. Wir denken, ist für einen guten Zweck und haben trotz Fahrwassernähe eine ruhige Nacht.

Samstag, 20-09 Es wird wieder etwas wärmer, wir machen auf dem Campingplatz von Sierc-le-Bains eine Toilettenpause und fahren dann am europäischen "Mittelpunkt" Schengen vorbei, um im Jachthafen von Schwebsange nochmal "billigen" luxemburgischen Sprit zu tanken. Ab Schengen dürfen die schnellen Boote ja wieder düsen. Aber wie auf der ganzen Reise war der Sportbootverkehr sehr gering. Ich denke es ist zu kalt und der Sprit zu teuer. Wir kommen an der Saarmündung vorbei und 500 m weiter biegen wir in den Jachthafen von Konz ein. Die kleine Sauerkrauttour ist zu Ende.

Sonntag, 21-09 Ruhige Rückfahrt nach Neumagen/Drohn. Dort noch gut gegessen und das Boot auf den Namen "Triton 4" getauft. Die Taufe hat meine 84-jährige Mutter vorgenommen, die mit meinem Vater schon auf "Triton 1" gemotort und auf "Triton 2" gesegelt ist, der "Triton 3" war unser Segelboot. An diesem Tag wäre mein Vater 90 Jahre alt geworden.

Montag, 22-09 Bequemes Ausslippen und anschließende Heimfahrt.

Hier noch ein paar Eckdaten: ca. 500 km Gesamtstrecke (Neumagen-Konz sind etwa hin u. zurück 90 km und gehören nicht richtig zur Tour.)
Start der Tour ist am besten der WSC-Konz, dort gibt es auch einen sehr guten Slip und einen Kran.
Spritverbrauch 160 l.
85 Schleusen, 1 Schachtschleuse, 2 Tunnel, 1 Schiffshebewerk,
3 Kanalbrücken über Flüsse, kein Ehekrach
__________________
Der Hübi, zu allem bereit, aber zu nix zu gebrauchen

Geändert von huebi (06.11.2008 um 18:46 Uhr)
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