#1
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Kielschwerter und Hubkieler
Moin!
Was sind eigentlich die Folgen, wenn man mit einem Kielschwerter oder einem Hubkieler mit etwas mehr Speed auf SchXXXX fährt? Beim Kielschwert kann ich mir vorstellen, daß dort so eine Art "Sicherung" im Bowdenzug bzw. dessen Beschlag nachgibt und das Schwert hochkommt. Aber was macht der Hubkiel? Der wird sich doch sicher völlig verkanten und Schaden anrichten, oder?
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Gruß Nils |
#2
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Wenn der Hubmechanismus richtig ausgeführt ist, klappt nur das Schwert ein. Ein Hubkiel (wie Dehlya) könnte sich im Schacht verkanten oder diesen beschädigen---> Wassereinbruch, und nicht zu knapp!!
wenn der Kiel/das Schwert mit Hydraulik eingefahren wird, und der Zylinder direkt am Schwert montiert ist, kann dieser dabei zerstört werden. Siehe auch der Fall in einem Buch über Seenotfälle von Schult.* Das Schiff sank, nachdem der ungünstig angebrachte Zylinder ein Teil des Schwertkastens abriß und der Wassereinbruch außer Kontrolle geriet. Fest angebrachte Kiele reißen den Rumpf vor und hinter dem Kiel an. Dieser Schaden ist auf See ebenfalls nicht zu dichten. Ventum: Das Buch heisst: Joachim Schult, "Yachtunfälle, und wie man sie vermeiden kann" (Edition Maritim)
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Grüße Karl-Heinz ---------------- "Elektronische Bauteile kennen 3 Zustände: Ein-Aus-Kaputt". (Wau Holland) |
#3
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auffer Müritz hat eine Steinhuder Sportina ( Hubkiel ) bei gar nicht soooo viel Fahrt einen Stein getroffen und den Bleiballast verbogen. Der Kiel liess sich anschliessend nicht mehr hochfahren, wurde abgeschnitten und von der Werft kam ein neuer.
In Steinhude hat letztes Jahr eine Hubkiel Yacht mit mehr Fahrt einen Stein getroffen und der gesamte Hubkiel war hiernach fast einen Meter weiter hinten. Das Boot ist nur deshalb nicht gesunken, weil es ausreichend ausgeschäumt ist ( war ).
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beste Grüße Stefan |
#4
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Hi!
Dann lag meine Vermutung ja schon relativ richtig. Daß das bei Festkielen auch passieren kann, weiß ich natürlich. Aber stabiler sind sie ja schon. Als wir damals in Schweden ein Boot gechartert hatten (entweder Albin 82 oder Vega), hing da gerade eine Ballad am Kran, der es den Kiel völlig aus der Verankerung gerissen hatte. Die sind aber auch mit Full speed mit dem Kiel gegen einen Felsen gerammt. Und es ist ein Kurzkieler. Ein Folkeboot würde bei sowas sicher auch kaputtgehen, aber ich bezweifle, daß der Kiel rausbrechen würde.
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Gruß Nils |
#5
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Das ist mir zu einfach
Also generell würde ich das so nicht sehen. Bei unserer Speedster ist der Kielkasten eine Alu-Konstruktion, die am Deck und in der Bodengruppe verankert ist. Verglichen mit der Aufhängung von Festkielen also um Größenordnungen besser.
Die Alu-Flosse ist von der Statik wenigstens so gut wie alle anderen Konstruktionen mit Bleibombe. Wenn man den Druck vom Hydraulikzylinder in der unteren Position wegnimmt, nimmt auch der Zylinder keinen Schaden, wenn der Kiel nicht um Größenordnungen nach oben gedrückt wird (auflaufen bei Wellengang). Aber das übersteht auch kein Festkieler. Der Vorteil ist bei uns, daß der Kasten wohl sicher dicht bleibt (und demzufolge das Schiff). Gruß, Frank |
#6
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Aber wenn der Druck nun nicht von unten kommt, sondern von vorn?
Es wurde meines Wissens in Schweden in den späten 70ern Auflage, die Boote so zu konstruieren, daß sie Kollisionen mit Steinen verkraften (unter Marschfahrt oder sowas). Das muß bei denen ja dann auch für Hubkieler gelten. Oder gibt es gar keine schwedischen Hubkieler?
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Gruß Nils |
#7
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also soooo schnell passiert auch einem gut gearbeitetem Schwert - oder Hubkieler nichts, muss schon ziemlich heftig rummsen.
Unsere gesamte Trag- und Führungskonstruktion des kieles ist in einem einlaminierten Stahlrahmen eingearbeitet, der die Kräfte aufnimmt. Ich stoppe am nächsten Stein bei 2 knt. Fahrt ohne Auswirkungen. Beim Festkiel sicher auch. Allerdings sind Festkiele - wenn überhaupt - nur auf auflaminierten Holzstringern angeschraubt ( und heutzutage auch nur noch daneben mit mickrigen Stahlplatten unterfüttert ). Und dann hängt es natürlich auch noch massgeblich davon ab, welche Masse denn da überhaupt in Bewegung ist.
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beste Grüße Stefan |
#8
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Ja, das stimmt natürlich.
Ging mir halt nur mal durch den Kopf - was wäre, wenn..... usw.
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Gruß Nils |
#9
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@jofraja,
was passiert, wenn ihr rückwärts fahrt (auch Treiben in Strömung), dann aufsitzt und euch der Kiel schlagartig aus dem Schacht gezogen wird??? Siehe "Yachtunfälle".
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Grüße Karl-Heinz ---------------- "Elektronische Bauteile kennen 3 Zustände: Ein-Aus-Kaputt". (Wau Holland) |
#10
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und was passiert mit einer Festkielyacht mit
und was passiert mit einer Festkielyacht mit Bleibombe ?? Es kann schon sein (auch wenn ich es mir nicht vorstellen kann), daß wir mit der Bombe irgendwo einhaken. Aber daß uns dann der Kiel ausgerissen wird ist nahezu unmöglich, da er unten auf sehr massiven Auflagen, welche im Kielkasten verschraubt sind, aufliegt (und nicht im Zylinder hängt).
Gruß, Frank PS, Was allerdings bei den etwas preiswerteren Ausführungen wie Sportina, Jantar, Dehler,... passiert ??? Wir hatten selber mal eine Tango und die hatte einen GFK-Kielkasten |
#11
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also, ich kann glaube ich wieder etwas beruhigen, unser Zwangsstopp auf der Kreuz war bei 5,7 Knoten und es ist nichts passiert, ausser, das wir stehenblieben. Mechanisch und optisch alles in Ordnung. Der erste Stopp zählt nicht ,das war Sand. ( siehe Race point Thread ).
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beste Grüße Stefan |
#12
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Das nenne ich mal echten EInsatz beim Praxistest
Gruß miki und in Zukunft immer eine Handbreit.... |
#13
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Ich glaube fiel schlimmer ist es wenn ich auf dem Wasser mit ner Straßenbahn kollidiere oder
Ne aber mal Scherzt bei Seite. Ich bin mit meinem Schiff auch mal mit 4 Knoten und achterlichen Wind auf ne Steinmole aufgelaufen. Hat fürchterlich gerummst und ich dachte der Kiel ist weg. War aber nicht. ( In Nl schnell möglich) Ich denke die Hauptkräfte wurden dadurch abgemindert, dass sich das Schiff aus dem Wasser hob und somit der Druck auf dem Kiel weg genommen wurde. Gruß Matias
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