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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art. |
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Themen-Optionen |
#1
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Holz bearbeiten
In diversen Threads lese ich immer, dass mit der Abziehklinge das Holz abgezogen werden soll. HAbe ich noch nie gemacht und habe auch keine Ideen dazu!
Was ist eine Abziehklinge und wie sieht die aus? Gefahr für Material und Handwerker? Kann man damit auch als Laie arbeiten oder empfehlen sich zuerst stundenlange Übungen an keinem hochwertigen Material? Kann man damit auch den Lack abziehen? ... und was Euch sonst noch wissenswertes dazu einfällt. Den Hintergrund dazu wird es hoffentlich bald unter "Restaurationen" zu lesen geben!
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Mit wassersportlichen Grüßen aus der nördlichen Nähe von Wien Johann |
#2
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"Ziehklingen" sind in der Möbelrestauration gebräuchlich - mit Übung kann man damit sehr feine Ergebnisse erzielen, allerdings wirds auf großen Flächen quälend - ein Rokkoko-Tischchen ist was anderes als eine Bordwand.
Was Du wahrscheinlich eher brauchst ist ein "Farbschaber". Die Dinger bestehen aus einem Griff mit einer Hartmetall-Klinge, teilweise ist der Griff hohl so dass ein Staubsauger angeschlossen werden kann (Antifouling). Ich benutze für Überwasser-Arbeiten diesen hier und bin sehr zufrieden. Gefahr für den Handwerker geht allenfalls vom abgetragenen Material aus - geeigneter Arbeitsschutz ist, wie immer, Pflicht. Gefahr für das Material geht vom Handwerker aus: Die Klinge ist sehr scharf und sehr hart, wenn das Werkzeug nicht plan aufliegt kann man mit den Ecken der Klinge schöne Riefen ins Holz reissen. Üben hilft, abhängig vom Projekt an einer unauffälligen Stelle oder einer einem Übungsbrett. Lack kann man damit wunderbar abziehen. Je nach abzutragendem Material arbeite ich entweder kalt oder ich erwärme den Lack mit einer Heißluft-Pistole - das braucht wiederum Übung, damit keine Brandflecken entstehen. Ansonsten macht das in den ersten Tagen einen freundlichen Muskelkater in den Armen. Gruß, Jörg
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#3
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Die klassische Abziehklinge wie sie früher gebraucht wurde bevor es Exzenter Maschinen und das entsprechende Schleifmittel gab, war nichts anderes als ein dünnes Blech,etwas grösser als eine grosse Visitenkarte.
Allerdings war es kein gewöhnliches "Blech"es musste die richtige Härte bzw. Weiche haben. Die Ziehklinge wurde in einem flachen Winkel, ungefähr 45 Grad, mit massvollem Druck mit der Faserrichtung gezogen,dass ergab eine extreme feine Oberfläche. Das Arbeiten damit ist eigentlich nicht besonders schwierig, allerdings braucht es jahrelange Ehrfahrung die Klingen zu schärfen bzw. abzuziehen. Ich war mit meinem Jahrgang noch einer der letzten die sich in der Lehre und Gewerbeschule noch in dieser Kunst üben durften. Aber schon zu dieser Zeit, rund 35/40 Jahre zurück, war es immer weniger notwendig diese Technik zu können, die Industrie hatte mit ihren Produkten grosse Fortschritte gemacht was Schleifmittel anging. Jürg
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wer faul sein will, muss schlau sein!
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#4
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Danke für die ersten Antworten!
An Schleifgeräten habe ich so ziemlich alles was am Markt vertreten ist. Ich möchte nur für die bevorstehende Restaurationsarbeiten nichts verabsäumen was glatte (Holz-)Oberflächen betrifft. Und ich erinnere mich, dass der Vorbesitzer meines vorigen Bootes laut seinen Angaben die Bodenbretter mit der Ziehklinge abgezogen hatte und der Boden sah toll aus! Übrigens Farbschaber habe ich, den meinte ich nicht. Ich meinte schon wirklich Ziehklingen! Edit: Weiß jemand wo ich solche Bodnbretter herbekomme (möglichst in Ösi):
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Mit wassersportlichen Grüßen aus der nördlichen Nähe von Wien Johann Geändert von coronet (01.06.2009 um 16:49 Uhr) |
#5
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Nen Bekannter von mir hat mal sein Boot mit nem Ziehklingenhobel bearbeitet und gute Ergebnisse erzielt.
http://www.feinewerkzeuge.de/G307919.htm Eigene Erfahrungen mit dem Ding habe ich aber nicht, für meinen groben Geschmack hat schleifen immer ausgereicht.
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#6
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Und die nächste Frage:
Ich habe das (Okume-)Holz in Teak gebeizt. Das sieht jetzt aber grünlich aus. Ändert sich das mit dem Klarlack oder muss ich noch mal schleifen und anders beizen, oder noch ein paar mal mit der Beize drübergehen?
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Mit wassersportlichen Grüßen aus der nördlichen Nähe von Wien Johann |
#7
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Niemand da, der sich mit Beizen auskennt oder weiß wo ich so Platten wie in Beitrag 4 bekomme?
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Mit wassersportlichen Grüßen aus der nördlichen Nähe von Wien Johann |
#8
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Gibts bei Sommerfeld&Thiele, sieht aus wie Teakplatten mit Ahornfugen.
Bin auch noch nicht so alt und durfte in der Lehre auch mit Ziehklinge hantieren und scharf machen bzw den Grat anziehen mit dem Dreikantaustreiber. Ist ein super Werkzeug wenn man mit üm kann. Grüße Daniel
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Alle reden vom Feinstaub, aber keiner kümmert sich um den groben Dreck!! Geändert von El Diablo (28.06.2009 um 07:55 Uhr)
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#9
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Hallo Johann,
bin jetzt nicht grad der Beizexperte, aber meine Erfahrung sagt, dass die Farbe mit Klarlack einfach nur etwas dunkler und intensiver wird. Ich teste das Ergebnis meist vorher so, dass ich das Holz einfach nur mit dem Schwamm nass mache. Die Optik im feuchten Zustand entspricht dann ziemlich dem, wie es mit Klarlack lackiert aussieht. Ob nachbeizen deinen Grünton verändert weiss ich nicht, einfach mal auf ner Rückseite ausprobieren.
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Gruß Steff Ja, soll mal ´n Boot werden |
#10
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Hallo zusammen,
bin neu hier und will mal gleich meinen Senf zum Thema Ziehklinge beisteuern: mit `ner Ziehklinge werden die Holzfasern, die nach dem Lackieren hochstehen und die Oberfläche rauh machen abgeschnitten. Das geht besonders gut auf ebenen Flächen und geht viel schneller als mit Schleifpapier. Beim Schleifen mit Papier wird ein Teil der Holzfasern wieder "plattgedrückt" und steht beim nächsten Lackierdurchgang wieder hoch, besonders bei nicht mehr neuem Papier. Zum herrichten einer Ziehklinge ist ein bisschen Wissen erforderlich. Wer`s wissen will, kann mich gerne fragen. gruß Thomas PS: Ich verfolge seit kurzer Zeit dieses Forum und hatte Spaß beim "rumschmökern". Ab jetzt bin ich auch dabei.
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#11
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Danke und herzlich Willkommen im
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Mit wassersportlichen Grüßen aus der nördlichen Nähe von Wien Johann |
#12
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Zitat:
habe in deinem Beitrag mal was fett gedruckt. Erzähl doch mal darüber - wäre doch ein super Einstieg ins weltbeste
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Niemals mit den Händen in den Taschen auf dem Hof stehen, wenn die Frau vorbeikommt!
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#13
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Ziehklinge
Zitat:
Hallo zusammen. mach mich gleich drüber. gruß Thomas |
#14
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Hallo zusammen,
könnte mir jemand erklären wie ich meinen Beitrag ins Forum bekomme? Hab grad ´nen langen Text geschrieben und wollte denn abschicken, kam die Meldung ich solle mich anmelden. War ich doch schon. Text naturlich futsch. gruß Thomas |
#15
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Servus
denke mal `s kommt daher, dass bei der Anmedlung nich angegeben wurde "Angemeldet bleiben" und dich die Software daher nach ner Zeit einfach gekickt hat. Du hast zwar was in der Zeit geschrieben, bist aber nicht "aktiv" (im Sinne von Themen öffnen, lesen etc.) in dieser Zeit im Forum unterwegs gewesen. Gruß Marius p.s.: längere Beiträge würd ich in Word schreiben, da du so nich Gefahr läufst ohne Beitrag da zu stehen.
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Inspiration
The Futur belongs to those who believe in the beauty of their dreams.
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#16
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Zitat:
Hallo zusammen. Dann wolln wir mal: Kleine Einführung: Ein Blechstück mit scharfer Kante schabt, eine Ziehklinge mit Grad schneidet. Das liegt am Winkel der Kante/Grads. Auf dem ersten Bild sehen wir eine Kante einer Ziehklinge. Denken wir uns die Klinge weg, bleibt der Grad. Der wirkt wie eine Messerschneide. Deshalb:Eine Ziehklinge schneidet und schabt nicht! Als erstes ist zu klären, was wir mit der Ziehklinge machen wollen, weil es natürlich nicht nur eine Sorte gibt. Zum Farbe abziehen ca. 1mm stark, für glatte Lackflächen 3-4 Zehntelmillimeter. Spezialklingen mit weicher Fläche und gehärteten Kanten gabs auch mal. Es gibt auch runde wie ein Kurvenlineal und für besondere Anlässe kann man sich ja eine zurechtschneiden. Kaufen kann man sowas im Malerfachgeschäft und bei verschiedenen Werkzeugversendern. Für grobe Schrubbarbeiten geht auch Stahlblech, am besten in Federstahl-Qualität. Unbedingt beachten: nicht verchromt/vernickelt oder in anderer Weise beschichtet. Wir halten jetzt mal unsere Klinge mit der linke Hand und zwar so, daß eine lange Seite frei nach rechts zeigt. Jetzt mit der rechten Hand -Daumen oben Zeigefinger unten - an die rechte Kante fassen und mit leichtem Druck die Finger an der Kante entlang bewegen. Wer Gefühl in den Fingerspitzen hat wird jetzt feststellen, daß sich eine Kante scharf anfühlt und die andere nicht. Das kommt vom Ausstanzen der Bleche. Es werden in der Regel nur die Längskanten bearbeitet und benutzt. Bei den gerundeten Klingen die Seiten, die man braucht. Erster Schritt der Kantenbearbeitung: Klinge mit Beilagen so in den Schraubstock spannen, das die Klinge einen halben Zentimeter über den Beilagen rausschaut. Natürlich auf ganzer Länge gleichmäßig. Beilagen aus Kunststoff ca. 2cm stark mit geraden Kanten sind ideal. Jetzt mit einer Flachfeile 1-2 Zehntel abfeilen, damit die runde Kante vom Stanzen verschwindet. Ab und zu mit einem Lineal prüfen, damit´s gerade wird. Ist eine Seite fertig, dann umdrehen und die zweite Seite bearbeiten. Bei gebogenen Klingen wird´s schwierig, muß aber sein. Wenn´s beim Feilen einen Grad ergeben hat, muß der wieder weg. Aber Vorsicht, die Kante nicht wieder abrunden!!!! Sind die gekauften Klingen schon kantig, brauchen wir natürlich nicht zu feilen. nächster Schritt: Klinge wieder einspannen und zwar so, daß die Klinge ca. 1mm übersteht. Jetzt mit dem Gradandrücker ( -anzieher oder wie immer man es nennen will) den Grad andrücken. Und zwar so: Wir stellen uns rechts neben den Schraubstock, nehmen den Andrücker mit der rechten Hand am Griff, mit der Linken am freien Ende. Jetzt den Körper nach links zum Schraubstock drehen, den Andrücker am linken Ende der Klinge auf die vordere Klingenkante und die Beilagenkante auflegen. Der Handgriff liegt somit höher als das freie Ende. Jetzt mit Druck auf die Klinge ohne Unterbrechung den Grad andrücken indem wir zum Körper ziehen. Der Druck wird mit dem Handgriff ausgeübt. Die linke Hand mit dem freien Ende führt den Andrücker ohne Druck an der Beilagenkante entlang. Die Höhe des Drucks ist entscheidend für die Größe des Grades. Für einen großen Grad lieber mit viel Druck drücken, als 2-3 mal über dieselbe Kante ziehen. Andrücker gibts in rund und dreieckig. Sieht aus wie eine Feile ohne Hieb(Zahnung). Dreieckige nimmt man bei dicken Klingen wenn der Grad recht groß werden soll. Damit kann man kräftig aufdrücken ohne das was zerbricht. So, erste Kante fertig, jetzt sinds nur noch drei. Und weil so ein Grad nicht ewig dranbleibt, brauchen wir noch einen zweiten Teil der Anleitung. Denn gibts in kürze hier. bis dahin mal mit einfachen Blechstücken bisschen üben gruß Thomas
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