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Törnberichte Wie der Name schon sagt. Keine Antwortmöglichkeit! |
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#1
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Ostseeurlaub 2004 Teil 1
Sommerurlaub 2004 auf der Ostsee
Mitgeführte Unterlagen - Aktuellen Kartensatz D3005 - Vom Rhein zur Nord- und Ostsee (Edition Maritim) - Sejleren`s Hafenlotse - Liste der Bootstankstellen (Internet Boote-Magazin) Daten Boot: Bayliner 2450, Bj. 89 Zeitraum: 29.07.04 bis 12.08.04 Gefahrene Kilometer: 514 Motorbestriebsstunden: 41,5 Besuchte Häfen/Anleger: 11 Liegeplatzkosten: ca. 130 EUR Slipkosten: 32 EUR Pkw-Abstellkosten: 10 EUR Besuch an Bord ges.: 22 Gäste Tag 1, 29.7.04 Trailern nach Lübeck Teerhof zur Hansawerft Krause. Slippen abends um 22:30 Uhr. Tag 2, 30.7.04 Starten morgens um 9:30 Uhr über die Trave nach Travemünde durch das Gewimmel der Travemünder Woche und dann weiter nach Grömitz. Gleiten nach Grömitz war auf Grund der Dünung nicht möglich, also ging es mit ca. 6 Knoten über die Ostsee. Abends gab es dann Ostsee in Flammen mit Feuerwerk und Musik. Wir haben es uns nicht angetan das Feuerwerk von See aus anzusehen. Nachmittags gab es noch ein Treffen mit Cooky Crew (Uwe) aus dem Boote-Forum. Fahrtstrecke: 40,5 km. Motorzeit: 3,75 Std. Tag 3, 31.7.04 Weiterfahrt von Grömitz nach Fehmarn. In Höhe Dahme braute sich ein Gewitter nördlich vor uns zusammen. Überlegt, ob wir weiterfahren und versuchen Großenbrode anzulaufen oder umzudrehen. Wir beschlossen trotz der zuckenden Blitze Großenbrode zu erreichen und steigerten die Geschwindigkeit und knöpften so gut es ging die Frontscheibe ein. Da wir nicht alle Druckknöpfe schließen konnten, mußten wir das eindringende Regenwasser mit einem Handtuch auffangen. Nachdem wir das Gewitter im Großenbroder Hafen abgewartet haben fuhren wir gegen 15.00 Uhr weiter in Richtung Fehmarn Beelitzwerft. Dort hatten wir uns mit einem Bekannten verabredet. Nachdem ich vorher nochmal ins Gleiten kommen wollte gab es ein lautes Geräusch vom Heck. Sofort nahm ich den Steuergriff in die Leerlaufposition zurück. Ein erneutes Einkuppeln brachte wieder Vortrieb. Wir blieben dann in Verdrängerfahrt bis in die Beelitzwerft. Bis dahin gab es kein unnormales Geräusch mehr von hinten. Beim Einparken in eine Box krachte es dann erneut als ich den Vorwärtsgang einlegte. Das Boot mußte dann per Hand in eine Box gezogen werden. Da wir in einer Werft waren, machte ich mir Hoffnung hier Hilfe zu bekommen. Doch weit gefehlt. Zitat des Werftchefs: „Mit Schaltungsproblemen geben wir uns nicht ab.“ Gott sei Dank kannte sich unser Bekannter so gut aus, daß er die Schaltmechanik neu einstellen konnte. Dafür auch an dieser Stelle noch mal herzlichen Dank. Nach einer Probefahrt und zwei Bier beim Ankern vor Strukkamphuk fuhren wir gegen 20.00 Uhr in den Hafen Burgtiefe, wo wir uns an Bord etwas brutzelten. Fahrtstrecke: 66 km. Motorzeit: 4,5 Std. Tag 4, 1.8.04 Am nächsten Morgen wollten wir die ruhige See nutzen um die 47 km zwischen Fehmarn und Kühlungsborn hinter uns bringen. Vorher mußte noch schnell getankt werden bevor wir die Überfahrt um halb neun begannen. Zur Navigation benutzte ich den vorher eingegeben Zielpunkt in mein Hand-GPS Garmin 12. Nach dem Start überlegte ich mir, daß ein Fehler bei der Eingabe ins GPS uns in die falsche Richtung führen kann. Also tippte ich noch schnell die Position der Tonne 3 des Lübeck-Gedser-Weges ein, an der wir vorbeikommen mußten. Diese lag dann auch genau auf der Linie unserer eigenen Position und des Zielpunktes. Der Zielpunkt war also richtig eingegeben. Die See war so ruhig, daß wir schon kurz vor elf glücklich im Kühlungsborner Hafen angekommen sind. Wir fuhren mit 15 bis 20 Knoten übers Meer. Fahrtstrecke: 53 km. Motorzeit: 3,25 Std. Tag 5, 2.8.04 Wir treffen uns mit Freunden und wollten eigentlich gleich rausfahren zum Baden. Leider zog Nebel auf, der die Sicht auf 100m begrenzte. Nachdem wir 1,5 Std. vergeblich auf freie Sicht gewartet haben, entschließen wir uns trotz des Nebels auszulaufen und drehen ein paar Runden bis wir 150m vor Strand ankern und im Nebel baden. Später lichtete sich der Nebel und wir nutzten die Möglichkeit bis Heiligendamm zu fahren und dort wieder zu ankern. Um 18.00 Uhr waren wir zurück und gingen mit unseren Freunden abends in Kühlungsborn essen. Fahrtstrecke: 14 km. Motorzeit: 1,00 Std. Tag 6, 3.8.04 An diesem Tag kommt der nächste Besuch. Wir verlegen von Kühlungsborn nach Warnemünde und machen erst mal eine Hafenrundfahrt und sind erstaunt wie viele und wie häufig hier die großen Fähren nach Skandinavien durchfahren. Da im alten Strom kein Liegeplatz zu bekommen ist und es da auch ziemlich eng ist machen wir um halb sechs im Hafen Hohe Düne fest. Dieser ist zwar noch nicht fertig, liegt aber sehr schön und bietet Strom, Wasser und WC in einem Container. Wir machen uns zu Fuß auf den Weg nach Warnemünde. Dafür müssen wir mit der Fähre übersetzen. Da Warnemünder Woche ist, hat der richtig was zu bieten bei sehr schönen Wetter. Abends übernachten wir mit 8 Personen an Bord. Das ist nur möglich weil meine Frau und ich in der Plicht unter dem Verdeck übernachtet haben. Aber da es warm ist, ist das kein Problem und zudem nichts anderes als in einem Zelt. Liegeplatzkosten 5 EUR. Fahrtstrecke: 40 km. Motorzeit: 3,3 Std. |
#2
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Ostseeurlaub 2004 Teil 2
Tag 7, 4.8.04
Wir laufen aus um den Gastkindern noch mal Baden zu ermöglichen und ankern dazu ostwärts von Warnemünde vor der Küste. Als mein Freund die Wasserski an Bord sieht, will er natürlich fahren. Also probieren wir es. Da es aber aufgefrischt hat brechen wir nach 5 Versuchen bei 0,5m Dünung das Wasserskifahren ab. Im Hafen Hohe Düne machen wir gegen 14.00 Uhr fest um meinen Freund mit seinen 3 Kindern an Land zu setzen und zu verabschieden. Wir fahren von Warnemünde 5 km nach Süden bis zum Hafen Schmarl. Das Anlegen scheint wegen des Windes wieder etwas schwierig zu werden. Doch der Hafenmeister von Schmarl sieht uns kommen und hilft uns gleich beim Anlegen. Es ist sehr heiß und wir erkunden die Umgebung des Hafens. Ganz in der Nähe (ca. 300m) gibt es eine kleine Kneipe, sehr idyllisch und günstig, sehr zu empfehlen. Wir trinken was und entschließen uns später noch mal nach Warnemünde zu fahren, weil es uns dort so gut gefallen hat. Ist allerdings etwas schwierig mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Fahrtstrecke: 18 km. Motorzeit: 2,0 Std. Tag 8, 5.8.04 Morgens besuchen wir das Frachtschiff auf dem ehemaligen IGA-Gelände. Auch zu empfehlen. Gegen Mittag kommt wieder Besuch, Sabine. Ihre Tochter war mit uns bis jetzt unterwegs. Da Hansesail ist, legen wir Richtung Rostock ab, um dort eine Nacht zu bleiben. Leider ist kein Liegeplatz mehr zu bekommen und wir drehen nach einer Hafenrundfahrt wieder Richtung Warnemünde ab. Unterwegs winken wir den Segelschiffen bis zum Großsegler zu. Im Alten Strom bunkern wir noch schnell Superbenzin und wollen wieder in den Hafen Hohe Düne. Bei der Ausfahrt aus der Warnemündung erleben wir zum ersten mal Dünung von 1,5m. Es erstaunt mich, daß dabei das Wasser vor dem Bug beim Eintauchen die Bugsprietspitze erreicht. Aufgrund dieser Wellen muß ich weiter raus fahren um dann im spitzen Winkel nach einer Wende in einem Wellental wieder Richtung Land zu fahren. Um 19.00 fahren wir mit dem Zug von Warenmünde nach Rostock zur Hansesail. Muß man mal erlebt haben. Fahrtstrecke: 24 km. Motorzeit: 2,5 Std. Tag 9, 6.8.04 Wir fahren wieder nach Schmarl, weil unsere Freundin ihr Auto dort stehen hat, und verabschieden Sabine mit ihrer Tochter. Wir sind jetzt nur noch zu dritt und machen uns auf den Weg nach Timmendorf auf Poel. Die See ist ziemlich glatt und wir können viel gleiten. An Rerik und der Halbinsel Wustrow vorbei erreichen wir Timmendorf gegen 15.00 Uhr Timmendorf. Der Strand hat uns von See aus schon sehr gut gefallen, doch leider ist der Hafen komplett voll. Wir entschließen uns nach Kirchdorf auf Poel weiterzufahren. Da wir Südwind haben wird die See jetzt kabbeliger. Um 16.00 Uhr erreichen wir einen Liegeplatz im Forellenhof auf Poel. Wir machen einen Spaziergang durch Kirchdorf und essen in einem von drei Restaurants im Hafen. Fahrtstrecke: 83 km. Motorzeit: 4,75 Std. Tag 10, 7.8.04 Heute wollen wir nicht so viel fahren, weil wir am Vortag lang genug gefahren sind. Geplant ist nur Wismar und dort zu übernachten. Bei der Fahrt nach Wismar haben wir kurz vor dem Ende des betonnten Fahrwassers südl. Poel noch kurz Grundberührung, weil uns der Wind aus dem Fahrwasser drückt und ich das nicht beachtet habe. Der Grund ist aber sandig und ist deshalb unschädlich für den Propeller. In Wismar machen wir unseren obligatorischen Stadtrundgang. Unser Liegeplatz im Stadthafen ist nicht gut und wir beschließen gegen 16:30 Uhr noch nach Hohen Wieschendorf weiter zu fahren. Sind ja nur 11 km. Da es auf 5-6 Bft auffrischt legen wir das Boot noch mal einen Steg weiter leeseitig und gehen an den nahen Strand zum Baden. Im Hafen selbst gibt es noch keine Infrastruktur und wir erkundigen uns nach einer Gaststätte, doch Fehlanzeige. Gibt es erst im nächsten oder übernächsten Dorf. Am nächsten Morgen kommt der Hafenmeister um zu kassieren. Er erklärt uns wieso der nicht fertige Hafen ohne Infrastruktur mit 15 EUR sehr teuer ist. Fahrtstrecke: 25 km. Motorzeit: 2,25 Std. Tag 11, 8.8.04 Wir legen in Richtung Neustadt ab. Der Hafenmeister hat uns empfohlen nicht den kürzesten Weg zu nehmen sondern auf jeden Fall durch das Offentief zu fahren. Die kürzere Strecke kann Probleme wegen unseres Tiefganges von 90cm machen. Der Südwind mit 2 Bft beschert uns eine relativ ruhige See. Wir können wieder viel gleiten, zumindest bis zum erreichen der Lübecker Bucht. Gegen 13.00 Uhr machen wir in der Ancora Marina fest. In Neustadt ist gerade Rolex Baltic Week und überall was los. Im Stadthafen von Neustadt ist Hafenfest und das ZDF hat die Schauspieler der Serie Küstenwache parat. Als Fans der Serie müssen meine Tochter und ich natürlich da hin und ein Autogramm holen. Ein toller Tag. Fahrtstrecke: 49 km. Motorzeit: 3,0 Std. Tag 12, 9.8.04 Ein neuer Tag mit neuem Besuch. Unsere Freunde kommen aus Eckernförde rübergefahren. Wir frühstücken gemeinsam zu siebt, vier drinnen, drei draußen. Vorher habe ich noch die beiden Keilriemen getauscht, die mich mit ihrem Quietschen noch länger genervt haben. Wir erreichen um 13:00 Uhr einen Ankerplatz vor Pelzerhaken. Am Strand treffen wir zufällig einen gemeinsamen Schulkameraden von zu Hause. Später probieren wir mal wieder Wasserskifahren. Dank ruhiger See funktionierte es dieses mal auch, obwohl Stefan noch nie Wasserski gefahren ist. Am Abend machen wir im Stadthafen direkt vor der Pizzeria Dolce Vita fest und essen auch dort. Abends verabschieden wir unsere Freunde in der Ancora. Es hat ihnen sehr gut gefallen und wenn sie am nächsten Tag nicht einen Termin gehabt hätten, wären sie auch über Nacht geblieben. Fahrtstrecke: 27 km. Motorzeit: 3,4 Std. Tag 13, 10.8.04 Bevor wir bei 2-3 Bft Richtung Niendorf aufbrechen, machen wir noch eine Ausfahrt mit dem Freund, den wir am Vortag getroffen haben. Diese Tour war eigentlich als eine der leichtesten geplant, doch es kommt anders. Wir haben wegen Nordwind eine Dünung von 1,5 bis 2m von achtern. Alles läuft gut und wir gehen von 12 km/h auf 16 km/h um auf den wenig schnelleren Wellenbergen mit unserem 24 Fuß-Boot zu surfen. Als ich mal wieder auf die Temperaturanzeige blicke, stelle ich fest, daß die Temp. voll im roten Bereich ist. Sofort stelle ich den Motor ab, aber jetzt haben die Wellen unser Boot in ihrer Gewalt. Schnellstmöglich schmeiße ich den AB an und bringe das Boot in die richtige Richtung. Vorher hatte ich den Z angehoben um zu sehen, ob was vor der Ansaugöffnungen hängt. Nach 10 min schalten wir die Zündung ein und die Temp.anzeige zeigt einen normalen Wert an. Als ich den Motor starten will gibt es nur ein paar atypische Geräusche. Der Motor springt nicht an. In der Hektik habe ich vergessen, daß der Z noch oben ist. Nach dem runter lassen klappt alles wieder normal. Jetzt müssen wir es nur noch nach Niendorf schaffen, doch dazu fahren wir mit Wellen direkt backbord querab. Wir sind froh als wir in der Evers-Werft in Niendorf festgemacht haben. Dieses war der gefährlichste Tag des Urlaubs. Abends wieder ein kleiner Stadtrundgang. Fahrtstrecke: 31 km. Motorzeit: 3,0 Std. Tag 14, 11.8.04 Am vorletzten Tag legen wir in Niendorf ab um draußen zu sehen, ob wir uns über See nach Travemünde trauen. Die Dünung betrug zwischen 1 und 1,5m bei Nordwind. Ausgerechnet habe ich ca. 11 Kilometer bis Travemünde. Wenn es nicht der vorletzte Tag gewesen wäre, wären wir bestimmt umgekehrt und wären noch einen Tag in Niendorf geblieben. Aber jetzt haben wir nur noch 10 Kilometer bis Travemünde und wir entschließen uns die restliche Strecke zu wagen. In Travemünde machen wir an der Promenade fest und meine Frau und meine Tochter sehen sich die Sandkunstwerksaustellung an und ich besichtige den Großsegler Passat. Beides ist sehr zu empfehlen. Nach dem Ablegen machen wir noch kurz auf der anderen Seite des Stroms fest um an der Aral-Bootstankstelle unseren Reservekanister aufzufüllen. Danach geht es weiter nach Lübeck an den Stadtanleger. Wir machen unseren obligatorischen Stadtrundgang und besuchen das Holstentor. Als ich abends mit meiner Tochter noch eine Schlauchboottour unternehme, ruft mich meine Frau über Handy an, weil sie von einem mysteriösen Mann am Anleger belästigt worden ist. Also schnell zu Boot zurückrudern. Fahrtstrecke: 33 km. Motorzeit: 3,2 Std. Tag 15, 12.8.04 Auf zur letzten Fahrt in diesen 2 Wochen. Um 12.00 Uhr erreichen wir unseren Ausgangspunkt in der Hansawerft Krause (Teerhofinsel). Wir laden einen Teil unserer Ausrüstung ins Auto und slippen das Boot aus dem Wasser, nehmen noch eine Erfrischung in der Werftkneipe und gehen die 4 Stunden trailern nach Hause an. Fahrtstrecke: 11 km. Motorzeit: 1,5 Std. Es war unser erster Törn auf dem Meer und es war ein schöner Urlaub. |
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